Was ist der Unterschied zwischen Farbstift und Buntstift?

Alles über Farbstifte & Buntstifte

23/05/2021

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Farbstifte, oft auch als Buntstifte bezeichnet, sind beliebte Werkzeuge zum Schreiben, Malen und Zeichnen. Sie unterscheiden sich grundlegend von Bleistiften, deren Minen grauschwarz sind. Die farbige Mine eines Buntstifts ermöglicht es, lebendige Farben auf Papier und andere Oberflächen zu bringen. Ob für Schulkinder, Hobbykünstler oder professionelle Designer – Farbstifte bieten eine breite Palette an kreativen Möglichkeiten.

Wie groß ist ein Buntstift?
ProduktspezifikationenPunkttyp‎MeißelArtikelmaße L x B x H‎20,3 x 8,6 x 0,8 cmEmpfohlene Anwendungen für Produkt‎Markierung, Schreiben, Skizzieren, MalenEnthaltene Komponenten‎Kartonverpackung/KartonetuiZeilenstärke‎circa 2.8 millimeters

Historisch gesehen ist die Entwicklung des Farbstifts eng mit der des Bleistifts verbunden. Schon im 18. Jahrhundert gab es holzgefasste Röthel- und Pastellstifte, die von Bleistiftmachern hergestellt wurden. Diese frühen Farbstifte hatten jedoch Nachteile: Ihre Minen waren oft brüchig, schwer zu spitzen und die Farben hafteten nicht immer gut oder verschmierten leicht. Die Holzfassung war jedoch ein wichtiger Fortschritt, da sie das Problem der Bruchigkeit verringerte und die Hände sauberer hielt.

Ein entscheidender Durchbruch gelang 1834 dem Nürnberger Bleistiftmacher Johann Sebastian Staedtler. Er entwickelte ein Verfahren zur Herstellung von Farbminen auf Ölkreidebasis, die sich wie Bleistifte spitzen ließen und eine konstante Farbe und Härte aufwiesen. Dieses Verfahren, bei dem Farbpigmente mit Bindemitteln vermischt, gemahlen, gepresst, getrocknet und anschließend mit Wachs imprägniert wurden, gilt als Geburtsstunde des modernen Farbstifts. Staedtlers Firma spezialisierte sich auf diese neuen Stifte und bot sie später unter dem Namen „Creta Polycolor“ in vielen verschiedenen Farben an. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen weitere Unternehmen, Farbstifte industriell zu fertigen, und der Farbstift wurde zu einem Massenprodukt.

Neben den klassischen Farbstiften auf Ölkreidebasis entwickelten sich weitere Typen für spezifische Anwendungen, wie Kopierstifte, Zimmermannsstifte oder Fettminenstifte, die auch auf glatten Oberflächen wie Glas hafteten. In den 1920er Jahren kamen auch die wasservermalbaren Aquarellstifte auf den Markt.

Übersicht

Was ist der Unterschied zwischen Farbstift und Buntstift?

Die Begriffe Farbstift und Buntstift werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym verwendet. Ein Buntstift ist, wie der Name schon sagt, ein Stift mit einer bunten, also farbigen, Mine. Die Hülle besteht meist aus lackiertem Holz. Die Bezeichnung „Farbstift“ ist historisch älter und war lange Zeit der gängigere Begriff in Katalogen der Schreibwarenhersteller. Ab den späten 1960er Jahren setzte sich der Begriff „Buntstift“ zunehmend im allgemeinen Sprachgebrauch durch, möglicherweise beeinflusst durch die Verwendung im Zusammenhang mit kindlichem Malen.

Im Fachjargon oder Künstlerbedarf kann es jedoch eine feinere Unterscheidung geben. Hier wird „Buntstift“ manchmal eher für günstigere Hobby-Materialien verwendet, während „Farbstift“ oder „Künstlerfarbstift“ für professionelle, hochpreisigere Stifte mit höherer Pigmentierung und Qualität steht. Eine allgemein verbindliche, standardisierte Unterscheidung existiert jedoch nicht. Im Wesentlichen beschreiben beide Begriffe dasselbe Werkzeug: einen holzgefassten Stift mit einer farbigen Mine.

Worin unterscheiden sich wachs- und ölbasierten Farbstifte?

