12/11/2019
Fortnite ist zweifellos eines der beliebtesten Videospiele der Welt, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Die Vorstellung, in einer farbenfrohen Welt gegen andere Spieler anzutreten, zu bauen und als Letzter zu überleben, fasziniert Millionen. Doch wenn Ihr Kind, vielleicht im Alter von 12 Jahren, den Wunsch äußert, Fortnite zu spielen, tauchen berechtigte Fragen auf: Ist das Spiel altersgerecht? Welche Risiken gibt es? Und wie können Eltern die Sicherheit gewährleisten?
Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Fortnite, von der offiziellen Altersfreigabe über den Umgang mit Gewalt und Online-Interaktionen bis hin zu den wichtigen Jugendschutzeinstellungen, die Epic Games, der Entwickler von Fortnite, anbietet. Wir helfen Ihnen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob und wie Ihr 12-jähriges Kind sicher in die Welt von Fortnite eintauchen kann.

- Was ist Fortnite eigentlich?
- Die Altersfreigabe: Was bedeutet T für Teen?
- Gewalt im Spiel: Wie realistisch ist sie?
- Online-Interaktion: Die größten Risiken
- In-App-Käufe: Kostenfallen vermeiden
- Umfassende Jugendschutzeinstellungen
- Ist Fortnite für einen 12-Jährigen geeignet? Eine Abwägung
- Häufig gestellte Fragen zu Fortnite
- Fazit
Was ist Fortnite eigentlich?
Fortnite ist mehr als nur ein einzelnes Spiel; es ist eine Plattform, die verschiedene Modi umfasst. Der bekannteste und populärste Modus, der Fortnite zu einem globalen Phänomen gemacht hat, ist zweifellos „Fortnite: Battle Royale“. Dieses Spieler-gegen-Spieler-Erlebnis ist auf fast allen gängigen Plattformen verfügbar, darunter PlayStation, Xbox, Nintendo Switch, Windows-PCs und Mac.
Im Battle Royale-Modus werden bis zu 100 Spieler auf einer Insel abgesetzt. Das Ziel ist einfach, aber herausfordernd: Sei der letzte Überlebende. Um das zu erreichen, müssen Spieler Waffen und Ausrüstung sammeln, sich vor anderen Spielern verstecken oder sie eliminieren und sich gleichzeitig vor einem schrumpfenden Sturm in Sicherheit bringen, der die spielbare Zone verkleinert und außerhalb Schaden verursacht. Ein zentrales Element des Gameplays ist das Bauen von Strukturen aus gesammelten Materialien, was sowohl zur Verteidigung als auch zur Fortbewegung genutzt wird.
Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2017 hat sich Fortnite stetig weiterentwickelt und ist zu einem festen Bestandteil der Jugendkultur geworden. Begriffe wie „90s“ (eine Bautechnik) oder „one pumped“ (ein Kill mit einer Pumpgun) gehören zum Jargon vieler Kinder und Jugendlicher.
Die Altersfreigabe: Was bedeutet T für Teen?
Die offizielle Altersfreigabe für Fortnite: Battle Royale von der Entertainment Software Rating Board (ESRB) ist T für Teen, was in den USA für Spieler ab 13 Jahren empfohlen wird. Auch Common Sense Media, eine Organisation, die Medieninhalte bewertet, empfiehlt das Spiel ab 13 Jahren.
Diese Einstufung basiert auf verschiedenen Inhalten und Interaktionen im Spiel. Die Hauptgründe sind typischerweise:
- Fantastische Gewalt: Das Spiel beinhaltet das Eliminieren anderer Spieler.
- Online-Interaktion: Die Möglichkeit, mit Fremden zu kommunizieren.
Die Altersfreigabe ist ein wichtiger Anhaltspunkt, aber sie ist nicht das einzige Kriterium. Für viele Eltern stellt sich die Frage, ob ein Spiel mit einer 13+-Einstufung für ein reifes 12-jähriges Kind geeignet sein kann. Hier kommen die verfügbaren Sicherheitsfunktionen und die Aufsicht der Eltern ins Spiel.

Gewalt im Spiel: Wie realistisch ist sie?
Gewalt ist ein zentraler Bestandteil des Gameplays in Fortnite: Battle Royale, da das Hauptziel darin besteht, andere Spieler zu eliminieren. Allerdings unterscheidet sich die Darstellung von Gewalt in Fortnite deutlich von der in realistischeren Shooter-Spielen.
Die Gewalt in Fortnite ist stark stilisiert und cartoonhaft. Es gibt kein Blut oder Gore. Wenn ein Spieler eliminiert wird, verschwindet er einfach vom Bildschirm und lässt seine gesammelte Ausrüstung zurück. Die Charaktere und Waffen haben ein übertriebenes, nicht-realistisches Aussehen.
