10/06/2020
In Zeiten, in denen Waren, einschließlich Bürobedarf und andere wichtige Materialien, per Post oder Paket geliefert werden, stellt sich oft die Frage nach der Sicherheit der Verpackungen. Eine zentrale Frage dabei ist, wie lange das Coronavirus SARS-CoV-2 auf verschiedenen Oberflächen überleben kann, insbesondere auf Materialien wie Pappe oder Karton, die häufig für Verpackungen verwendet werden.

Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird primär über Tröpfcheninfektion übertragen. Als Aerosol, also fein in der Luft schwebende Partikel, liegt die Überlebensdauer des Virus laut einer viel diskutierten Studie bei etwa 3 Stunden. Doch wie sieht es auf festen Oberflächen aus, die man berührt?
- Überlebensdauer auf verschiedenen Oberflächen
- Expertenmeinungen zum Risiko der Schmierinfektion
- Weitere Faktoren zur Viruslebensfähigkeit
- Zusammenfassung der Überlebenszeiten auf Oberflächen
- Häufig gestellte Fragen zum Thema
- Wie lange überleben Coronaviren speziell auf Pappe oder Karton?
- Ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus über Oberflächen, wie z.B. Verpackungen von Bürobedarf, wahrscheinlich?
- Sollte ich Pakete oder Lieferungen desinfizieren?
- Überleben Coronaviren auch auf anderen Materialien, die bei Bürobedarf vorkommen (z.B. Plastik, Metall)?
- Fazit
Überlebensdauer auf verschiedenen Oberflächen
Eine Studie der Universität Princeton und der University of California in Los Angeles untersuchte die Lebensfähigkeit von SARS-CoV-2 auf verschiedenen Materialien. Die Ergebnisse dieser Untersuchung lieferten wichtige Anhaltspunkte zur potenziellen Überlebensdauer des Virus außerhalb des menschlichen Körpers.
Studienergebnisse zur Oberflächenstabilität
Die Studie nannte die folgenden Überlebensdauern für das Coronavirus auf den untersuchten Oberflächen:
- Kupfer: bis zu 4 Stunden
- Karton und Papier: bis zu 24 Stunden
- Plastik und Edelstahl: bis zu 72 Stunden
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Nachweis lebensfähiger Viren auf einer Oberfläche unter Laborbedingungen nicht zwangsläufig bedeutet, dass dies in der Realität auch zu einer Infektion führt.
Expertenmeinungen zum Risiko der Schmierinfektion
Virologen und Gesundheitsbehörden haben die Ergebnisse solcher Studien bewertet und das tatsächliche Risiko einer Ansteckung über Oberflächen eingeschätzt. Die Einschätzungen verschiedener Institutionen zeigen ein differenziertes Bild.
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Schmierinfektionen durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen kommen kann. Allerdings ist unklar, welche Rolle dieser Übertragungsweg im Vergleich zur Tröpfchen- oder Aerosolinfektion spielt. Das RKI betont, dass die Hauptübertragung über die Atemwege erfolgt.

Das Centers of Disease Control and Prevention (CDC) in den USA schätzt die Gefahr einer Ansteckung durch Oberflächenkontakt generell als eher gering ein. Dies deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, sich über das Anfassen von Gegenständen oder Verpackungen zu infizieren, deutlich unter der Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder virusbelastete Aerosole liegt.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass es bislang keine dokumentierten Fälle gab, bei denen sich Menschen nachweislich durch Kontakt zu kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen, wie zum Beispiel Verpackungen von Bürobedarf, angesteckt haben. Dies stützt die Einschätzung, dass dieser Übertragungsweg im praktischen Alltag eine untergeordnete Rolle spielt.
Weitere Faktoren zur Viruslebensfähigkeit
Neben der Art der Oberfläche spielen auch Umgebungsbedingungen eine Rolle für die Lebensfähigkeit des Virus.
Einfluss von Temperatur und Fettlösbarkeit
Das Coronavirus reagiert empfindlich auf Hitze und fettlösliche Substanzen wie Alkohol und Tenside. In Waschvorgängen bei 60°C kann das Virus aus Textilien effektiv entfernt und abgetötet werden. Bei infizierten Personen im Haushalt wird empfohlen, Wäsche generell bei 60°C zu waschen und Essgeschirr sowie Handtücher nicht zu teilen.

