Auf was reagieren Metalldetektoren?

Was Metalldetektoren finden und aufspüren

04/07/2023

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Die Suche mit einem Metalldetektor fasziniert Menschen weltweit. Es ist die Aussicht, verborgene Schätze, verlorene Gegenstände oder historische Artefakte zu entdecken, die viele in die Natur zieht. Doch auf was genau reagieren diese Geräte eigentlich? Die Antwort ist im Grunde einfach: Sie reagieren auf Metall. Aber die Vielfalt der Metalle und der daraus gefertigten Objekte, die gefunden werden können, ist erstaunlich groß und macht das Hobby so spannend und unvorhersehbar.

Auf was reagieren Metalldetektoren?
Was kann man mit einem Metalldetektor finden? Ein Metalldetektor reagiert auf alle Arten von Metallen wie Gold, Silber, Bronze, Nickel, Zink, Zinn, Blei, Messing, Aluminium, Kupfer und Eisen.

Ein Metalldetektor arbeitet nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Er sendet ein elektromagnetisches Feld aus, das in metallischen Objekten im Boden elektrische Ströme (Wirbelströme) induziert. Diese Wirbelströme erzeugen wiederum ein eigenes, schwächeres Magnetfeld. Der Detektor empfängt dieses zurückkommende Feld und wandelt das Signal in ein akustisches oder visuelles Signal um – den bekannten Piepton oder eine Anzeige auf dem Bildschirm. Die Stärke und Art des Signals hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Größe, Form, Tiefe und vor allem der Leitfähigkeit und den magnetischen Eigenschaften des gefundenen Objekts.

Welche Metalle werden nun konkret von einem Metalldetektor erfasst? Die Liste ist lang und umfasst praktisch alle Metalle. Dazu gehören Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch gebräuchlichere Metalle wie Bronze, Nickel, Zink, Zinn, Blei, Messing, Aluminium, Kupfer und Eisen. Jeder dieser Metalle reagiert etwas anders auf das elektromagnetische Feld des Detektors. Gold und Silber beispielsweise sind sehr gute elektrische Leiter und erzeugen ein klares, oft hochfrequentes Signal. Eisen hingegen ist magnetisch und wird von den meisten Detektoren ebenfalls deutlich erkannt, erzeugt aber in der Regel ein anderes Signal, oft tiefer im Ton, es sei denn, es handelt sich um sehr kleine Eisenobjekte.

Die Empfindlichkeit des Detektors spielt eine große Rolle dabei, wie kleine oder tief liegende Metallobjekte erfasst werden können. Moderne Detektoren verfügen oft über eine einstellbare Empfindlichkeit, um die Leistung an die jeweiligen Bodenbedingungen anzupassen und Störsignale zu minimieren, die beispielsweise durch stark mineralisierten Boden verursacht werden können.

Basierend auf den detektierten Metallen lassen sich die Funde, die man mit einem Metalldetektor machen kann, grob in zwei Hauptkategorien einteilen: moderne Funde und historische Funde, wobei es auch eine große Menge an schlichtem Metallschrott gibt.

Moderne Funde sind oft das, was man in Gebieten mit viel Publikumsverkehr, wie Parks, Spielplätzen, Sportplätzen oder vor allem an Stränden, findet. Hierbei handelt es sich um Gegenstände, die Menschen in jüngerer Zeit verloren haben. Typische Beispiele sind Euro-Münzen oder andere moderne Währungen, Schlüssel, Spielzeugteile aus Metall, Getränkedosen und deren Aufreißlaschen, Kronkorken von Flaschen oder moderner Schmuck aus Nickel, Gold und Silber. Diese Funde sind oft nicht von großem historischen Wert, können aber dennoch interessant sein oder einen gewissen materiellen Wert besitzen, insbesondere wenn es sich um verlorenen Schmuck handelt.

