05/10/2017
Beim Durchblättern eines Buches fällt manchmal ein kleines, schmales Stoffband auf, das oben aus dem Buchblock ragt. Dieses unscheinbare, aber überaus nützliche Element ist vielen Lesern ein treuer Begleiter. Es hat eine ganz bestimmte Funktion und ist unter verschiedenen Namen bekannt. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Band, das oft unbemerkt seine Dienste leistet?
Die Hauptaufgabe dieses Bandes ist so einfach wie genial: Es dient als Lesezeichen. Indem man das Band zwischen die Seiten legt, auf der man das Lesen unterbrochen hat, findet man beim nächsten Mal schnell und unkompliziert wieder die richtige Stelle. Es macht das Suchen nach der zuletzt gelesenen Seite überflüssig und schont gleichzeitig das Buch, da keine Eselsohren geknickt oder lose Lesezeichen verrutschen können. Dieses Band ist fest mit dem Buch verbunden und somit immer zur Hand, wenn es gebraucht wird.

- Was ist ein Leseband genau?
- Vielfalt der Namen: Leseband und mehr
- Die praktische Funktion als Lesezeichen
- Material und Herstellung: Gewebt gegen Geflochten (Litze)
- Abgrenzung zum Kapitalband
- Die buchbinderische Fachbezeichnung: Zeichenband
- Warum Lesebänder so nützlich sind
- Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist ein Leseband genau?
Das, worüber wir sprechen, ist in der Fachsprache und im allgemeinen Sprachgebrauch als Leseband bekannt. Es handelt sich um ein schmales Band, das fest mit dem Buchblock verbunden ist. Genauer gesagt, ist es in der Regel am Kopf des Buchblockes befestigt. Das bedeutet, es wird oben, am Rücken des Buches, unter dem Einband oder der Decke fixiert. Von dort aus hängt es lose zwischen den Seiten herab. Seine Länge ist so bemessen, dass es meistens über den unteren Rand des Buchblockes hinausragt. Dies ermöglicht es dem Leser, das Band leicht zu greifen und zwischen den Seiten zu platzieren. Die Befestigung am oberen Ende des Rückens sorgt dafür, dass das Band stabil im Buch verankert ist und nicht herausfallen kann.
Das Leseband ist ein integriertes Lesezeichen. Im Gegensatz zu externen Lesezeichen wie Papierstreifen, Karten oder anderen Gegenständen, die man lose ins Buch legt, ist das Leseband ein fester Bestandteil des Buches selbst. Dies bietet einen erheblichen Komfortgewinn, da man nie vergessen kann, sein Lesezeichen mitzunehmen, solange man das Buch dabeihat.
Vielfalt der Namen: Leseband und mehr
Wie so oft im Leben haben nützliche Dinge oft mehrere Namen. Das Leseband bildet da keine Ausnahme. Neben der gebräuchlichsten Bezeichnung "Leseband" hört man auch oft den Begriff Lesebändchen. Dies ist meist eine liebevolle oder verniedlichende Form des Hauptbegriffs, die sich auf die schmale und feine Beschaffenheit des Bandes beziehen kann.
Weitere gebräuchliche Synonyme, die die Funktion des Bandes betonen, sind Lesezeichenband oder Einmerkband. Beide Begriffe beschreiben sehr treffend den Zweck des Bandes: Es dient als Band, um eine Lesezeichenfunktion zu erfüllen oder um sich eine bestimmte Stelle im Buch 'einzu merken'. Diese Namensvielfalt zeigt, wie etabliert und nützlich dieses Element im Buch ist und wie unterschiedlich seine Funktion im Sprachgebrauch hervorgehoben wird. Alle diese Bezeichnungen meinen im Grunde dasselbe praktische Band, das uns hilft, den Überblick im Buch zu behalten.
Die praktische Funktion als Lesezeichen
Die primäre und wichtigste Funktion des Lesebandes ist, wie die Namen schon andeuten, die des Lesezeichens. Es mag trivial klingen, aber die Möglichkeit, das Band einfach zwischen zwei Seiten zu legen, um die exakte Stelle des letzten Lesens zu markieren, ist ein enormer Komfortgewinn. Stellen Sie sich vor, Sie müssten in einem dicken Roman immer wieder die richtige Seite suchen, ohne ein Hilfsmittel. Das Leseband löst dieses Problem elegant und dauerhaft.
