Wem gehört ABT in Ulm?

Müller übernimmt Ulmer Traditionshaus Abt

02/05/2024

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Inmitten der Ulmer Innenstadt, direkt am Fuße des imposanten Münsters, steht ein Haus mit Geschichte und Tradition: das Kaufhaus Abt. Generationen von Ulmern und Besuchern haben hier eingekauft, von Haushaltswaren über Spielzeug bis hin zu Künstlerbedarf. Nun hat eine Nachricht die Stadt überrascht und zugleich aufatmen lassen: Abt am Münsterplatz hat einen neuen Eigentümer. Die Drogeriemarktkette Müller, ebenfalls tief in der Region verwurzelt und mit Hauptsitz in Ulm, hat das renommierte Kaufhaus übernommen.

Wem gehört ABT in Ulm?
Von: Das Haushaltswarengeschäft Abt am Münsterplatz hat einen neuen Eigentümer. Die Drogeriemarktkette Müller hat das alteingesessene Kaufhaus in Ulm übernommen, wie jetzt bekannt wurde. Hermann Hutter , bisheriger geschäftsführender Gesellschafter von Abt, bestätigte den überraschenden Wechsel.

Diese Entwicklung wurde von Hermann Hutter, dem bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter von Abt, bestätigt. Der Wechsel kam für viele überraschend, doch die Hintergründe zeigen eine wohlüberlegte strategische Entscheidung.

Übersicht

Die Übernahme: Ein Paukenschlag für Ulm

Die Nachricht, dass das traditionsreiche Haus Abt in die Hände der Drogeriemarktkette Müller übergeht, war ein bedeutendes Ereignis für den Ulmer Einzelhandel. Hermann Hutter, der das Haus nach turbulenten Zeiten wieder erfolgreich positioniert hatte, gab den Eigentümerwechsel bekannt. Die Übernahme umfasst nicht nur die eindrucksvolle Immobilie am Münsterplatz mit ihren rund 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche, sondern auch etwas, das Hutter besonders am Herzen lag: die Mitarbeiter. Alle 100 Beschäftigten werden von Müller übernommen. Dies ist ein starkes Signal der Kontinuität und sichert wertvolle Arbeitsplätze sowie das Know-how der erfahrenen Belegschaft.

Die Marke Abt soll ebenso erhalten bleiben wie das für das Haus bekannte breite Sortiment. Dieses reicht traditionell von hochwertigem Glas und Porzellan über praktische Werkzeuge und Künstlerbedarf bis hin zu einer vielfältigen Auswahl an Spielsachen. Diese Vielfalt ist ein Alleinstellungsmerkmal von Abt und soll auch unter neuer Führung bestehen bleiben. Allerdings plant Müller, das Sortiment zu ergänzen, beispielsweise um Produkte aus dem eigenen Kernbereich wie Parfüm. Dies könnte neue Kundensegmente ansprechen und das Angebot attraktiver machen.

Was bedeutet die Übernahme konkret für Kunden und Mitarbeiter?

Für die Kunden bedeutet die Übernahme zunächst einmal, dass ihr gewohntes Haus Abt erhalten bleibt. Der Name, die Atmosphäre und das breite Sortiment, das sie schätzen, sollen weiterhin bestehen. Die Ergänzung um neue Produkte könnte das Einkaufserlebnis sogar noch bereichern. Für die Mitarbeiter ist die Übernahme durch ein so etabliertes und erfolgreiches Unternehmen wie Müller eine sehr positive Nachricht. Die Sicherung aller 100 Arbeitsplätze gibt ihnen und ihren Familien Sicherheit in einem oft unsicheren Marktumfeld des Einzelhandels.

Die Fläche von 5000 Quadratmetern bietet viel Potenzial. Hermann Hutter selbst äußerte die Ansicht, dass die Fläche derzeit etwas zu groß sei und neue Sortimente benötige. Diese Einschätzung deckt sich mit den Plänen von Müller, das Angebot zu erweitern. Wie genau diese Erweiterung aussehen wird und welche Synergien zwischen dem Müller-Angebot und dem Abt-Sortiment genutzt werden, bleibt abzuwarten. Denkbar sind beispielsweise die Integration von Drogerieartikeln, Schreibwaren (ein Bereich, in dem Hutter selbst weiterhin aktiv ist) oder anderen Spezialsortimenten von Müller, die das bestehende Angebot ergänzen, ohne es zu kannibalisieren.

