Wann muss man Briefe nicht frankieren?

Briefporto & Umschläge: Tipps für den Versand

29/12/2020

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Im Büroalltag oder auch privat gehört das Versenden von Briefen zu den wiederkehrenden Aufgaben. Dabei stellen sich oft Fragen: Wann muss ich eigentlich Porto bezahlen und wann nicht? Und wie verschließe ich einen Umschlag am besten, vor allem, wenn ich ihn nicht anlecken möchte? In diesem Artikel geben wir Ihnen praktische Antworten und Tipps rund um das Thema Briefversand, damit Ihre Post sicher und kostengünstig ankommt.

Die gute Nachricht vorweg: Nicht immer müssen Sie für den Versand eines Briefes selbst eine Briefmarke aufkleben. Es gibt bestimmte Fälle, in denen der Empfänger die Kosten übernimmt. Gleichzeitig gibt es verschiedene clevere Methoden, Umschläge zu verschließen, die über das einfache Anlecken hinausgehen.

Kann ich einen Briefumschlag mit Tesa zukleben?
Sollte der Verschluss Ihres Umschlages nicht mehr richtig kleben, können Sie diesen mit Tesa, Klebstoff oder im Notfall sogar Nagellack verschließen. Wichtig ist, von den genannten Hilfsmitteln jeweils nicht zu viel zu nehmen, wenn Sie den Briefumschlag zukleben, da der Umschlag sonst schnell unschön aussehen könnte.
Übersicht

Portokosten sparen – Wann Sie Briefe nicht frankieren müssen

Oft erhalten Sie von Unternehmen, Versicherungen, Vereinen oder Behörden Post, der ein Antwortbrief oder eine Postkarte beiliegt, um beispielsweise Daten zu aktualisieren, an einem Gewinnspiel teilzunehmen oder Wahlunterlagen zurückzusenden. Die gute Nachricht: Für die Rücksendung müssen Sie nicht immer selbst das Porto übernehmen. Das gilt insbesondere für sogenannte Antwortsendungen.

Wenn auf dem beigelegten Umschlag oder der Postkarte Hinweise wie "Antwort" oder "Werbeantwort" zusammen mit einer der folgenden Formulierungen stehen, ist die Frankierung durch Sie als Absender in der Regel nicht erforderlich:

  • Bitte freimachen
  • Bitte freimachen, falls Marke zur Hand
  • Entgelt zahlt Empfänger
  • Bitte ausreichend freimachen
  • Bitte ausreichend frankieren
  • Gebühr bezahlt Empfänger
  • Porto zahlt Empfänger
  • Portofrei! Unfrankiert absenden
  • Das Porto zahlen wir für Sie

Steht beispielsweise "Bitte freimachen" auf einem beigelegten Umschlag, so ist dies ein Hinweis darauf, dass der Empfänger bereit ist, das anfallende Porto zu übernehmen. Sie können den Umschlag in diesem Fall unfrankiert in den Briefkasten werfen. Interessanterweise können Sie aber trotzdem freiwillig eine Briefmarke aufkleben, wenn Sie dies wünschen.

Für die kostenfreie Rücksendung als "Entgelt zahlt Empfänger" gibt es klare Vorgaben der Deutschen Post. Damit der Umschlag tatsächlich ohne Frankierung akzeptiert wird und die Kosten dem Empfänger belastet werden, müssen bestimmte Merkmale vorhanden sein. Auf dem Umschlag muss über dem Adressfeld das Logo der Deutschen Post inklusive Posthorn aufgedruckt sein. Außerdem dürfen die Begriffe "Antwort" oder "Werbeantwort" nicht fehlen, um die Sendung eindeutig als solche zu kennzeichnen. Darüber hinaus ist in einem Rechteck oben rechts in der Ecke ein Vermerk wie "Bitte ausreichend freimachen" oder "Freimachen, falls Marke zur Hand" nötig. Sind diese Merkmale vorhanden und der Umschlag korrekt adressiert, können Sie ihn unfrankiert absenden.

Diese Regelung ist besonders praktisch für Verbraucher, da sie nicht extra Briefmarken kaufen müssen, um auf Post von Unternehmen oder Behörden zu antworten. Es lohnt sich also immer, den beigelegten Umschlag genau zu prüfen.