Nachdem man das Lesen beendet hat, nimmt man das herabhängende Band und führt es zwischen die Seite, auf der man aufgehört hat, und die folgende Seite. Das Band verbleibt dann dort und markiert die genaue Position. Beim erneuten Aufschlagen des Buches öffnet man es einfach dort, wo das Band herausragt, und findet sofort die gesuchte Seite. Diese einfache Mechanik ist äußerst effektiv und zuverlässig. Besonders bei Büchern, die man über einen längeren Zeitraum liest oder bei denen man oft den Lesefortschritt unterbricht, erweist sich das Leseband als unverzichtbar. Es spart Zeit und Nerven und trägt zu einem angenehmeren Leseerlebnis bei.
Material und Herstellung: Gewebt gegen Geflochten (Litze)
Lesebänder werden typischerweise aus Stoff gefertigt. Die gängigste Form ist ein schmales Stoffband, das gewebt ist. Diese gewebten Bänder sind robust, flexibel und in vielen Farben erhältlich. Sie haben eine glatte Oberfläche mit einer erkennbaren Webstruktur.
Es gibt jedoch auch eine andere Form des Lesebandes, die historisch vielleicht etwas älter ist oder in bestimmten Bucharten bevorzugt wird: die Litze. Das Leseband wird auch als Leselitze oder Zeichenlitze bezeichnet, sofern es sich um ein geflochtenes, nicht gewebtes Band handelt. Eine Litze ist im Grunde ein geflochtener Faden oder eine geflochtene Schnur. Im Gegensatz zum gewebten Band, das flach ist, ist eine Litze oft runder oder quadratischer im Querschnitt und zeigt eine deutliche Flechtstruktur.
Die Wahl zwischen gewebtem Band und geflochtener Litze hat nicht nur ästhetische Gründe. Laut den uns vorliegenden Informationen finden Litzen heute seltener Verwendung. Der Hauptgrund dafür scheint ein wirtschaftlicher zu sein: Litzen sind in der Regel teurer in der Herstellung als gewebte Bänder. Daher setzen die meisten Buchbinder und Verlage auf die kostengünstigere, gewebte Variante. Beide erfüllen jedoch denselben Zweck als Lesezeichen im Buch.
Abgrenzung zum Kapitalband
Ein wichtiges Detail, das oft zu Verwechslungen führt, ist die Unterscheidung zwischen dem Leseband und einem anderen Band im Buch: dem Kapitalband. Es ist entscheidend, diese beiden nicht zu verwechseln, da sie unterschiedliche Funktionen und Positionen haben.
Das Kapitalband ist ein kleines, oft farbiges Bändchen, das bei Hardcover-Büchern und Deckenbänden an der Ober- und Unterkante des Buchrückens angeklebt ist. Seine Hauptfunktion ist nicht das Lesezeichen, sondern eine rein buchbinderische. Es dient dazu, die Lücke zwischen dem Buchblock und dem Buchrücken zu schließen und gleichzeitig eine stabilisierende und dekorative Funktion zu erfüllen. Es schützt den Buchblock an den Kanten und gibt dem Buchrücken ein saubereres, vollendetes Aussehen.
Das Leseband hingegen ist, wie bereits erwähnt, am Kopf des Buchblockes befestigt und hängt lose herab, um als Lesezeichen zu dienen. Es ist in der Regel länger als das Kapitalband und reicht weit ins Buch hinein. Das Kapitalband ist fest am oberen und unteren Rand des Rückens fixiert und ragt nicht in den Buchblock hine; es ist nur an der Kante sichtbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Leseband ist das lange, lose Band im Inneren des Buches zum Markieren der Seite. Das Kapitalband sind die kurzen, fest angeklebten Bändchen am oberen und unteren äußeren Rand des Buchrückens, die dekorative und schützende Funktionen erfüllen. Eine klare Unterscheidung ist wichtig, um die verschiedenen Bestandteile eines Buches korrekt zu benennen.
Die buchbinderische Fachbezeichnung: Zeichenband
In der Welt des Buchbindens und der Buchherstellung gibt es oft spezifische Fachbegriffe für die einzelnen Komponenten. Für das Leseband lautet die buchbinderische Fachbezeichnung Zeichenband. Dieser Begriff ist präzise und beschreibt die Funktion des Bandes als ein Mittel zum 'Zeichnen' oder Markieren einer bestimmten Stelle im Buch.