Hermann Hutters Beweggründe und Zukunftspläne

Hermann Hutter, eine prägende Figur im Ulmer Einzelhandel und darüber hinaus (er ist unter anderem Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg), erläuterte seine Beweggründe für den Verkauf. Er beschrieb einen Punkt, an dem man als Geschäftsmann entscheiden müsse, welchen Weg man einschlagen will: Investieren in neue Produkte und Konzepte oder sich von einem Geschäft trennen. Angesichts der Herausforderungen und Chancen im Einzelhandel entschied er sich zusammen mit den anderen Gesellschaftern zum Verkauf von AbtUlm.

Die Wahl des Käufers fiel auf Erwin Müller, den Chef der gleichnamigen Drogeriemarktkette. Hutter und Müller kennen sich seit vielen Jahren und standen lose in Kontakt. Diese persönliche Beziehung und das gegenseitige Vertrauen spielten sicher eine Rolle bei der schnellen Einigung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, was bei solchen Transaktionen üblich ist.

Obwohl sich Hermann Hutter vom Kaufhaus Abt am Münsterplatz trennt, bleibt er der Region Ulm und dem Handel treu. Er wird weiterhin die Schreibwarenabteilung im Ulmer Haus führen, was eine schöne Brücke zwischen alter und neuer Ära schlägt. Darüber hinaus übernimmt er das Geschäft Abt in Günzburg und führt seine erfolgreichen Online-Shops „Nostalgie im Kinderzimmer“ und „Bertine“ weiter. Auch seine Schreibwarengeschäfte in Günzburg und Ludwigsburg sowie der Spieleverlag Hutter Trade bleiben unter seiner Führung. Dies zeigt, dass der Verkauf von AbtUlm keine Abkehr vom Handel für Hutter bedeutet, sondern eine strategische Neuausrichtung seiner vielfältigen Geschäftsaktivitäten.

Die Erfolgsgeschichte von Abt unter Hermann Hutter

Es ist wichtig zu erwähnen, dass Hermann Hutter Abt in Ulm nicht nur geführt, sondern maßgeblich geprägt und zu neuem Leben erweckt hat. Im Jahr 2004 übernahm er das Unternehmen nach einer Insolvenz zusammen mit einer Investorengruppe. Das Haus wurde von Grund auf umgebaut und neu aufgestellt. Hutter implementierte moderne Konzepte, eröffnete unter anderem einen eigenen Abt-Online-Shop und eine beliebte Kochschule, die das Haus zu einem Erlebnisort machte. Unter seiner Führung konnte der Umsatz mehr als verdoppelt werden. Diese Erfolgsgeschichte macht deutlich, dass Müller ein gut geführtes und am Markt etabliertes Haus übernimmt, das auf einem soliden Fundament steht.

Expertenstimmen zur Übernahme

Die Nachricht von der Übernahme durch Müller sorgte bei Kennern des Ulmer Einzelhandels für Überraschung, wurde aber überwiegend positiv aufgenommen. Josef Röll von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm erreichte die Nachricht „aus heiterem Himmel“. Er bewertet die Übernahme durch ein Ulmer Unternehmen positiv. Röll bezeichnet Abt als ein „Premiumhaus“, ein „Flaggschiff“ für den Einzelhandel in Ulm. Die Übernahme durch Müller sei erfreulich, da sie eine „Ergänzung nach oben“ darstelle und das Müller-Angebot aufwerte. Er sieht Synergien zwischen den beiden Unternehmen und bewertet die Situation für beide Seiten als positiv.

