12/06/2025
Die Ungewissheit hat ein Ende: Die Galeria Karstadt Kaufhof Filiale in Konstanz gehört zu den Standorten, die erhalten bleiben. Nach Wochen des Bangens können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kundschaft am Bodensee aufatmen. Dies ist das Ergebnis des Sanierungsplans, den das Unternehmen nun vorgelegt hat, nachdem es im Herbst 2022 in ein Schutzschirmverfahren gegangen war. Die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland, geprägt von hoher Inflation und zurückhaltender Konsumfreude, hatte Galeria stark zugesetzt und eine umfassende Restrukturierung notwendig gemacht. Doch für Konstanz und auch für die nahegelegene Filiale in Singen gibt es nun eine klare und positive Perspektive.

Im Rahmen der notwendigen Restrukturierung muss Galeria schmerzhafte Einschnitte vornehmen, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Das Unternehmen gab bekannt, dass im Zuge dieser Neuausrichtung 52 Filialen in ganz Deutschland nicht fortgeführt werden können. Diese Entscheidung ist zweifellos für die betroffenen Städte, die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Stammkunden hart und bedeutet oft einen erheblichen Verlust für die Innenstädte. Gleichzeitig wurde jedoch eine sogenannte Fortführungsliste mit 77 Standorten veröffentlicht, die eine positive wirtschaftliche Perspektive haben und erhalten bleiben sollen. Erfreulicherweise stehen auf dieser wichtigen Liste die Häuser in Konstanz und Singen. Das bedeutet, dass diese beiden bedeutenden Standorte am Bodensee Teil des zukünftigen Galeria-Netzes sein werden.
Die Entscheidung, die Filialen in Konstanz und Singen zu erhalten, basiert auf der Einschätzung, dass diese Standorte eine „tragfähige wirtschaftliche Perspektive“ haben. Dies betonte Arndt Geiwitz, der Generalbevollmächtigte von Galeria, im Rahmen der Bekanntgabe. Er beschrieb die vergangenen Wochen als eine intensive und herausfordernde Zeit des Ringens um jeden einzelnen Standort. Es wurden harte interne wie externe Gespräche geführt, um die bestmöglichen Entscheidungen für das gesamte Unternehmen zu treffen. Die Tatsache, dass Konstanz und Singen zu den auserwählten Standorten gehören, spricht für ihre Bedeutung, ihr Potenzial und ihre relative Stärke im Filialnetz von Galeria, selbst in einem schwierigen Marktumfeld. Auch die Stadt Konstanz selbst zeigte sich im Vorfeld der Entscheidung optimistisch und bezeichnete Konstanz als einen „überaus attraktiven Einzelhandelsstandort“, was die Einschätzung des Unternehmens hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des Standortes stützt und Hoffnung für dessen weitere Entwicklung gibt.
Für die 77 Filialen, die eine Zukunft haben, plant Galeria ein Neues Konzept. Dieses Konzept soll die Grundlage für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens bilden und die Warenhäuser wieder attraktiver für die Kundschaft machen. Ein zentraler Aspekt des neuen Konzepts ist eine stärkere Ausrichtung des Sortiments auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse der Kundschaft. Anstatt eines einheitlichen Angebots soll das Sortiment passgenauer auf die spezifische Nachfrage und die Besonderheiten des jeweiligen Standortes zugeschnitten werden. Dies soll die Relevanz der Filialen für die Menschen vor Ort erhöhen. Darüber hinaus soll die Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten kundenfreundlicher gestaltet werden. Dies bedeutet, dass das Einkaufserlebnis über verschiedene Kanäle hinweg nahtloser, bequemer und moderner werden soll, um den heutigen Einkaufsgewohnheiten gerecht zu werden.
Als integraler Bestandteil des Zukunftsplans ist eine umfassende Modernisierung aller weiter betriebenen Filialen in den kommenden drei Jahren vorgesehen. Dies zeigt, dass Galeria bereit ist, signifikant in die verbleibenden Standorte zu investieren, um sie nicht nur zu erhalten, sondern auch zukunftsfähig und wettbewerbsfähig zu machen. Die Modernisierungsmaßnahmen dürften das Erscheinungsbild der Filialen grundlegend verändern und das Einkaufsumfeld für die Kundinnen und Kunden erheblich verbessern. Trotz der allgemein äußerst herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland, insbesondere im Non-Food-Einzelhandel, können durch die Fortführung dieser 77 Filialen rund 11.000 Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden. Dies ist ein wichtiger positiver Aspekt der Sanierung, auch wenn das Wort „nachhaltig“ hier Raum für Interpretation lässt.
