Sternpartner Fusion: Ein neuer Riese

Die deutsche Automobilhandelslandschaft, insbesondere im Segment der Mercedes-Benz Partner, ist stets in Bewegung. Eine der bedeutendsten Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit war zweifellos der Zusammenschluss von drei starken Akteuren: der Sternpartner GmbH, der Hans Tesmer GmbH und der Hans Tesmer AG. Diese Fusion, wirksam ab dem 1. Januar 2021, führte zur Gründung der neuen Sternpartner GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg-Harburg und schuf einen neuen Riesen im deutschen Mercedes-Vertriebsnetz. Dieser Schritt war mehr als nur eine einfache Übernahme; er wurde von den beteiligten Parteien als ein Zusammenschluss „unter Gleichen“ beschrieben, bei dem keine Seite die finanzielle Last einer Übernahme tragen musste. Dies zeugt von einer strategischen Partnerschaft auf Augenhöhe, die darauf abzielt, die Stärken beider Organisationen zu bündeln und sich für zukünftige Herausforderungen im Automobilmarkt optimal aufzustellen.

Die Hintergründe dieses Zusammenschlusses sind vielfältig und strategisch motiviert. Zum einen reagierten die Verantwortlichen auf die Neustrukturierung des Vertriebsnetzes seitens Mercedes-Benz. Solche Umstrukturierungen erfordern oft größere, kapitalkräftigere und flexiblere Partner, die in der Lage sind, die Anforderungen des Herstellers zu erfüllen und in die notwendige Infrastruktur zu investieren. Zum anderen spielte eine zukunftssichere Nachfolgeregelung bei der Tesmer Gruppe eine entscheidende Rolle. Hans-Adolf Völsch, der über 55 Jahre die Geschicke des Unternehmens maßgeblich prägte, zog sich aus dem aktiven Geschäft zurück. Die Fusion bot eine elegante Lösung, um das Lebenswerk von Herrn Völsch und seinem langjährigen Wegbegleiter Klaus-Günther Mohrmann fortzuführen und das Unternehmen auf eine breitere, stabilere Basis für die Zukunft zu stellen.

Die beeindruckenden Dimensionen des neuen Unternehmens

Mit dem Zusammenschluss entstand eine der größten Mercedes-Partnergruppen in Deutschland. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und unterstreichen die neue Marktposition der Sternpartner GmbH & Co. KG. Die neue Gruppe umfasst insgesamt 21 Standorte, wovon 20 als zertifizierte Mercedes-Stützpunkte fungieren. Diese geografische Ausdehnung ermöglicht eine breitere Abdeckung und eine größere Kundennähe in den relevanten Regionen zwischen Hamburg und Hannover.

Auch personell wuchs das Unternehmen erheblich. Die neue Sternpartner GmbH & Co. KG beschäftigt nun mehr als 1.000 Mitarbeiter. Diese große Belegschaft bringt vielfältiges Know-how und Erfahrung aus beiden ursprünglichen Organisationen zusammen, was Synergien schaffen und die Servicequalität weiter verbessern kann. Die Integration der Teams war zweifellos eine zentrale Aufgabe, um den Erfolg des Zusammenschlusses langfristig zu sichern.

Wirtschaftlich ist die neue Gruppe ebenfalls ein Schwergewicht. Der jährliche Umsatz der Sternpartner GmbH & Co. KG beläuft sich auf beeindruckende 430 Millionen Euro. Diese Zahl positioniert das Unternehmen klar in der Spitzengruppe der Mercedes-Partner in Deutschland und verschafft ihm eine starke Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten und dem Hersteller. Der Umsatz speist sich aus verschiedenen Geschäftsbereichen, allen voran dem Fahrzeugverkauf und dem Servicegeschäft.

Im Bereich des Fahrzeugverkaufs verzeichnete die neue Gruppe rund 10.000 verkaufte Fahrzeuge pro Jahr. Diese Zahl umfasst sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen und zeigt das hohe Volumen, das über die 21 Standorte abgewickelt wird. Ein solches Verkaufsvolumen erfordert effiziente Prozesse, eine starke Vertriebsmannschaft und eine attraktive Fahrzeugauswahl an allen Standorten.