Ähnlich überrascht zeigte sich Citymanager Henning Krone. Auch für ihn kam die Nachricht „absolut überraschend“. Obwohl er über die genauen Gründe nur spekulieren könne, hält er Müller als regional verwurzeltes Unternehmen für die „beste Variante, die wir uns wünschen können“. Krone betont, dass Erwin Müller den Ulmer Markt und seine Besonderheiten kenne und es in seinem eigenen Interesse liege, den Standort nicht nur zu erhalten, sondern idealerweise auszubauen. Die Hoffnung, dass die Sortimentsbreite bei Abt erhalten bleibt, teilen viele Beobachter und Kunden.

Die Zukunft von Abt am Münsterplatz

Mit der Übernahme durch Müller beginnt ein neues Kapitel für Abt am Münsterplatz. Die Integration in die Müller-Gruppe bietet neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Die Größe der Verkaufsfläche bietet Raum für neue Ideen. Die Ergänzung des Sortiments um Müller-Produkte wie Parfüm ist nur ein erster Schritt. Denkbar ist, dass Müller seine Expertise in Bereichen wie Kosmetik, Naturkost oder auch Schreibwaren (wo ja auch Hutter weiterhin aktiv ist) nutzt, um das Angebot von Abt strategisch zu erweitern und das Haus noch attraktiver zu gestalten.

Die Synergien könnten vielfältig sein: gemeinsame Einkaufskonditionen, die Nutzung von Müllers Logistik-Know-how oder die Integration in das Müller-Kundenbindungsprogramm. Gleichzeitig ist es entscheidend, den einzigartigen Charakter von Abt zu bewahren, der auf seinem besonderen Sortiment und der persönlichen Atmosphäre basiert. Die Zusicherung, dass Name, Marke und das breite Sortiment erhalten bleiben, ist hierfür ein wichtiges Signal.

Die Zukunft wird zeigen, wie sich das Haus unter der neuen Führung entwickeln wird. Die Voraussetzungen scheinen gut: Ein etabliertes, gut geführtes Haus trifft auf ein erfolgreiches, regionales Unternehmen mit Expansionsplänen. Dies könnte nicht nur Abt und Müller zugutekommen, sondern auch den Einzelhandelsstandort Ulm am Münsterplatz stärken.

Fragen und Antworten zur Abt-Übernahme

Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zur Übernahme des Kaufhauses Abt in Ulm durch Müller:

Bleibt der Name Abt erhalten?

Ja, Hermann Hutter hat bestätigt, dass der Name Abt und die Marke erhalten bleiben.

Was passiert mit den Mitarbeitern?

Alle 100 Mitarbeiter des Kaufhauses Abt werden von der Drogeriemarktkette Müller übernommen. Dies sichert ihre Arbeitsplätze.

Ändert sich das Sortiment im Kaufhaus Abt?

Das breite und vielfältige Sortiment von Abt soll grundsätzlich erhalten bleiben. Es ist jedoch geplant, das Angebot um neue Produkte zu ergänzen, beispielsweise aus dem Müller-Kernbereich wie Parfüm.

Warum hat Hermann Hutter das Kaufhaus verkauft?

Hermann Hutter sprach von einem Punkt, an dem eine strategische Geschäftsentscheidung getroffen werden musste – ob man in neue Produkte und Konzepte investiert oder sich von dem Geschäft trennt. Er entschied sich zusammen mit den Gesellschaftern für den Verkauf.

Wer ist der neue Eigentümer von Abt in Ulm?

Der neue Eigentümer des Kaufhauses Abt am Münsterplatz in Ulm ist die Drogeriemarktkette Müller, die ebenfalls ihren Hauptsitz in Ulm hat.

Wird die Verkaufsfläche von Abt verändert?

Die Immobilie mit 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche wurde von Müller übernommen. Es wurde angedeutet, dass die Fläche möglicherweise für neue Sortimente genutzt werden soll, was auf Anpassungen hindeutet, um das Haus optimal zu gestalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Übernahme von Abt durch Müller eine vielversprechende Entwicklung ist. Sie sichert die Zukunft eines wichtigen Einzelhandelsstandortes in Ulm, bietet Kontinuität für Mitarbeiter und Kunden und eröffnet neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung des Hauses Abt am Münsterplatz.

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