Historische Funde sind diejenigen, die die Geschichte zum Leben erwecken. Wenn man an Orten sucht, die seit Jahrhunderten von Menschen bewohnt oder genutzt wurden – alte Siedlungsgebiete, historische Schlachtfelder, alte Handelsrouten oder einfach landwirtschaftlich genutzte Felder – kann man auf Objekte stoßen, die eine lange Reise durch die Zeit hinter sich haben. Die Vielfalt ist enorm: Schnallen von Gürteln oder Schuhen, Münzen aus verschiedenen Epochen (von römischen oder keltischen Münzen bis hin zu mittelalterlichen und neuzeitlichen Prägungen), Uniformknöpfe, Orden, Anstecknadeln, Fingerhüte (als Zeugnisse handwerklicher Tätigkeiten), Militaria wie Musketenkugeln, Bajonette oder Teile von Waffen, Äxte, Dolche und vieles mehr. Diese Funde bieten oft einen faszinierenden Einblick in das Leben früherer Generationen und können für Heimatforscher und Historiker von großem Interesse sein. Funde, die 1000 Jahre oder älter sind, sind bei der Suche in historisch relevanten Gebieten durchaus möglich.

Ein besonders häufiger Fund sind Münzen. Sie wurden über Jahrhunderte hinweg verloren und vergraben und sind daher in vielen Gebieten zu finden. Die Palette reicht von den jüngsten Euro-Münzen bis zu Prägungen aus der Römerzeit oder noch früher. Die Identifizierung alter Münzen kann eine eigene Wissenschaft für sich sein und erfordert oft Recherche und Fachwissen. Die Zusammensetzung der Münzen (Kupfer, Bronze, Silber, Gold) beeinflusst, wie gut sie vom Detektor erfasst werden und welches Signal sie liefern.

Neben den gewünschten Funden stößt man bei der Metalldetektion unweigerlich auch auf eine beträchtliche Menge an Metallabfall, oft als "Junk" bezeichnet. Kronkorken, Aufreißlaschen von Dosen, Nägel, Schrauben, Aluminiumfolienstücke oder einfach verrostete Eisenteile machen einen großen Teil der detektierten Signale aus. Moderne Metalldetektoren verfügen über Diskriminierungsfunktionen, die es dem Benutzer ermöglichen, bestimmte Arten von Metallen, wie zum Beispiel Eisen, zu ignorieren, um die Suche auf potenziell wertvollere Funde zu konzentrieren. Allerdings ist die Diskriminierung nicht perfekt und kann auch erwünschte kleine Objekte ausblenden, oder umgekehrt, bestimmte Arten von Müll klingen wie wertvolle Ziele. Daher ist es oft ratsam, am Anfang alle Signale zu überprüfen.

Die Tiefe, in der ein Objekt detektiert werden kann, hängt stark von mehreren Faktoren ab:

  • Größe des Objekts: Größere Objekte erzeugen stärkere Signale und können tiefer geortet werden als kleine Objekte.
  • Form und Ausrichtung: Ein Objekt, das flach liegt (wie eine Münze), kann je nach Detektor und Frequenz leichter oder schwerer zu finden sein als ein unregelmäßig geformtes Objekt.
  • Metallart: Metalle mit hoher Leitfähigkeit (wie Silber oder Kupfer) können oft tiefer detektiert werden als Metalle mit geringerer Leitfähigkeit oder stark magnetische Objekte (wie Eisen), je nach Detektortyp.
  • Bodenbedingungen: Stark mineralisierte Böden (z. B. Böden mit hohem Eisengehalt oder Salzwasserbereiche am Strand) können die Leistung des Detektors stark beeinträchtigen und die Detektionstiefe reduzieren.
  • Detektortyp und Frequenz: Verschiedene Detektortypen (z. B. VLF - Very Low Frequency oder PI - Pulse Induction) und Betriebsfrequenzen sind für unterschiedliche Suchbedingungen und Zielobjekte optimiert. PI-Detektoren sind oft besser in stark mineralisierten Böden und für tiefer liegende, größere Objekte geeignet, während VLF-Detektoren in der Regel eine bessere Diskriminierung bieten.

Viele moderne Detektoren bieten auch eine Ziel-ID (Target ID) oder VDI-Nummer (Visual Discrimination Indicator). Dies ist ein numerischer Wert, der auf dem Display angezeigt wird und eine Schätzung der Art des Metalls oder Objekts gibt, basierend auf dessen Leitfähigkeit und magnetischen Eigenschaften. Eine hohe VDI-Zahl deutet oft auf ein hoch leitfähiges Metall wie Silber oder großes Kupfer hin, während niedrige Zahlen auf Eisen oder kleine, wenig leitfähige Objekte hindeuten können. Diese Funktion hilft erfahrenen Suchern, die Art des Ziels einzuschätzen, bevor sie graben, ist aber nicht immer 100% genau.