Künstlerfarbstifte lassen sich grob in zwei Hauptkategorien einteilen, basierend auf der Zusammensetzung ihrer Mine: wachsbasiert und ölbasiert. Es ist wichtig zu wissen, dass die Minen vieler moderner Farbstifte tatsächlich auf einer Mischung aus verschiedenen Wachsen und Ölen basieren. Die Bezeichnungen dienen daher oft eher der Beschreibung der dominanten Eigenschaften.

Welche Arten von Buntstiften gibt es?
BUNTSTIFTE FÜR ALLE ANFORDERUNGEN!Dicke Buntstifte.Buntstifte für Kinder und Erwachsene.Buntstifte Set.Tafelstifte in weiß oder bunt.Zweifarbstift (blau und rot) für die Silbenmethode.Extra dicke Multifunktionsstifte für Kleinkinder.Ergonomische Linkshänder Buntstifte.Naturbelassene, unlackierte Buntstifte.

Wachsbasierte Farbstifte

Die Minen wachbasierter Farbstifte sind typischerweise weicher. Sie geben beim Malen viel Farbe ab (hoher Farbabrieb), was zu einer starken Farbintensität führt. Bereits bei leichtem Druck erzielen sie eine hohe Deckkraft. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für das Malen auf dunklem Papier, da der Untergrund gut abgedeckt wird. Ein bekanntes Beispiel für Stifte mit guter Deckkraft sind die IROJITEN, die auch auf dunklen Untergründen funktionieren sollen.

Durch die weiche Mine lassen sich wachbasierte Farbpigmente gut mit dem Finger oder einem trockenen Tuch verwischen, was sanfte Übergänge und das Erzeugen von Farbverläufen ermöglicht. Wenn mehrere Farbschichten übereinander aufgetragen werden, kann es jedoch zu einem Phänomen kommen, das als „Wachs-Bloom“ bezeichnet wird – ein blasser, milchiger Schleier auf der Oberfläche. Um dies zu verhindern oder zu reduzieren, kann die bemalte Fläche vorsichtig mit einem trockenen Tuch abgewischt und anschließend erneut bearbeitet oder mit einem Fixiermittel versiegelt werden.

Ölbasierte Farbstifte

Ölbasierte Farbstifte haben in der Regel härtere Minen als wachbasierte Stifte. Der Farbabrieb ist geringer, was bedeutet, dass sie weniger Farbe pro Strich abgeben. Dadurch decken sie nicht so stark wie wachbasierte Stifte und der Untergrund kann leicht durchschimmern. Dies macht sie weniger ideal für die Verwendung auf dunklem Papier, wenn eine vollständige Abdeckung gewünscht ist.

Die härtere Mine hat jedoch auch Vorteile. Ölbasierte Stifte behalten ihre Spitze besser, was sie ausgezeichnet für feine Details und präzise Linien macht. Bei mehreren Farbschichten bleibt die Oberflächenstruktur des Papiers oft unverändert, und die Oberfläche glänzt weniger als bei wachsbasierten Stiften. Da sich die Pigmente ölbasierter Stifte nicht so leicht verwischen lassen wie bei Wachsstiften, ist es anspruchsvoller, stufenlose Übergänge durch Verblendung zu erzielen; dies erfordert eher Techniken wie die Lasur (das Übereinanderlegen dünner Farbschichten).

Vergleich Wachs- vs. Ölbasierte Farbstifte

EigenschaftWachsbasierte FarbstifteÖlbasierte Farbstifte
MinenhärteWeicherHärter
FarbabriebHochGering
DeckkraftSehr gut (auch auf dunklem Papier)Weniger gut (Untergrund schimmert durch)
VerwischbarkeitGut (mit Finger/Tuch)Schwieriger
SchichtenKann Wachs-Bloom entwickelnOberflächenstruktur bleibt oft erhalten
GlanzKann stärker glänzenGlänzt weniger
Eignung für DetailsPräzise Linien möglichSehr gut (Spitze hält länger)
Übergänge/VerläufeLeichter zu verwischenSchwieriger zu verwischen (eher Lasur)

Es gibt auch noch Aquarellstifte, deren Farbpigmente so formuliert sind, dass sie sich durch Zugabe von Wasser auflösen und vermalen lassen. Dies ermöglicht die Erzeugung von faszinierenden Farbverläufen und Aquarell-Effekten, was sie zu einer Art Hybrid zwischen Farbstift und Aquarellfarbe macht.