Briefumschläge richtig schließen – Schnell, sicher und hygienisch

Nachdem der Brief geschrieben und gefaltet ist, steht das Verschließen des Umschlags an. Auch hier gibt es unterschiedliche Umschlagtypen und Methoden, die das Zukleben erleichtern.

Die gängigsten Verschlussarten bei Briefumschlägen

Je nach Umschlagtyp kommen verschiedene Verschlussmechanismen zum Einsatz:

  • Haftklebende Umschläge: Diese sind besonders beliebt für den schnellen Büroalltag. Sie verfügen über einen Klebestreifen auf der Klappe, der durch eine schmale Schutzfolie abgedeckt ist. Zum Verschließen ziehen Sie einfach die Folie ab und drücken die Klappe fest auf den Umschlag. Das Ergebnis ist ein sofortiger, starker Halt.
  • Nassklebende Umschläge: Dies ist die klassische und weit verbreitete Methode. Der Kleber befindet sich auf der Innenseite der Klappe und muss vor dem Verschließen befeuchtet werden. Durch die Zugabe von Feuchtigkeit wird der Kleber aktiviert und verbindet sich fest mit der Oberfläche des Umschlags.
  • Selbstklebende Umschläge: Bei diesem Typ gibt es zwei Klebestreifen – einen auf der Klappe und einen auf dem Umschlag selbst. Diese Klebestreifen sind so beschaffen, dass sie fest aneinanderhaften, sobald sie aufeinandertreffen und angedrückt werden. Sie bieten ebenfalls eine schnelle und einfache Verschlussmöglichkeit.

Die Wahl des passenden Umschlagtyps hängt davon ab, welche Prioritäten Sie setzen. Geht es um höchste Geschwindigkeit, sind Haftklebende Umschläge oft die erste Wahl. Für eine sehr saubere und traditionelle Versiegelung werden Nassklebende Umschläge geschätzt. Selbstklebende Umschläge bieten einen guten Kompromiss aus einfacher Handhabung und schneller Versiegelung.

Nassklebende Umschläge ohne Anlecken verschließen – Hygienische Alternativen

Viele Menschen empfinden das Anlecken des Klebestreifens bei nassklebenden Umschlägen als unangenehm, sei es wegen des Geschmacks oder aus hygienischen Gründen. Glücklicherweise gibt es zahlreiche einfache und effektive Methoden, den Kleber zu befeuchten, ohne den Mund zu benutzen:

  • Feuchter Schwamm oder Lappen: Ein leicht angefeuchteter Küchenschwamm oder ein Tuch kann zum Befeuchten des Klebestreifens verwendet werden. Streichen Sie einfach vorsichtig mit dem feuchten Material über den Kleber.
  • Wattestäbchen: Für präziseres Arbeiten oder wenn Sie nur wenige Umschläge verschließen müssen, ist ein leicht angefeuchtetes Wattestäbchen ideal.
  • Fingeranfeuchter: Diese kleinen Schälchen mit einem Schwamm, der mit Wasser getränkt ist, sind ein Klassiker im Büro. Sie befeuchten einfach die Fingerspitze und streichen dann über den Klebestreifen.
  • Befeuchterstift: Ein Stift, der mit Wasser gefüllt ist und eine Filzspitze hat, ermöglicht das sehr gezielte Auftragen von Feuchtigkeit auf den Kleber.

Bei der Verwendung dieser Hilfsmittel ist es wichtig, nicht zu viel Wasser zu benutzen. Der Klebestreifen muss nur leicht angefeuchtet werden, damit der Kleber aktiviert wird. Zu viel Nässe kann das Papier aufweichen und den Umschlag beschädigen oder unansehnlich machen.

Wann muss man Briefe nicht frankieren?
Steht auf dem beigelegten Umschlag oder der Postkarte "Antwort" und "Bitte freimachen", müssen Verbraucher nicht bezahlen. Bei solchen Angaben ist es nicht zwingend notwendig, eine Briefmarke aufzukleben, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg.

