05/01/2021
Möchten Sie sich mit einzigartig selbst bedruckter Kleidung von anderen abheben? Dann sind Sie hier genau richtig! Textildruck eröffnet unzählige Möglichkeiten, Ihre Kreativität auf Stoff zu bringen. Egal, ob Sie ein individuelles Einzelstück für sich selbst gestalten oder eine größere Auflage für einen Anlass benötigen, die Welt des Textildrucks bietet für jeden Bedarf die passende Methode. In diesem Artikel tauchen wir tief in die verschiedenen Techniken ein, von einfachen Heimmethoden bis hin zu professionellen Verfahren, und geben Ihnen einen umfassenden Überblick.

Das Bedrucken von Textilien ist faszinierend, da es aus einem einfachen Kleidungsstück oder Stoffstück ein persönliches Statement oder ein Kunstwerk machen kann. Es ist jedoch komplexer als das Bedrucken von Papier, da Stoffe unterschiedliche Eigenschaften haben und spezielle Farben sowie Behandlungsformen erfordern. Dennoch ist das Grundprinzip ähnlich: Farbe wird auf das Material übertragen und dort dauerhaft fixiert. Der Prozess kann je nach Technik Schritte wie Druckvorbehandlung, Farbdruck, Trocknung, Fixierung und Nachbehandlung umfassen.
Textildruck zu Hause: Einfach und schnell
Sie benötigen keine teuren Maschinen, um mit dem Textildruck zu beginnen. Für den Einstieg und das Bedrucken einzelner Stücke eignet sich die Methode mit Transferpapier hervorragend. Sie ist einfach umzusetzen und erfordert nur wenige grundlegende Materialien, die Sie wahrscheinlich bereits zu Hause haben oder leicht besorgen können.
Was Sie für den Heim-Textildruck benötigen:
- Computer mit Drucker: Zum Erstellen und Ausdrucken Ihres Designs. Ein handelsüblicher Tintenstrahldrucker ist in der Regel ausreichend.
- Bügeleisen und Bügelbrett: Zum Fixieren des Designs auf dem Stoff mittels Hitze.
- Backpapier: Dient als Schutzschicht zwischen Bügeleisen und Transferpapier.
- Transferpapier: Spezielles Papier, das die Tinte auf den Stoff überträgt. Es ist online leicht erhältlich und für die meisten Heimdrucker geeignet.
- Kleidungsstück: Am besten beginnen Sie mit einem weißen Kleidungsstück, da darauf die Farben oft am besten zur Geltung kommen. Ein hoher Baumwollanteil ist für viele Transferpapiere von Vorteil.
Das Transferpapier ist das Herzstück dieser Methode. Es ist mit einer Beschichtung versehen, die die Tinte vom Papier auf den Stoff überträgt, wenn Wärme und Druck angewendet werden. Dies ermöglicht es Ihnen, jedes beliebige Design, das Sie auf Ihrem Computer erstellen können, auf ein T-Shirt oder ein anderes Textil zu bringen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Heim-Textildruck:
Der Prozess ist unkompliziert und in wenigen Schritten erledigt:
Schritt 1: Design erstellen
Beginnen Sie mit Ihrer Idee! Sie können einfache Programme wie Microsoft Word oder kostenlose Online-Tools wie Canva nutzen, um Ihr Design zu gestalten. Experimentieren Sie mit Texten, Bildern und Grafiken, bis Sie zufrieden sind. Ein entscheidender Tipp: Viele Transferpapiere erfordern, dass Sie Ihr Design vor dem Drucken spiegeln. Testen Sie dies am besten vorher auf normalem Papier, um sicherzustellen, dass das Motiv nach dem Aufbügeln richtig herum auf dem Shirt erscheint.
Schritt 2: Drucken und vorbereiten
Drucken Sie Ihr fertiges, gegebenenfalls gespiegeltes Design auf das Transferpapier. Achten Sie darauf, die Anweisungen des Transferpapiers bezüglich der Druckeinstellungen (z.B. Papiertyp) zu befolgen. Schneiden Sie das Design dann sorgfältig entlang der Kanten aus. Bei manchen Transferpapieren müssen Sie anschließend die Trägerfolie abziehen, sodass nur noch das Motiv auf einer dünnen Schicht verbleibt.
Schritt 3: Design aufbügeln
Legen Sie das Kleidungsstück flach auf das Bügelbrett. Positionieren Sie das ausgeschnittene Design an der gewünschten Stelle auf dem Stoff. Legen Sie ein Stück Backpapier über das Design, um es vor direkter Hitze zu schützen. Bügeln Sie nun mit dem heißen Bügeleisen fest und gleichmäßig über das Backpapier und das darunter liegende Design. Achten Sie darauf, die gesamte Fläche des Designs für die vom Transferpapierhersteller empfohlene Zeit und Temperatur zu bügeln, um eine optimale Übertragung zu gewährleisten.
