25/12/2019
Laminierfolien sind unverzichtbar, wenn es darum geht, wichtige Dokumente, Fotos, Ausweise oder andere Papiere vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Schmutz oder Abnutzung zu schützen. Sie verleihen den laminierten Gegenständen nicht nur Stabilität und Langlebigkeit, sondern oft auch ein professionelles Aussehen. Doch die Welt der Laminierfolien ist vielfältiger, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Es gibt verschiedene Arten, Stärken und Größen, die für unterschiedliche Anwendungszwecke optimiert sind.

Was ist der Unterschied zwischen Laminierfolie und Laminiertaschen?
Oft werden die Begriffe „Laminierfolie“ und „Laminiertasche“ synonym verwendet, doch es gibt einen feinen Unterschied, der sich hauptsächlich auf die Form bezieht. Traditionell spricht man von Laminierfolie, wenn man die Folie von einer Rolle meint, die typischerweise in Rollenlaminiergeräten verwendet wird. Bei dieser Rollenfolie ist das Verhältnis von Polyester zu Klebstoff oft anders als bei den weiter verbreiteten „Laminiertaschen“.
Laminiertaschen hingegen sind bereits zugeschnittene und an einer Seite verschweißte Hüllen, in die das zu laminierende Dokument eingelegt wird. Diese Taschen bestehen aus zwei Schichten Folie, die durch Hitze und Druck miteinander und mit dem eingelegten Material verbunden werden. Laminiertaschen weisen im Vergleich zur Rollenfolie oft ein deutlich höheres Verhältnis von Polyester zu Klebstoff auf. Dies führt dazu, dass mit Laminiertaschen laminierte Dokumente sich in der Regel deutlich steifer und robuster anfühlen als solche, die mit Rollenfolie laminiert wurden.
Im allgemeinen Sprachgebrauch, insbesondere wenn es um das Laminieren mit kleinen Heißlaminiergeräten geht, meint man mit „Laminierfolien“ meist die Laminiertaschen.

Laminiertaschen im Detail: Stärke, Größe und Arten
Laminiertaschen gibt es in einer beeindruckenden Vielfalt, um den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht zu werden. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind ihre Stärke, Größe und spezielle Eigenschaften.
Die Stärke: Wie robust soll es sein?
Die Stärke von Laminiertaschen wird üblicherweise in Mikrometer (µm oder Mic.) angegeben. Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Angabe (z.B. 125 Mic.) immer auf eine Seite der Laminiertasche bezieht. Eine Laminiertasche mit der Angabe 125 Mic. hat also eine Gesamtstärke von 2 x 125 Mic. = 250 Mic. Gelegentlich findet man auch die Angabe in Mil (eine amerikanische Einheit). Hier sind einige gängige Umrechnungen:
- 3 mil = ca. 75 Mic. (Gesamt: 150 Mic.)
- 5 mil = ca. 125 Mic. (Gesamt: 250 Mic.)
- 7 mil = ca. 175 Mic. (Gesamt: 350 Mic.)
- 10 mil = ca. 250 Mic. (Gesamt: 500 Mic.)
Die Wahl der richtigen Stärke hängt vom Verwendungszweck ab. Dünnere Folien (z.B. 75 Mic.) sind flexibler und eignen sich gut für Dokumente, die abgeheftet werden. Dickere Folien (z.B. 125 Mic. oder mehr) bieten maximale Stabilität und Schutz und sind ideal für oft verwendete Dokumente, Schilder oder Ausweise.
Größe und Form: Passend für jedes Dokument
Laminiertaschen sind in allen gängigen DIN-Formaten erhältlich, von DIN A7 für kleine Karten bis hin zu DIN A3 oder größer. Dabei sind die Taschen immer etwas größer als das eigentliche DIN-Format. Dieser zusätzliche Rand (meist ca. 3 mm umlaufend) ist entscheidend, da er nach dem Laminieren einen vollständig geschlossenen Folienrand bildet. Dieser Rand schützt das laminierte Papier rundum effektiv vor Feuchtigkeit und Nässe.

Zusätzlich zu den Standard-DIN-Formaten gibt es auch spezielle kleinere Formate, die perfekt auf Visitenkarten, Ausweise oder Gepäckanhänger zugeschnitten sind. Fast alle Laminiertaschen haben abgerundete Ecken, um Verletzungen durch scharfe Kanten zu vermeiden und ein ansprechenderes Aussehen zu erzielen.
