Rot, Grün, Blau: Welche Farbe entsteht?

11/10/2019

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Die Welt um uns herum ist voller Farben, von den leuchtenden Tönen auf Ihrem Computermonitor bis hin zu den satten Nuancen eines Ausdrucks. Doch wie entstehen diese Farben eigentlich, insbesondere wenn man verschiedene Lichtquellen mischt? Eine der grundlegendsten Fragen in diesem Zusammenhang ist: Welche Farbe ergibt sich, wenn man Rot, Blau und Grün miteinander vermischt?

Die Antwort auf diese Frage liegt im Phänomen der additiven Farbmischung, einem Prozess, der sich grundlegend von dem unterscheidet, was wir vielleicht aus dem Mischen von Wasserfarben oder Pigmenten kennen. Es ist ein Prozess, der direkt in unserem Auge und Gehirn stattfindet und die Art und Weise bestimmt, wie wir Licht und seine verschiedenen Wellenlängen wahrnehmen.

Welche Farbe entsteht, wenn man Rot, Blau und Grün mischt?
Werden die drei Primärfarben Rot, Grün und Blau in geeigneter Helligkeit addiert, entsteht die Farbempfindung Weiß. Die Empfindung ist Schwarz, wenn die Summe Null ist (kein Licht).
Übersicht

Die Magie der Farben: Additive Farbmischung erklärt

Die additive Farbmischung, auch additive Farbsynthese oder physiologische Farbmischung genannt, beschreibt, wie sich unser Eindruck von Farbe ändert, wenn wir verschiedene Farbreize nacheinander oder gleichzeitig wahrnehmen. Das Wort „additiv“ bedeutet „hinzufügend“, und genau das passiert hier: Wir fügen Licht verschiedener Farben hinzu.

Unser Farbsehen basiert auf diesem Prinzip. Im Auge befinden sich spezielle Sensoren, die auf unterschiedliche Farben reagieren. Diese Sensoren senden Signale an das Gehirn, das daraus den Gesamtfarbeindruck errechnet. Da dieser Mischprozess letztlich in unserem Wahrnehmungssystem stattfindet, spricht man auch von physiologischer Farbmischung.

Dieses Konzept wird besonders deutlich bei der Betrachtung der menschlichen Farbwahrnehmung, die durch die Dreifarbentheorie von Thomas Young und Hermann von Helmholtz beschrieben wird. Wir Menschen sind sogenannte Trichromaten, das heißt, wir besitzen (typischerweise) drei Arten von Farbsensoren im Auge, die empfindlich für Licht in den Bereichen Rot, Grün und Blau sind.

Die Primärfarben der additiven Mischung

In der additiven Farbmischung sind die Primärfarben Rot, Grün und Blau. Diese Farben werden als „primär“ bezeichnet, weil sie die grundlegenden Bausteine sind, aus denen durch Mischen alle anderen Farben des sichtbaren Spektrums erzeugt werden können. Stellen Sie sich vor, Sie haben drei Lichtquellen, die jeweils reines rotes, grünes oder blaues Licht aussenden. Wenn Sie diese Lichter kombinieren, erleben Sie die additive Farbmischung.

Das Ergebnis: Weiß!

Kommen wir nun zur zentralen Frage: Welche Farbe entsteht, wenn man Rot, Grün und Blau additiv mischt? Wenn die drei Primärfarben Rot, Grün und Blau in geeigneter Helligkeit addiert werden, entsteht die Farbempfindung Weiß. Dies mag für viele überraschend sein, da das Mischen von Farben, wie wir es von Wasserfarben kennen, oft zu dunkleren Tönen führt und letztlich zu einem schmutzigen Braun oder Schwarz. Doch bei Licht ist es anders: Mehr Licht bedeutet mehr Helligkeit, und das Maximum an addiertem rotem, grünem und blauem Licht wird als Weiß wahrgenommen.

Wenn gar kein Licht vorhanden ist (die Summe der Lichtreize also Null ist), nehmen wir Schwarz wahr. Schwarz ist also die Abwesenheit von Licht in diesem Modell. Weiß ist die maximale Anwesenheit aller drei Primärfarben des Lichts.