Ebenso wichtig wie der Verkauf ist das Servicegeschäft. Die Werkstätten der neuen Gruppe verzeichnen über 110.000 Werkstattdurchläufe pro Jahr. Dies ist ein entscheidender Indikator für die Kundenbindung und die Leistungsfähigkeit des Servicebereichs. Ein hoher Werkstattdurchlauf sichert nicht nur laufende Einnahmen, sondern auch die Zufriedenheit der Kunden über den Kauf hinaus, was essenziell für langfristigen Erfolg im Automobilhandel ist.

Trotz der Fusion wurde entschieden, die etablierten Unternehmensmarken "Hans Tesmer" und "Sternpartner" zu erhalten. Dies ist ein kluger Schachzug, um die langjährige Bekanntheit und das Vertrauen, das Kunden mit diesen Namen verbinden, nicht zu verlieren. Die Marken repräsentieren eine lange Tradition im Automobilhandel und deren Beibehaltung signalisiert Kontinuität für Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen.

Gründe und strategische Weichenstellungen

Wie bereits erwähnt, waren die Hauptgründe für die Fusion strategischer Natur. Die Neustrukturierung des Mercedes-Vertriebsnetzes durch den Hersteller ist eine Reaktion auf die sich wandelnden Marktbedingungen, die Digitalisierung, neue Mobilitätskonzepte und den Übergang zur Elektromobilität. Größere Partner sind oft besser in der Lage, die notwendigen Investitionen in neue Technologien, Schulungen und Infrastruktur zu stemmen. Sie können auch effizienter auf zentrale Vorgaben des Herstellers reagieren und Skaleneffekte nutzen.

Die Nachfolgeregelung bei Tesmer war ein weiterer kritischer Punkt. Hans-Adolf Völsch, eine prägende Figur der Branche, wollte sich zurückziehen. Eine Fusion bietet in solchen Fällen eine strukturierte und stabile Lösung, um das Fortbestehen und die Weiterentwicklung des Unternehmens zu sichern, ohne das Risiko einer externen Übernahme oder der Suche nach einem einzelnen Nachfolger innerhalb der Familie oder des Managements. Klaus-Günther Mohrmann betonte, dass das in Jahrzehnten aufgebaute Fundament eine stabile Basis bilde, auf der nun mit neuen Strukturen und Konzepten aufgebaut werde, um dem Wandel im Markt zu begegnen.

Führungswechsel und Zukunftsperspektiven

Der Zusammenschluss war eng mit einem geplanten Führungswechsel verbunden. Hans-Adolf Völsch zog sich vollständig aus dem aktiven Geschäft zurück. Klaus-Günther Mohrmann, ebenfalls eine erfahrene Führungspersönlichkeit, leitete die Geschäfte im ersten Jahr der Fusion (2021) noch gemeinsam mit Franco Barletta, dem bisherigen Sternpartner-Geschäftsführer. Mohrmann wechselte Ende 2021 in den aktiven Ruhestand, erklärte sich aber bereit, das Unternehmen weiterhin als Berater zu unterstützen. Dies sichert einen reibungslosen Übergang und den Erhalt von wertvollem Erfahrungswissen.

Franco Barletta trat als Gesellschafter in die neu gegründete Gesellschaft ein und übernahm die alleinige Geschäftsführung nach Mohrmanns Rückzug. Mit seinen 48 Jahren repräsentiert er die nächste Generation im Management. Er äußerte großen Respekt vor der Lebensleistung von Herrn Völsch und Herrn Mohrmann und freute sich auf die Aufgabe, gemeinsam mit einem Führungsteam zwei große Unternehmen erfolgreich zusammenzuführen und weiterzuentwickeln. Diese Mischung aus erfahrenen Beratern und neuem Management verspricht eine Kombination aus Tradition und Innovation.