Schritt 4: Abkühlen lassen und genießen
Lassen Sie das bedruckte Kleidungsstück kurz abkühlen. Ziehen Sie dann vorsichtig das Backpapier ab. Ihr selbst bedrucktes Kleidungsstück ist nun fertig! Bewundern Sie Ihr einzigartiges Design.

Diese Methode ist ideal für Einzelstücke und kleine Projekte. Bedenken Sie jedoch, dass die Haltbarkeit und Waschbeständigkeit im Vergleich zu professionellen Verfahren begrenzt sein kann.
Professionelle Textildruckverfahren im Überblick
Für höhere Stückzahlen, bessere Haltbarkeit oder spezielle Anforderungen kommen professionelle Druckverfahren zum Einsatz. Diese bieten eine höhere Qualität, Farbechtheit und Waschbeständigkeit.
Digitaler Direktdruck (DTG - Direct-to-Garment)
Der Digitale Direktdruck, kurz DTG, ist eine moderne und beliebte Methode. Wie der Name schon sagt, wird die Tinte hierbei direkt auf das Textil gedruckt – ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker auf Papier druckt.
Der DTG-Prozess:
- Designvorbereitung: Das digitale Design wird am Computer erstellt oder bearbeitet. Wichtig sind die richtigen Farben und Auflösung für ein optimales Ergebnis.
- Textilvorbereitung: Das Kleidungsstück wird mit einer speziellen Vorbehandlungslösung (Pretreatment) besprüht. Diese sorgt dafür, dass die Tinte gut in die Fasern eindringt und haltbar ist, besonders bei dunklen Textilien, bei denen eine weiße Grundierung gedruckt wird.
- Druckvorgang: Das vorbehandelte Textil wird in einen speziellen DTG-Drucker gelegt, der das Design Schicht für Schicht direkt auf den Stoff druckt.
- Trocknung: Die Tinte wird mittels Hitze in einer Transferpresse oder einem Trockenkanal fixiert und getrocknet, um Waschbeständigkeit zu gewährleisten.
- Endbearbeitung: Das fertige Kleidungsstück wird gefaltet und gegebenenfalls etikettiert.
Vorteile des DTG-Drucks:
- Hohe Druckqualität: Ermöglicht sehr detailreiche und farbintensive Designs, auch mit Farbverläufen.
- Flexibilität: Ideal für komplexe, mehrfarbige Motive und sogar Fotos.
- Geringe Rüstkosten: Günstig für Kleinserien und Einzelstücke, da keine aufwendigen Schablonen benötigt werden.
- Personalisierung: Jedes Stück kann einfach individualisiert werden.
- Geringe Lagerhaltung: Druck auf Abruf möglich.
Nachteile des DTG-Drucks:
- Materialabhängig: Funktioniert am besten auf Textilien mit hohem Baumwollanteil (>70%).
- Druckgröße begrenzt: Typische maximale Druckgröße liegt bei etwa 35 x 45 cm.
- Keine Effektfarben: Spezialfarben wie Metallic oder Glitter sind nicht möglich.
DTG ist eine hervorragende Wahl für detailreiche und farbintensive Designs, insbesondere für kleinere Auflagen und personalisierte Artikel.
Siebdruck
Der Siebdruck ist eines der ältesten und am weitesten verbreiteten Druckverfahren im Textilbereich. Es ist bekannt für seine Langlebigkeit und die hohe Waschbeständigkeit.
Der Siebdruck-Prozess:
Für jede Farbe des Designs wird eine eigene Schablone (ein Sieb) erstellt. Die Farbe wird dann mit einem Rakel durch die offenen Stellen der Schablone direkt auf das Textil gepresst. Nach dem Druck jeder Farbe wird das Textil getrocknet, bevor die nächste Farbe aufgebracht wird.
Vorteile des Siebdrucks:
- Kostengünstig bei großen Stückzahlen: Die Rüstkosten sind hoch, aber pro Stück wird es bei großen Auflagen sehr günstig.
- Hohe Farbdeckung: Farben sind sehr deckend und brillant, auch auf dunklen Textilien.
- Sehr hohe Waschbeständigkeit: Die Farbe verbindet sich fest mit dem Stoff.
- Geeignet für helle und dunkle Textilien.
- Effektfarben möglich: Spezialfarben wie Glitter oder Neon können verwendet werden.