Für viele Teenager mag diese Art von Gewalt unproblematisch sein. Bei jüngeren Kindern, auch 12-Jährigen, ist es jedoch wichtig zu beurteilen, wie sie auf solche Inhalte reagieren. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Spiel, fragen Sie, wie es sich dabei fühlt, und ermutigen Sie es, offen zu sprechen, wenn etwas unangenehm ist. Die cartoonhafte Darstellung mildert die Intensität, macht das Spiel aber nicht vollkommen frei von der Thematik des Kampfes und des Ausscheidens.
Online-Interaktion: Die größten Risiken
Während das Spiel selbst keine anstößige Sprache oder sexuelle Inhalte enthält, liegt eines der größten Risiken von Fortnite in der Online-Interaktion mit anderen Spielern. Fortnite verfügt über eine offene Chat-Funktion (Text- und Sprach-Chat), die Spieler nutzen können, um miteinander zu kommunizieren. Dies kann zu folgenden Problemen führen:
- Unangemessene Sprache: Andere Spieler (auch Erwachsene oder ältere Teenager) können Obszönitäten, Beleidigungen oder vulgäre Sprache verwenden.
- Belästigung oder Mobbing: Kinder können Ziel von Cybermobbing oder Belästigung durch andere Spieler werden.
- Kontakt mit Fremden: Im schlimmsten Fall könnten Kinder von Online-Prädatoren kontaktiert werden, die versuchen, Vertrauen aufzubauen oder persönliche Informationen zu erlangen.
Diese Risiken sind ernst zu nehmen, aber Epic Games bietet wirksame Werkzeuge, um sie zu minimieren. Die Jugendschutzeinstellungen ermöglichen es Eltern, den Sprach- und Text-Chat komplett zu deaktivieren oder zumindest einen Filter für anstößige Sprache zu aktivieren. Es ist zudem unerlässlich, Ihrem Kind beizubringen, wie es andere Spieler blockieren, stumm schalten und melden kann, und ihm die Wichtigkeit zu erklären, nur mit Personen zu spielen und zu kommunizieren, die es auch im echten Leben kennt.
In-App-Käufe: Kostenfallen vermeiden
Fortnite ist ein „Free-to-Play“-Spiel, was bedeutet, dass der Download und das Spielen kostenlos sind. Das Geschäftsmodell basiert jedoch stark auf In-App-Käufen. Spieler können echtes Geld ausgeben, um kosmetische Gegenstände oder Spielwährung (V-Bucks) zu erwerben. Zu den gängigen Käufen gehören:
- Skins: Outfits, die das Aussehen des Charakters verändern.
- Emotes: Tänze oder Gesten, die der Charakter im Spiel ausführen kann.
- Battle Pass: Eine Art Abonnement, das Zugang zu exklusiven Belohnungen und Herausforderungen über eine Saison hinweg gewährt.
- V-Bucks: Die virtuelle Währung, mit der die oben genannten Gegenstände gekauft werden können.
Diese Käufe beeinflussen nicht das Gameplay oder die Stärke des Spielers (sie sind rein kosmetisch oder schalten Belohnungen frei), aber sie können schnell teuer werden. Um unerwartete Kosten zu vermeiden, sollten Eltern unbedingt die In-App-Käufe über die Jugendschutzeinstellungen oder die Einstellungen der jeweiligen Plattform (Epic Games Store, Konsolen-Stores) mit einer PIN sichern oder ganz deaktivieren.

Umfassende Jugendschutzeinstellungen
Epic Games hat eine Reihe robuster Jugendschutzeinstellungen implementiert, die Eltern detaillierte Kontrolle über das Spielerlebnis ihrer Kinder geben. Diese Einstellungen sind der Schlüssel, um Fortnite auch für jüngere Spieler, wie einen 12-Jährigen, sicherer zu machen. Hier sind einige der wichtigsten Funktionen:
Chat-Steuerung:
- Deaktivieren von Sprach- und Text-Chat komplett.
- Filtern von anstößiger Sprache im Text-Chat.
Privatsphäre-Einstellungen:
- Festlegen, wer der Gruppe Ihres Kindes beitreten kann (z. B. nur eingeladene Freunde, was wir empfehlen, um den Kontakt mit Fremden zu vermeiden).
- Verbergen des In-Game-Namens des Kindes vor Nicht-Gruppenmitgliedern.
Kaufkontrolle:
- Erfordern einer PIN für alle In-App-Käufe, um unbeabsichtigte Ausgaben zu verhindern.
Sichtbarkeit und Berichterstattung:
- Einsehen von Berichten über die Spielzeit des Kindes.
Es ist entscheidend, diese Einstellungen gemeinsam mit Ihrem Kind zu konfigurieren und ihm zu erklären, warum bestimmte Beschränkungen getroffen werden. Dies fördert das Verständnis und die Akzeptanz.
Ist Fortnite für einen 12-Jährigen geeignet? Eine Abwägung
Die Frage, ob Fortnite für ein 12-jähriges Kind in Ordnung ist, hat keine pauschale Antwort. Die offizielle Altersfreigabe ist 13+, aber die Eignung hängt stark vom individuellen Kind, seiner Reife, seiner Fähigkeit, Regeln zu befolgen, und dem Grad der elterlichen Beteiligung ab.
