Kann ich einen Stift als Katzenklicker verwenden?

Klickertraining für Katzen: Geht's auch mit Stift?

20/02/2014

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Das Training mit Katzen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Viele Katzenbesitzer entdecken die Freude daran, ihren Fellnasen spielerisch neue Verhaltensweisen beizubringen. Eine weit verbreitete und effektive Methode ist das sogenannte Klickertraining. Doch was, wenn man keinen speziellen Klicker zur Hand hat oder die Katze das Geräusch nicht mag? Kann man dafür auch einen einfachen Stift verwenden?

https://www.youtube.com/watch?v=0gcJCdgAo7VqN5tD

Was ist Klickertraining und wie funktioniert es?

Im Kern des Klickertrainings steht das Prinzip der positiven Verstärkung. Es basiert auf der Idee, dass Tiere Verhaltensweisen wiederholen, die zu einem positiven Ergebnis führen. Ein Klicker ist dabei ein kleines Gerät, das auf Knopfdruck ein prägnantes Geräusch erzeugt. Dieses Geräusch dient als „Marker“. Es markiert, exakt in dem Moment, in dem die Katze das gewünschte Verhalten zeigt, und überbrückt die kurze Zeitspanne, bis die eigentliche Belohnung, meist ein Leckerli, gegeben wird.

Der erste Schritt beim Klickertraining ist der Aufbau des Klickers. Die Katze muss lernen, dass das Klickgeräusch etwas Wunderbares ankündigt – nämlich ein besonders schmackhaftes Leckerli. Dazu klickt man und gibt der Katze sofort danach ein Leckerli. Dies wird mehrmals wiederholt. Die Katze beginnt zu verstehen: Klick = Leckerli. Wenn die Katze beim Hören des Klicks erwartungsvoll nach ihrem Leckerli sucht, ist der Klicker erfolgreich aufgebaut und bereit für das eigentliche Training.

Reagieren Katzen gut auf Clickertraining?
Am Ende des Programms beurteilten wir die Fähigkeit der Katzen, dieselben Verhaltensweisen auszuführen. Im Durchschnitt zeigten die Katzen nach dem Clickertraining bei allen vier Verhaltensweisen bessere Ergebnisse . Dies deutet darauf hin, dass die Katzen lernen konnten, bestimmte Verhaltensweisen auf Kommando auszuführen.

Stift statt Klicker: Welche Alternativen gibt es?

Manche Katzen reagieren empfindlich auf das Geräusch eines herkömmlichen Klickers. Es kann sie erschrecken oder verunsichern. In solchen Fällen ist es wichtig, eine Alternative zu finden, die denselben Zweck erfüllt, aber für die Katze angenehmer ist.

Ja, ein Stift kann tatsächlich eine solche Alternative sein! Wenn das Klickgeräusch eines Stiftes (z.B. das Klicken beim Herausfahren der Mine) für die Katze weniger beängstigend ist als das des Klickers, kann es als Marker verwendet werden. Die Funktionsweise bleibt dieselbe: Klick des Stiftes, sofort gefolgt von einer Belohnung.

Neben einem Stift gibt es weitere Möglichkeiten:

  • Zungenklick: Ein Klickgeräusch mit der Zunge kann ebenfalls als Marker dienen.
  • Markerwort: Ein kurzes, prägnantes Wort wie „Ja“ oder „Top“ kann anstelle eines Geräuschmarkers verwendet werden.

Wichtig ist bei allen Alternativen die Konsequenz. Der gewählte Marker – ob Klicker, Stift, Zungenklick oder Wort – muss immer denselben Klang oder dasselbe Wort verwenden und immer unmittelbar auf das gewünschte Verhalten folgen, bevor die Belohnung kommt.

Welche Tricks kann ich meiner Katze mit Clickern beibringen?
SO BAUST DU DEN CLICKER AUF - 5 SCHRITTEDeine Katze zeigt das gewünschte Verhalten.Sofort klickern.Weitere Belohnung hinterher, beispielsweise ein Futterstückchen.Wiederholen, wiederholen, wiederholen.Zusätzliche Belohnung weglassen, nur noch klicken.

Die ersten Schritte: So führst du den Marker ein

Unabhängig davon, ob du einen Klicker, einen Stift oder ein Markerwort verwendest, der Aufbau ist entscheidend. Finde einen ruhigen Moment ohne Ablenkungen. Halte deine Leckerlis bereit.

