Woher kommt der Name Kettwig?

Kettwig: Name, Geschichte & Wandern

23/04/2021

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Kettwig an der Ruhr ist ein besonders reizvoller Stadtteil im Süden von Essen, der durch seine malerische Altstadt, seine idyllische Lage am Fluss und seine bewegte Geschichte besticht. Doch nicht nur die Schönheit der Landschaft zieht Besucher an, auch die Herkunft des Namens Kettwig birgt interessante Geschichten. Zudem hat sich Kettwig zu einem echten Geheimtipp für Wanderfreunde entwickelt, die hier ein Paradies mit abwechslungsreichen Wegen finden.

Woher kommt der Name Kettwig?
Ortsnamen mit der Endung –wik sind häufig mit Tiernamen verbunden, so auch im Falle Kettwigs. Das Beiwort stammt aus dem mittelniederdeutschen katte (= Katze). Der Name Kettwig ist seit 1052 durchgehend zweisilbig überliefert.

In diesem Artikel beleuchten wir die faszinierende Namensgeschichte Kettwigs, werfen einen Blick auf seine historische Entwicklung und präsentieren Ihnen ausführliche Informationen zu den attraktiven Wandermöglichkeiten in und um diesen charmanten Ort.

Übersicht

Woher kommt der Name Kettwig? Die Namenserklärung

Die Herkunft von Ortsnamen ist oft tief in der Geschichte und der lokalen Umgebung verwurzelt. Im Falle von Kettwig gibt die Namensforschung interessante Einblicke. Ortsnamen, die auf die Endung –wik enden, sind in der mittelniederdeutschen Sprache häufig mit Tiernamen verbunden. So verhält es sich auch bei Kettwig. Das Beiwort, der erste Teil des Namens, stammt aus dem mittelniederdeutschen Wort katte, was „Katze“ bedeutet.

Es wird angenommen, dass die Endung „-wik“ oft eine Siedlung, einen Bezirk oder einen Handelsplatz bezeichnete. Die Verbindung mit einem Tiernamen wie „katte“ könnte verschiedene Gründe haben: Vielleicht lebten besonders viele Katzen in der Gegend, oder der Name bezog sich auf eine Person mit dem Beinamen „Katze“, die für die Siedlung bedeutend war, oder es gab eine andere, heute nicht mehr nachvollziehbare symbolische Verbindung zum Tier.

Historisch ist der Name Kettwig gut dokumentiert. Seit dem Jahr 1052 ist der Name durchgehend in einer zweisilbigen Form überliefert. Dies deutet auf eine frühe und stabile Entwicklung des Namens hin, die sich über Jahrhunderte erhalten hat.

Historische Eckdaten: Erste Erwähnung und Zugehörigkeit zu Essen

Kettwig blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort bereits im Jahr 1000. Zu dieser Zeit war Kettwig wahrscheinlich eine eigenständige Siedlung oder ein kleinerer Herrschaftsbereich. Über die Jahrhunderte entwickelte sich Kettwig weiter und hatte seine eigene Identität und Bedeutung.

Eine wesentliche Veränderung in der jüngeren Geschichte Kettwigs war die Eingemeindung in die Stadt Essen. Diese fand am 1. Januar 1975 statt. Seitdem ist Kettwig ein Stadtteil von Essen und gehört administrativ zur Ruhrmetropole. Trotz dieser Zugehörigkeit hat sich Kettwig viel von seinem ursprünglichen Charakter und seiner Eigenständigkeit bewahrt.

Kettwig als Wanderparadies: Naturerlebnisse an der Ruhr

Für Naturliebhaber und besonders für Wanderer hat Kettwig viel zu bieten. Die Umgebung ist geprägt von einer reizvollen, leicht bergigen Landschaft, die sich hervorragend zum Wandern eignet. Fernab vom städtischen Trubel locken einsame Wald- und Wiesenpfade, die zu ausgedehnten Erkundungstouren einladen.

Die Region rund um Kettwig bietet eine vielfältige Kulisse: Historische Schlösser und ehrwürdige Landgasthöfe liegen entlang vieler Wege und laden zu einer Rast oder einer Besichtigung ein. Ein besonderes Highlight ist natürlich die unmittelbare Nähe zur Ruhr und zum Kettwiger See. Das Wandern entlang des Ufers bietet herrliche Ausblicke auf das Wasser und die umliegende Natur und ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss.

Um Wanderern die Orientierung zu erleichtern und die Vielfalt der Wege aufzuzeigen, gibt es eine informative Wandertafel am Mühlengraben in Kettwig. Diese Tafel bietet einen Überblick über verschiedene Rundwanderwege, die von hier aus starten, und liefert zusätzliche Informationen zu den einzelnen Routen.

