Welche Polychromos sind die besten?

Faber-Castell Polychromos: Sind sie es wert?

30/04/2020

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Wenn es um hochwertige Künstlerbedarf geht, fallen die Faber-Castell Polychromos Buntstifte schnell ins Auge. Sie sind bekannt für ihre brillante Farbintensität und Langlebigkeit, aber auch für ihren vergleichsweise hohen Preis. Viele fragen sich: Was macht diese Stifte so besonders, und sind sie die Investition wirklich wert? Tauchen wir ein in die Welt der Polychromos und finden es heraus.

Warum sind Faber Castell Polychromos so teuer?
Das liegt an der Zeit und Sorgfalt, die in die Herstellung von Stiften investiert wird, deren Farben kräftig, mischbar und jahrzehntelang haltbar sind . Bei Faber-Castell ist dies das Ergebnis einer Kombination aus Pigmenten und anderen Inhaltsstoffen, fachmännisch gestalteten Minen und sorgfältig ausgewähltem Holz.
Übersicht

Warum kosten Faber-Castell Polychromos mehr?

Der Preis von Faber-Castell Polychromos ist direkt mit der Qualität und dem Herstellungsaufwand verbunden. Es beginnt bei den verwendeten Materialien. Faber-Castell setzt auf hochwertige, säurefreie Pigmente, die nicht nur für die leuchtenden und intensiven Farben sorgen, sondern auch für eine außergewöhnliche Lichtbeständigkeit. Das bedeutet, dass Kunstwerke, die mit Polychromos erstellt wurden, über Jahrzehnte hinweg ihre Farbbrillanz behalten, ohne zu verblassen. Dies ist ein entscheidender Faktor für professionelle Künstler, deren Werke ausgestellt oder verkauft werden.

Die Mine selbst ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Sie besteht aus einer speziellen Mischung von Pigmenten und anderen Inhaltsstoffen, die einen einzigartigen, leicht öligen Abrieb ermöglichen. Dieser ermöglicht nicht nur intensive Farben, sondern auch ein geschmeidiges Gefühl beim Zeichnen und hervorragende Mischbarkeit. Die Minen sind zudem durch das sogenannte Secural-Bonding-Verfahren fest mit dem Zedernholzmantel verbunden. Dieses Verfahren erhöht die Bruchfestigkeit der Mine erheblich, was zu weniger Abfall und einer längeren Lebensdauer des Stiftes führt – ein weiterer Aspekt, der den höheren Preis rechtfertigt, da man weniger Stifte aufgrund von Bruch ersetzen muss.

Das Holz, das für den Stiftmantel verwendet wird, ist ebenfalls sorgfältig ausgewählt und stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Präzision in der Fertigung, von der Mischung der Mine bis zum Finish des Holzmantels, erfordert Zeit, Fachwissen und strenge Qualitätskontrollen. All diese Faktoren – erstklassige Materialien, innovative Fertigungsprozesse, Haltbarkeit und Lichtbeständigkeit – summieren sich und erklären, warum Polychromos teurer sind als herkömmliche Buntstifte.

Polychromos vs. Standard-Buntstifte: Ein deutlicher Unterschied

Der Unterschied zwischen Künstler-Buntstiften wie den Polychromos und einfachen Buntstiften aus dem Supermarkt ist oft gewaltig und wird besonders beim Zeichnen spürbar. Während einfache Buntstifte, wie beispielsweise die von Herlitz, oft eine härtere Mine haben, die beim Zeichnen kratzen kann und Farbübergänge streifig wirken lässt, bieten Polychromos einen leicht öligen, cremigen Farbabrieb. Dieser ermöglicht ein viel angenehmeres Malgefühl und eine gleichmäßigere Farbabgabe, selbst auf größeren Flächen.

Welches Papier eignet sich am besten für Faber Castell Polychromos?
Für detaillierte Künstlerzeichnungen empfehlen wir die Verwendung von glattem Papier, wie Bristolkarton, getönte Blöcke von Strathmore, Hot Press-Aquarellpapier oder strukturiertes Pastelmat . Polychromos-Bleistifte haften auch auf vielen rauen Oberflächen wie Holz, Stein, Leder und Metall.

