11/01/2021
Partagás ist unbestreitbar einer der berühmtesten Namen in der Welt der Zigarren. Seit Generationen genießen Aficionados auf der ganzen Welt die charakteristischen Aromen und die Qualität, die mit dieser Marke verbunden sind. Doch wer steckt eigentlich hinter Partagás? Die Antwort ist nicht so einfach, wie man vielleicht denken würde, denn die Marke wird heute von zwei voneinander unabhängigen Unternehmen hergestellt.

Zwei Welten, eine Marke: Die Hersteller von Partagás
Es gibt tatsächlich zwei separate Einheiten, die Zigarren unter dem Namen Partagás produzieren und vertreiben. Die eine ist die kubanische staatliche Tabakgesellschaft, Habanos SA, die Partagás auf der Insel Kuba herstellt. Diese Zigarren werden aus kubanischem Tabak gefertigt und gelten für viele als die ursprünglichen und authentischen Partagás. Die andere Einheit ist die General Cigar Company, eine Division der dänischen Scandinavian Tobacco Group. Dieses Unternehmen produziert Partagás-Zigarren in der Dominikanischen Republik, wobei hier ausdrücklich kein kubanischer Tabak verwendet wird. Dies führt zu unterschiedlichen Geschmacksprofilen und Verfügbarkeiten auf den globalen Märkten.
Die faszinierende Geschichte der Partagás Zigarren
Die Geschichte der Partagás Zigarre beginnt im Jahr 1845. Der katalanische Auswanderer Don Jaime Partagás y Ravell (geboren 1816 in Arenys de Mar, gestorben 1868 in Vuelta Abajo, Kuba) gründete in diesem Jahr seine eigene Fabrik in Havanna: La Flor de Tabacas de Partagás. Ursprünglich in der Cristina Street Nr. 1 gelegen, zog die Fabrik später in die Calle Industria um. Don Jaime besaß auch zahlreiche Plantagen in der berühmten Tabakanbauregion Vuelta Abajo auf Kuba. Sein Erfolg basierte auf seiner außergewöhnlichen Fähigkeit, aus den besten Tabaken der Insel auszuwählen, sowie auf seinem Instinkt für das Mischen und Fermentieren der Tabake. Diese Kombination von hochwertigen Rohstoffen und meisterhafter Verarbeitung machte die Marke schnell unglaublich erfolgreich.
Don Jaime Partagás wird auch zugeschrieben, einer der ersten gewesen zu sein, der einen Lector (Vorleser) einstellte. Dieser unterhielt die Zigarrenroller während ihrer Arbeit mit Geschichten und Zeitungsartikeln – eine Tradition, die das soziale und kulturelle Leben in den Zigarrenfabriken prägte.
Im Jahr 1868 wurde Don Jaime auf einer seiner Plantagen ermordet. Sein Sohn José Partagás übernahm zunächst das Geschäft. Später wurden die Fabrik und die Marke an den Bankier José A. Bances verkauft. Im Jahr 1899 lud Bances Ramón Cifuentes Llano, einen erfahrenen Tabakunternehmer aus Ribadesella, Spanien, ein, Partner zu werden. Bances verkaufte seine restlichen Anteile im folgenden Jahr an Cifuentes. Cifuentes übernahm zusammen mit José Fernández López die Leitung von Partagás. 1916 stieß der galicische Plantagenbesitzer und Tabakgroßhändler Francisco Pego Pita hinzu. Zu einem unbekannten Zeitpunkt begann die Fabrik auch, eine Marke unter ihrem eigenen Namen, Cifuentes, zu produzieren. 1916 verließ Don José Fernández das Unternehmen, und Ramón Cifuentes Llano schloss sich mit Francisco Pego Pita zusammen, um Cifuentes, Pego y Cía zu gründen.
Im Jahr 1927 erwarb das Unternehmen die Rechte an der Marke Ramón Allones. Cifuentes, Pego y Cía wuchs weiter und festigte Partagás' Ruf als führende Marke. Ramón Cifuentes Llano starb 1938 und Francisco Pego Pita 1940. Die drei Söhne von Pego übernahmen die Leitung. Ramón Cifuentes Toriello und seine beiden Brüder bauten die zunehmend prestigeträchtige Fabrik und Marke weiter aus und benannten das Unternehmen in Cifuentes y Cía um. Im Jahr 1954 erwarb die Familie Cifuentes die Marken Bolívar und La Gloria Cubana von José F. Rocha und verlegte deren Produktion in die Partagás-Fabrik. Bis 1958 war Partagás nach H. Upmann das zweitgrößte Unternehmen im Export kubanischer Zigarren und machte über ein Viertel aller exportierten Tabakwaren aus.
