Welche Abkürzungen gibt es im Office?

Büro-Jargon entschlüsselt: Abkürzungen & mehr

20/08/2020

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In der modernen Arbeitswelt begegnen uns ständig neue Begriffe, Abkürzungen und Anglizismen. Kollegen wechseln fliegend von einem „Call“ ins nächste „Wrap-up Meeting“, während das Management über „line extensions“ und „Awareness“ spricht. Diese spezielle Bürosprache kann manchmal verwirrend sein, doch oft steckt dahinter der Wunsch nach schnellerer und effizienterer Kommunikation. Viele Begriffe sind logisch aufgebaut oder leiten sich aus dem Englischen ab und erschließen sich mit etwas Übung schnell von selbst. Wer die wichtigsten Kürzel und Phrasen kennt, kann nicht nur Gesprächen besser folgen, sondern auch selbst präziser formulieren und wertvolle Zeit im stressigen Büroalltag sparen.

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Übersicht

Warum gibt es diese spezielle Bürosprache?

Die Verwendung von Abkürzungen, Akronymen und spezifischem Jargon im Büro hat mehrere Gründe. Einer der Hauptfaktoren ist die Effizienz. Gerade in schriftlicher Kommunikation wie E-Mails oder Chats ermöglichen Abkürzungen, lange Phrasen schnell zu übermitteln. Anstatt „as soon as possible“ zu schreiben, tippt man einfach „asap“. Dies spart Zeit und Mühe. Zudem tragen standardisierte Begriffe dazu bei, die Kommunikation zu vereinheitlichen. Wenn alle denselben Begriff für einen bestimmten Prozess oder Status verwenden, reduziert das Missverständnisse. Besonders in global agierenden Unternehmen oder Teams mit internationaler Besetzung erleichtern englische Begriffe oft die Verständigung über Sprachgrenzen hinweg. Diese Entwicklung ist Teil der allgemeinen Tendenz zur Globalisierung und Digitalisierung, die auch die Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren, verändert hat.

Abkürzungen und Symbole in der schriftlichen Korrespondenz

Nicht nur im mündlichen Austausch, sondern auch in der schriftlichen Korrespondenz, insbesondere in E-Mails und Geschäftsbriefen, spielen Abkürzungen und Symbole eine Rolle. Sie dienen dazu, Informationen kompakt darzustellen. Ein bekanntes Symbol ist ∅, das oft verwendet wird, um anzuzeigen, dass ein Schreiben in Kopie an weitere Empfänger geht. Auch Adressangaben können Kürzel enthalten. Finden Sie beispielsweise eine Adresse wie „Musterstraße 1 // W 203“, so bedeutet der doppelte Schrägstrich (//), dass es sich bei „W 203“ um die Wohnung oder Einheit 203 in dem Gebäude handelt. Solche Symbole und Abkürzungen tragen zur Vereinheitlichung und Vereinfachung bei und sind besonders im schnellen E-Mail-Verkehr unverzichtbar geworden, auch wenn einige Symbole ihren Ursprung im traditionellen Geschäftsbrief haben.

Gängige englische Abkürzungen im Büroalltag

Viele Abkürzungen, die im Büro verwendet werden, stammen aus dem Englischen. Sie haben sich durch die internationale Geschäftswelt und die zunehmende Nutzung englischsprachiger Software und Kommunikationsplattformen etabliert. Die meisten dieser Kürzel sind Akronyme, gebildet aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter. Es ist hilfreich, die gebräuchlichsten zu kennen, um E-Mails und Nachrichten schnell zu verstehen, ohne ständig nachschlagen zu müssen. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Abkürzungen und ihrer Bedeutungen:

