Für was benutzt man Gelschreiber?

Nachteile von Filzstiften: Was Sie wissen müssen

28/11/2019

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Filzstifte und Marker sind aus Büros, Schulen und kreativen Projekten kaum wegzudenken. Sie bieten lebendige Farben und ein flüssiges Schreiberlebnis. Doch wie jedes Werkzeug haben auch Filzstifte ihre spezifischen Nachteile, die man kennen sollte, um Enttäuschungen zu vermeiden und das richtige Material für die jeweilige Aufgabe zu wählen. Dieser Artikel beleuchtet die weniger offensichtlichen Schwächen von Filzstiften und Markern.

Welche Nachteile haben Filzstifte?
Das Mischen oder Übereinanderschichten verschiedener Farben kann schwierig sein . Nach dem Trocknen der Tinte kann die Farbe heller erscheinen als beim ersten Mal. Das macht es schwierig, die gewünschte Farbe genau zu treffen. Wie bereits erwähnt, drücken Filzstifte und Marker oft durch das Papier.
Übersicht

Herausforderungen bei Präzision und Fehlerkorrektur

Eine der ersten Hürden, auf die man bei der Arbeit mit Filzstiften stößt, ist die Schwierigkeit, präzise Linien oder Details zu erzielen, insbesondere bei Modellen mit breiter Spitze. Während breite Spitzen ideal für das Ausfüllen größerer Flächen oder das Erstellen kräftiger Linien sind, erschweren sie feine Details und präzises Schreiben erheblich. Es erfordert Übung und eine ruhige Hand, um mit breiten Filzstiften sauber zu arbeiten.

Ein weiterer signifikanter Nachteil ist die Natur der Tinte selbst. Filzstifttinte ist oft permanent oder zumindest sehr haltbar. Das bedeutet, dass einmal gemachte Fehler nur schwer oder gar nicht korrigiert werden können. Im Gegensatz zu Bleistiften, die leicht ausradiert werden können, oder sogar einigen Gelstiften, die radierbare Tinten verwenden, hinterlässt Filzstifttinte eine bleibende Spur. Dies kann besonders frustrierend bei detaillierten Zeichnungen, wichtigen Notizen oder beim Beschriften von Gegenständen sein, bei denen Genauigkeit entscheidend ist.

Die Permanenz der Tinte, die in vielen Filzstiften verwendet wird, macht sie zwar ideal für dauerhafte Markierungen und Beschriftungen, birgt aber eben auch das Risiko, dass ein kleiner Fehler das gesamte Werk oder Dokument ruinieren kann. Es gibt keine einfache Möglichkeit, Filzstifttinte rückstandsfrei zu entfernen, ohne das Papier oder die Oberfläche zu beschädigen.

Farbverhalten: Trocknung, Mischen und Schattieren

Das Farbverhalten von Filzstiften kann ebenfalls problematisch sein. Ein häufiges Ärgernis ist, dass die Farbe nach dem Trocknen heller erscheinen kann als unmittelbar nach dem Auftragen. Dies macht es schwierig, genau den gewünschten Farbton zu treffen und kann zu unerwarteten Ergebnissen führen, insbesondere wenn man versucht, Farben anzupassen oder Schichten aufzutragen.

Das Mischen oder Verblenden verschiedener Farben ist mit Filzstiften oft eine Herausforderung. Da die Tinte schnell trocknet, ist es schwierig, weiche Übergänge zwischen Farben zu schaffen. Versuche, Farben zu schichten oder nebeneinander aufzutragen und dann zu verblenden, können zu harten Linien, ungleichmäßigen Flecken oder sogar zur Beschädigung des Papiers führen, wenn man zu viel Tinte aufträgt.

Auch das Schattieren mit Filzstiften hat seine Tücken. Während breite Spitzen bedingt zum Schattieren größerer Flächen genutzt werden können, sind feine Spitzen hierfür meist ungeeignet, da sie nicht genügend Fläche abdecken und eher Linien als weiche Schatten erzeugen. Die Schwierigkeit beim Verblenden erschwert zudem das Erzeugen gradueller Schattierungen, wie sie beispielsweise mit Bleistiften oder Aquarellfarben möglich sind.