Wanderwege in Kettwig im Überblick

Die Wandertafel in Kettwig listet mehrere gekennzeichnete Rundwanderwege, die sich in Länge und Charakter unterscheiden. Hier stellen wir Ihnen die Routen A1, A2, A3 und A4 basierend auf den verfügbaren Informationen vor:

Wanderweg A1: Kettwig – Altstadt und Ufer (ca. 6,0 km, ca. 2 Stunden)

Diese Route bietet einen schönen Mix aus Natur und Kultur. Sie starten und folgen dem Leinpfad flussabwärts, einem traditionellen Weg entlang des Ufers. Später biegen Sie rechts ab und überqueren Felder, bevor Sie die Mendener Straße erreichen. Nach deren Überquerung gelangen Sie in die Nähe eines Restaurants, ideal für eine erste Pause. Der Weg führt weiter entlang des Icktener Bachs und durch den Ortsteil Ickten. Anschließend durchqueren Sie den „Scheidt’schen Wald“ und nähern sich wieder dem Zentrum von Kettwig. Die Route führt, wenn auch ein wenig abseits des direkten Weges, an der Katholischen Kirche St. Peter vorbei und schließlich durch die malerische Altstadt von Kettwig. Unterwegs passieren Sie die Evangelische Kirche am Markt aus dem 13. Jahrhundert, deren Kirchtreppe einen schönen Aussichtspunkt oberhalb bietet. Über die kleine, historisch anmutende Gasse „Hexenberg“ steigen Sie abwärts und erreichen wieder Ihren Ausgangspunkt.

Ist Essen-Kettwig ein guter Stadtteil?
Der Essener Stadtteil Kettwig ist weit über die Essener Stadtgrenzen hinaus als Ausflugsziel beliebt. Kein Wunder, beherbergt die schöne Fachwerk-Stadt doch eine Vielzahl besuchenswerter Restaurants, Cafés, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten. Hier sind unsere Empfehlungen für Essen Kettwig.

Wanderweg A2: Zum Stausee und durch den Wald (ca. 7,0 km, ca. 2,5 Stunden)

Für diese anspruchsvollere Route wird festes Schuhwerk empfohlen, da sie einige Steigungen und unebene Abschnitte enthält. Sie überqueren die Ruhrbrücke in Richtung des Bergischen Landes und nehmen direkt die Treppe rechts abwärts. Durch eine Unterführung gelangen Sie zum Kettwiger Stausee. Der Weg führt entlang des Ufers über die Werdener Straße, vorbei am Bahnhof Kettwig Stausee, zur Charlottenhofstraße, der Sie aufwärts folgen. Am Anfang dieser Straße, vor einem einzeln stehenden Haus, biegt der Weg links stark bergauf in den Wald ab. Im weiteren Verlauf führt der Pfad, der zum Teil schmal ist, durch den Wald am Hang entlang. Auf einem Stück verläuft er parallel zum bekannten „neanderlandSTEIG“. Hier ist Trittsicherheit und eine gute Kondition gefragt. Nachdem der Weg nach einem Bach scharf nach rechts abbiegt, geht es auf dem Wanderweg erneut bergauf. Sie passieren das Jugendhaus St. Altfrid und erreichen die „MediClin Fachklinik Rhein-Ruhr“, eine Reha-Einrichtung. Bergab überqueren Sie erneut die Charlottenhofstraße und später nach einer Unterführung der S6 den Rinderbach bei der Rindersberger Mühle. Sie folgen dem Höseler Weg abwärts und kehren über die Ringstraße und die Brücke zu Ihrem Ausgangspunkt zurück.

Wanderweg A3: Schlössertour (ca. 8,2 km, ca. 2,5 Stunden)

Auch für diese Route ist festes Schuhwerk ratsam. Sie starten wie bei A2 über die Ruhrbrücke und die Treppe abwärts, folgen dann aber der Landsberger Straße und biegen rechts auf den Mintarder Weg ab. Der Weg führt am Wasserwerk vorbei, wo eine Infotafel über die Trinkwassergewinnung informiert. Nach einem Stück durch die Ruhraue biegen Sie links ab und erreichen das beeindruckende „Wasserschloss Hugenpoet“ aus dem 17. Jahrhundert, das heute ein Hotel und Restaurant beherbergt. Sie überqueren die August-Thyssen-Straße und steigen bergauf zum „Schloss Landsberg“ aus dem 13. Jahrhundert, einer weiteren historischen Anlage. Durch den Landsberger Wald, über den Sommersberg und den Mühlenberg führt der Weg weiter. Über den Höseler Weg und die Ringstraße kehren Sie schließlich zum Ausgangspunkt zurück. Diese Route kombiniert Naturerlebnisse mit dem Besuch zweier bedeutender historischer Bauwerke.