Galeria wird sich künftig strategisch neu positionieren und sich eindeutiger auf bestimmte Kernsegmente konzentrieren, in denen das Unternehmen besondere Stärken sieht oder großes Potenzial vermutet. Die Hauptbereiche, die im Fokus stehen werden und das Kernangebot bilden sollen, sind Bekleidung, Beauty und Home. Diese Sortimente sollen das Herzstück des Warenhauses darstellen und durch Qualität und Auswahl überzeugen. Zusätzlich plant Galeria, die Attraktivität der Filialen durch die Integration von attraktiven Gastronomie-Angeboten und „sinnvollen Ergänzungen“ zu steigern. Dazu zählen Dienstleistungen wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder sogar Bürger-Services. Die Vision dahinter ist klar: Die Filialen sollen nicht mehr nur reine Einkaufsorte sein, sondern sich zu beliebten Treffpunkten in den Innenstädten entwickeln, die mehr als nur Produkte bieten und einen Mehrwert für das urbane Leben darstellen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen Konzepts zur Stärkung der lokalen Strukturen ist die geplante Erhöhung der Eigenständigkeit für die einzelnen Filialen. Galeria CEO Miguel Müllenbach erklärte, dass die Filialen künftig stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können sollen. Diese Dezentralisierung der Entscheidungsprozesse soll es den einzelnen Häusern ermöglichen, flexibler und agiler auf die spezifischen Anforderungen und Wünsche ihres lokalen Marktes zu reagieren. Das Ziel ist, das Angebot und die Dienstleistungen noch besser auf die lokale Nachfrage und die Wettbewerbssituation abzustimmen, was letztlich die Relevanz und Attraktivität der Filialen für die Menschen in ihrer direkten Umgebung erhöhen soll.
Während die Nachricht für die verbleibenden Standorte wie Konstanz und Singen positiv ist und Hoffnung gibt, darf die Schattenseite der Sanierung nicht vergessen werden. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 52 schließenden Filialen ist dies eine große Belastung und bedeutet den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Insgesamt sind rund 4000 Arbeitsplätze von den Schließungen betroffen, was eine erhebliche Zahl ist und das menschliche Drama hinter den wirtschaftlichen Entscheidungen verdeutlicht. Diese Filialen werden in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 geschlossen. Das Unternehmen bietet den betroffenen Mitarbeitenden Unterstützung an, indem es ihnen die Möglichkeit gibt, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese soll sie dabei unterstützen, sich weiterzubilden und eine neue Anstellung zu finden. Dieser Aspekt zeigt, dass die Sanierung von Galeria trotz der Rettung vieler Standorte auch mit tiefgreifenden und schmerzhaften Einschnitten für Tausende von Menschen verbunden ist.
Um die wichtigsten Informationen zusammenzufassen, hier ein Überblick über die Auswirkungen der Sanierung auf das Filialnetz:
| Anzahl Filialen | Status | Auswirkungen auf Mitarbeiter | Zukünftige Maßnahmen |
|---|---|---|---|
| 52 | Werden geschlossen (in zwei Wellen) | Rund 4000 Arbeitsplätze betroffen | Angebot zum Wechsel in Transfergesellschaft |
| 77 | Bleiben erhalten (u.a. Konstanz, Singen) | Rund 11.000 Arbeitsplätze gesichert | Neues Konzept, umfassende Modernisierung, stärkere lokale Ausrichtung, neue Services |
Häufig gestellte Fragen zur Zukunft von Galeria in Konstanz:
Bleibt die Galeria Filiale in Konstanz geöffnet?
Ja, die Galeria Filiale in Konstanz steht auf der Fortführungsliste und wird erhalten bleiben.
Wann schließen die anderen, nicht erhaltenen Filialen?
Die Schließungen erfolgen in zwei Wellen: zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024.
Was passiert mit den Mitarbeitern der schließenden Filialen?
Den betroffenen rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten, die bei Weiterqualifizierung und Jobsuche helfen soll.
Was ändert sich konkret in den Filialen, die bleiben?
Es wird ein neues Konzept umgesetzt, das eine stärkere lokale Ausrichtung des Sortiments, eine bessere Verzahnung von Online und Offline-Einkauf sowie neue Serviceangebote (Gastronomie, Dienstleistungen) vorsieht. Zudem sind umfassende Modernisierungen geplant.
Welche Sortimente stehen künftig besonders im Fokus?
Galeria wird sich künftig stärker auf die Segmente Bekleidung, Beauty und Home konzentrieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Galeria Filiale in Konstanz eine positive Zukunftsperspektive hat und zu den Standorten gehört, die im Rahmen des Sanierungsplans erhalten bleiben. Dies ist eine gute Nachricht für die Stadt, ihre Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Filiale soll in den kommenden Jahren umfassend modernisiert und mit einem neuen Konzept versehen werden, das auf lokale Bedürfnisse, eine bessere Verzahnung der Vertriebskanäle und zusätzliche Dienstleistungen setzt. Das Ziel ist, Galeria neu zu erfinden und wieder zu einem attraktiven Anziehungspunkt in den Innenstädten zu werden, der mehr als nur Einkaufsmöglichkeiten bietet. Für Konstanz und Singen bedeutet dies das Ende der Ungewissheit und die Chance auf eine positive Neuausrichtung ihres Warenhauses als modernen städtischen Treffpunkt.
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