27/12/2019
Schon vor langer Zeit versuchten Menschen, mit Stäben aus Blei zu schreiben. Doch dies gelang kaum, da Blei sehr hart ist und das Schreibmaterial beschädigen konnte. Zudem war der Kontakt mit Blei nicht gesund. Im 16. Jahrhundert machte man dann eine interessante Entdeckung: ein grauschwarzes Material, das sich zum Schreiben eignete. Man dachte, es sei eine Form von Blei und nannte es daher "Blei". So wurde der Bleistift geboren, auch wenn sich später herausstellte, dass es sich um ein völlig anderes Material handelte.

- Vom Blei zum Graphit: Die wahre Geschichte des Bleistifts
- Mehr als nur Bleistifte: Die Vielfalt der Schreibspitzen
- Standard-Federstärken bei Füllfederhaltern
- Spezielle und schräge Federstärken (Oblique-Federn)
- Künstlerische Stiftspitzen für besondere Effekte
- Strichbreiten bei Kugelschreibern und Tintenrollern
- Vergleich der Füllfederhalter-Federstärken (Auswahl)
- Häufig gestellte Fragen
Vom Blei zum Graphit: Die wahre Geschichte des Bleistifts
Wie die Geschichte zeigt, war im Bleistift früher tatsächlich kein Blei enthalten, obwohl man dies anfangs glaubte. Nach der Entdeckung des grauschwarzen Minerals im 16. Jahrhundert, vermutlich zuerst in England, nannte man es Blei, da es optisch Ähnlichkeiten aufwies, auch wenn es nicht so schwer war. Dieser Name etablierte sich. Erst viel später, durch die Arbeit von Experten, wurde klar: Das Material ist kein Blei, sondern eine Form von Kohlenstoff. Man gab ihm den Namen Graphit.
Der Name Bleistift blieb jedoch bestehen, obwohl die Mine eigentlich aus Graphit besteht. Genauer gesagt, wird die Mine eines modernen Bleistifts aus einer Mischung von Graphit und Ton hergestellt. Diese Mischung wird gebrannt. Graphit ist im Gegensatz zu Blei weicher, was das Zeichnen und Schreiben ermöglicht, ohne das Papier zu beschädigen. Die Verwirrung um den Namen hält bis heute an, doch die Funktion und Zusammensetzung sind klar: Es ist ein Graphitstift, der historisch bedingt Bleistift genannt wird.
Mehr als nur Bleistifte: Die Vielfalt der Schreibspitzen
Neben dem klassischen Bleistift gibt es eine breite Palette weiterer Schreibinstrumente, die sich durch ihre unterschiedlichen Spitzen auszeichnen. Diese Spitzen beeinflussen maßgeblich das Schriftbild, den Schreibkomfort und den Verwendungszweck. Während der Bleistift primär mit seiner Härte und Strichstärke durch die Graphit-Ton-Mischung variiert, bieten andere Instrumente wie Füllfederhalter spezifische Federn für unterschiedlichste Anforderungen und Stile.
Standard-Federstärken bei Füllfederhaltern
Oft wird nach "Minenstärken" gefragt, ähnlich wie beim Bleistift, doch bei Füllfederhaltern spricht man von Federstärken oder Strichbreiten. Diese bestimmen, wie fein oder breit der Strich auf dem Papier wird. Die Wahl der richtigen Feder hängt von der persönlichen Handhaltung, dem Schreibstil und dem gewünschten Schriftbild ab. Hier sind einige gängige Federstärken, die für verschiedene Zwecke geeignet sind:
- Federstärke EF – Extra Fein: Diese Feder ist ideal für eine gerade Handhaltung und ein zierliches Schriftbild. Sie benötigt wenig Druck und erzeugt einen sehr feinen Strich.
- Federstärke BB – Extra Breit/Extra Bold: Für ein markantes Schriftbild. Perfekt für Personen, die mit erhöhtem Druck und schwungvollen, großen Buchstaben schreiben. Eine BB-Feder ist besonders beliebt für Unterschriften.
- Federstärke LH – Linkshänder/Left Hand: Speziell für Linkshänder konzipiert. Die eigentliche Federstärke (z.B. "A LH") steht davor. Die meisten LH-Federn sind leicht abgeschrägt, da Linkshänder ihre Hand oft anwinkeln.
Ein Tipp aus dem Text: Wer im Beruf häufig unterschreiben muss, profitiert von einem separaten "Unterschriftenfüller" mit einer breiten oder extrabreiten Feder (wie BB), um Unterschriften schneller und leichter zu setzen.
Spezielle und schräge Federstärken (Oblique-Federn)
Neben den Standardgrößen gibt es spezielle Federformate, die ein einzigartiges Schriftbild ermöglichen. Dazu gehören die sogenannten Oblique-Federn, die nach links oben angeschrägt sind. Sie sind besonders geeignet für Schreiber, die ihr Handgelenk beim Schreiben nach links abknicken. Für Linkshänder sind diese Federn in der Regel ungeeignet. Der Hinweis "O" wird der Federstärke hinzugefügt (z.B. OF, OM).