Nachteile des Siebdrucks:
- Hohe Rüstkosten: Nicht wirtschaftlich für Einzelstücke oder sehr kleine Auflagen.
- Zeitintensive Vorbereitung: Erstellung der Schablonen dauert.
- Begrenzung bei Details und Farben: Sehr komplexe Designs mit vielen Farbschattierungen sind schwierig oder sehr teuer umzusetzen.
Siebdruck ist die Standardmethode für große Auflagen und Designs mit wenigen, klaren Farben.
Sublimationsdruck
Der Sublimationsdruck ist ein Transferverfahren, das sich besonders für synthetische Stoffe wie Polyester eignet. Die Tinte wird zunächst auf ein spezielles Transferpapier gedruckt und dann unter hoher Hitze und Druck in eine gasförmige Form gebracht, die direkt in die Fasern des Textils eindringt (sublimiert).

Vorteile des Sublimationsdrucks:
- Sehr detailreiche und farbintensive Ergebnisse: Fotos und komplexe Designs sind möglich.
- Unsichtbarer Druck: Die Tinte wird Teil der Faser, der Druck ist nicht spürbar und dehnt sich mit dem Stoff.
- Sehr waschbeständig und langlebig.
- Keine Farbbeschränkung.
- Auch für kleine Stückzahlen geeignet.
Nachteile des Sublimationsdrucks:
- Nur für helle, idealerweise weiße Textilien geeignet: Auf dunklen Stoffen ist das Ergebnis nicht sichtbar.
- Erfordert Materialien mit hohem Polyesteranteil: Nicht für reine Baumwolle geeignet.
Sublimationsdruck ist ideal für Polyester-Textilien und Designs, bei denen der Druck nicht spürbar sein soll.
Flex- und Flockdruck
Flex- und Flockdruck sind ebenfalls Transferverfahren. Das Design wird aus speziellen Folien (Flex ist glatt, Flock ist samtig und leicht erhaben) ausgeschnitten (geplottet) und dann unter Hitze und Druck auf das Textil übertragen.
Vorteile von Flex- und Flockdruck:
- Gute Farbdeckung.
- Sehr langlebig und waschbeständig.
- Möglichkeit von Effektfarben (z.B. Glitter-, Neon-, Metallic-Folien).
- Samtig-weiche Oberfläche bei Flockdruck.
- Ideal für einfache Motive, Schriftzüge und Logos.
Nachteile von Flex- und Flockdruck:
- Zeitintensive Vorbereitung: Plotten und Entgittern der Folien.
- Höherer Arbeitsaufwand pro Farbe/Motiv.
- Begrenzung bei der Anzahl der Farben und Details: Ideal für ein- oder zweifarbige Designs, komplexe Farbverläufe sind nicht möglich.
- Druck ist spürbar.
Flex- und Flockdruck eignen sich gut für Logos, Schriftzüge und einfache Grafiken, besonders wenn Effektfarben gewünscht sind.
Welche Textilien eignen sich am besten?
Nicht jeder Stoff ist für jedes Druckverfahren gleichermaßen geeignet. Die Wahl des Materials beeinflusst maßgeblich das Endergebnis und die Haltbarkeit.
Geeignete Materialien sind unter anderem:
- Baumwolle
- Polyester
- Nylon
- Leinen
- Verschiedene Mischgewebe
Baumwolle ist aufgrund ihrer natürlichen Struktur und der Fähigkeit, Farbe gut aufzunehmen, für viele Verfahren wie Siebdruck, Digitaldruck und Flex-/Flockdruck sehr beliebt. Sie ist atmungsaktiv, bequem und langlebig.
Polyester ist ein synthetischer Stoff, der sich hervorragend für den Sublimationsdruck eignet, da die Farbe in die Fasern eindringen kann. Polyester ist leicht, strapazierfähig und trocknet schnell. Für andere Verfahren kann es (besonders bei dunklen Farben) eine spezielle Vorbehandlung erfordern.
Oft werden auch Mischgewebe verwendet, die die Vorteile beider Materialien kombinieren. Die Eignung für ein bestimmtes Druckverfahren hängt dann vom genauen Mischungsverhältnis ab.

Kosten im Textildruck: Was beeinflusst den Preis?
Die Kosten für den Textildruck können stark variieren. Sie hängen von mehreren Faktoren ab:
- Druckverfahren: Manche Techniken haben höhere Rüstkosten (z.B. Siebdruck), andere sind pro Stück teurer (z.B. DTG bei sehr großen Mengen).