Sternpartner vor der Fusion im Vergleich

Es ist aufschlussreich, die Größe von Sternpartner vor der Fusion mit den Dimensionen des neuen Gesamtunternehmens zu vergleichen. Laut dem IfA / DAT HändlergruppenMonitor 2020, also vor dem Zusammenschluss, war Sternpartner bereits ein bedeutender Akteur:

Die Tabelle verdeutlicht das signifikante Wachstum durch die Fusion in allen relevanten Bereichen. Die Anzahl der Standorte erhöhte sich von 13 auf 21, die Zahl der Mitarbeiter stieg von 777 auf über 1.000. Der Umsatz erhöhte sich von 259 Millionen Euro auf 430 Millionen Euro, ein Zuwachs von über 65%. Auch das Volumen der verkauften Fahrzeuge stieg von 6.253 auf rund 10.000. Diese Zahlen bestätigen, dass durch den Zusammenschluss tatsächlich ein deutlich größerer und leistungsfähigerer Unternehmensverbund entstanden ist.

Sternpartner selbst blickte bereits auf eine eigene Historie von Zusammenschlüssen zurück, da das Unternehmen im Jahr 2000 aus der Bündelung der Kräfte von fünf Mercedes-Vertretern hervorgegangen war. Diese Erfahrung mit Integrationen dürfte für den nun vollzogenen, noch größeren Schritt von Vorteil gewesen sein.

Häufig gestellte Fragen zur Sternpartner Fusion

Im Zuge einer solch bedeutenden Unternehmensveränderung ergeben sich oft Fragen. Hier beantworten wir einige der wahrscheinlichsten:

Was genau ist nach der Fusion entstanden?
Es entstand die neue Sternpartner GmbH & Co. KG durch den Zusammenschluss der Sternpartner GmbH, der Hans Tesmer GmbH und der Hans Tesmer AG.

Wann wurde die Fusion wirksam?
Die Fusion wurde zum 1. Januar 2021 wirksam.

Wo hat die neue Gesellschaft ihren Sitz?
Der Sitz der neuen Sternpartner GmbH & Co. KG ist in Hamburg-Harburg.

Wie hoch ist der Jahresumsatz der neuen Sternpartner GmbH & Co. KG?
Der Jahresumsatz der fusionierten Gruppe beträgt 430 Millionen Euro.

Wie viele Standorte betreibt das neue Unternehmen?
Das Unternehmen betreibt 21 Standorte, davon 20 als zertifizierte Mercedes-Stützpunkte.

Wie viele Mitarbeiter hat die neue Sternpartner GmbH & Co. KG?
Die Gruppe beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter.

Was waren die Hauptgründe für den Zusammenschluss?
Die Hauptgründe waren die Neustrukturierung des Mercedes-Vertriebsnetzes und die Sicherung einer zukunftssicheren Nachfolgeregelung bei Tesmer.

Bleiben die alten Markennamen erhalten?
Ja, die Unternehmensmarken "Hans Tesmer" und "Sternpartner" sollen erhalten bleiben.

Wer leitet das neue Unternehmen?
Im ersten Jahr (2021) wurde die Geschäftsführung von Klaus-Günther Mohrmann und Franco Barletta gemeinsam wahrgenommen. Nach Mohrmanns Eintritt in den Ruhestand Ende 2021 übernahm Franco Barletta die alleinige Geschäftsführung. Mohrmann unterstützt das Unternehmen weiterhin als Berater.

Wie groß war Sternpartner vor der Fusion im Vergleich?
Vor der Fusion hatte Sternpartner 13 Standorte, 777 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 259 Millionen Euro.

Der Zusammenschluss von Sternpartner und Tesmer markiert einen wichtigen Meilenstein im deutschen Automobilhandel. Durch die Bündelung von Kräften, Standorten und Know-how ist ein leistungsstarker Partner entstanden, der gut positioniert scheint, um die Herausforderungen und Chancen des sich wandelnden Marktes anzugehen. Die beeindruckenden Zahlen, insbesondere der Jahresumsatz von 430 Millionen Euro und die Größe der Belegschaft, unterstreichen die strategische Bedeutung dieses Schritts für die Zukunft beider ursprünglicher Unternehmen unter einem gemeinsamen Dach.

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