Partagás nach der Kubanischen Revolution
Die Kubanische Revolution brachte tiefgreifende Veränderungen mit sich. Am 15. September 1960 beschlagnahmte die revolutionäre kubanische Regierung 16 Zigarrenfabriken, darunter auch die Partagás-Fabrik und die dazugehörigen Vermögenswerte. Um 18:30 Uhr betraten Soldaten die Partagás-Fabrik und trafen Ramón Cifuentes Toriello an. Er erinnerte sich 1991: „Sie kamen herein und sagten: 'Wir sind hier, um das Unternehmen zu intervenieren.' Und sie erlaubten mir nicht, irgendetwas mitzunehmen.“ Die Marke Partagás wurde später für die Fortsetzung der Produktion unter der Kontrolle des kubanischen Staates ausgewählt, zuerst von Cubatobaco und später von Habanos SA.
Sowohl vor als auch nach der Kubanischen Revolution ist die auf Kuba produzierte Partagás eine der meistverkauften Zigarrenmarken Kubas geblieben. Mitte der 1990er Jahre lag sie beim Umsatz nur hinter Montecristo, mit einem jährlichen Absatz von etwa 10 Millionen Zigarren.
Die alte Partagás-Fabrik in Havanna, die später in „Francisco Pérez Germán“ umbenannt wurde, war lange Zeit für einen Großteil der Produktion der Marke verantwortlich, bis sie etwa 3 km von Havana Vieja entfernt verlegt wurde. Eine neue Fabrik produziert heute die meisten Vitolas. Beide Standorte sind beliebte Touristenziele für Zigarrenraucher, die Urlaub auf Kuba machen. Der Umzug in die neue Fabrik fand am 2. Januar 2012 statt.
Der Einfluss von Altadis und die moderne Produktion
Im Jahr 2002 kaufte Altadis einen Mehrheitsanteil am kubanischen staatlichen Zigarrenvertrieb Habanos SA. Dies führte zu einer Reihe von Änderungen in der Zigarrenproduktion. Dazu gehörte unter anderem die schrittweise Umstellung der verschiedenen Marken kubanischer Zigarren auf reine Handarbeit oder reine Maschinenfertigung, die Reduzierung der Anzahl überflüssiger Formate innerhalb einer Marke und die Einstellung vieler sich schlecht verkaufender Zigarren. Viele weniger bekannte handgefertigte und alle maschinell gefertigten Partagás-Zigarren wurden aus der Produktion genommen. Heute sind alle kubanischen Partagás-Zigarrenvitolas handgefertigt.
Seit der Einführung der jährlichen Edición Limitada-Veröffentlichungen hat Partagás fast jedes Jahr ein spezielles Format herausgebracht: die Pirámide im Jahr 2000, die Serie D No. 3 im Jahr 2001, die Serie D No. 2 im Jahr 2003, die Serie D No. 1 im Jahr 2004, eine Neuauflage der Serie D No. 3 im Jahr 2006 und die Serie D No. 5 im Jahr 2008. Im Jahr 2005 führte Partagás eine Pirámide ein, die Serie P No. 2. Neben den handgefertigten Premium-Zigarren bietet Partagás auch zwei maschinell gefertigte Zigarillos an, den Mini und den Club, sowie Markenzigaretten.