Betrachten wir die wichtigsten Unterschiede im Detail:

  • Minenbeschaffenheit: Polychromos haben eine dickere (3,8 mm) und hochwertigere, ölbasierte Mine im Vergleich zu den oft dünneren und härteren Minen einfacher Buntstifte. Dies führt zu einem satteren Farbauftrag.
  • Farbintensität und Deckkraft: Dank der hohen Pigmentkonzentration liefern Polychromos sehr viel intensivere und brillantere Farben. Auf farbigem Untergrund zeigen sie eine deutlich bessere Deckkraft als einfache Stifte, die oft blass wirken.
  • Vermalbarkeit: Während das Vermischen von Farben bei einfachen Buntstiften schwierig sein kann und oft streifig aussieht, lassen sich die ölbasierte Minen der Polychromos hervorragend ineinander verblenden. Durch das Übereinanderlegen mehrerer feiner Farbschichten lassen sich sanfte Übergänge und Tiefen erzeugen. Die weichere Miene zeigt dabei auch die feine Struktur des Papiers, was interessante Effekte ermöglicht.
  • Lichtbeständigkeit: Wie bereits erwähnt, sind Polychromos extrem lichtbeständig (permanent), was bei Standard-Buntstiften oft nicht der Fall ist.
  • Bruchfestigkeit: Das Secural-Bonding-Verfahren macht die Mine der Polychromos sehr bruchsicher, während bei günstigen Stiften oft über brechende Minen berichtet wird.
  • Gefühl beim Zeichnen: Der cremige Abrieb der Polychromos fühlt sich auf dem Papier geschmeidiger an als das oft kratzige Gefühl einfacher Stifte.

Obwohl einfache Buntstifte für gelegentliches Ausmalen ausreichen mögen, bieten Polychromos eine Leistung und Qualität, die für ernsthaftes Zeichnen, Illustration oder Kunstwerke unerlässlich ist.

Das perfekte Papier für Faber-Castell Polychromos

Die Wahl des richtigen Papiers kann die Ergebnisse mit Polychromos erheblich beeinflussen. Da Polychromos ölbasierte Stifte sind, haften sie gut auf verschiedenen Oberflächen. Für detaillierte Zeichnungen und feine Arbeiten werden jedoch oft glatte Papiere empfohlen, da die Mine hier weniger schnell abgerieben wird und präzise Linien ermöglicht werden.

Empfehlenswerte Papiertypen für Polychromos sind:

  • Bristol Board: Ein sehr glattes, oft dickes Papier, ideal für detailreiche Illustrationen.
  • Strathmore Toned Pads: Getönte Papiere, die einen mittleren Ton bieten und das Setzen von Lichtern und Schatten erleichtern.
  • Hot Press Aquarellpapier: Dieses Papier hat eine sehr glatte Oberfläche, obwohl es für Aquarell gedacht ist. Es nimmt die Farbe gut auf und ermöglicht feine Details.
  • Strukturiertes Pastelmat: Obwohl es für Pastellkreiden entwickelt wurde, bietet es eine feine Struktur, die mehrere Farbschichten gut aufnehmen kann, ohne dass sich Wachs (oder Öl) aufbaut.

Neben der Oberfläche sind auch die Grammatur (Papierdicke) und die Weiße des Papiers wichtig. Eine höhere Grammatur (z. B. ab 160 g/m²) sorgt für mehr Stabilität und verhindert ein Durchdrücken bei starkem Druck oder der Verwendung von Blending-Lösungen. Die Weiße des Papiers sollte natürlich und nicht zu grell sein, um die Farbwirkung nicht zu verfälschen.

Polychromos haften auch auf unebenen Oberflächen wie Holz, Stein, Leder und Metall. Ihre permanente Beschaffenheit sorgt dafür, dass die Farbe fest auf dem Untergrund haftet und keine zusätzliche Fixierung benötigt wird.

Warum sind Faber Castell Polychromos so teuer?
Das liegt an der Zeit und Sorgfalt, die in die Herstellung von Stiften investiert wird, deren Farben kräftig, mischbar und jahrzehntelang haltbar sind . Bei Faber-Castell ist dies das Ergebnis einer Kombination aus Pigmenten und anderen Inhaltsstoffen, fachmännisch gestalteten Minen und sorgfältig ausgewähltem Holz.