Die Suche mit einem Metalldetektor ist also nicht nur das Finden von Metall. Es ist das Entschlüsseln der Signale, das Verstehen der Bodenbedingungen und das Wissen, wo man suchen muss, um bestimmte Arten von Funden zu machen. Es erfordert Geduld, Übung und oft auch eine Portion Glück.

Hier ist eine kleine Tabelle, die typische Funde nach Kategorie und Fundort gegenüberstellt:

FundkategorieTypische ObjekteTypische Fundorte
Moderne AlltagsgegenständeMünzen (Euro), Schlüssel, Kronkorken, Dosenlaschen, Spielzeugteile, moderner SchmuckParks, Strände, Spielplätze, Gärten, Sportplätze
Historische ArtefakteAlte Münzen (römisch, mittelalterlich), Schnallen, Knöpfe, Fingerhüte, Militaria, Werkzeuge, Schmuck (antik)Felder, Wälder, historische Siedlungsgebiete, alte Handelswege, Burgenruinen
Industrieller/Allgemeiner SchrottNägel, Schrauben, Draht, Aluminiumfolie, EisenschrottteileÜberall, besonders in der Nähe ehemaliger Bebauung oder landwirtschaftlicher Aktivität

Es ist wichtig zu betonen, dass die Suche mit einem Metalldetektor in vielen Ländern und Regionen gesetzlichen Regelungen unterliegt. Man sollte sich immer über die lokalen Gesetze und Vorschriften informieren, insbesondere wenn man beabsichtigt, auf archäologisch relevanten Flächen zu suchen. Das Ausgraben von Funden kann ohne Genehmigung illegal sein.

Die Faszination liegt in der Ungewissheit. Bei jedem Signal weiß man nie genau, was einen erwartet – ob es ein verrosteter Nagel, eine moderne Münze oder ein jahrhundertealtes Artefakt ist. Diese Mischung aus Technik, Geschichte, Natur und dem Nervenkitzel der Entdeckung macht die Metalldetektion zu einem fesselnden Hobby.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Metalldetektoren und Funde:

Reagieren Metalldetektoren nur auf Eisen?
Nein, absolut nicht. Wie beschrieben, reagieren sie auf alle Arten von Metallen, einschließlich Nicht-Eisenmetallen wie Gold, Silber, Kupfer, Aluminium, Bronze und viele andere. Eisen ist nur eine Kategorie von Metallen, die detektiert werden.

Kann ich mit einem normalen Metalldetektor Gold finden?
Ja, Metalldetektoren reagieren auf Gold, da es ein Metall ist. Ob Sie erfolgreich Gold finden, hängt stark vom Suchort ab. Bestimmte Detektoren, oft als 'Golddetektoren' bezeichnet, sind speziell für die Suche nach kleineren Goldobjekten (wie Goldnuggets) in mineralisierten Böden optimiert, aber auch allgemeine Detektoren können Goldringe oder Münzen finden.

Wie tief kann ein Metalldetektor suchen?
Die maximale Suchtiefe variiert enorm und hängt von der Größe des Objekts, der Metallart, den Bodenbedingungen und dem spezifischen Detektormodell ab. Eine einzelne Münze liegt typischerweise in einer Tiefe von wenigen Zentimetern bis zu vielleicht 20-30 cm. Große Objekte können unter idealen Bedingungen auch in Tiefen von einem Meter oder mehr gefunden werden, aber das ist nicht die Norm für kleine Ziele.

Findet man mit einem Metalldetektor nur Müll?
Müllfunde sind ein unvermeidlicher Teil des Hobbys. Man wird sehr oft Kronkorken, Nägel oder Folienstücke finden. Aber mit Geduld, Übung und der Nutzung von Diskriminierungsfunktionen (wo angebracht) findet man auch interessante moderne Funde und mit etwas Glück und der richtigen Suchstelle auch historische Artefakte.

Muss ich eine Genehmigung haben, um mit einem Metalldetektor zu suchen?
Dies hängt stark von den Gesetzen in Ihrer Region oder Ihrem Land ab. In vielen Gebieten ist die Suche auf privatem Land mit Zustimmung des Eigentümers erlaubt, während die Suche auf öffentlichem Grund (Parks, Wälder, Äcker) oder auf bekannten archäologischen Stätten oft verboten ist oder eine spezielle Genehmigung erfordert. Informieren Sie sich unbedingt vor Beginn der Suche über die geltenden Vorschriften.

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