AbkürzungLangversionBedeutung
asapas soon as possibleso schnell wie möglich
attnfor the attention ofzu Händen von
btwby the wayÜbrigens ...
ceoChief Executive OfficerVorstandsvorsitzender
cuSee you!Man sieht sich!
fyifor your information/interestzu Deiner Information
fyeofor your eyes onlynur für Deine Augen bestimmt
lollaughing out loudIch lach mich schlapp
imoIn my opinionMeiner Meinung nach…
tbcto be confirmedmuss noch bestätigt werden
p.p.per procurationem (on behalf of)in Vertretung
plspleasebitte
tgifthank god it's fridayEndlich Wochenende!
ttyltalk to you laterwir sprechen später
reregardingbezüglich, bezugnehmend auf ...
thxthanksDanke
wtfwhat the fuckWas zum Teufel ... (Umgangssprache, eher informell)
W/EweekendWochenende
zKzur Kenntniszur Kenntnis (deutsche Abkürzung, hier der Vollständigkeit halber gelistet)

Diese Liste ist nicht vollständig, aber sie deckt viele der am häufigsten verwendeten Abkürzungen ab. Ihre Kenntnis erleichtert die tägliche Kommunikation erheblich.

Englische Phrasen und Buzzwords im Büro

Neben den kurzen Abkürzungen gibt es auch eine Vielzahl englischer Begriffe und Phrasen, die sich im deutschen Büroalltag etabliert haben. Sie fallen in Meetings, in Gesprächen auf dem Flur oder in Präsentationen. Manchmal entwickeln sich sogar firmeneigene Ausdrücke. Das Verstehen dieser sogenannten „Buzzwords“ ist entscheidend, um im Bürogeschehen nicht den Anschluss zu verlieren. Hier sind einige Beispiele und ihre Bedeutungen:

  • Einen Call haben: Bedeutet einfach, eine Telefon- oder Videokonferenz durchzuführen.
  • Im Flow sein: Beschreibt einen Zustand hochkonzentrierten und produktiven Arbeitens, bei dem man idealerweise nicht gestört werden möchte.
  • Einen Slot haben: Bedeutet, einen festen Termin in einem Kalender oder Zeitplan zu haben, oft für ein Meeting.
  • Exit-Strategie: Ein Plan, wie man sich aus einem Projekt oder einer Situation zurückziehen kann, falls es nicht erfolgreich verläuft oder die Ziele erreicht sind.
  • Change Request: Eine formelle Anforderung zur Änderung eines bestehenden Projekts, Produkts oder Prozesses.
  • Pending: Bezeichnet etwas, das noch offen oder unerledigt ist, oft im Zusammenhang mit Aufgaben oder Entscheidungen.
  • Benchmarken: Einen Vergleich anstellen, um die Leistung oder Qualität von etwas (z.B. einem Produkt, Prozess) anhand eines Maßstabs oder Standards zu messen.
  • Wrap-Up Meeting / Wrap-Up: Eine kurze Besprechung am Ende eines Projekts, Tages oder einer Phase, um die wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen, den Stand der Dinge zu klären und die nächsten Schritte festzulegen.
  • 1 on 1: Ein Vier-Augen-Gespräch, oft zwischen einem Mitarbeiter und seinem Vorgesetzten.
  • Agil: Beschreibt eine flexible und iterative Arbeitsweise, oft im Projektmanagement verwendet.
  • All Hands on deck: Bedeutet, dass alle mithelfen müssen, oft in dringenden Situationen.
  • Auf etwas rumdenken: Intensiv über ein Problem oder eine Idee nachdenken.
  • Blinder Aktionismus: Übertriebene, unüberlegte Betriebsamkeit ohne klares Ziel.
  • Eine Offsite haben: Ein Meeting oder Workshop, der außerhalb der normalen Büroräume stattfindet.
  • Etwas challengen: Etwas kritisch hinterfragen oder in Frage stellen.
  • Face to face: Ein persönliches Treffen im Gegensatz zu einem virtuellen Call.
  • Grüne Wiese: Ein komplett neues Projekt oder Vorhaben, das von Grund auf neu aufgebaut wird.
  • Hickups: Kleine, unerwartete Probleme oder Schwierigkeiten.
  • IMHO (In my humble opinion): Meiner bescheidenen Meinung nach.
  • In den Loop nehmen: Jemanden in eine Kommunikation oder ein Projekt einbeziehen, ihn auf dem Laufenden halten.
  • Insights geben: Wertvolle Einblicke oder Erkenntnisse teilen.
  • Kickoff Meeting: Die Auftaktveranstaltung für ein neues Projekt.
  • KISS (Keep It Short and Simple): Eine Aufforderung, Dinge einfach und verständlich zu halten.
  • KPI (Key Performance Indicator): Eine Leistungskennzahl, die den Fortschritt oder Erfolg misst.
  • Lead haben: Die Verantwortung oder Führung für ein bestimmtes Thema oder Projekt übernehmen.
  • Learnings ziehen: Aus Erfahrungen lernen, um es zukünftig besser zu machen.
  • Long run: Langfristig, auf die Dauer.
  • Low Hanging Fruit: Einfache Aufgaben oder Probleme, die schnell und mit wenig Aufwand gelöst werden können.
  • Mitschneiden: Etwas verstehen oder mitbekommen.
  • Mockup machen: Ein Modell oder einen Entwurf erstellen, oft im Design oder in der Softwareentwicklung.
  • OoO (Out of office): Nicht im Büro, abwesend (oft in E-Mail-Abwesenheitsnotizen).
  • Prio haben: Priorität haben, wichtig sein.
  • Proaktiv: Vorausschauend handeln, Initiative ergreifen.
  • Sich committen: Sich zu etwas verpflichten, eine Zusage machen.
  • Skalieren: Ein Konzept oder Projekt so anpassen, dass es für eine größere Anzahl von Nutzern oder einen größeren Umfang funktioniert, ohne dass die Qualität leidet.
  • Sparringpartner: Eine Person, mit der man Ideen diskutieren und Herausforderungen durchsprechen kann.
  • Themen einkippen: Neue Themen oder Punkte in eine Besprechung oder Agenda einbringen.
  • Trade off: Ein Zielkonflikt oder Kompromiss, bei dem man zugunsten eines Ziels auf ein anderes verzichten muss.
  • Workflow: Der Ablauf oder Prozess einer bestimmten Aufgabe oder Tätigkeit.

