02/01/2014
Die kalte Jahreszeit hält Einzug, die ersten Lichterketten schmücken die Straßen und der Duft von Zimt und Spekulatius liegt in der Luft. Für viele Menschen gehört zur Vorfreude auf Weihnachten untrennbar ein Brauch: das tägliche Öffnen eines Türchens am Adventskalender. Doch was steckt wirklich hinter dieser Tradition, wie viel geben die Menschen dafür aus und was verbirgt sich heutzutage alles hinter den 24 kleinen Türchen?
Die Geschichte hinter den 24 Türchen
Der Adventskalender ist ein Brauch mit Wurzeln im 19. Jahrhundert. Damals war er fest in der christlichen Tradition verankert und diente dazu, die verbleibenden Tage bis zum Heiligen Abend sichtbar zu machen. Die Ausführungen unterschieden sich stark von den heutigen Pappkalendern mit Türchen. Familien nutzten verschiedene Methoden, um die Zeit zu zählen. Eine gängige Praxis war das Aufhängen von 24 Bildern, wobei jeden Tag ein neues Bild hinzukam. Eine andere Form bestand darin, jeden Tag einen Strohhalm in eine Krippe zu legen, bis diese am 24. Dezember gefüllt war. Auch Adventskerzen, die täglich bis zu einer bestimmten Markierung abgebrannt wurden, dienten als Zeitmesser in der Adventszeit.

Im Laufe der Zeit hat sich der Adventskalender von seinen rein religiösen Ursprüngen weitgehend gelöst. Heute ist er ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit in vielen Haushalten, unabhängig vom Glauben. Dieser Wandel hat auch zu seiner weltweiten Verbreitung und starken Kommerzialisierung beigetragen. Was einst ein einfacher Zeitmesser war, ist heute ein vielfältiges Produkt, das in unzähligen Varianten erhältlich ist.
Was darf ein Adventskalender kosten?
Die Preisspanne bei Adventskalendern ist enorm und reicht von wenigen Euro bis hin zu sehr hohen Beträgen im mehrstelligen Bereich. Es gibt im Grunde keine feste Preisgrenze. Laut den bereitgestellten Informationen geben die Menschen in Deutschland im Durchschnitt rund 30 Euro für einen Adventskalender aus. Das ist ein Richtwert, der zeigt, dass viele Verbraucher bereit sind, einen moderaten Betrag für diese vorweihnachtliche Freude zu investieren.
Es gibt jedoch auch eine nicht unerhebliche Gruppe, die tiefer in die Tasche greift. Knapp 15 Prozent der Befragten geben bis zu 50 Euro für ihren Adventskalender aus. Dies deutet darauf hin, dass Kalender mit hochwertigeren oder spezifischeren Inhalten, wie zum Beispiel Kosmetik, Spielzeug bekannter Marken oder besondere Feinkost, durchaus gefragt sind.
Eine kleinere Gruppe von Verbrauchern ist sogar bereit, 100 Euro und mehr für einen Adventskalender auszugeben. Diese hochpreisigen Kalender enthalten oft Luxusartikel, exklusive Produkte oder sind sehr aufwendig gestaltet. Dies zeigt, dass der Adventskalender für manche Menschen zu einem echten Highlight der Vorweihnachtszeit geworden ist, für das sie bereit sind, einen erheblichen Betrag zu investieren. Letztendlich hängt der angemessene Preis stark vom Inhalt, der Zielgruppe und den persönlichen Vorstellungen ab.