Die Schritte sind einfach:

  1. Mache das Markergeräusch (klicke mit dem Klicker/Stift oder sage dein Markerwort).
  2. Warte eine Sekunde.
  3. Gib deiner Katze ein sehr schmackhaftes Leckerli.

Wiederhole diesen Vorgang mehrmals. Gib der Katze Zeit, das Leckerli zu fressen, bevor du den nächsten Klick/das nächste Wort machst. Du wirst merken, dass deine Katze den Zusammenhang versteht, wenn sie beim Geräusch oder Wort aufhorcht und erwartungsvoll nach der Belohnung sucht. Dann ist der Marker aufgebaut und du kannst beginnen, spezifische Verhaltensweisen zu trainieren.

Wichtige Tipps für erfolgreiches Katzentraining

Damit das Training mit deiner Katze Spaß macht und erfolgreich ist, beachte folgende Punkte:

  • Leckerlis: Verwende Leckerlis, die deine Katze *wirklich* liebt. Sie sollten klein sein (erbsengroß), damit die Katze sie schnell fressen kann und der Trainingsfluss nicht unterbrochen wird. Es kann hilfreich sein, besonders begehrte Leckerlis nur für das Training zu verwenden. Bei Nassfutter kann ein Löffel hilfreich sein. Sei bereit, die Leckerlis zu wechseln, wenn deine Katze das Interesse verliert.
  • Trainingsdauer: Halte die Trainingseinheiten kurz. Zwei bis drei Einheiten pro Tag von jeweils nur etwa zwei Minuten sind ideal. Längere Einheiten können dazu führen, dass die Katze das Interesse verliert. Kurze, unterhaltsame Einheiten halten das Training für deine Katze spannend und spielerisch.
  • Umgebung: Wähle einen relativ ruhigen Ort für das Training, besonders am Anfang.
  • Geduld: Sei geduldig. Jede Katze lernt in ihrem eigenen Tempo. Hilf deiner Katze nicht, das Verhalten zu zeigen; sie soll selbst darauf kommen, welche Handlung zum Marker und zur Belohnung führt. Wenn sie Schwierigkeiten hat, geh einen Schritt im Training zurück.
  • Freiwilligkeit: Das Training sollte immer freiwillig für die Katze sein. Wenn sie wegläuft oder desinteressiert wirkt, beende die Einheit und versuche es später oder zu einer anderen Tageszeit erneut. Manche Katzen sind morgens aufmerksamer, andere abends.

Was kann man Katzen mit Klickertraining beibringen?

Mit dem Klickertraining kannst du deiner Katze eine Vielzahl von Tricks und nützlichen Verhaltensweisen beibringen. Einige Beispiele, die sich gut für den Anfang eignen:

  • Fingertouch/Targeting: Die Katze lernt, deinen Finger oder einen speziellen Targetstick mit der Nase zu berühren. Dies ist eine tolle Grundlage für viele weitere Tricks.
  • Sitz: Die Katze lernt, sich auf Kommando hinzusetzen.
  • Drehen (Spin): Die Katze lernt, sich einmal um die eigene Achse zu drehen.
  • High Five: Die Katze lernt, eine Pfote auf deine Hand zu legen.
  • Folgen: Mit einem Targetstick kannst du deiner Katze beibringen, dir zu folgen oder bestimmte Orte anzusteuern.

Auf diesen grundlegenden Übungen aufbauend sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, das gewünschte Verhalten in kleine, erreichbare Schritte zu zerlegen.

Vorteile des Klickertrainings für Katzen

Das Klickertraining ist mehr als nur das Beibringen von Tricks. Es hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Katze und die Beziehung zu ihrem Menschen:

  • Stärkung der Bindung: Das gemeinsame Training ist eine positive Interaktion, die das Vertrauen und die Bindung zwischen dir und deiner Katze stärkt.
  • Mentale Stimulation: Das Erlernen neuer Dinge fordert die Katze geistig heraus und beugt Langeweile vor.
  • Stressreduktion: Besonders in ungewohnten oder stressigen Umgebungen, wie z.B. in Tierheimen, kann Training den Katzen helfen, besser mit der Situation umzugehen, indem es ihnen ein Gefühl von Kontrolle und Vorhersehbarkeit gibt. Es kann auch ängstlichen Katzen helfen, mutiger zu werden.
  • Verbesserung der Kooperation: Training kann helfen, die Katze auf kooperative Verhaltensweisen vorzubereiten, die z.B. bei Tierarztbesuchen oder der Fellpflege nützlich sein können.
  • Erhöhung der Adoptierbarkeit (im Tierheim): Studien zeigen, dass trainierte Katzen, die z.B. bereitwilliger mit Menschen interagieren, eine höhere Chance haben, adoptiert zu werden.