Diese Begriffe sind oft nützlich, um komplexe Sachverhalte schnell auf den Punkt zu bringen, können aber auch dazu führen, dass sich Außenstehende ausgeschlossen fühlen. Es ist eine Gratwanderung zwischen Effizienz und Verständlichkeit.

Deutsche Ausdrücke und Worthülsen im Büro

Auch im Deutschen gibt es spezifische Formulierungen und Floskeln, die im Büroalltag gebräuchlich sind und manchmal eine übertragene Bedeutung haben. Sie mögen weniger trendig erscheinen als die englischen Buzzwords, sind aber fester Bestandteil der Unternehmenskommunikation, oft auch auf höheren Managementebenen. Manchmal dienen sie dazu, Dinge indirekt oder etwas abgeschwächt auszudrücken.

  • Gut aufgestellt sein: Bedeutet, dass ein Team oder Unternehmen über die notwendigen Fähigkeiten, Ressourcen und Strukturen verfügt, um eine Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.
  • Die optimale Flughöhe noch nicht erreicht haben: Eine Formulierung, die besagt, dass ein Projekt oder Ergebnis noch weit hinter den Erwartungen oder dem gewünschten Standard zurückbleibt.
  • Etwas monetarisieren: Beschreibt den Prozess, wie aus einer Idee, Dienstleistung oder einem Produkt Einnahmen generiert werden können; wie eine Bemühung sich finanziell auszahlt.
  • In die Ablage P verschieben: Eine humorvolle Umschreibung dafür, etwas in den Papierkorb zu werfen oder als irrelevant abzulegen.
  • Mahlzeit: Eine informelle, aber weit verbreitete Begrüßung im Büro, oft ab dem späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag hinein verwendet, ursprünglich im Zusammenhang mit der Mittagspause.
  • Synergieeffekte bündeln: Bedeutet, verschiedene Abteilungen, Teams oder Ressourcen zusammenzulegen oder enger zusammenarbeiten zu lassen, um positive Wechselwirkungen und Effizienzgewinne zu erzielen.

Diese deutschen Phrasen zeigen, dass auch in der Muttersprache spezifische Büroformulierungen existieren, die nicht immer wörtlich zu nehmen sind, aber zum Verständnis der internen Kommunikation beitragen.