Vielfalt hinter den Türchen: Mehr als nur Schokolade
Wenn es um die Füllung von Adventskalendern geht, ist ein Klassiker ungeschlagen beliebt: die Schokolade. Gerade in Deutschland, das zusammen mit der Schweiz zu den Ländern mit dem höchsten Schokoladenkonsum pro Kopf gehört, erfreuen sich Schokoladen-Adventskalender größter Beliebtheit. Rund 67 Prozent der Menschen in Deutschland bevorzugen diese süße Variante. Doch die Welt der Adventskalenderfüllungen ist weitaus bunter und vielfältiger geworden.
Neben der klassischen Schokolade stehen auch andere Süßigkeiten hoch im Kurs. 33 Prozent der Befragten gaben an, dass sie andere Naschereien wie Marshmallows, Zuckerstangen, Brausepulver, Lebkuchen, Marzipan oder Spekulatius in ihrem Kalender schätzen. Dies zeigt, dass die Vorliebe für Süßes in der Adventszeit vielfältig ist.
Doch die Auswahl beschränkt sich längst nicht mehr auf Essbares. Adventskalender gibt es heute für nahezu jedes Interesse und Hobby. Beliebt sind beispielsweise Kalender mit:
- Kosmetik und Pflegeprodukten: 21 Prozent der Befragten sind von dieser Kategorie begeistert. Von Make-Up über Cremes bis zu Nagellack und Seifen – hier findet sich eine breite Palette an Produkten.
- Geld oder Gutscheinen: 14 Prozent gaben an, dass ihr Kalender mit Geld oder Gutscheinen gefüllt sein wird. Dies bietet Flexibilität und die Möglichkeit, sich nach Weihnachten selbst etwas Schönes auszusuchen oder eine gemeinsame Aktivität zu planen.
- Spielzeug: Besonders für Kinder sind Spielzeugkalender sehr gefragt. Beliebt sind hier zum Beispiel kleine Figuren (wie Schleichtiere), Bausteine (wie LEGO-Teile, die oft am Ende ein Set ergeben) oder Playmobil. Auch kleine Fahrzeuge sind ein Hit.
- Bücher und Papierwaren: Pixi Bücher für Kinder oder auch Stifte, Sticker, Washi Tape und Bastelmaterialien erfreuen sich großer Beliebtheit. Für Erwachsene können es Notizbücher, besondere Stifte oder Postkarten sein.
- Feinkost und Gewürze: Abseits von Süßigkeiten gibt es Kalender mit Gewürzen, Tee, Kaffee, Marmelade, Sirup oder sogar Wurst. Auch spezielle weihnachtliche Leckereien wie Mini-Honig oder Kuchen im Glas sind denkbar.
- Accessoires und Schmuck: Haargummis, Haarspangen, Schmuck oder Socken können ebenfalls hinter den Türchen stecken.
- Gemeinsame Aktivitäten: Eine besonders schöne Idee, die nicht materiell ist, sind Gutscheine für gemeinsame Erlebnisse. Beispiele hierfür sind ein gemeinsamer Filmabend mit Popcorn, Plätzchen backen, gebrannte Mandeln selber machen, ein Spieleabend oder einfach Zeit für ein gemeinsames Teetrinken.
- Für Haustiere: Auch Hund und Katze werden bedacht, mit speziellen Kalendern gefüllt mit kleinen Spielzeugen oder Leckerlis.
Die Vielfalt ist so groß, dass für jeden Geschmack und jedes Alter der passende Kalender gefunden werden kann. Besonders beliebt sind oft der 1. Dezember, der Nikolaustag am 6. Dezember und natürlich der 24. Dezember für etwas größere Überraschungen.
Adventskalender nachhaltig gestalten
In Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins rückt auch das Thema nachhaltig bei Adventskalendern in den Fokus. Viele Unternehmen reagieren darauf und bieten umweltfreundlichere Varianten an. Dies beginnt oft beim Verpackungsmaterial, wo versucht wird, Plastik durch Materialien wie Zellulose oder Graspapier zu ersetzen, um ressourcenschonender zu agieren und umweltschädlichen Müll zu vermeiden.

Doch auch Verbraucher können einen Beitrag leisten, indem sie auf nachhaltige Optionen setzen oder selbst kreativ werden. Selbstgebastelte Adventskalender sind nicht nur persönlich, sondern können auch sehr ökologisch wertvoll sein. Eine beliebte und nachhaltige Alternative zu kleinen Plastikverpackungen sind Stoffsäckchen. Diese können jedes Jahr wiederverwendet werden, was Müll reduziert und Ressourcen schont.
Die Füllung eines selbstgemachten nachhaltigen Kalenders bietet ebenfalls viele Möglichkeiten. Man kann auf Produkte zurückgreifen, die umweltfreundlich oder fair gehandelt sind, wie zum Beispiel vegane Fairtrade-Süßigkeiten, Bio-Kosmetika, Produkte aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen oder kleine, langlebige Gegenstände statt Wegwerfartikeln. Auch Gutscheine für Aktivitäten oder gemeinsame Zeit sind eine sehr nachhaltige Füllidee.
Laut den Informationen bastelten oder bekamen 20 Prozent der befragten Personen im vergangenen Jahr einen selbstgemachten Kalender. Dies unterstreicht den Trend zu mehr Individualität und Nachhaltigkeit in der Vorweihnachtszeit.
Ein globaler Brauch
Was lange Zeit als primär deutsche oder österreichische Tradition galt, hat sich in den letzten Jahren weltweit verbreitet. Der Adventskalender ist heute auch in Ländern wie Australien, den USA und China zu finden. Diese globale Verbreitung ist eng damit verbunden, dass sich der Brauch von seinen streng religiösen Wurzeln gelöst und einen stärker kommerziellen und universelleren Charakter angenommen hat. Die Idee, sich oder anderen mit täglichen kleinen Überraschungen die Wartezeit auf ein besonderes Ereignis (Weihnachten) zu versüßen, ist international attraktiv.