Interessanterweise ist SARS-CoV-2 gegenüber Kälte unempfindlich. Bei Temperaturen von minus 20°C kann das Virus laut vorliegenden Daten bis zu zwei Jahre überleben. Diese Information ist relevant für Lagerung und Transport unter bestimmten Bedingungen, weniger jedoch für typische Paketlieferungen bei Raumtemperatur.
Unwahrscheinliche Übertragungswege
Nach dem derzeitigen Wissensstand ist eine Übertragung des Coronavirus über Geld, Lebensmittel (einschließlich Trinkwasser) oder importierte Produkte eher unwahrscheinlich. Dies sind zusätzliche Entwarnungen für den Alltag und den Wareneingang.
Zusammenfassung der Überlebenszeiten auf Oberflächen
Die Studienergebnisse zur Überlebensdauer des Virus auf verschiedenen Materialien lassen sich wie folgt tabellarisch darstellen:
Oberfläche | Überlebensdauer (laut Studie) |
---|---|
Kupfer | bis zu 4 Stunden |
Karton und Papier | bis zu 24 Stunden |
Plastik und Edelstahl | bis zu 72 Stunden |
Diese Zeiten geben die maximale Dauer an, über die lebensfähige Viren unter Laborbedingungen nachgewiesen werden konnten. Die tatsächliche Virusmenge nimmt auf Oberflächen in der Regel schnell ab.
Häufig gestellte Fragen zum Thema
Laut einer Studie können Coronaviren auf Karton und Papier bis zu 24 Stunden lebensfähig bleiben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Virusmenge mit der Zeit abnimmt und das Risiko einer Ansteckung über diesen Weg von Experten als gering eingeschätzt wird.

Führende Gesundheitsbehörden wie das RKI, CDC und BfR schätzen das Risiko einer Ansteckung über Oberflächen (Schmierinfektion) als eher gering ein. Die Hauptübertragung erfolgt über die Atemwege (Tröpfchen und Aerosole). Es gibt bislang keine nachgewiesenen Fälle, bei denen sich Personen durch das Anfassen kontaminierter Oberflächen infiziert haben.
Sollte ich Pakete oder Lieferungen desinfizieren?
Basierend auf der Einschätzung des geringen Risikos einer Oberflächenübertragung durch Experten ist eine routinemäßige Desinfektion von Paketen oder deren Inhalt (wie z.B. Bürobedarf) in der Regel nicht notwendig. Wichtiger ist, nach dem Umgang mit Post oder Paketen die Hände gründlich mit Seife zu waschen.
Ja, die bereits erwähnte Studie untersuchte auch Plastik und Edelstahl. Auf diesen Materialien wurde eine Überlebensdauer von bis zu 72 Stunden festgestellt. Auch hier gilt jedoch die Einschätzung der Experten, dass das Risiko einer Ansteckung über diese Oberflächen gering ist.
Fazit
Die Frage, wie lange Coronaviren auf Oberflächen wie Pappe oder Karton überleben, ist berechtigt, insbesondere im Hinblick auf den Erhalt von Lieferungen und Paketen. Studien zeigen, dass das Virus auf Karton bis zu 24 Stunden und auf Plastik oder Edelstahl sogar länger nachweisbar sein kann. Dennoch ist die gute Nachricht, dass führende Gesundheitsbehörden das Risiko einer tatsächlichen Ansteckung durch das Berühren von Oberflächen als gering einstufen. Die Hauptübertragungswege bleiben die Atemwege. Während grundlegende Hygienemaßnahmen wie Händewaschen nach dem Umgang mit Paketen ratsam sind, besteht nach aktuellem Wissensstand kein Grund zur übermäßigen Sorge vor einer Infektion über die Verpackung Ihres Bürobedarfs.
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