17/05/2020
Die Marke Dunhill, gegründet im Jahr 1893 von dem jungen Alfred Dunhill, hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Ursprünglich auf Zubehör für die aufkommende Automobilbranche spezialisiert, mit dem klugen Weitblick, dass Pferdekutschen bald durch Automobile ersetzt würden, versprach Dunhill „alles für das Auto außer dem Motor“. Das Sortiment reichte von notwendigen Gegenständen wie Tachometern und Scheinwerfern bis hin zu kuriosen Erfindungen wie dem „Bobbyfinder“, einem Fernglas-Fahrbrillen-Hybrid, der Autofahrern helfen sollte, einen Polizisten aus fast einem Kilometer Entfernung zu erkennen, und einer patentierten winddichten Pfeife für das Rauchen am Steuer. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Fokus stark auf Rauchwaren und entsprechendes Zubehör. Doch neben Pfeifen und Zigarettenetuis fanden auch Schreibinstrumente ihren Platz im Portfolio der Marke. Dies führt uns zu der Frage: Sind Dunhill Stifte gut?
Die Geschichte von Dunhill ist geprägt von Innovation und der Anpassung an die sich ändernden Bedürfnisse der Gentlemen über Generationen hinweg. Die Marke war bekannt für ihre cleveren, oft multifunktionalen Gegenstände. Ein Beispiel aus den 1920er und 1930er Jahren war der „Torpedo“, ein elegantes Zigarettenetui in Form einer Unterwasserrakete, das in einem Bakelit-Etui verstaut wurde. In derselben Periode produzierte Dunhill unter der „Torpedo“-Linie auch eine kombinierte mechanische Bleistift- und Zigarettenhalter-Einheit. Solche Multi-Use-Artikel entsprachen ganz der Marken-DNA. In den 1930er Jahren gab es beispielsweise ein Zigarettenetui-„Kompendium“, das eine Uhr, ein Feuerzeug, eine Notiztafel aus Elfenbein, einen Stylus und einen Zigarrenabschneider enthielt. Diese Neigungen zu praktischen, aber luxuriösen Objekten aus dem Jazz-Zeitalter inspirierten die „Torpedo“-Stifte, die Dunhill in den späten 1990er Jahren produzierte, darunter Modelle mit ewigem Kalender oder eingebautem Brieföffner/Zigarrenlocher.

Schreibinstrumente als Kernbestandteil
Obwohl das Unternehmen derzeit eine Pause von der Stifteherstellung einzulegen scheint, waren Schreibinstrumente über weite Strecken der Markengeschichte ein Schlüsselbestandteil der Produktlinie. An der Spitze standen dabei die handlackierten Maki-e Füllfederhalter, die von der japanischen Firma Namiki für Dunhill gefertigt wurden – eine Partnerschaft, die erstmals in den späten 1920er Jahren geschmiedet wurde.
Die Legende der Dunhill-Namiki Maki-e Stifte
Die Maki-e Lackiertechnik ist eine jahrhundertealte Kunstform, bei der geschichtete Bilder, Muster und Schriftzüge mit dem Saft japanischer Lackbäume (bekannt als Urushi) erzeugt werden. Die filigranen Verzierungen stellen in der Regel klassische Szenen und Motive aus Natur und Mythologie dar und werden mit Gold- oder Silberpulver veredelt. Diese exquisit dekorierten Schreibinstrumente sind heute begehrte Sammlerstücke. Außergewöhnliche Exemplare erzielen bei Auktionen Summen im sechsstelligen US-Dollar-Bereich. Die gefragtesten Dunhill-Namiki Stifte sind die Modelle der großen „Emperor“-Größe. Diese sind unglaublich selten, da sie nur wenige Jahre in den 1930er Jahren produziert wurden. Der Autor Tomihiro Murakami schreibt in seinem Buch „Dunhill-Namiki and Lacquer Pens“: „Es ist fast unmöglich, diese Art von Stift zu finden, aufgrund der sehr geringen hergestellten Menge.“ Dies unterstreicht die Seltenheit und den besonderen Status dieser historischen Schreibgeräte.
Zeitgenössische Dunhill Stifte
Zeitgenössische Dunhill Stifte hingegen sind häufiger bei Auktionen zu finden und können für relativ moderate Summen erworben werden. Angesichts ihrer Qualität stellen sie einen ausgezeichneten Wert dar. Leicht erhältliche Modelle sind unter anderem die „Sentryman“-Linie mit flachem Oberteil, inspiriert von der Form der ikonischen roten britischen Briefkästen, und die „Sidecar“-Linie, deren Designanleihen von der Art-déco-Silhouette der Motorrad-Seitenwagen des deutschen Herstellers Steib stammen. Diese Stifte repräsentieren die moderne Interpretation von Dunhills Engagement für Qualität und Stil, auch wenn sie nicht die extreme Seltenheit und den Sammlerwert der historischen Maki-e Stücke erreichen.