Die Sekundärfarben: Gelb, Cyan und Magenta

Neben der Mischung aller drei Primärfarben gibt es auch die Mischung von jeweils zwei Primärfarben. Diese Kombinationen erzeugen die sogenannten Sekundärfarben der additiven Mischung:

  • Rot + Grün = Gelb
  • Grün + Blau = Cyan
  • Blau + Rot = Magenta

Diese Sekundärfarben sind Ihnen vielleicht aus anderen Zusammenhängen bekannt, zum Beispiel als die Grundfarben von Druckerpatronen (Cyan, Magenta, Gelb – plus Schwarz), obwohl dies ein Beispiel für subtraktive Farbmischung ist, die anders funktioniert (dazu später mehr).

Wie additive Farbmischung im Alltag begegnet

Additive Farbmischung ist überall in unserem modernen Leben präsent, auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen. Das offensichtlichste Beispiel sind Bildschirme und Monitore – sei es Ihr Computerbildschirm, Ihr Smartphone-Display oder Ihr Fernseher. Diese Geräte verwenden winzige Punkte (Pixel), die aus roten, grünen und blauen Lichtquellen (oft LEDs) bestehen. Durch die Variation der Helligkeit dieser roten, grünen und blauen Punkte in jedem Pixel können Millionen von verschiedenen Farben erzeugt werden. Wenn Sie sehr nah an einen Bildschirm herangehen, können Sie diese einzelnen farbigen Punkte möglicherweise erkennen. Aus normaler Entfernung mischt unser Auge und Gehirn die Lichtreize jedoch additiv zu einem einzigen Farbeindruck.

Auch in der Kunstgeschichte findet sich ein Beispiel für die Anwendung additiver Farbmischung: der Pointillismus. Maler wie Georges Seurat oder Paul Signac trugen reine, ungemischte Farben in Form von Punkten oder Tupfern nebeneinander auf die Leinwand auf. Die Farbmischung fand dann im Auge des Betrachters statt, wenn dieser das Bild aus einer gewissen Entfernung betrachtete. Dies erzeugte oft besonders leuchtende und intensive Farbeindrücke.

Ein weiteres Beispiel ist der Farbkreisel. Wenn Flächen mit verschiedenen Farben (z.B. Rot, Grün und Blau) auf einem Kreisel angebracht und dieser schnell gedreht wird, vermischen sich die Farben aufgrund der Trägheit des Auges und der schnellen Abfolge der Farbreize additiv in der Wahrnehmung. Das Ergebnis ist eine einheitliche Farbe, die dem Durchschnitt der gemischten Farben entspricht – bei Rot, Grün und Blau in den richtigen Anteilen also Weiß.

Was ist mit der National Pen Company passiert?
National Pen mit Sitz in San Diego ist ein Hersteller individueller Schreibgeräte. NEW YORK, 5. Januar 2017 – Lincolnshire Management, Inc. gab den Verkauf von National Pen an Cimpress NV (Nasdaq: CMPR) bekannt. Die Transaktion wurde am 30. Dezember 2016 abgeschlossen.

Auch die Beleuchtung einer weißen Fläche mit farbigem Licht ist eine Form der additiven Mischung. Wenn Sie zum Beispiel eine weiße Wand gleichzeitig mit einem roten, einem grünen und einem blauen Scheinwerfer beleuchten, wird der Bereich, in dem sich alle drei Lichtkegel überlappen, weiß erscheinen.

Der Unterschied zur subtraktiven Farbmischung

Es ist wichtig, die additive Farbmischung von der subtraktiven Farbmischung zu unterscheiden. Während die additive Mischung durch das Hinzufügen von Licht funktioniert, funktioniert die subtraktive Mischung durch das Wegnehmen oder Filtern von Licht. Dies geschieht, wenn wir Pigmente oder Farbstoffe mischen, wie zum Beispiel bei Wasserfarben, Druckfarben oder Filtern.

Bei der subtraktiven Mischung absorbiert jede Farbe bestimmte Teile des Lichtspektrums und reflektiert oder lässt andere Teile durch. Wenn man Pigmente mischt, addieren sich ihre absorbierenden Eigenschaften. Das gemischte Pigment absorbiert dann mehr Licht als die einzelnen Pigmente, was dazu führt, dass weniger Licht reflektiert wird und die resultierende Farbe dunkler erscheint.