Zusammensetzung und Herstellung

Die Mine eines modernen Buntstifts ist eine komplexe Mischung aus verschiedenen Komponenten. Die Hauptbestandteile sind die Farbpigmente, die für die Farbe verantwortlich sind. Diese Pigmente werden mit Bindemitteln wie Cellulosederivaten vermischt. Füllstoffe wie Talkum und Kaolin geben der Mine Stabilität und Masse. Fette und Wachse dienen als Imprägniermittel und beeinflussen die Geschmeidigkeit des Abriebs und die Haftung auf dem Papier. Für wasservermalbare Aquarellstifte werden zusätzlich Additive wie Emulgatoren und Tenside beigefügt, die das Vermischen der Pigmente mit Wasser ermöglichen.

Ist ein Buntstift ein Bleistift?
Im Gegensatz zum Bleistift zeichnen die Minen von Buntstiften nicht grauschwarz, sondern farbig. Durch eng gesetzte Linien (Schraffur) lassen sich auch farbige Flächen anlegen. Durch eine Veränderung der Druckstärke kann die an das Papier abgegebene Farbintensität variiert werden.

Der Herstellungsprozess umfasst das sorgfältige Vermischen der Bestandteile, das Pressen der Masse zu Minensträngen, das Lufttrocknen und schließlich das Einfassen der Minen in eine Holzummantelung, die typischerweise aus Zedernholz oder anderen geeigneten Hölzern besteht. Die Holzummantelung wird oft lackiert und mit Informationen wie Markenname, Farbname oder Nummer versehen.

Es ist erwähnenswert, dass in der Beschichtung von Buntstiften früher oft Phthalatweichmacher verwendet wurden. Diese können gesundheitsschädlich sein, insbesondere für Kinder, die auf den Stiften kauen. In der EU sind Phthalatweichmacher in Spielzeugmaterialien, wozu Buntstifte für Kinder gehören, mittlerweile verboten.

Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften

Farbstifte sind äußerst vielseitig. Sie eignen sich hervorragend für die ersten kreativen Schritte von Kindern im Schulalter, aber auch für anspruchsvolle künstlerische Techniken. Durch die Veränderung des Drucks auf den Stift lässt sich die Farbintensität variieren – von zarten, hellen Tönen bis hin zu kräftigen, gesättigten Farben. Eng gesetzte Linien (Schraffuren) können verwendet werden, um farbige Flächen anzulegen und Texturen zu erzeugen.

Dicke, weiche Buntstifte in grellen Farben werden oft als Textmarker verwendet, um wichtige Informationen hervorzuheben. Spezielle multifunktionale Stifte, wie der Stabilo woody, erweitern die Einsatzmöglichkeiten über Papier und Pappe hinaus auf glatte Oberflächen wie Glas, Holz, Metall und Leder.

Für Künstler bieten Farbstifte die Möglichkeit, sowohl zeichnerische Präzision als auch malerische Effekte zu erzielen. Mit hochwertigen Künstlerfarbstiften lassen sich detailreiche, sogar fotorealistische Bilder erstellen. Modedesigner wie Karl Lagerfeld nutzten Farbstifte (z.B. Polychromos) für ihre Entwürfe. Lasurtechniken, bei denen dünne Farbschichten übereinandergelegt werden, sind mit Farbstiften gut umsetzbar, insbesondere mit ölbasierte Stiften, die weniger zum Wachs-Bloom neigen. Aquarellstifte ermöglichen, wie erwähnt, das Hinzufügen von Wasser, um Pinselstrich-ähnliche Effekte und weiche Verläufe zu erzielen.