Besondere Verschlussmethoden und improvisierte Lösungen

Für besondere Anlässe, wie zum Beispiel bei Einladungen zu Hochzeiten oder festlichen Veranstaltungen, kann ein Briefumschlag auf besonders elegante Weise verschlossen werden: mit Siegelwachs. Dazu wird spezielles Siegelwachs erhitzt und auf die Stelle getropft, an der die Klappe auf den Umschlag trifft. Solange das Wachs noch weich ist, wird ein persönlicher Stempel hineingedrückt. Nach dem Erkalten ist der Umschlag nicht nur sicher verschlossen, sondern auch kunstvoll verziert.

Was aber, wenn der Kleber auf einem älteren Umschlag nicht mehr richtig haftet oder die Schutzfolie bei einem haftklebenden Umschlag fehlt? In solchen Fällen können einfache improvisierte Hilfsmittel Abhilfe schaffen und den Verschluss verstärken oder ersetzen:

  • Tesafilm: Ein oder zwei kleine Streifen transparentes Klebeband, quer über die Verschlussklappe und den Umschlag geklebt, sichert den Umschlag zuverlässig für den Postweg. Achten Sie darauf, nicht zu viel Klebeband zu verwenden, um ein ordentliches Erscheinungsbild zu wahren.
  • Klebestift oder Flüssigkleber: Etwas Klebstoff, auf den vorhandenen, aber nicht mehr stark klebenden Streifen aufgetragen, reaktiviert oder verstärkt die Haftung.
  • Nagellack: Als absolute Notlösung, wenn nichts anderes zur Hand ist, kann transparenter Nagellack (Klarlack) verwendet werden. Tragen Sie eine dünne Schicht auf die Innenseite der Klappe auf und drücken Sie diese schnell fest, bevor der Lack trocknet. Klarlack ist empfehlenswert, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden.

Diese improvisierten Methoden sind praktische Lösungen, wenn Sie schnell einen Umschlag verschließen müssen und die üblichen Mittel nicht zur Verfügung stehen oder nicht funktionieren.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Briefversand

Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zum Thema Briefporto und Umschläge verschließen:

Muss ich immer Porto bezahlen, wenn "Bitte freimachen" auf dem Umschlag steht?

Nein, wenn auf einem Antwortumschlag "Bitte freimachen" steht, ist die Frankierung durch Sie als Absender nicht zwingend erforderlich. Der Empfänger (in der Regel ein Unternehmen oder eine Behörde) ist bereit, das Porto zu übernehmen. Sie können den Umschlag unfrankiert absenden. Es steht Ihnen aber frei, freiwillig eine Briefmarke anzubringen.

Was bedeutet "Entgelt zahlt Empfänger"?

Diese Formulierung macht es noch deutlicher als "Bitte freimachen". Sie bedeutet, dass der Empfänger definitiv für die Portokosten aufkommt. Solche Umschläge erkennen Sie zusätzlich am Logo der Deutschen Post über dem Adressfeld, dem Vermerk "Antwort" oder "Werbeantwort" und einer speziellen Angabe im oberen rechten Feld.

Wie verschließe ich einen nassklebenden Briefumschlag, ohne ihn anzulecken?

Sie können verschiedene Hilfsmittel verwenden, um den Klebestreifen zu befeuchten. Dazu gehören ein leicht angefeuchteter Schwamm oder Lappen, Wattestäbchen, ein Fingeranfeuchter oder ein Befeuchterstift. Achten Sie darauf, das Papier nicht zu durchnässen.

Was kann ich tun, wenn der Kleber auf meinem Umschlag nicht mehr klebt?

Sie können den Verschluss mit einfachen Hilfsmitteln verstärken oder ersetzen. Gut geeignet sind Tesafilm, ein Klebestift oder als Notlösung transparenter Nagellack. Tragen Sie diese sparsam auf, um den Umschlag nicht zu beschädigen oder unansehnlich zu machen.

Sind selbstklebende Umschläge genauso sicher wie nassklebende?

Moderne Klebstoffe bei selbstklebenden Umschlägen bieten in der Regel eine sehr zuverlässige Verbindung für den normalen Postversand. Nassklebende Umschläge gelten traditionell als sehr sicher und manipulationsresistent, da der Kleber das Papier oft leicht beschädigt, wenn versucht wird, den Umschlag zu öffnen.

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