27/04/2021
Das Wort „Depesche“ mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, birgt aber tatsächlich unterschiedliche Bedeutungen, die je nach Kontext relevant sind. Für Menschen, die sich mit Büromaterial, Kommunikation oder sogar kreativer Papeterie beschäftigen, ist es interessant zu wissen, dass dieser Begriff sowohl eine historische Form der Nachrichtenübermittlung bezeichnet als auch der Name eines bekannten Unternehmens ist.

Historisch gesehen war eine Depesche gleichbedeutend mit einem Telegramm. Der Begriff leitet sich vom französischen Wort „dépêcher“ ab, was so viel wie „eilen“ oder „sich beeilen“ bedeutet. Dies unterstreicht die ursprüngliche Funktion einer Depesche: eine Eilnachricht, die schnellstmöglich übermittelt werden musste, oft über weite Distanzen. In einer Zeit vor Telefon, Fax und Internet war das Telegramm, bzw. die Depesche, eine der schnellsten verfügbaren Kommunikationsformen. Sie wurde typischerweise in Telegraphenämtern aufgegeben und über das Telegraphennetz übermittelt. Die Kosten richteten sich oft nach der Anzahl der Wörter, was zu einem sehr prägnanten Schreibstil führte.
Spezifische Anwendungen der historischen Depesche
Obwohl der Begriff „Depesche“ heute im allgemeinen Sprachgebrauch selten geworden ist und weitgehend durch „Telegramm“ ersetzt wurde, gab und gibt es spezifische Bereiche, in denen er oder verwandte Begriffe weiterhin verwendet werden oder historisch bedeutsam waren:
- Staatstelegramm (oder Staatliche Depesche): Dies bezeichnete eine dringende Nachricht oder Mitteilung, die zwischen Staatsoberhäuptern, Regierungsmitgliedern, Diplomaten und anderen berechtigten Personen ausgetauscht wurde. Staatstelegramme waren oft von höchster Wichtigkeit und Vertraulichkeit. Sie spielten eine entscheidende Rolle in der Diplomatie und bei der Koordination internationaler Angelegenheiten. Ein berühmtes historisches Beispiel, obwohl oft nur als „Emser Depesche“ bekannt, zeigt, wie solche Nachrichten politische Ereignisse beeinflussen konnten. Die Geschwindigkeit der Übermittlung war hierbei von höchster Priorität.
- Alarmdepesche: Im Bereich der Notfalldienste, wie Feuerwehr oder Rettungsdienst, bezeichnete eine Alarmdepesche früher einen Bericht oder eine Nachricht von der Leitstelle an die Einsatzkräfte. Diese enthielt die wesentlichen Informationen über den Einsatzort, die Art des Notfalls und weitere relevante Details, um den Einsatzkräften eine schnelle und zielgerichtete Reaktion zu ermöglichen. Auch hier stand die schnelle und präzise Übermittlung kritischer Informationen im Vordergrund.
Die Verwendung des Wortes „Depesche“ im Namen von Nachrichtenagenturen wie der Schweizerischen Depeschenagentur (Keystone-SDA) oder dem ehemaligen Deutschen Depeschendienst (ddp) spiegelt ebenfalls diese historische Bedeutung der schnellen Nachrichtenübermittlung wider. Diese Agenturen sammeln und verbreiten Nachrichten – historisch vielleicht per Depesche, heute natürlich über moderne digitale Kanäle – an Medien und andere Abonnenten, wobei die Schnelligkeit der Information nach wie vor ein Kern ihrer Arbeit ist.
Die Firma Depesche: Eine andere Bedeutung
Parallel zur historischen Bedeutung des Wortes existiert heute ein sehr erfolgreiches Unternehmen namens „Depesche“. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Unternehmen, obwohl es ebenfalls im Bereich der Papeterie und verwandter Produkte tätig ist, nichts mit der historischen Form der Nachrichtenübermittlung zu tun hat. Die Firma Depesche wurde 1985 mit dänischen Wurzeln gegründet und hat sich zu einem führenden Anbieter von Grußkarten und Geschenkartikeln in Europa entwickelt.

