Bleistift, Graphit & Füllfeder-Spitzen erklärt

27/12/2019

Rating: 4.73 (1229 votes)

Schon vor langer Zeit versuchten Menschen, mit Stäben aus Blei zu schreiben. Doch dies gelang kaum, da Blei sehr hart ist und das Schreibmaterial beschädigen konnte. Zudem war der Kontakt mit Blei nicht gesund. Im 16. Jahrhundert machte man dann eine interessante Entdeckung: ein grauschwarzes Material, das sich zum Schreiben eignete. Man dachte, es sei eine Form von Blei und nannte es daher "Blei". So wurde der Bleistift geboren, auch wenn sich später herausstellte, dass es sich um ein völlig anderes Material handelte.

Warum Bleistift und nicht Graphitstift?
Aber der Name Bleistift blieb – obwohl der Bleistift eigentlich ein Graphitstift ist. Die Mine besteht aus Graphit und Ton. Beides wird in einem Ofen gebrannt und dann kann man damit gut zeichnen – weil Graphit weicher ist als Blei.
Übersicht

Vom Blei zum Graphit: Die wahre Geschichte des Bleistifts

Wie die Geschichte zeigt, war im Bleistift früher tatsächlich kein Blei enthalten, obwohl man dies anfangs glaubte. Nach der Entdeckung des grauschwarzen Minerals im 16. Jahrhundert, vermutlich zuerst in England, nannte man es Blei, da es optisch Ähnlichkeiten aufwies, auch wenn es nicht so schwer war. Dieser Name etablierte sich. Erst viel später, durch die Arbeit von Experten, wurde klar: Das Material ist kein Blei, sondern eine Form von Kohlenstoff. Man gab ihm den Namen Graphit.

Der Name Bleistift blieb jedoch bestehen, obwohl die Mine eigentlich aus Graphit besteht. Genauer gesagt, wird die Mine eines modernen Bleistifts aus einer Mischung von Graphit und Ton hergestellt. Diese Mischung wird gebrannt. Graphit ist im Gegensatz zu Blei weicher, was das Zeichnen und Schreiben ermöglicht, ohne das Papier zu beschädigen. Die Verwirrung um den Namen hält bis heute an, doch die Funktion und Zusammensetzung sind klar: Es ist ein Graphitstift, der historisch bedingt Bleistift genannt wird.

Mehr als nur Bleistifte: Die Vielfalt der Schreibspitzen

Neben dem klassischen Bleistift gibt es eine breite Palette weiterer Schreibinstrumente, die sich durch ihre unterschiedlichen Spitzen auszeichnen. Diese Spitzen beeinflussen maßgeblich das Schriftbild, den Schreibkomfort und den Verwendungszweck. Während der Bleistift primär mit seiner Härte und Strichstärke durch die Graphit-Ton-Mischung variiert, bieten andere Instrumente wie Füllfederhalter spezifische Federn für unterschiedlichste Anforderungen und Stile.

Standard-Federstärken bei Füllfederhaltern

Oft wird nach "Minenstärken" gefragt, ähnlich wie beim Bleistift, doch bei Füllfederhaltern spricht man von Federstärken oder Strichbreiten. Diese bestimmen, wie fein oder breit der Strich auf dem Papier wird. Die Wahl der richtigen Feder hängt von der persönlichen Handhaltung, dem Schreibstil und dem gewünschten Schriftbild ab. Hier sind einige gängige Federstärken, die für verschiedene Zwecke geeignet sind:

  • Federstärke EF – Extra Fein: Diese Feder ist ideal für eine gerade Handhaltung und ein zierliches Schriftbild. Sie benötigt wenig Druck und erzeugt einen sehr feinen Strich.
  • Federstärke BB – Extra Breit/Extra Bold: Für ein markantes Schriftbild. Perfekt für Personen, die mit erhöhtem Druck und schwungvollen, großen Buchstaben schreiben. Eine BB-Feder ist besonders beliebt für Unterschriften.
  • Federstärke LH – Linkshänder/Left Hand: Speziell für Linkshänder konzipiert. Die eigentliche Federstärke (z.B. "A LH") steht davor. Die meisten LH-Federn sind leicht abgeschrägt, da Linkshänder ihre Hand oft anwinkeln.

Ein Tipp aus dem Text: Wer im Beruf häufig unterschreiben muss, profitiert von einem separaten "Unterschriftenfüller" mit einer breiten oder extrabreiten Feder (wie BB), um Unterschriften schneller und leichter zu setzen.

Spezielle und schräge Federstärken (Oblique-Federn)

Neben den Standardgrößen gibt es spezielle Federformate, die ein einzigartiges Schriftbild ermöglichen. Dazu gehören die sogenannten Oblique-Federn, die nach links oben angeschrägt sind. Sie sind besonders geeignet für Schreiber, die ihr Handgelenk beim Schreiben nach links abknicken. Für Linkshänder sind diese Federn in der Regel ungeeignet. Der Hinweis "O" wird der Federstärke hinzugefügt (z.B. OF, OM).

Was ist der Nachteil von Druckbleistiften?
Zerbrechliche Mine : Die Mine von Druckbleistiften kann leicht brechen, wenn man zu fest aufdrückt. Das kann ärgerlich sein, wenn man nicht aufpasst.