Qualität bei Farbstiften

Die Qualität von Farbstiften kann stark variieren und beeinflusst die Malergebnisse erheblich. Künstlerfarbstifte, die oft teurer sind als einfache Schulbuntstifte, zeichnen sich durch mehrere Merkmale aus:

  • Hohe Pigmentierung: Sie enthalten einen höheren Anteil an reinen Farbpigmenten und weniger Bindemittel und Füllstoffe. Dies führt zu intensiveren, brillanteren Farben.
  • Lichtechtheit: Dies ist ein sehr wichtiges Kriterium für professionelle Künstler. Lichtechtheit bedeutet, dass die Farben unter Lichteinwirkung (insbesondere UV-Strahlung) nicht verblassen oder sich chemisch verändern. Hochwertige Künstlerfarbstifte haben oft eine Lichtechtheitsbewertung, die angibt, wie lange die Farbe unter bestimmten Bedingungen stabil bleibt. Dies stellt sicher, dass Kunstwerke über lange Zeiträume ihre ursprüngliche Farbgebung behalten.
  • Bruchfestigkeit der Mine: Gute Stifte haben Minen, die weniger leicht brechen, was das Spitzen erleichtert und Material spart.
  • Geschmeidigkeit und Gleichmäßigkeit des Abriebs: Hochwertige Minen gleiten sanft über das Papier und geben die Farbe gleichmäßig ab.

Bekannte Marken für hochwertige Künstlerfarbstifte sind unter anderem Faber-Castell (z.B. Polychromos), Caran d’Ache (z.B. Pablo, Luminance), Derwent (z.B. Artist, Coloursoft, Lightfast), Sanford Prismacolor und Lyra Rembrandt Polycolor. Diese Stifte sind oft in großen Sortimentkästen mit bis zu 150 verschiedenen Farben erhältlich, was eine enorme Bandbreite an Nuancen ermöglicht.

Was ist der Unterschied zwischen Farbstift und Buntstift?
Im Gegensatz zu Buntstiften überzeugen die Farbstifte mit Qualitätsmerkmalen und richten sich speziell an Künstler:innen mit höheren Ansprüchen. Die Farbbrillanz ist eins dieser Merkmale, die den Unterschied zwischen den beiden Stiften verdeutlichen soll.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein Buntstift ein Bleistift?

Nein, ein Buntstift ist kein Bleistift im eigentlichen Sinne. Während beide holzgefasste Stifte sind, enthalten Bleistifte eine Mine aus Graphit (die grauschwarz zeichnet), während Buntstifte eine farbige Mine aus Farbpigmenten, Bindemitteln und Füllstoffen haben.

Worin unterscheiden sich wachs- und ölbasierten Farbstifte?

Wachsbasierte Minen sind weicher, haben einen höheren Farbabrieb und eine bessere Deckkraft, lassen sich gut verwischen, können aber bei Schichtung einen Wachs-Bloom entwickeln. Ölbasierte Minen sind härter, haben geringeren Farbabrieb, weniger Deckkraft, behalten die Spitze besser für Details und sind schwieriger zu verwischen, glänzen aber weniger und neigen nicht zum Wachs-Bloom.

Welche Arten von Buntstiften gibt es?

Es gibt verschiedene Arten, hauptsächlich unterschieden nach der Zusammensetzung der Mine (wachsbasiert, ölbasiert) und speziellen Eigenschaften (aquarellierbar für Vermalen mit Wasser, Fettminen für glatte Oberflächen, multifunktionale Stifte).

Kann man Buntstiftlinien ausradieren?

Handelsübliche Buntstiftlinien lassen sich in der Regel schwieriger ausradieren als Bleistiftlinien. Hierfür sind oft spezielle Techniken oder Radierer nötig, wie z.B. Radierknete, die die Farbe eher abtupft, oder die vorsichtige Verwendung von Messern oder Klebestreifen zum Entfernen der Farbe.

Was bedeutet Lichtechtheit bei Farbstiften?

Lichtechtheit ist eine Eigenschaft von Farbpigmenten, die ihre Beständigkeit gegenüber Lichteinwirkung beschreibt. Lichtechte Farben verblassen oder verändern ihre Farbe unter Lichteinfluss (besonders UV-Licht) über die Zeit nicht oder nur sehr langsam. Dies ist besonders wichtig für Künstler, deren Werke dauerhaft ausgestellt werden sollen.

Sind alle Farbstifte für Kinder sicher?

In der EU müssen Buntstifte für Kinder bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen, insbesondere bezüglich des Gehalts an schädlichen Substanzen wie Phthalatweichmachern in der Beschichtung. Achten Sie auf entsprechende Prüfsiegel oder Hinweise, wenn Sie Stifte für Kinder kaufen.

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