Spezielle Laminiertaschen für besondere Anwendungen
Über die Standardausführungen hinaus gibt es Laminiertaschen mit speziellen Eigenschaften für spezifische Bedürfnisse:
- Glänzend (klar/glossy): Dies sind die gebräuchlichsten und oft kostengünstigsten Laminiertaschen. Sie bieten eine hohe Transparenz und lassen Farben und Details brillant erscheinen. Sie sind ideal für Fotos, Poster und Standarddokumente. Die Auswahl an Größen und Stärken ist hier am größten.
- Matt: Matte Laminiertaschen reduzieren Blendungen und Spiegelungen, was sie ideal für Dokumente macht, die unter schwierigen Lichtverhältnissen gelesen werden müssen (z.B. Speisekarten, Schilder im Freien). Ein weiterer Vorteil ist, dass matte Oberflächen oft mit Bleistift oder Kugelschreiber beschriftet und sogar radiert werden können. Beachten Sie, dass matte Folien oft eine etwas höhere Laminier-Temperatur benötigen als glänzende.
- Selbstklebende Rückseite: Diese Taschen haben auf einer Seite eine zusätzliche Klebeschicht, die durch ein Schutzpapier abgedeckt ist. Nach dem Laminieren kann das Schutzpapier abgezogen und das Laminat direkt auf Oberflächen geklebt werden (z.B. als Beschilderung, Fluchtpläne, Etiketten).
- UV-beständig: Spezielle Zusammensetzungen der Folie bieten verbesserten Schutz vor UV-Strahlung. Dies hilft, das Verblassen von Farben auf dem laminierten Dokument zu verlangsamen, besonders wenn es längere Zeit Licht ausgesetzt ist.
- HighSpeed / Querformat: Diese Taschen sind an der Längsseite verschweißt statt an der kurzen Seite. Sie sind für den Quereinzug in Laminiergeräten konzipiert und ermöglichen einen schnelleren Durchlauf, insbesondere bei größeren Formaten. Beachten Sie, dass eine DIN A4 HighSpeed-Tasche ein DIN A3-Laminiergerät benötigt, da sie quer eingeführt wird.
- Mit Abheftrand / Filex Folientaschen: Diese Taschen sind breiter als Standardtaschen (z.B. ca. 12 mm breiter bei DIN A4) und verfügen über eine Eurolochung am zusätzlichen Rand. Sie sind speziell dafür konzipiert, nach dem Laminieren direkt in Ordner oder Ringbücher abgeheftet zu werden, ohne dass extra gelocht werden muss.
Kann man auf Laminierfolien drucken?
Die Frage, ob man direkt auf Laminierfolien drucken kann, taucht immer wieder auf. Die kurze Antwort lautet: Nein, nicht im herkömmlichen Sinne für den Zweck des Laminierens. Laminierfolien sind dafür konzipiert, Dokumente zu umschließen und zu schützen, nicht selbst bedruckt zu werden. Die Oberfläche ist in der Regel nicht für Tintendrucker oder Laserdrucker geeignet, und die Hitze eines Laserdruckers könnte die Folie sogar beschädigen oder schmelzen. Wenn Sie etwas laminieren möchten, drucken Sie Ihr Dokument zuerst auf normales Papier (oder ein anderes geeignetes Material) und laminieren Sie dann das bedruckte Dokument mit der Folie.
Es gibt zwar spezielle bedruckbare Folien, aber diese sind nicht dasselbe wie Laminierfolien, die zum Schutz von Dokumenten verwendet werden. Der Zweck von Laminierfolien ist das Versiegeln und Schützen bereits vorhandener Drucke oder Materialien.

Kann man laminieren, ohne ein Laminiergerät zu haben?
Auch wenn ein Laminiergerät die einfachste und zuverlässigste Methode ist, um Dokumente zu laminieren, ist es durchaus möglich, gute Ergebnisse auch ohne ein solches Gerät zu erzielen. Dies ist eine praktische Option, wenn Sie nur selten laminieren oder kein Gerät zur Verfügung haben.
Möglichkeit 1: Laminieren mit dem Bügeleisen
Ein Laminiergerät nutzt Hitze und Druck, um die Klebeschicht der Folie zu aktivieren und die beiden Folienseiten miteinander zu verbinden. Dieselben Prinzipien können Sie sich mit einem Bügeleisen zunutze machen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor:
- Feste, hitzebeständige Unterlage vorbereiten: Wählen Sie einen stabilen Tisch oder ein Bügelbrett. Legen Sie darauf ein Geschirrtuch oder einige Lagen Küchenpapier als Schutz für die Oberfläche und für eine gleichmäßige Hitzeübertragung.