Exkurs: Industrieminuten

Neben Abkürzungen und Anglizismen gibt es im Büroalltag manchmal auch spezielle Einheiten oder Konzepte, die sich etabliert haben. Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten Industrieminuten. Dabei handelt es sich um eine Zeiteinheit, die insbesondere für die Arbeitszeiterfassung oder Abrechnung verwendet wird. Eine Industrieminute entspricht 1/100 einer Stunde, also 0,6 realen Minuten. Eine viertel Stunde (15 Minuten) wären demnach 25 Industrieminuten. Dieses System dient oft der einfacheren Berechnung von Arbeitszeiten oder Projektkosten, die in Stunden und Bruchteilen davon erfasst werden.

Bullshit Bingo im Büro

Die Fülle an Buzzwords und Modewörtern hat in vielen Büros zum Phänomen des „Bullshit Bingos“ geführt. Dabei erstellen Mitarbeiter Listen der am häufigsten verwendeten oder besonders nichtssagenden Schlagwörter und kreuzen diese während eines Meetings an. Wer zuerst eine Reihe voll hat, hat „Bingo“. Auch wenn es als humorvolles Spiel gedacht ist, zeigt es doch, dass manche Begriffe inflationär und manchmal ohne klare Bedeutung verwendet werden. Die Kenntnis dieser Buzzwords ist also nicht nur für das Verständnis wichtig, sondern kann auch Anlass für ein Schmunzeln im Büroalltag bieten.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Sind Büro-Abkürzungen und Jargon notwendig?

Aus Sicht der Effizienz können sie die Kommunikation beschleunigen. Sie sind jedoch nicht immer notwendig und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Klare und verständliche Sprache ist oft besser, besonders wenn nicht alle Beteiligten mit dem Jargon vertraut sind.

Wie lerne ich die Bürosprache meiner Firma?

Zuhören ist der beste Weg. Achten Sie darauf, welche Begriffe Ihre Kollegen und Vorgesetzten verwenden. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Viele Firmen haben auch interne Glossare oder Onboarding-Materialien, die solche Begriffe erklären.

Kann ich Büro-Abkürzungen in jeder Kommunikation verwenden?

Nein. Während Abkürzungen wie ASAP oder FYI in informellen E-Mails unter Kollegen akzeptabel sind, sollten Sie in formellen Geschäftsbriefen, Kundenkommunikation oder offiziellen Dokumenten eine klare und vollständige Sprache ohne Abkürzungen oder übermäßigen Jargon verwenden.

Machen Anglizismen meine Sprache professioneller?

Nicht unbedingt. Übermäßiger oder falsch verwendeter Anglizismus kann aufgesetzt wirken oder sogar zu Missverständnissen führen. Verwenden Sie englische Begriffe nur, wenn sie im spezifischen Kontext üblich und allgemein verständlich sind oder wenn es kein passendes deutsches Wort gibt.

Was tun, wenn ich das Gefühl habe, den Jargon nicht zu verstehen?

Seien Sie nicht schüchtern, nachzufragen. Es ist besser, einmal nachzufragen, als wichtige Informationen zu verpassen. Sie können Kollegen bitten, Begriffe zu erklären, oder online nach Definitionen suchen.

Fazit

Die Welt der Büro-Abkürzungen, Anglizismen und spezifischen Phrasen ist vielfältig und entwickelt sich ständig weiter. Sie dient primär der Effizienz und Vereinheitlichung der Kommunikation. Das Verständnis dieser Bürosprache ist ein wichtiger Schritt, um sich schnell im Arbeitsumfeld zurechtzufinden und effektiv mit Kollegen zu interagieren. Während einige Begriffe und Abkürzungen fest etabliert sind, sollten sie stets bewusst und zielgerichtet eingesetzt werden, um Klarheit und Verständlichkeit zu gewährleisten. Ein gesundes Maß an Jargon kann die Kommunikation erleichtern, aber klare und präzise Sprache sollte immer Vorrang haben, besonders in kritischen Situationen oder bei der Kommunikation mit Externen. Wer die Balance findet und bereit ist, ständig dazuzulernen, wird schnell zum souveränen Kommunikator im Büro.

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