Fazit: Sind Dunhill Stifte gut?
Basierend auf der Geschichte der Marke und den verfügbaren Informationen kann man sagen, dass Dunhill Stifte in ihrer jeweiligen Ära und Kategorie als gut, oft sogar als ausgezeichnet galten. Die historischen Dunhill-Namiki Maki-e Füllfederhalter sind Meisterwerke der Handwerkskunst und Kunst, die heute als Luxusobjekte und hochkarätige Sammlerstücke gelten. Ihre Qualität und Seltenheit sind unbestritten und spiegeln sich in ihren hohen Auktionspreisen wider. Die moderneren Dunhill Stifte, wie die Linien Sentryman und Sidecar, mögen nicht denselben extremen Sammlerstatus haben, aber sie bieten laut Berichten eine hohe Qualität und stellen, wenn sie auf dem Gebrauchtmarkt oder bei Auktionen gefunden werden, einen sehr guten Wert dar. Ihre Designs sind durchdacht und spiegeln oft die reiche Geschichte und Ästhetik der Marke wider. Obwohl Dunhill derzeit keine neuen Stifte produziert, bleibt ihr Erbe im Bereich der Schreibinstrumente beachtlich und ihre bestehenden Stifte sind für Sammler und Liebhaber von hochwertigen Schreibgeräten weiterhin von Interesse.
Vergleich: Historische Sammlerstücke vs. Zeitgenössische Modelle
Merkmal | Dunhill-Namiki Maki-e (Historisch) | Moderne Dunhill Stifte (z.B. Sentryman, Sidecar) |
---|---|---|
Ära | Hauptsächlich 1920er-1930er | Spätere Designs (z.B. späte 1990er, 2000er) |
Herstellung | Kooperation mit Namiki (Japan), handlackiert (Maki-e) | Dunhill eigene Produktion (oder Auftragsfertigung), verschiedene Materialien |
Rarität | Extrem selten (besonders „Emperor“) | Relativ leichter zu finden (auf Auktions-/Gebrauchtmärkten) |
Wert | Sehr hoher Sammlerwert, hohe Auktionspreise (oft 6-stellig) | Guter Wert für die Qualität, moderate Auktionspreise |
Design | Kunstvolle, traditionelle japanische Motive | Moderne Designs, oft inspiriert von Dunhills Geschichte (Automobil, etc.) |
Zielgruppe heute | Hochkarätige Sammler, Museen | Sammler, Liebhaber hochwertiger Schreibgeräte, die Wert suchen |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Stellt Dunhill derzeit noch Stifte her?
Nein, laut den vorliegenden Informationen scheint das Unternehmen derzeit eine Pause von der Stifteherstellung einzulegen.
Was sind Dunhill-Namiki Stifte?
Das sind hochwertige Füllfederhalter, die in den späten 1920er und 1930er Jahren in einer Kooperation zwischen Dunhill und der japanischen Firma Namiki hergestellt wurden. Sie sind bekannt für ihre exquisite Maki-e Lackkunst.
Sind Dunhill-Namiki Maki-e Stifte wertvoll?
Ja, besonders die historischen Stücke aus den 1930er Jahren und die großen „Emperor“-Modelle sind extrem selten und erzielen bei Auktionen sehr hohe Preise, oft im sechsstelligen Bereich.
Sind moderne Dunhill Stifte (wie Sentryman oder Sidecar) teuer?
Im Vergleich zu den historischen Sammlerstücken sind sie auf Auktions- und Gebrauchtmärkten für relativ moderate Summen erhältlich und gelten angesichts ihrer Qualität als guter Wert.
Warum sind Dunhill-Namiki Emperor Stifte so selten?
Sie wurden nur für wenige Jahre in den 1930er Jahren in sehr kleiner Stückzahl produziert, was sie heute zu extrem seltenen und begehrten Sammlerstücken macht.
Bieten Dunhill Stifte gute Qualität?
Historisch gesehen waren Dunhill Stifte, sowohl die hochpreisigen Sammlerstücke als auch die moderneren Modelle, für ihre Qualität bekannt. Die Maki-e Stifte sind Meisterwerke der Handwerkskunst, während moderne Modelle einen guten Wert für ihre Verarbeitung boten.
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