Häufig gestellte Fragen zum Klickertraining mit Katzen

Hier beantworten wir einige gängige Fragen zum Thema:

Was genau ist ein Klicker für Katzen?
Ein Klicker ist ein kleines Hilfsmittel, das auf Knopfdruck ein eindeutiges Klickgeräusch macht. Es wird als Marker verwendet, um der Katze im exakten Moment zu signalisieren, welches Verhalten gerade belohnt wird.

Welche Symptome zeigen Katzen mit Pica-Syndrom?
Symptome des Pica-Syndroms Gezieltes Suchen und Verzehren nicht essbarer Gegenstände: Katzen mit Pica zeigen ein auffälliges Interesse an ungewöhnlichen Materialien wie Wolle, Plastik, Papier, Gummi oder sogar Metall. Sie können diese Gegenstände belecken, kauen und in einigen Fällen sogar verschlucken.19. Sept. 2023

Warum sollte ich einen Klicker (oder Marker) verwenden?
Der Klicker ermöglicht ein präzises Timing. Er markiert das gewünschte Verhalten sekundengenau, was der Katze hilft, schnell zu verstehen, wofür sie belohnt wird. Eine verbale Belohnung kommt oft zu spät oder variiert im Tonfall.

Kann ich statt eines Klickers auch etwas anderes verwenden?
Ja, absolut. Wenn ein herkömmlicher Klicker deine Katze erschreckt, kannst du Alternativen wie das Klicken eines Stiftes, einen Zungenklick oder ein kurzes Markerwort wie „Ja“ oder „Top“ verwenden. Wichtig ist, dass der Marker konsistent ist und immer dasselbe bedeutet: „Das hast du toll gemacht, jetzt kommt eine Belohnung!“

Welche Leckerlis eignen sich am besten für das Training?
Verwende Leckerlis, die deine Katze besonders motivierend findet und die sie schnell fressen kann. Kleine Stückchen von hochwertigem Trocken- oder Nassfutter, spezielle Trainingssnacks oder sogar winzige Mengen ungewürztes gekochtes Hähnchen können gut funktionieren.

Wie lange sollte eine Trainingseinheit dauern?
Für die meisten Katzen sind kurze, häufige Einheiten am besten. Zwei bis drei Sitzungen pro Tag von jeweils nur ein bis zwei Minuten Dauer sind oft effektiver als eine lange Einheit.

Warum mögen Katzen Stifte so sehr?
Katzen lieben es, mit Dingen zu spielen, die sie leicht bewegen können. Liegt also ein Stift auf dem Schreibtisch oder Tisch, lässt er sich leicht bewegen und ist für die Katze unterhaltsam. Meine Katze spielt gerne mit Drahtbindern, die Brot und einen Golfball verschließen. Wir gehen sehr vorsichtig mit Drahtbindern um, sie weiß, dass sie sie leicht bewegen kann und versucht nicht, sie zu beißen.

Können auch ältere Katzen noch Tricks lernen?
Ja! Das Sprichwort „Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen“ gilt nicht für Katzen. Studien zeigen, dass das Alter keinen signifikanten Einfluss auf die Lernfähigkeit beim Klickertraining hat. Auch ältere Katzen können mit Freude und Erfolg neue Verhaltensweisen erlernen.

Spielt es eine Rolle, ob meine Katze schüchtern ist?
Anfängliche Schüchternheit muss kein Ausschlusskriterium sein. Während mutigere Katzen eventuell schneller lernen, können auch schüchterne Katzen durch positives Training Vertrauen aufbauen und lernen. Das Training selbst kann sogar dazu beitragen, dass schüchterne Katzen mutiger werden und sich wohler fühlen.

Fazit

Klickertraining ist eine wunderbare Möglichkeit, die Bindung zu deiner Katze zu stärken, sie geistig zu fordern und ihr nützliche oder unterhaltsame Dinge beizubringen. Und ja, wenn ein herkömmlicher Klicker nicht passt, kann ein einfacher Stift oder ein Markerwort eine ausgezeichnete Alternative sein. Das Wichtigste ist die konsequente Anwendung des Markers und die positive Verstärkung durch hochwertige Belohnungen. Mit Geduld, kurzen Trainingseinheiten und den richtigen Leckerlis kann fast jede Katze Spaß am Training haben und tolle Erfolge erzielen.

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