Probleme mit dem Papier: Durchbluten und Ausfransen

Ein sehr verbreitetes Problem bei der Verwendung von Filzstiften, insbesondere Markern, ist das Durchbluten der Tinte durch das Papier. Dies geschieht, wenn die Tinte so gesättigt ist oder das Papier so dünn oder saugfähig ist, dass die Farbe auf die Rückseite des Blattes oder sogar auf darunter liegende Seiten gelangt. Dies macht die Verwendung beider Seiten des Papiers oft unmöglich und kann empfindliche Oberflächen unter dem Dokument verschmutzen.

Die Neigung zum Durchbluten hängt stark von der Art der Tinte und der Qualität des Papiers ab. Tinten auf Alkoholbasis bluten tendenziell stärker durch als Tinten auf Wasserbasis, da Alkohol die Fasern des Papiers anders beeinflusst. Dünnes oder minderwertiges Papier saugt die Tinte schneller auf und lässt sie leichter durchdringen. Auch mehrfaches Übermalen derselben Stelle erhöht das Risiko des Durchblutens erheblich.

Ein weiteres Problem ist das sogenannte Ausfransen (Feathering). Dabei breitet sich die Tinte entlang der Fasern des Papiers vom eigentlichen Strich aus und erzeugt unsaubere, ausgefranste Ränder um Buchstaben oder Linien. Dies beeinträchtigt die Klarheit und Sauberkeit von Schrift und Zeichnung. Ausfransen tritt häufiger bei saugfähigeren Papieren und bei der Verwendung breiterer Spitzen auf, insbesondere wenn man versucht, damit kleine oder detaillierte Zeichen zu setzen.

Wasserbeständigkeit und Verwischen

Nicht alle Filzstifte sind wasserbeständig. Viele Tinten, besonders solche auf Wasserbasis, reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit. Das bedeutet, dass die Schrift oder Zeichnung verwischt, wenn sie mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten in Kontakt kommt. Dies kann ein erheblicher Nachteil sein, wenn das Dokument oder Kunstwerk dauerhaft sein soll oder in Umgebungen verwendet wird, in denen es Feuchtigkeit ausgesetzt sein könnte.

Das Verwischen der Tinte ist auch eine besondere Herausforderung für Linkshänder. Da sie beim Schreiben oft mit ihrer Hand über die gerade geschriebene Tinte wischen, kann es leicht zu unschönen Schmierern kommen, bevor die Tinte vollständig getrocknet ist. Während Tinten auf Öl- oder Alkoholbasis oft schneller trocknen und wasserbeständiger sind, können auch sie bei schnellem Darüberwischen verwischen. Linkshänder müssen daher oft gezielt nach schnell trocknenden oder wischfesten Filzstiften suchen, was die Auswahl einschränken kann.

Spezifische Nachteile im Vergleich

Um die Nachteile besser einzuordnen, kann ein Vergleich verschiedener Tintenarten hilfreich sein:

EigenschaftTinte auf WasserbasisTinte auf Alkoholbasis
DurchblutenGeringeres Risiko (auf geeignetem Papier)Höheres Risiko, besonders auf dünnem Papier
Verwischen/WasserbeständigkeitHohes Risiko bei Kontakt mit Wasser, kann leicht verwischenGeringeres Risiko, oft wasserbeständig
PermanenzOft weniger permanent, leichter zu entfernen (auf Kleidung etc.)Meist sehr permanent
GeruchTypischerweise geruchsarmOft stark riechend
VerblendenTeilweise möglich mit Wasser oder speziellen MarkernSchwierig, spezielle Marker/Techniken nötig

Diese Tabelle zeigt, dass die Wahl der Tintenbasis einen erheblichen Einfluss auf die Nachteile hat. Während wasserbasierte Tinten weniger zum Durchbluten neigen (auf festem Papier) und geruchsärmer sind, sind sie anfälliger für Verwischen. Alkoholbasierte Tinten sind oft permanenter und wasserbeständiger, bluten aber leichter durch und können stark riechen.

Weitere Aspekte und Einschränkungen

Neben den bereits genannten Punkten gibt es weitere Einschränkungen. Die Lebensdauer eines Filzstifts kann begrenzt sein, da die Tinte im Laufe der Zeit austrocknen kann, insbesondere wenn die Kappe nicht richtig verschlossen wird. Dies unterscheidet sie von Kugelschreibern oder Bleistiften, die eine längere Haltbarkeit haben, solange Mine oder Tinte vorhanden sind.