Bekannte Vitolas der Partagás Linie (Handgefertigt)
Die Partagás-Linie umfasst eine Vielzahl von Formaten, bekannt als Vitolas. Hier ist eine Liste einiger handgefertigter Vitolas mit ihren ungefähren Größen und Ringmaßen, basierend auf den bereitgestellten Informationen:
Name | Größe (Zoll) | Ringmaß | Fabrik-Vitola | Englische Beschreibung |
---|---|---|---|---|
898 Cabinet Selección Varnished | 6 3⁄4" | 43 | Dalia | Lonsdale |
Aristocrat | 5 1⁄8" | 40 | Petit Cetro | Petit Corona |
Corona Junior | 4 5⁄8" | 40 | Coronita | Petit Corona |
Corona Senior | 5 1⁄4" | 42 | Eminente | Corona |
Culebras | 5 3⁄4" | 39 | Culebras | Culebra |
Habanero | 4 7⁄8" | 39 | Belvedere | Short Panetela |
Lusitania | 7 5⁄8" | 49 | Prominente | Double Corona |
Mille Fleurs | 5 1⁄8" | 42 | Petit Corona | Petit Corona |
No. 1 | 6 3⁄4" | 43 | Dalia | Lonsdale |
Partagás de Luxe | 5 1⁄2" | 40 | Crema | Corona |
Petit Corona Especial | 5 1⁄4" | 42 | Eminente | Corona |
Presidente | 6 1⁄4" | 47 | Taco | Perfecto |
Princess | 5" | 35 | Conchita | Short Panetela |
Serie du Connaisseur No. 1 | 7 1⁄2" | 38 | Delicado | Long Panetela |
Serie du Connaisseur No. 2 | 6 1⁄2" | 38 | Parejo | Panetela |
Serie du Connaisseur No. 3 | 5 5⁄8" | 35 | Carlota | Panetela |
Serie D No. 4 | 4 7⁄8" | 50 | Robusto | Robusto |
Serie D No. 5 | 4 1⁄3" | 50 | Serie D No. 5 | Petit Robusto |
Serie D No. 6 | 3 1⁄2" | 50 | Serie D No. 6 | Petit Robusto |
Serie E No. 2 | 5.5" | 54 | Duke | Robusto Extra |
Serie P No. 2 | 6 1⁄8" | 52 | Pirámide | Pyramid |
Short | 4 3⁄8" | 42 | Minuto | Petit Corona |
Super Partagás | 5 1⁄2" | 40 | Crema | Corona |
Vergleich: Kubanische vs. Dominikanische Partagás
Obwohl sie denselben Namen tragen, unterscheiden sich die auf Kuba und in der Dominikanischen Republik hergestellten Partagás-Zigarren erheblich, hauptsächlich aufgrund der Herkunft des Tabaks und der Produktionsmethoden, die von den jeweiligen Unternehmen angewendet werden.
Merkmal | Kubanische Partagás | Dominikanische Partagás |
---|---|---|
Hersteller | Habanos SA (staatlich) | General Cigar Company |
Produktionsort | Kuba | Dominikanische Republik |
Tabakherkunft | Ausschließlich kubanisch | Kein kubanischer Tabak |
Muttergesellschaft | Kubanischer Staat / Altadis | Scandinavian Tobacco Group |
Verfügbarkeit (Beispiele) | Europa, Asien, Kanada | USA, etc. |
Häufig gestellte Fragen zu Partagás
Hier sind Antworten auf einige gängige Fragen zur Marke Partagás, basierend auf der uns vorliegenden Information:
Wer hat die Marke Partagás ursprünglich gegründet?
Die Marke wurde 1845 von Don Jaime Partagás y Ravell in Havanna, Kuba, gegründet.
Gibt es nur eine Art von Partagás Zigarre?
Nein, es gibt zwei Hauptarten: eine, die auf Kuba von Habanos SA hergestellt wird, und eine andere, die in der Dominikanischen Republik von General Cigar Company produziert wird.
Verwenden beide Hersteller kubanischen Tabak?
Nur die auf Kuba von Habanos SA hergestellten Partagás verwenden kubanischen Tabak. Die in der Dominikanischen Republik hergestellten Zigarren enthalten keinen kubanischen Tabak.
Wann wurde die ursprüngliche Partagás Fabrik in Kuba verstaatlicht?
Die Fabrik wurde am 15. September 1960 von der revolutionären kubanischen Regierung beschlagnahmt.
Wo befindet sich die Partagás Fabrik in Havanna heute?
Die Produktion wurde am 2. Januar 2012 von der alten Fabrik „Francisco Pérez Germán“ an einen neuen Standort etwa 3 km von Havana Vieja entfernt verlegt.
Wer ist heute für die kubanische Partagás Produktion verantwortlich?
Die kubanische Produktion wird von Habanos SA, der staatlichen kubanischen Tabakgesellschaft, überwacht, an der Altadis einen Mehrheitsanteil hält.
Wer ist für die nicht-kubanische Partagás Produktion verantwortlich?
Diese Zigarren werden von der General Cigar Company hergestellt, die eine Division der Scandinavian Tobacco Group ist.
Gibt es maschinell gefertigte Partagás Produkte?
Ja, es gibt maschinell gefertigte Zigarillos wie den Mini und den Club sowie Markenzigaretten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Welt der Partagás Zigarren reich an Geschichte und Komplexität ist. Die Existenz zweier unabhängiger Hersteller – Habanos SA auf Kuba und General Cigar Company in der Dominikanischen Republik – bedeutet, dass Zigarrenliebhaber je nach Herkunftsland unterschiedliche Erlebnisse mit dem Namen Partagás verbinden können. Doch beide Linien tragen den Namen einer Marke, die auf den Grundsätzen des Pioniers Don Jaime Partagás y Ravell aufgebaut wurde: der Suche nach exzellentem Tabak und der Kunst der Zigarrenherstellung.
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