Faber-Castell Polychromos im Vergleich

Auf dem Markt für Künstler-Buntstifte gibt es neben Faber-Castell Polychromos weitere renommierte Marken, die ebenfalls hochwertige Produkte anbieten. Die bekanntesten Konkurrenten sind oft Prismacolor Premier und Caran d'Ache (z. B. Supracolor oder Luminance). Jede Marke hat ihre eigenen Stärken und Minen auf unterschiedlicher Basis.

EigenschaftFaber-Castell PolychromosPrismacolor PremierCaran d'Ache Supracolor
MinenbasisÖlbasiertWachsbasiertWasservermalbar (Aquarell)
MinenhärteSolide, leicht härter als Prismacolor, weicher als StandardSehr weich, dickWeich, bruchfest
FarbabriebLeicht ölig, cremig, gleichmäßigSehr cremig, sanftWeich, cremig
VermalbarkeitGut, erfordert etwas Übung für nahtlose Übergänge, ideal für SchichtenSehr gut, einfach, ideal für sanfte ÜbergängeGut, zusätzlich mit Wasser mischbar für Aquarelleffekte
DeckkraftSehr gutSehr gut, stark deckendGut
LichtbeständigkeitSehr hoch (permanent)Variabel, oft gut, aber nicht immer so konstant wie Polychromos/LuminanceGut bis sehr gut, je nach Farbe
BruchfestigkeitHoch (Secural Bonding)Geringer, Mine ist empfindlicherHoch
FarbsortimentBis zu 120 FarbenBis zu 150 FarbenBis zu 120 Farben
AnwendungsschwerpunktDetails, Schichten, vielseitig auf verschiedenen OberflächenSanfte Übergänge, Verblenden, PorträtsAquarelleffekte, Lavieren, Schichten

Während Prismacolor Premier oft für ihre einfache Vermischbarkeit und sehr weiche Mine gelobt werden, die sich gut für sanfte Übergänge und Porträts eignet, sind sie auch anfälliger für Bruch und schnellen Verschleiß. Caran d'Ache Supracolor bieten den zusätzlichen Vorteil der Wasservermalbarkeit, was sie ideal für Mixed-Media-Künstler macht. Faber-Castell Polychromos hingegen punkten mit ihrer Robustheit, hervorragenden Lichtbeständigkeit und der Fähigkeit, sowohl feine Details als auch gleichmäßige Flächen zu ermöglichen. Die leicht festere, ölbasierte Mine erlaubt präziseres Arbeiten und bleibt länger spitz als sehr weiche, wachsbasierte Minen.

Die Wahl zwischen diesen Spitzenmarken hängt stark von der persönlichen Vorliebe, dem Zeichenstil und dem gewünschten Ergebnis ab. Für Künstler, die Wert auf Detailarbeit, Lichtbeständigkeit und Haltbarkeit legen, sind Polychromos eine ausgezeichnete Wahl. Wer weichere Übergänge und ein sehr cremiges Gefühl bevorzugt oder ein größeres Farbspektrum sucht, könnte Prismacolor in Betracht ziehen. Und wer Aquarelleffekte integrieren möchte, ist mit Caran d'Ache Supracolor gut beraten.

Tipps für die Anwendung und Pflege

Um das Beste aus Ihren Faber-Castell Polychromos herauszuholen und ihre Langlebigkeit zu gewährleisten, sollten Sie einige Tipps beachten:

  • Schichten statt starker Druck: Bauen Sie die Farbintensität lieber durch das Übereinanderlegen mehrerer leichter Farbschichten auf, anstatt sofort mit starkem Druck zu arbeiten. Dies ermöglicht bessere Farbübergänge und schont die Mine. Halten Sie den Stift dabei in einem flacheren Winkel (ca. 40-45 Grad).
  • Blending mit Solvenzien: Da Polychromos ölbasierte Stifte sind, lassen sie sich hervorragend mit speziellen Blending-Lösungen (Solvenzien) verblenden. Produkte wie Zest-It oder geruchloses Terpentin können sparsam mit einem Papiertortillon oder Wattestäbchen aufgetragen werden, um Farben nahtlos zu vermischen oder große Flächen gleichmäßig zu gestalten. Seien Sie dabei vorsichtig, um das Papier nicht zu übernässen.
  • Spitzen: Verwenden Sie immer einen hochwertigen Spitzer mit einer scharfen Klinge. Drehen Sie beim Spitzen den Spitzer, nicht den Stift. Dies minimiert das Risiko von Minenbruch. Vermeiden Sie billige Spitzer, die die Mine zerquetschen könnten.
  • Druck anpassen: Variieren Sie den Druck je nach gewünschtem Ergebnis. Leichter Druck für feine Linien und zarte Farbschichten, stärkerer Druck für intensive, deckende Bereiche.
  • Aufbewahrung: Bewahren Sie Ihre Polychromos in einer geeigneten Box oder einem Etui auf, idealerweise liegend. Dies schützt die Minen vor Stößen und Bruch, besonders bei den hochwertigen Holz- oder Metalletuis, die oft mit Sets geliefert werden.
  • Vermeiden Sie starkes Radieren auf dichten Farbschichten: Dies kann dazu führen, dass die Farbe verschmiert und sich im Papier festsetzt. Für subtile Lichter können Sie einen knetbaren Radiergummi oder einen speziellen Präzisionsradierer (z.B. Tombow Mono eraser) verwenden.

Geduld ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Das Arbeiten mit Schichten erfordert Zeit, führt aber zu den besten Ergebnissen und verleiht Ihren Kunstwerken Tiefe und Dimension.

Was ist der Unterschied zwischen Polychromos und Buntstiften?
Während die Buntstifte von Herlitz hier und da etwas über das Papier kratzen und dabei entsprechende Spuren hinterlassen, lassen sich mit den Polychromos von Faber Castell auch große Flächen halbwegs gleichmäßig kolorieren. Die Unterschiede werden vor allem bei den dunkleren Farben sichtbar.

Häufig gestellte Fragen zu Polychromos

Hier beantworten wir einige gängige Fragen:

Sind Faber-Castell Polychromos für Anfänger geeignet?
Ja, absolut. Obwohl sie teurer sind, kann die Verwendung hochwertiger Materialien den Lernprozess tatsächlich erleichtern. Ihre Bruchfestigkeit und die gute Vermalbarkeit durch Schichten oder Solvenzien machen sie zu einer guten Wahl. Ein kleineres Set zum Ausprobieren kann ein guter Anfang sein.

Kann ich Polychromos mit anderen Buntstiften mischen?
Ja, das ist oft möglich. Polychromos (ölbasiert) lassen sich gut mit anderen öl- oder wachsbasierte Stiften kombinieren, wie z.B. Caran d'Ache Luminance oder Prismacolor Premier. Experimentieren Sie auf einem Testblatt, um zu sehen, wie sich die verschiedenen Minen verhalten.

Was ist der Hauptunterschied zwischen ölbasierte und wachsbasierte Buntstiften?
Ölbasierte Minen (wie bei Polychromos) sind oft fester, bleiben länger spitz und sind weniger anfällig für Wachsblüte (einen milchigen Schleier, der bei starkem Farbauftrag mit wachsbasierte Stiften auftreten kann). Sie eignen sich hervorragend für Details und viele Schichten. Wachsbasierte Minen (wie bei Prismacolor) sind in der Regel weicher und cremiger, was das nahtlose Verblenden und Mischen sehr einfach macht, aber sie nutzen sich schneller ab und sind anfälliger für Bruch und Wachsblüte.

Fazit

Faber-Castell Polychromos sind zweifellos eine Investition, aber eine, die sich für viele Künstler lohnt. Ihr höherer Preis resultiert aus der Verwendung von erstklassigen Pigmenten, der sorgfältigen Herstellung, der außergewöhnlichen Lichtbeständigkeit und der hohen Haltbarkeit. Sie bieten eine Performance, die weit über die Möglichkeiten einfacher Buntstifte hinausgeht, mit brillanten Farben, geschmeidigem Abrieb und hervorragenden Eigenschaften für Schichtung und Detailarbeit. Im Vergleich zu anderen Spitzenmarken wie Prismacolor oder Caran d'Ache bieten Polychromos eine einzigartige Balance aus Härte (für Details), Weichheit (für Farbabgabe) und Lichtbeständigkeit, was sie zu einem Favoriten für viele professionelle Illustratoren und Künstler macht. Wenn Sie Ihre Kunst auf die nächste Stufe heben möchten und Wert auf Qualität legen, sind Faber-Castell Polychromos definitiv eine Überlegung wert.

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