Auch die Umweltverträglichkeit kann ein Nachteil sein. Viele Filzstifte sind Einwegprodukte, die nicht nachgefüllt werden können, was zu mehr Abfall führt. Zwar gibt es zunehmend nachfüllbare Modelle und Stifte aus recycelten Materialien, aber der Großteil auf dem Markt ist es nicht.

Die Qualität der Spitze kann sich ebenfalls verschlechtern. Bei häufigem Gebrauch kann die Filzspitze weicher werden, sich abnutzen oder sogar ausfransen, was die Strichqualität beeinträchtigt und den Stift unbrauchbar macht. Dies ist besonders bei günstigeren Modellen der Fall.

Häufig gestellte Fragen zu Filzstift-Nachteilen

Warum bluten Filzstifte durch Papier?

Filzstifte bluten durch, weil die Tinte (oft sehr flüssig und gesättigt) tief in die Fasern des Papiers eindringt und sich auf der Rückseite oder sogar auf darunter liegenden Schichten ausbreitet. Dies hängt von der Tintenart (Alkoholbasis blutet mehr) und der Papierqualität (dünnes, saugfähiges Papier blutet mehr) ab.

Kann man Filzstiftfarben gut verblenden?

Im Allgemeinen ist das Verblenden von Filzstiftfarben schwierig, besonders bei schnell trocknenden Tinten. Es entstehen oft harte Übergänge. Spezielle Marker oder Techniken können dies erleichtern, aber es ist nicht so einfach wie bei anderen Medien wie Buntstiften oder Aquarellfarben.

Sind Filzstifte für präzise Zeichnungen geeignet?

Filzstifte mit sehr feiner, oft metallgefasster Spitze können für präzise Linien verwendet werden. Breitere Filz- oder Faserspitzen sind jedoch für sehr detaillierte oder präzise Arbeiten eher ungeeignet, da sie zu breite Striche erzeugen und zum Ausfransen neigen.

Warum sehen die Linien bei meinem Filzstift ausgefranst aus (Feathering)?

Ausfransen tritt auf, wenn die Tinte entlang der Papierfasern vom Hauptstrich wegfließt. Dies geschieht häufiger auf saugfähigem Papier, bei der Verwendung von breiteren Spitzen oder wenn zu viel Druck ausgeübt wird. Es führt zu unsauberen, unscharfen Kanten.

Sind alle Filzstifte permanent?

Nein, nicht alle Filzstifte sind permanent. Es gibt auch Filzstifte mit Tinte auf Wasserbasis, die weniger permanent sind und leichter abgewaschen oder verwischt werden können. Permanentmarker verwenden oft Tinte auf Alkohol- oder Ölbasis, die nach dem Trocknen beständig ist.

Gibt es Filzstifte, die nicht verwischen, besonders für Linkshänder?

Ja, es gibt Filzstifte mit schnell trocknender Tinte oder Tinten auf Alkoholbasis, die weniger zum Verwischen neigen. Linkshänder sollten gezielt nach Stiften suchen, die als 'wischfest' oder 'schnell trocknend' gekennzeichnet sind, um Schmierer zu vermeiden.

Fazit

Filzstifte sind wunderbare Werkzeuge für viele Anwendungen, von lebendigen Zeichnungen bis hin zu auffälligen Notizen und Beschriftungen. Ihre Vorteile in Bezug auf Farbintensität und flüssiges Auftragen sind unbestreitbar. Es ist jedoch wichtig, sich der potenziellen Nachteile bewusst zu sein: die Schwierigkeit bei Präzision und Fehlerkorrektur aufgrund der Permanenttinte, Herausforderungen beim Mischen und Schattieren, die Neigung zum Durchbluten und Ausfransen auf bestimmten Papieren sowie die Anfälligkeit für Verwischen bei Feuchtigkeit, was besonders Linkshänder beeinträchtigen kann. Indem man diese Schwächen kennt, kann man bewusster entscheiden, wann ein Filzstift das richtige Werkzeug ist und wann vielleicht ein anderer Stifttyp besser geeignet wäre, oder spezielle Techniken anwenden, um die Nachteile zu minimieren. Die Wahl des richtigen Stifts hängt stark von der geplanten Anwendung und den persönlichen Prioritäten ab.

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