Sprachliche Feinheit: Advent- oder Adventskalender?
Eine Frage, die immer wieder auftaucht, betrifft die korrekte Schreibweise: Heißt es nun Adventkalender oder Adventskalender? Die deutsche Sprache kennt bei zusammengesetzten Wörtern sogenannte Fugenelemente, die die Aussprache erleichtern können. Das 's' in Adventskalender ist ein solches Fugenelement.
Die gute Nachricht ist: beide Schreibweisen sind korrekt und zulässig. Die Variante mit dem Fugenelement 's' (Adventskalender) ist in Deutschland geläufiger und wird dort häufiger verwendet. Die Variante ohne 's' (Adventkalender) hat sich hingegen eher in Österreich durchgesetzt. Ein Sprachexperte erklärt, dass die Präferenz für die eine oder andere Form oft regional bedingt ist und letztlich die Einstellung des Sprechers oder Schreibers zum jeweils anderen Sprachgebrauch darüber entscheidet, welche Form er persönlich als "richtiger" empfindet.
Es gibt keine offizielle Regelung, die eine der beiden Formen vorschreibt. Daher können Sie sowohl Adventkalender als auch Adventskalender verwenden, ohne einen Rechtschreibfehler zu machen. Es ist ein interessantes Beispiel für die Vielfalt und die regionalen Unterschiede innerhalb des deutschen Sprachraums.
Häufig gestellte Fragen zum Adventskalender
Warum hat ein Adventskalender 24 Türchen?
Die 24 Türchen symbolisieren die Tage vom 1. Dezember bis zum 24. Dezember, dem Heiligen Abend. In der christlichen Tradition markiert der 24. Dezember das Ende der Adventszeit und die Feier der Geburt Jesu. Der Kalender dient dazu, diese Wartezeit Tag für Tag zu verkürzen und die Vorfreude zu steigern.

Sind Adventskalender nur für Christen?
Ursprünglich war der Adventskalender ein christlicher Brauch. Wie im Artikel beschrieben, hat er sich jedoch im Laufe der Zeit von seinen religiösen Wurzeln gelöst und ist zu einem weit verbreiteten weltlichen Brauch geworden. Heute nutzen Menschen aller Glaubensrichtungen oder auch gar keiner Konfession Adventskalender als schöne Tradition in der Vorweihnachtszeit. Der Fokus liegt oft auf der Freude am täglichen Öffnen einer Überraschung und dem gemeinsamen Zählen der Tage bis Weihnachten.
Wie viel Geld sollte ich für einen Adventskalender ausgeben?
Es gibt keine feste Regel, wie viel ein Adventskalender kosten sollte. Die Preisspanne ist sehr groß. In Deutschland geben die Menschen im Durchschnitt etwa 30 Euro aus. Es gibt jedoch auch günstigere Varianten für wenige Euro und sehr teure Kalender, die 100 Euro oder mehr kosten können. Die Wahl des Preises hängt von Ihrem Budget, der Person, die den Kalender bekommt, und dem gewünschten Inhalt ab. Es ist möglich, einen schönen Kalender in jeder Preisklasse zu finden oder einen persönlichen Kalender selbst zu basteln, dessen Wert nicht nur im Geld liegt.
Was kann man in einen selbstgemachten Adventskalender füllen?
Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und hängen davon ab, für wen der Kalender ist. Beliebte Füllungen reichen von Süßigkeiten aller Art (Schokolade, Gummibärchen, selbstgemachte Kekse) über kleine Spielzeuge (Figuren, Bausteine, kleine Autos) und Kosmetikartikel (Mini-Cremes, Nagellack) bis hin zu Büromaterialien (Stifte, Sticker), Schmuck, Tee, Gewürzen oder Gutscheinen für gemeinsame Aktivitäten (Filmabend, Plätzchen backen). Auch nachhaltige Produkte oder kleine selbstgemachte Dinge sind eine schöne Idee. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
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