- Stückzahl/Auflage: Je höher die Stückzahl, desto geringer wird oft der Preis pro Stück, insbesondere bei Verfahren mit hohen Rüstkosten.
- Material: Die Art des Textils und dessen Qualität beeinflussen den Grundpreis des zu bedruckenden Artikels.
- Druckgröße und Position: Ein großer Druck kostet meist mehr als ein kleiner. Druckpositionen abseits der Standardflächen können ebenfalls aufwendiger sein.
- Farbvielfalt und Komplexität des Motivs: Mehr Farben erhöhen die Kosten beim Siebdruck. Sehr detailreiche Designs sind im Digitaldruck günstiger umzusetzen als im Siebdruck.
Als grobe Orientierung können die durchschnittlichen Druckkosten pro Stück je nach Technik und Auflage zwischen 5 und 20 Euro liegen. Bei sehr großen Auflagen im Siebdruck können die Kosten pro Stück deutlich darunter liegen.
Geld sparen beim Textildruck: Tipps
- Wählen Sie das passende Verfahren: Für ein einzelnes T-Shirt ist Digitaldruck oder Transferdruck oft günstiger als Siebdruck. Für 100 gleiche T-Shirts ist Siebdruck meist die wirtschaftlichste Wahl.
- Erhöhen Sie die Stückzahl: Wenn möglich, bündeln Sie Bestellungen, um von Mengenrabatten zu profitieren.
- Nutzen Sie Print-on-Demand: Für Online-Shops oder kleine Unternehmen ermöglicht Print-on-Demand das Drucken erst nach Bestelleingang des Kunden, wodurch keine Lagerkosten oder Vorabinvestitionen für Ware entstehen, die vielleicht nicht verkauft wird.
- Vereinfachen Sie das Design: Bei Verfahren wie Siebdruck oder Flex-/Flockdruck reduziert eine geringere Anzahl von Farben die Kosten.
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Textildruck
Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zum Thema Textildruck:
Was braucht man alles für Textildruck zu Hause?
Für den einfachen Textildruck zu Hause mit Transferpapier benötigen Sie einen Computer, einen Drucker, ein Bügeleisen, ein Bügelbrett, Backpapier, spezielles Transferpapier und natürlich das zu bedruckende Textil (idealerweise mit hohem Baumwollanteil).
Wie kann ich ein T-Shirt selbst bedrucken?
Am einfachsten bedrucken Sie ein T-Shirt selbst mit Transferpapier. Erstellen Sie Ihr Design am Computer (spiegeln nicht vergessen!), drucken Sie es auf das Transferpapier, schneiden Sie es aus und bügeln Sie es unter Verwendung von Backpapier auf das T-Shirt. Lassen Sie es abkühlen und ziehen Sie das Backpapier ab.
Welchen Drucker benötigt man für Textildruck?
Für den Heimgebrauch mit Transferpapier reicht meist ein handelsüblicher Tintenstrahldrucker. Professionelle Verfahren wie der Digitale Direktdruck (DTG) erfordern spezielle DTG-Drucker, die direkt auf Textilien drucken können. Für den Sublimationsdruck benötigen Sie einen Drucker mit Sublimationstinte.
Welcher Textildruck hält am längsten?
Die Haltbarkeit hängt stark vom gewählten Verfahren, der Qualität der Materialien (Textil und Tinte/Folie) und der korrekten Anwendung ab. Verfahren wie Siebdruck und Sublimationsdruck gelten generell als sehr waschbeständig und langlebig. Auch DTG und Flex-/Flockdruck können bei korrekter Ausführung eine gute Haltbarkeit aufweisen. Wichtig ist immer, die Pflegehinweise für das bedruckte Textil zu beachten.
Was sind die Vorteile von DTG im Vergleich zu Siebdruck für kleine Auflagen?
DTG hat im Vergleich zum Siebdruck sehr geringe Rüstkosten, was es ideal für Einzelstücke und kleine Auflagen macht. Es ermöglicht zudem sehr detailreiche und farbkomplexe Designs (auch Fotos) ohne zusätzliche Kosten pro Farbe, im Gegensatz zum Siebdruck, bei dem jede Farbe eine eigene Schablone erfordert.
Textildruck bietet eine fantastische Möglichkeit, Kleidung und andere Textilien individuell zu gestalten. Ob Sie die einfache Heim-Methode ausprobieren oder professionelle Verfahren für höhere Ansprüche nutzen möchten – die passende Technik hängt von Ihrem Projekt, Ihrem Budget und Ihren Qualitätsanforderungen ab. Mit dem richtigen Wissen können Sie Ihre Ideen zum Leben erwecken und einzigartige Stücke schaffen.
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