Ist Meerbusch die reichste Stadt?

Warum heißt Meerbusch so?

14/06/2021

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Die Stadt Meerbusch am linken Niederrhein ist bekannt für ihre attraktive Lage nahe Düsseldorf und ihre grünen Stadtteile. Doch woher stammt eigentlich ihr Name? Die Antwort führt uns zurück zu einem besonderen Waldgebiet und dessen Geschichte, die eng mit der Geographie der Region verbunden ist.

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Übersicht

Die Herkunft des Namens Meerbusch

Der Name der Stadt Meerbusch leitet sich direkt von einem spezifischen Waldgebiet ab, das ebenfalls „Der Meerbusch“ oder historisch „Meerer Busch“ genannt wurde. Dieses Waldgebiet war einst Teil der Ländereien des früheren Adelssitzes und Klosters Haus Meer, das sich östlich des Waldes befand. Der Name dieses Adelssitzes, „Haus Meer“, ist wiederum auf das niederrheinische Wort „Meer“ zurückzuführen. Dieses alte Wort bezeichnet in der regionalen Sprache ein Feuchtgebiet.

Somit ergibt sich eine Kette der Namensgebung: Das Feuchtgebiet (Meer) gab dem Adelssitz den Namen (Haus Meer), dessen Ländereien (der Wald) als Meerer Busch bezeichnet wurden. Westlich dieses Meerer Busches entstand später eine Siedlung, die Gartenstadt Meererbusch genannt wurde. Und schließlich wurde im Jahr 1970 die heutige Stadt nach dieser Siedlung und dem ursprünglichen Waldgebiet benannt.

Geographische Lage und Besonderheiten des Meerbusches

Das Waldgebiet „Der Meerbusch“, von dem die Stadt ihren Namen hat, liegt im Marschland auf der linken Rheinseite. Es befindet sich im Bereich einer verlandeten Altstromrinne, die am Niederrhein auch als Kendel bekannt ist. Geographisch grenzt der Meerbusch im Osten an Büderich mit dem historischen Haus Meer, den Ortsteilen Alt-Meererbusch, Necklenbroich und Niederdonk sowie einem Golfplatz. Im Norden geht der Meerbusch in den zu Strümp gehörenden Strümper Busch über. Nordwestlich liegt Osterath mit dem Ortsteil Bovert. Westlich des Waldgebietes liegt der zu Kaarst gehörende Stadtteil Broicher Seite mit einzelnen Gehöften. In dieser westlichen Region schließt sich zudem ein Kiesabbaugebiet mit mehreren Baggerseen an, das von der Autobahn A57 durchschnitten wird.

Der westliche Bereich des Meerbusches ist ein ausgeprägtes Feuchtgebiet. Es wird von Süd nach Nord vom Meerscher Mühlenbach durchflossen. Dieser Bach erhielt seinen Namen, weil er früher im Haus Meer eine Wassermühle antrieb. Der Mühlenbach hat seinen Ursprung in Richtung der Lauvenburg. Am südlichen Rand des Meerbusches vereinigt er sich mit dem Schackumer Bach, der vom Haus Schackum kommt. Etwas weiter nördlich mündet der trockene Grenzgraben aus dem nordwestlichen Waldgebiet östlich von Bovert in den Mühlenbach. Der Bach verlässt den Meerbusch am nördlichen Rand in Richtung des Strümper Busches.

Der Meerbusch als wertvolles Biotop und Schutzgebiet

Die feuchten Niederungsbereiche am südlichen und westlichen Rand des Meerbusches sind ökologisch sehr wertvoll. Entlang des Verlaufs des Schackumer Baches und des Mühlenbaches hat sich ein intakter Erlenbruchwald entwickelt. Dieser Wald ist durchsetzt mit vereinzelt liegenden Wasserflächen sowie Beständen von Seggen und Röhricht. Diese Bereiche bieten einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von feuchteliebenden Tieren und Pflanzen. Insbesondere finden hier einige seltene Vogel- und Amphibien-Arten geeignete Bedingungen.