Wanderweg A4: Panoramablicke und Stadtwald (ca. 10,4 km, ca. 3 Stunden)

Diese längste der vorgestellten Routen bietet tolle Ausblicke. Sie folgen zunächst dem Promenadenweg und dem Leinpfad flussaufwärts und erreichen die Gaststätte „Kattenturm“, die Reste der Burg Luttelnau aus dem 13. Jahrhundert. Sie verlassen den Uferweg, überqueren die Bahnstrecke (S6) und die Ruhrtalstraße und steigen bergauf in den Kettwiger Stadtwald. Rechts auf einem Weg durch den Hochwald gelangen Sie zu einer Aussichtskanzel, die einen wunderschönen Fernblick ins Ruhrtal nach Werden und auf die niederbergischen Höhen bietet. Ein echtes Highlight für Panorama-Liebhaber. Die Route führt weiter durch das Ruthertal und die Kamisheide, bevor es wieder abwärts nach Kettwig geht. Über Oberlehberg, vorbei am Schwimmzentrum, den Sengelmannsweg (wo sich das Hotel-Restaurant „Sengelmannshof“ befindet), die Brederbachstraße und die Ruhrstraße erreichen Sie durch die malerische Altstadt wieder Ihren Ausgangspunkt.

Zusammenfassung der Wanderrouten

RouteLängeGeschätzte DauerHighlights
A1ca. 6,0 kmca. 2 StundenLeinpfad, Ickten, Scheidt’scher Wald, Altstadt, Kirchen, Hexenberg
A2ca. 7,0 kmca. 2,5 StundenStausee, Waldpfade, neanderlandSTEIG (Teil), Rindersberger Mühle
A3ca. 8,2 kmca. 2,5 StundenRuhraue, Wasserschloss Hugenpoet, Schloss Landsberg
A4ca. 10,4 kmca. 3 StundenKattenturm, Kettwiger Stadtwald, Aussichtskanzel, Altstadt

Tipps für Ihre Wanderung in Kettwig

Um Ihr Wandererlebnis in Kettwig optimal zu gestalten, beachten Sie einige grundlegende Tipps:

  • Festes Schuhwerk: Besonders auf den Routen A2 und A3, aber auch auf anderen Wald- und Wiesenpfaden, ist gutes, knöchelhohes Schuhwerk empfehlenswert, um Halt und Trittsicherheit zu gewährleisten.
  • Wetter beachten: Informieren Sie sich vorab über die Wettervorhersage und passen Sie Ihre Kleidung entsprechend an. Regenkleidung und Sonnenschutz können je nach Jahreszeit und Wetterlage wichtig sein.
  • Ausreichend Trinken und Proviant: Nehmen Sie genügend Wasser oder andere Getränke sowie kleine Snacks mit, besonders auf längeren Touren wie A4.
  • Karte oder GPS: Auch wenn die Wege markiert sind, ist eine Wanderkarte der Region oder die Nutzung einer Wander-App auf dem Smartphone hilfreich zur Orientierung und Notfallplanung.
  • Respektieren Sie die Natur: Bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen, nehmen Sie Ihren Müll wieder mit und verhalten Sie sich rücksichtsvoll gegenüber Pflanzen und Tieren.
  • Planen Sie Pausen ein: Nutzen Sie die Gelegenheit, an schönen Aussichtspunkten oder in den erwähnten Landgasthöfen und Restaurants Rast zu machen und die Umgebung zu genießen.

Häufig gestellte Fragen zu Kettwig

Was bedeutet der Name Kettwig?

Der Name Kettwig stammt aus dem Mittelniederdeutschen. Das Beiwort „Kett-“ kommt von „katte“ (Katze), und die Endung „-wik“ bezeichnete wahrscheinlich eine Siedlung oder einen Ort, oft im Zusammenhang mit Tieren.

Ist Kettwig gut zum Wandern geeignet?

Ja, Kettwig gilt als echtes Wanderparadies. Die hügelige Landschaft, die Wälder, Wiesen, die Nähe zur Ruhr und zum Stausee sowie die gut ausgebauten Wege bieten vielfältige Möglichkeiten für Wanderungen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit.

Gibt es in Kettwig markierte Wanderwege?

Ja, es gibt markierte Rundwanderwege wie die Routen A1 bis A4, die auf einer Wandertafel am Mühlengraben vorgestellt werden und durchgehend gekennzeichnet sind.

Sind die Wanderwege in Kettwig schwierig?

Die Schwierigkeit variiert. Routen wie A1 sind eher leicht, während A2 und A3 mit einigen steilen Anstiegen und schmalen Pfaden anspruchsvoller sein können und festes Schuhwerk erfordern.

Wann wurde Kettwig erstmals urkundlich erwähnt?

Kettwig wurde erstmals im Jahr 1000 urkundlich erwähnt.

Seit wann gehört Kettwig zu Essen?

Kettwig ist seit dem 1. Januar 1975 ein Stadtteil von Essen.

Kettwig vereint auf wunderbare Weise Geschichte, Kultur und Natur. Ob Sie sich für die Herkunft seines Namens interessieren oder die Schönheit der Ruhrtallandschaft erwandern möchten, Kettwig bietet vielfältige Möglichkeiten für einen Besuch. Die Kombination aus historischem Charme der Altstadt und der umliegenden Natur macht Kettwig zu einem attraktiven Ziel für Einheimische und Besucher gleichermaßen.

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