Die verschiedenen Oblique-Federstärken:

  • Federstärke OF – Schräg Fein (Oblique Fine): Erzeugt einen sehr feinen, schrägen Strich ohne große Variation im Schriftbild.
  • Federstärke OM – Schräg Mittel (Oblique Medium): Ermöglicht ein leicht kalligrafisch wirkendes Schriftbild.
  • Federstärke OB – Schräg Breit (Oblique Bold): Die Schrift wirkt leicht kalligrafisch, aber dicker als bei OM.
  • Federstärke OBB – Schräg Extra Breit (Oblique Extra Bold): Bringt einen markanten, kalligrafisch wirkenden Strich hervor.
  • Federstärke O3B – Schräg Extra Extra Breit (Oblique Extra Extra Bold): Eine Steigerung der BB-Stärke für extrem markante, kalligrafische Striche.

Tipp aus dem Text: Schriftstücke mit Oblique-Federn wirken edel und kunstvoll und eignen sich hervorragend für Glückwünsche, Grußkarten oder Urkunden.

Künstlerische Stiftspitzen für besondere Effekte

Für künstlerische oder kalligrafische Zwecke gibt es spezielle Federn, die über das reine Schreiben hinausgehen. Dazu gehören Italic-Federn und ausgewiesene Kalligrafiefedern. Mit diesen Federn gleicht das Schaffen von Schrift eher dem Malen oder Zeichnen. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, um unterschiedliche künstlerische Effekte zu erzielen.

Eine weitere spezielle Form sind die sogenannten Stub-Federn. Diese haben kein spitzes, sondern ein flaches Korn, das nur an den Seiten abgerundet ist. Dadurch erzeugen Stub-Federn eine Vielzahl von Strichvariationen, je nach Schreibwinkel und Druck.

Strichbreiten bei Kugelschreibern und Tintenrollern

Obwohl die Strichbreite auch bei Kugelschreibern und Tintenrollern eine wichtige Rolle spielt und das Schriftbild beeinflusst (oft in Millimetern angegeben, z.B. 0.5mm, 0.7mm), liegen uns zu diesem spezifischen Thema aktuell keine weiteren Informationen aus der bereitgestellten Quelle vor.

Vergleich der Füllfederhalter-Federstärken (Auswahl)

FederstärkeBeschreibungGeeignet fürBesonderheit
EF (Extra Fein)Sehr feiner StrichZierliches Schriftbild, gerade HandhaltungBenötigt wenig Druck
BB (Extra Breit)Sehr breiter, markanter StrichSchwungvolles Schreiben, UnterschriftenIdeal für häufige Unterschriften
LH (Linkshänder)Variiert (z.B. A LH)LinkshänderLeicht abgeschrägt
O (Oblique allgemein)Nach links oben abgeschrägtSchreiber, die Handgelenk nach links abknickenNicht für Linkshänder geeignet
OF (Oblique Fine)Feiner, schräger StrichZierliches Schriftbild, schräge HaltungKaum Strichvarianz
OM (Oblique Medium)Mittlerer, schräger StrichLeicht kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung
OB (Oblique Bold)Breiter, schräger StrichLeicht kalligrafisches, dickeres Schriftbild, schräge Haltung
OBB (Oblique Extra Bold)Sehr breiter, schräger StrichMarkantes, kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung
O3B (Oblique Extra Extra Bold)Extrem breiter, schräger StrichExtrem markantes, kalligrafisches Schriftbild, schräge Haltung
Italic / KalligrafieSpezielle FormenKünstlerische Schrift, KalligrafieGleicht eher Malen/Zeichnen
StubFlaches, abgerundetes KornSchrift mit StrichvariationenAbhängig von Winkel/Druck

Häufig gestellte Fragen

Warum heißt der Bleistift "Bleistift", obwohl kein Blei drin ist?

Historisch bedingt. Als man Graphit im 16. Jahrhundert entdeckte, hielt man es fälschlicherweise für Blei und nannte es entsprechend. Dieser Name hat sich bis heute gehalten, obwohl die Mine aus Graphit und Ton besteht.

Was sind Mehrsystemschreiber?
Ein Schreibgerät für alle Einsatzbereiche Unsere Mehrsystemschreiber sind wahre Multitalente: Sie vereinen Kugelschreiber in verschiedenen Farben oder Kugelschreiber und Drehbleistift in einer einzigen, stilvollen Hülle.

Woraus besteht die Mine eines modernen Bleistifts?

Die Mine besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Graphit und Ton, die gebrannt wird.

Welche Füllfederhalter-Feder ist gut für Unterschriften?

Laut Text eignet sich eine breite oder extrabreite Feder (wie BB) besonders gut für markante Unterschriften, speziell wenn man häufig unterschreiben muss.

Sind Oblique-Federn für Linkshänder geeignet?

Nein, laut Text sind Oblique-Federn, die nach links oben abgeschrägt sind, in der Regel nicht für Linkshänder geeignet.

Was ist eine Stub-Feder?

Eine Stub-Feder ist eine spezielle Füllfederhalter-Feder mit einem flachen, seitlich abgerundeten Korn, die verschiedene Strichvariationen ermöglicht.

Wenn du mehr spannende Artikel wie „Bleistift, Graphit & Füllfeder-Spitzen erklärt“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Schreibwaren vorbei!

Go up