Das Unternehmen zeichnet sich durch innovative und kreative Produkte aus, die sich primär an Kinder und Jugendliche richten. Marken wie TOPModel, Miss Melody, Ylvi, Dino World oder Princess Mimi sind bei Kindern sehr beliebt. Das Sortiment umfasst neben Grußkarten und Geschenkverpackungen auch eine breite Palette an Kreativprodukten, Malbüchern, Stickern, kleinen Accessoires und Spielwaren, die oft auf den genannten Charakteren basieren. Obwohl viele dieser Produkte aus Papier gefertigt sind (wie Malbücher, Stickerhefte, Notizbücher), gehören sie typischerweise nicht zum klassischen Büromaterial im Sinne von Druckerpapier, Ordnern oder Toner. Es handelt sich vielmehr um Artikel aus dem Bereich der kreativen Papeterie und des Spielzeugs.
Unterscheidung: Historische Depesche vs. Firma Depesche
Die gleichlautenden Namen können leicht zu Verwirrung führen. Hier ist eine einfache Gegenüberstellung:
Merkmal | Historische Depesche | Firma Depesche |
---|---|---|
Art | Form der Nachrichtenübermittlung (Telegramm) | Name eines Unternehmens |
Zweck | Schnelle Übermittlung wichtiger Informationen | Entwicklung und Verkauf von Grußkarten, Kreativprodukten & Geschenkartikeln |
Verwendung | Historisch (Diplomatie, Notfalldienste), heute weitgehend obsolet | Modernes Konsumgüterunternehmen, Fokus auf Kinder und Papeterie |
Produkte | Die Nachricht selbst (Wortlaut) | Grußkarten, Malbücher, Sticker, kleine Geschenke etc. |
Es ist also klar ersichtlich, dass, obwohl beide Kontexte irgendwie mit „Information“ (Nachricht vs. Produktinformation/Design) und „Papier“ (historisch auf Papier gedruckt vs. moderne Papierprodukte) zu tun haben können, ihre Bedeutungen und Anwendungsbereiche grundverschieden sind.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet „Depesche“ heute?
Höchstwahrscheinlich bezieht sich jemand, der heute von „Depesche“ spricht, entweder auf die historische Form des Telegramms (oft in Geschichtsbüchern oder alten Texten) oder auf das Unternehmen Depesche, das Grußkarten und Kreativartikel herstellt.
Ist eine Depesche dasselbe wie ein Telegramm?
Ja, historisch waren die Begriffe oft synonym. Depesche war ein gängiger Begriff für eine dringende telegraphische Nachricht.

Stellt die Firma Depesche klassisches Büromaterial her?
Nein, der Fokus der Firma Depesche liegt auf Grußkarten, Geschenkartikeln und Kreativprodukten, die sich eher an den Konsumentenmarkt, insbesondere Kinder und Jugendliche, richten. Klassisches Büromaterial wie Druckerpapier, Ordner, Toner oder Stifte gehört nicht zu ihrem Kernsortiment.
Woher kommt das Wort „Depesche“?
Das Wort stammt aus dem Französischen von „dépêcher“, was „eilen“ oder „sich beeilen“ bedeutet.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wort „Depesche“ ein faszinierendes Beispiel dafür ist, wie Begriffe unterschiedliche Bedeutungen annehmen können. Einerseits steht es für eine historische, dringende Form der Nachrichtenübermittlung, die in der Ära vor der digitalen Kommunikation von großer Bedeutung war, insbesondere in der Diplomatie und bei Notfällen. Andererseits ist es der Name eines modernen, kreativen Unternehmens, das im Bereich der Papeterie und Geschenkartikel tätig ist. Beim Hören oder Lesen des Wortes „Depesche“ ist es also immer wichtig, den Kontext zu beachten, um die korrekte Bedeutung zu erfassen und die historische Kommunikation nicht mit farbenfrohen Grußkarten zu verwechseln.
Wenn du mehr spannende Artikel wie „Depesche: Mehr als nur ein Wort“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!