Während Leser und der allgemeine Sprachgebrauch eher Begriffe wie Leseband oder Lesezeichenband verwenden, ist "Zeichenband" der Ausdruck, den Buchbinder und Fachleute der Buchbranche nutzen, wenn sie über dieses spezifische Element sprechen. Es ist ein weiterer Beweis für die etablierte Rolle und die technische Bedeutung dieses Bandes im Prozess der Buchherstellung.
Warum Lesebänder so nützlich sind
Die Nützlichkeit eines Lesebandes liegt in seiner Einfachheit und ständigen Verfügbarkeit. Im Gegensatz zu externen Lesezeichen, die man verlieren oder vergessen kann, ist das Leseband immer genau dort, wo man es braucht: im Buch selbst. Dies macht es zu einem äußerst zuverlässigen Helfer für jeden Leser.
Besonders bei Büchern, die man über einen längeren Zeitraum liest, bei Lehrbüchern, Nachschlagewerken oder Büchern, in denen man oft blättert und bestimmte Stellen wiederfinden muss, ist ein integriertes Leseband Gold wert. Es verhindert das Knicken von Seiten (Eselsohren), das Einlegen von unpassenden Gegenständen, die das Buch beschädigen könnten, oder das ständige Suchen nach einem externen Lesezeichen.
Manche Bücher sind sogar mit mehreren Lesebändern in unterschiedlichen Farben ausgestattet. Dies ist besonders praktisch bei Büchern, die in Kapitel oder Abschnitte unterteilt sind, oder wenn man gleichzeitig mehrere wichtige Stellen markieren möchte. Mit einem roten Band die aktuelle Leseposition, mit einem blauen Band eine wichtige Passage, die man später wiederfinden möchte – die Möglichkeiten sind vielfältig und erhöhen den Komfort beim Umgang mit komplexen Texten oder bei intensivem Studium.
Das Leseband ist somit weit mehr als nur ein Stück Stoff. Es ist ein durchdachtes Detail der Buchgestaltung, das den Lesefluss optimiert und den Umgang mit dem Medium Buch vereinfacht. Es verkörpert die Verbindung von Handwerk (Buchbinderei) und Funktionalität im Dienste des Lesers.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Leseband im Buch:
F: Wie nennt man das Band, das in Büchern als Lesezeichen dient?
A: Dieses Band wird hauptsächlich als Leseband bezeichnet. Andere gebräuchliche Namen sind Lesebändchen, Lesezeichenband oder Einmerkband.
F: Wo genau ist das Leseband im Buch befestigt?
A: Das Leseband ist am Kopf des Buchblockes befestigt. Das bedeutet, es ist oben am Buchrücken unter dem Einband oder der Decke fixiert.
F: Wozu dient das Leseband?
A: Seine Hauptfunktion ist, als integriertes Lesezeichen zu dienen. Man legt es zwischen die Seiten, um sich die zuletzt gelesene Stelle oder eine andere wichtige Seite zu markieren und schnell wiederzufinden.
F: Gibt es unterschiedliche Arten von Lesebändern?
A: Ja, es gibt gewebte Stoffbänder und geflochtene Bänder, die als Litzen bezeichnet werden. Gewebte Bänder sind heute häufiger anzutreffen, während Litzen seltener und teurer sind.
F: Was ist der Unterschied zwischen einem Leseband und einem Kapitalband?
A: Das Leseband ist das lange, lose Band im Inneren des Buches, das als Lesezeichen dient. Das Kapitalband ist ein kurzes, fest angeklebtes Bändchen am oberen und unteren äußeren Rand des Buchrückens, das dekorative und stabilisierende Funktionen hat und nicht als Lesezeichen genutzt wird.
F: Was ist die buchbinderische Fachbezeichnung für das Leseband?
A: Die buchbinderische Fachbezeichnung lautet Zeichenband.
F: Können Bücher mehr als ein Leseband haben?
A: Ja, in manchen Büchern, insbesondere bei hochwertigen Ausgaben oder Nachschlagewerken, können mehrere Lesebänder in unterschiedlichen Farben vorhanden sein.
Diese Fragen und Antworten fassen die wichtigsten Informationen zum Leseband zusammen und helfen, seine Funktion und Bedeutung besser zu verstehen.
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