Die verschiedenen Oblique-Federstärken:
- Federstärke OF – Schräg Fein (Oblique Fine): Erzeugt einen sehr feinen, schrägen Strich ohne große Variation im Schriftbild.
- Federstärke OM – Schräg Mittel (Oblique Medium): Ermöglicht ein leicht kalligrafisch wirkendes Schriftbild.
- Federstärke OB – Schräg Breit (Oblique Bold): Die Schrift wirkt leicht kalligrafisch, aber dicker als bei OM.
- Federstärke OBB – Schräg Extra Breit (Oblique Extra Bold): Bringt einen markanten, kalligrafisch wirkenden Strich hervor.
- Federstärke O3B – Schräg Extra Extra Breit (Oblique Extra Extra Bold): Eine Steigerung der BB-Stärke für extrem markante, kalligrafische Striche.
Tipp aus dem Text: Schriftstücke mit Oblique-Federn wirken edel und kunstvoll und eignen sich hervorragend für Glückwünsche, Grußkarten oder Urkunden.
Künstlerische Stiftspitzen für besondere Effekte
Für künstlerische oder kalligrafische Zwecke gibt es spezielle Federn, die über das reine Schreiben hinausgehen. Dazu gehören Italic-Federn und ausgewiesene Kalligrafiefedern. Mit diesen Federn gleicht das Schaffen von Schrift eher dem Malen oder Zeichnen. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, um unterschiedliche künstlerische Effekte zu erzielen.
Eine weitere spezielle Form sind die sogenannten Stub-Federn. Diese haben kein spitzes, sondern ein flaches Korn, das nur an den Seiten abgerundet ist. Dadurch erzeugen Stub-Federn eine Vielzahl von Strichvariationen, je nach Schreibwinkel und Druck.
Strichbreiten bei Kugelschreibern und Tintenrollern
Obwohl die Strichbreite auch bei Kugelschreibern und Tintenrollern eine wichtige Rolle spielt und das Schriftbild beeinflusst (oft in Millimetern angegeben, z.B. 0.5mm, 0.7mm), liegen uns zu diesem spezifischen Thema aktuell keine weiteren Informationen aus der bereitgestellten Quelle vor.
Vergleich der Füllfederhalter-Federstärken (Auswahl)
Federstärke | Beschreibung | Geeignet für | Besonderheit |
---|---|---|---|
EF (Extra Fein) | Sehr feiner Strich | Zierliches Schriftbild, gerade Handhaltung | Benötigt wenig Druck |
BB (Extra Breit) | Sehr breiter, markanter Strich | Schwungvolles Schreiben, Unterschriften | Ideal für häufige Unterschriften |
LH (Linkshänder) | Variiert (z.B. A LH) | Linkshänder | Leicht abgeschrägt |
O (Oblique allgemein) | Nach links oben abgeschrägt | Schreiber, die Handgelenk nach links abknicken | Nicht für Linkshänder geeignet |
OF (Oblique Fine) | Feiner, schräger Strich | Zierliches Schriftbild, schräge Haltung | Kaum Strichvarianz |
OM (Oblique Medium) | Mittlerer, schräger Strich | Leicht kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung | |
OB (Oblique Bold) | Breiter, schräger Strich | Leicht kalligrafisches, dickeres Schriftbild, schräge Haltung | |
OBB (Oblique Extra Bold) | Sehr breiter, schräger Strich | Markantes, kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung | |
O3B (Oblique Extra Extra Bold) | Extrem breiter, schräger Strich | Extrem markantes, kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung | |
Italic / Kalligrafie | Spezielle Formen | Künstlerische Schrift, Kalligrafie | Gleicht eher Malen/Zeichnen |
Stub | Flaches, abgerundetes Korn | Schrift mit Strichvariationen | Abhängig von Winkel/Druck |
Häufig gestellte Fragen
Warum heißt der Bleistift "Bleistift", obwohl kein Blei drin ist?
Historisch bedingt. Als man Graphit im 16. Jahrhundert entdeckte, hielt man es fälschlicherweise für Blei und nannte es entsprechend. Dieser Name hat sich bis heute gehalten, obwohl die Mine aus Graphit und Ton besteht.

Woraus besteht die Mine eines modernen Bleistifts?
Die Mine besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Graphit und Ton, die gebrannt wird.
Welche Füllfederhalter-Feder ist gut für Unterschriften?
Laut Text eignet sich eine breite oder extrabreite Feder (wie BB) besonders gut für markante Unterschriften, speziell wenn man häufig unterschreiben muss.
Sind Oblique-Federn für Linkshänder geeignet?
Nein, laut Text sind Oblique-Federn, die nach links oben abgeschrägt sind, in der Regel nicht für Linkshänder geeignet.
Was ist eine Stub-Feder?
Eine Stub-Feder ist eine spezielle Füllfederhalter-Feder mit einem flachen, seitlich abgerundeten Korn, die verschiedene Strichvariationen ermöglicht.
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