Die Primärfarben der subtraktiven Mischung sind typischerweise Cyan, Magenta und Gelb. Wenn man diese drei Farben in geeigneten Anteilen mischt, absorbieren sie fast das gesamte sichtbare Licht, und das Ergebnis ist theoretisch Schwarz (in der Praxis oft ein sehr dunkles Braun oder Grau, weshalb beim Drucken oft Schwarz als vierte Farbe hinzugefügt wird – CMYK-Modell).

Vergleich: Additive vs. Subtraktive Farbmischung

MerkmalAdditive FarbmischungSubtraktive Farbmischung
PrinzipHinzufügen von Licht (Lichtquellen)Wegnehmen/Filtern von Licht (Pigmente, Filter)
PrimärfarbenRot, Grün, Blau (RGB)Cyan, Magenta, Gelb (CMY)
Mischung aller PrimärfarbenErgibt WeißErgibt (theoretisch) Schwarz
Ergebnis der MischungWird hellerWird dunkler
Wo sie auftrittIm Auge/Gehirn (physiologisch), Bildschirme, Projektoren, LichtAuf Oberflächen/Materialien (physikalisch), Farben, Pigmente, Drucker

Häufig gestellte Fragen zur Farbmischung

Warum ist das Ergebnis bei Licht anders als bei Farbe aus dem Malkasten?

Das liegt an den unterschiedlichen Prinzipien. Lichtquellen addieren Licht (additive Mischung), während Farben und Pigmente Licht absorbieren und reflektieren (subtraktive Mischung). Beim Mischen von Pigmenten entfernen Sie mehr Licht, daher wird es dunkler. Beim Mischen von Licht fügen Sie mehr Licht hinzu, daher wird es heller.

Arbeitet mein Computerbildschirm mit additiver Farbmischung?

Ja, absolut. Computerbildschirme, Fernseher und Smartphone-Displays verwenden winzige rote, grüne und blaue Lichtpunkte, die in unterschiedlicher Helligkeit leuchten. Ihr Auge und Gehirn mischen diese Lichter additiv, um das vollständige Farbbild zu erzeugen, das Sie sehen.

Sind Rot, Grün und Blau wirklich die einzigen Primärfarben?

Für die additive Farbmischung und die menschliche Farbwahrnehmung (Trichromacy) sind Rot, Grün und Blau die fundamentalen Primärfarben, da sie die drei Arten von Farbsensoren in unserem Auge am stärksten ansprechen. Durch die Kombination dieser drei können die meisten Farben erzeugt werden, die wir sehen können.

Warum verwenden Drucker Cyan, Magenta und Gelb statt Rot, Grün und Blau?

Drucker verwenden Pigmente (Tinte oder Toner), die auf Papier aufgetragen werden. Dies ist ein Prozess der subtraktiven Farbmischung, bei dem Licht vom Papier reflektiert und von den Pigmenten absorbiert wird. Für die subtraktive Mischung sind Cyan, Magenta und Gelb die effektiven Primärfarben, da sie jeweils zwei der additiven Primärfarben reflektieren und eine absorbieren (Cyan absorbiert Rot, Magenta absorbiert Grün, Gelb absorbiert Blau). Schwarz wird oft hinzugefügt, um tieferes Schwarz zu erzielen und die anderen Farben zu sparen.

Kann man mit additiver Mischung wirklich jede Farbe erzeugen?

Man kann einen sehr großen Bereich (Farbraum) von Farben erzeugen, der die meisten für das menschliche Auge sichtbaren Farben umfasst. Es gibt jedoch bestimmte spektral reine Farben, die nicht exakt durch additive Mischung von RGB-Lichtern erzeugt werden können. Der erzielbare Farbraum hängt auch von der Reinheit und Helligkeit der verwendeten roten, grünen und blauen Lichtquellen ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die additive Farbmischung ein faszinierendes Phänomen ist, das erklärt, wie wir Farben im Licht wahrnehmen und wie moderne Technologien wie Bildschirme funktionieren. Das Mischen von Rot, Grün und Blau als Licht ergibt Weiß – ein Beweis dafür, wie das Hinzufügen von Licht zu Helligkeit und dem Eindruck des vollständigen Spektrums führt.

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