- Laminierfolie vorbereiten: Legen Sie das zu laminierende Dokument sorgfältig mittig in die Laminiertasche ein. Achten Sie darauf, dass das Dokument nicht zu nah am Rand liegt, damit ein ausreichender Versiegelungsrand entsteht. Das Dokument sollte zudem nicht dicker als etwa 1 mm sein, da das Laminieren sonst schwierig wird.
- Bügeleisen vorbereiten: Stellen Sie Ihr Bügeleisen auf eine niedrige Temperatur ein, idealerweise zwischen 60 und 80 Grad Celsius. Viele Bügeleisen haben keine genaue Gradanzeige, wählen Sie daher die niedrigste Stufe (oft für Synthetikstoffe) und erhöhen Sie die Temperatur bei Bedarf schrittweise. Lassen Sie das Bügeleisen kurz vorheizen.
- Schutzschicht auflegen: Um direkten Kontakt zwischen Bügeleisen und Laminierfolie zu vermeiden und ein Verrutschen zu verhindern, legen Sie ein Blatt Backpapier oder ein dünnes Baumwolltuch über die Laminiertasche.
- Vorsichtig bügeln: Beginnen Sie am geschlossenen Ende der Laminiertasche. Bewegen Sie das warme Bügeleisen mit leichtem, aber konstantem Druck langsam und gleichmäßig über das Backpapier bzw. Tuch, von einer Seite zur anderen. Achten Sie darauf, jede Stelle der Folie zu erwärmen.
- Ergebnis prüfen und wiederholen: Heben Sie das Backpapier/Tuch vorsichtig an und prüfen Sie, ob sich die Folie vollständig versiegelt hat und das Dokument umschließt. Falls nicht, legen Sie die Schutzschicht wieder auf und wiederholen Sie den Vorgang. Möglicherweise müssen Sie die Temperatur leicht erhöhen oder etwas mehr Druck anwenden.
Ein Tipp: Wenn Sie nach dem flächigen Bügeln noch einmal vorsichtig entlang der Kanten des Dokuments im Inneren der Folie bügeln, können Sie die Versiegelung weiter verbessern und ein sehr sauberes Ergebnis erzielen, das kaum von einer Laminierung mit Gerät zu unterscheiden ist.
Möglichkeit 2: Kalt-Laminierfolien verwenden
Neben der Heißlaminierung gibt es auch die Kaltlaminierung. Hierbei wird kein Heizgerät benötigt. Kalt-Laminierfolien verfügen über eine spezielle Klebeschicht, die bereits bei Raumtemperatur durch Druck aktiviert wird. Diese Folien sind oft selbstklebend und bestehen aus zwei Schichten: einer Trägerfolie und einer Deckfolie mit Klebstoff, die auf das Dokument aufgebracht wird, oder sie kommen als Taschen, ähnlich den Heißlaminiertaschen, aber mit einem anderen Klebstoff.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Das Dokument wird zwischen die Kalt-Laminierfolien gelegt (oder die Folie wird auf das Dokument geklebt), und anschließend wird durch festen Druck die Klebeschicht aktiviert und die Folien verbunden. Hierbei kann ein Lineal, eine Kreditkarte oder auch ein Nudelholz hilfreich sein, um Luftblasen herauszustreichen und einen gleichmäßigen Druck zu gewährleisten.
Kaltlaminierung ist ideal für hitzeempfindliche Materialien oder wenn kein Strom verfügbar ist. Allerdings ist die Klebekraft und Haltbarkeit oft nicht ganz so hoch wie bei der Heißlaminierung, und die Folien können manchmal etwas dicker und weniger transparent sein.
Zusammenfassung und Fazit
Laminierfolien in Form von Laminiertaschen sind ein vielseitiges Hilfsmittel zum Schutz und zur Veredelung von Dokumenten. Die Auswahl der richtigen Tasche hängt von der gewünschten Stärke, dem Format und den speziellen Anforderungen (glänzend, matt, selbstklebend etc.) ab. Während Laminiergeräte die Standardmethode für perfekte Ergebnisse sind, zeigen die Methoden mit Bügeleisen oder Kalt-Laminierfolien, dass Schutz auch ohne spezielles Gerät möglich ist. Direktes Drucken auf die Folie ist für den Laminierzweck hingegen nicht vorgesehen. Mit dem richtigen Wissen und der passenden Folie können Sie sicherstellen, dass Ihre wichtigen Papiere lange gut erhalten bleiben.
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