Nach Osten hin schließt sich eine Übergangszone an, die aus Weiden-, Pappel- und Eschenwald besteht und mit Sträuchern und Kräutern durchsetzt ist. Das gesamte Waldgebiet ist im Biotopenkataster erfasst und in mehrere Schutzgebiete unterteilt. Dazu gehören das NSG Meerbusch (Objektkennung BK-4705-902), das den Feuchtwald entlang des Mühlenbachs schützt, das LSG Meerbusch (BK-4705-018), das das Kerngebiet unter forstlicher Nutzung umfasst, und das NSG Schackumer Bachtal (BK-4705-904), das Nass- und Feuchtwiesen entlang des ehemaligen Verlaufs des Schackumer Baches schützt. Auch einige offene, extensiv genutzte Weide- und Ackerflächen gehören zum Naturschutzgebiet. Die östlichen Bereiche des Meerbusches, die nicht unter gesondertem Schutz stehen, bestehen überwiegend aus Buchen und Stieleichen.

Seit dem Jahr 1990 ist der Meerbusch aufgrund seiner Lage in der erdgeschichtlich bedeutsamen Altrheinrinne in das größere Landschaftsschutzgebiet Strümper Busch, Meerbusch, Stinkesbachaue eingebunden. Dieses Landschaftsschutzgebiet hat eine Fläche von etwa 600 Hektar und unterstreicht die ökologische Bedeutung der Region.

Die Geschichte der Stadt Meerbusch und ihrer Ortsteile

Die heutige Stadt Meerbusch wurde offiziell am 1. Januar 1970 gegründet. Sie entstand durch die Eingliederung und Zusammenlegung mehrerer umliegender Gemeinden und Ortsteile. Ein bedeutender Teil der Stadt ist der Stadtteil Büderich, dessen Geschichte weit zurückreicht.

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Büderich wurde erstmals im 11. Jahrhundert unter dem Namen „Botreche“ erwähnt. Eine Auflistung der Besitztümer und Rechte der Abtei Meer aus dem Jahr 1201 führt auch „Buderche“ (Büderich) auf, was die frühe Verbindung zum Haus Meer und somit auch zum Ursprung des Stadtnamens zeigt. Von 1392 bis 1794 gehörte Büderich zum kurkölnischen Amte Linn. Ab 1422 wurden die Herren von Büderich durch das Kölner Erzstift mit der Vogtei zu Büderich belehnt. Im Jahr 1569 wurden bei einer erzbischöflichen Visitation in der katholischen Pfarrei Büderich Missstände festgestellt.

Im Jahr 1794 besetzten französische Truppen unter Napoleon den Ort. Die damalige Verwaltungseinheit, die Mairie Buderich, umfasste das Dorf Büderich (am oberen Ende der heutigen Dorfstraße gelegen) sowie die Dörfer Brühl, Necklenbroich und Niederdonk sowie den Weiler „in der Meer“ und diverse Höfe. Nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 kam Büderich zum Königreich Preußen. Unter preußischer Herrschaft entstand 1816 die Bürgermeisterei Büderich, die zum Landkreis Neuss gehörte. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort von 1918 bis 1926 von belgischen und französischen Truppen besetzt. Im Jahr 1929 kam Büderich zum Landkreis Grevenbroich-Neuß. Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten amerikanische Truppen den Ort. Im Jahr 1947 wurde eine evangelische Volkshochschule in Büderich gegründet.

Am 1. Januar 1970 erfolgte schließlich die Eingliederung Büderichs in die neu gegründete Stadt Meerbusch. Interessanterweise gab es kurz darauf, im Jahr 1974, einen Beschluss des Landtags von Nordrhein-Westfalen, die Stadt Meerbusch wieder aufzulösen und Büderich auf die Städte Düsseldorf (Hauptteil) und Neuss aufzuteilen. Die Stadt Meerbusch erwirkte jedoch beim Verfassungsgericht in Münster die Aussetzung dieses Auflösungsbeschlusses. Daraufhin bestätigte der Landtag von Nordrhein-Westfalen im Jahr 1976 die Existenz der Stadt Meerbusch.

Auch das historische Wappen der ehemaligen Gemeinde Büderich zeugt von seiner Geschichte. Das von Wolfgang Pagenstecher entworfene Wappen, das von 1930 bis 1970 in Gebrauch war, zeigt unter einem gespaltenen Schildhaupt vorn das kurkölnische Kreuz und hinten die Schlüssel der Schöffen von Linn. Der Hauptteil des Wappens zeigt den Büdericher Schutzpatron St. Mauritius auf einem weißen, steigenden Pferd sitzend. In einer Hand hält er ein Schwert, in der anderen einen Schild, der das Wappen der Herren von Büderich zeigt: in Gold ein roter Ring, besteckt mit vier roten Kleeblättern.

Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Büderich

Die Einwohnerentwicklung des heutigen Stadtteils Büderich spiegelt das Wachstum und die Veränderungen in der Region wider. Die verfügbaren Daten zeigen eine deutliche Zunahme der Bevölkerung über die Jahrzehnte.

JahrEinwohnerzahl
19335.516
19396.778
199521.063
199621.291
199721.427
199821.577
199921.562
200021.717
200121.765
200221.835
200321.717
200421.720
200521.627
200621.563
200721.528
200821.629
200921.594
201021.500
201121.673
201221.789
201321.775
201422.031

Diese Zahlen, die bis ins Jahr 2014 reichen, zeigen, dass Büderich bereits vor der Stadtgründung eine bedeutende Einwohnerzahl hatte und nach der Eingliederung in Meerbusch weiterhin ein großer und bevölkerungsreicher Stadtteil blieb.

Persönlichkeiten der Stadt Meerbusch

Seit ihrer Gründung im Jahr 1970 wurde die Stadt von verschiedenen Bürgermeistern geführt, die die Entwicklung maßgeblich beeinflussten. Der erste Bürgermeister war Ernst Wilhelm Handschumacher, der das Amt von 1970 bis 1979 innehatte. Ihm folgten Ernst Nüse (CDU, 1979-1989), Lothar Beseler (SPD, 1989-1994), Rolf Hapke (CDU, 1994-1999) und Dieter Spindler (CDU, 1999-2014), der erste hauptamtliche Bürgermeister. Von 2014 bis 2020 war Angelika Mielke-Westerlage (CDU) Bürgermeisterin, und seit 2020 hat Christian Bommers (CDU) dieses Amt inne.

Meerbusch hat zudem einen einzigen Ehrenbürger: Franz Schütz. Er wurde im Jahr 1900 in Büderich geboren und war Werksdirektor der Böhler AG sowie Bürgermeister von Büderich vor dessen Eingliederung. Als weitere Auszeichnung vergibt die Stadt den Ehrenring. Zu den Trägern des Ehrenrings gehören unter anderem die ehemaligen Bürgermeister Beseler, Handschumacher und Nüse sowie weitere verdiente Bürger.

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Vereinsleben im Stadtteil Büderich

Das gesellschaftliche Leben in den Stadtteilen von Meerbusch wird maßgeblich vom Engagement in den Vereinen geprägt. Im Stadtteil Büderich gibt es ein reges Vereinsleben. Jährlich über Pfingsten findet auf dem zentralen Marktplatz, dem Dr.-Franz-Schütz-Platz, das große Schützen- und Heimatfest mit Kirmes statt. Veranstalter ist die traditionsreiche St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Büderich von 1567 e.V. mit rund 700 Mitgliedern. Darüber hinaus gibt es weitere Sportvereine wie TuRa Büderich 09/15, den Mehrspartenverein Grün-Weiß-Rot-Büderich, einen Badminton-Sport-Club, die Luftsportfreunde TURA sowie den FC Büderich 02.

Häufig gestellte Fragen zu Meerbusch

Wann wurde die Stadt Meerbusch gegründet?
Die Stadt Meerbusch wurde am 1. Januar 1970 gegründet.

Was bedeutet das Wort „Meer“ im Namen Meerbusch?
Das niederrheinische Wort „Meer“ bedeutet Feuchtgebiet.

Woher hat das Waldgebiet „Der Meerbusch“ seinen Namen?
Das Waldgebiet wurde nach dem nahegelegenen Adelssitz und Kloster Haus Meer benannt.

Welche wichtigen Schutzgebiete gibt es im Bereich des Meerbusches?
Zu den Schutzgebieten gehören das NSG Meerbusch, das LSG Meerbusch, das NSG Schackumer Bachtal sowie das größere Landschaftsschutzgebiet Strümper Busch, Meerbusch, Stinkesbachaue.

Wann wurde Büderich nach Meerbusch eingegliedert?
Büderich wurde ebenfalls am 1. Januar 1970 in die neue Stadt Meerbusch eingegliedert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Name Meerbusch tief in der lokalen Geographie und Geschichte verwurzelt ist. Er erinnert an die ursprünglichen Feuchtgebiete und das historische Haus Meer, das die Landschaft und die Namensgebung in dieser Region des Niederrheins über Jahrhunderte prägte.

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