Vorteile für einen 12-Jährigen:
- Soziale Interaktion mit Freunden (wenn Chat sicher konfiguriert ist).
- Entwicklung von Strategie- und Reaktionsfähigkeiten.
- Teilnahme an einem kulturell relevanten Phänomen, über das Freunde sprechen.
Potenzielle Nachteile/Risiken:
- Exposition gegenüber unangemessener Sprache oder Belästigung im Online-Chat.
- Risiko von unbeabsichtigten In-App-Käufen.
- Die Thematik der Gewalt, auch wenn sie cartoonhaft ist.
- Möglicher Kontakt mit Fremden (wenn Privatsphäre-Einstellungen nicht restriktiv sind).
- Zeitmanagement (wie bei jedem Videospiel).
Eine Tabelle zur Abwägung könnte so aussehen:
Aspekt | Risiko / Herausforderung | Schutz / Lösung für Eltern |
---|---|---|
Altersfreigabe (13+) | Spiel ist offiziell für ältere Spieler eingestuft. | Abhängig von der Reife des Kindes; Nutzung von Jugendschutzeinstellungen. |
Gewalt | Eliminierung anderer Spieler (wenn auch cartoonhaft). | Gespräche über Spielinhalte; Beurteilung der Reaktion des Kindes. |
Online-Chat (Sprache/Text) | Unangemessene Sprache, Belästigung, Kontakt mit Fremden. | Chat deaktivieren/filtern über Jugendschutzeinstellungen; Kind über Online-Sicherheit aufklären; Stumm-/Blockierfunktion zeigen. |
In-App-Käufe | Unbeabsichtigte Ausgaben für V-Bucks, Skins etc. | Käufe per PIN sichern/deaktivieren über Jugendschutzeinstellungen oder Plattform-Einstellungen. |
Spielzeit | Übermäßiges Spielen kann andere Aktivitäten beeinträchtigen. | Klare Regeln zur Spielzeit festlegen; Spielzeit über Einstellungen überwachen. |
Bevor Sie zustimmen, spielen Sie Fortnite vielleicht selbst kurz an oder schauen Sie Ihrem Kind beim Spielen zu. Machen Sie sich ein eigenes Bild vom Gameplay, der Grafik und der Art der Interaktion. Legen Sie klare Regeln für die Spielzeit und die Kommunikation fest. Betonen Sie, dass nur mit Freunden gespielt und gechattet werden soll, die man im echten Leben kennt.
Bedenken Sie auch, dass Kinder möglicherweise Videos von Fortnite auf Plattformen wie YouTube ansehen, die Inhalte von anderen Spielern zeigen, deren Erfahrungen im Spiel weniger durch Jugendschutzeinstellungen eingeschränkt sind und potenziell unangemessene Sprache oder Verhaltensweisen beinhalten können. Auch hier ist Aufklärung und gegebenenfalls Aufsicht wichtig.
Häufig gestellte Fragen zu Fortnite
Welche Altersfreigabe hat Fortnite?
Fortnite ist von der ESRB mit T für Teen eingestuft, was einer Empfehlung ab 13 Jahren entspricht. Auch Common Sense Media empfiehlt das Spiel ab 13 Jahren.

Ist Fortnite zu gewalttätig für Kinder?
Die Gewalt in Fortnite ist nicht realistisch, sondern cartoonhaft und stilisiert (kein Blut, Spieler verschwinden). Während dies für Teenager oft unproblematisch ist, sollten Eltern bei jüngeren Kindern die Reaktion beobachten und ggf. das Spiel gemeinsam besprechen.
Wie richte ich Jugendschutzeinstellungen bei Fortnite ein?
Sie können umfangreiche Jugendschutzeinstellungen direkt im Spiel oder über das Epic Games Konto einrichten. Dazu gehören die Deaktivierung oder Filterung von Chat, das Sichern von Käufen per PIN, die Einstellung der Gruppen-Privatsphäre und die Überwachung der Spielzeit.
Fazit
Fortnite kann für einen 12-Jährigen eine unterhaltsame und soziale Erfahrung sein, birgt aber auch potenzielle Risiken, insbesondere im Bereich der Online-Interaktion und der In-App-Käufe. Die offizielle Altersfreigabe von 13+ sollte ernst genommen werden, ist aber keine endgültige Absage für reife 12-Jährige.
Der Schlüssel zu einem sicheren Spielerlebnis liegt in der aktiven Beteiligung der Eltern. Durch das Verständnis des Spiels, das konsequente Einrichten und Überprüfen der Jugendschutzeinstellungen (insbesondere für den Online-Chat und In-App-Käufe) und offene Gespräche mit Ihrem Kind können die meisten Risiken effektiv gemindert werden. Letztendlich hängt die Entscheidung davon ab, was Sie als Eltern für Ihr Kind als angemessen erachten und wie gut Sie in der Lage sind, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen und zu überwachen.
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