IWC Schaffhausen: Ingenieurskunst am Handgelenk

14/03/2021

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Die Welt der feinen Uhrmacherei ist reich an Tradition, Innovation und Marken, die Geschichte geschrieben haben. Eine davon ist zweifellos IWC Schaffhausen. Am Ufer des Rheins gelegen, hat sich diese Manufaktur seit ihrer Gründung im Jahr 1868 einen Ruf als Ingenieurmarke par excellence erarbeitet. Doch was macht IWC so besonders? Gilt sie als eine gute Marke? Was kosten ihre Zeitmesser und welche technischen Meisterleistungen stecken in ihnen?

Übersicht

Ist IWC Schaffhausen eine gute Marke?

Ja, IWC Schaffhausen wird weithin als eine sehr gute und hoch angesehene Marke in der Uhrenbranche betrachtet. Sie ist bekannt für ihre herausragenden Uhren und gilt als wertvoll. Während sie vielleicht nicht ganz das gleiche Prestige wie einige der absoluten Top-Luxusmarken à la Patek Philippe genießt, gehört IWC unbestreitbar zur Crème de la Crème der Schweizer Uhrenhersteller.

Ist IWC Schaffhausen eine gute Marke?
IWC-Uhren haben einige herausragende Uhren und gelten auch als wertvoll. Sie sind eine hoch angesehene Marke in der Uhrenbranche, aber nicht im gleichen Maße wie Patek.

Die Marke hat sich durch ein klares, wiedererkennbares Design und vor allem durch ihre technischen Innovationen und die Qualität ihrer Werke hervorgetan. Der Fokus auf Ingenieurskunst, der seit der Gründung durch Florentine Ariosto Jones besteht, prägt die Philosophie der Manufaktur bis heute. IWC steht für Robustheit, Präzision und die ständige Weiterentwicklung uhrmacherischer Komplikationen und Materialien.

Was kostet eine IWC Schaffhausen Uhr?

Die Preisspanne für Uhren von IWC Schaffhausen ist recht breit und hängt stark vom Modell, Alter, Zustand und den verwendeten Komplikationen ab.

  • Einstiegspreise für Vintage-Zeitmesser aus den 1960er- und 70er-Jahren können bei wenigen Hundert Euro beginnen.
  • Modelle aus der aktuellen Kollektion, insbesondere solche mit Manufakturkalibern, bewegen sich typischerweise im mittleren bis höheren vierstelligen Bereich und darüber.
  • Besonders aufwendige, komplizierte oder seltene Exemplare, wie limitierte Editionen oder Uhren mit komplexen Komplikationen, können Preise von 170.000 EUR und mehr erreichen.

IWC hat in der Vergangenheit ein selbstbewusstes Preisniveau etabliert, strebt aber neuerdings auch ein verbessertes Preis-Leistungs-Verhältnis an, unter anderem durch die Einführung günstigerer Manufakturkaliber in breiteren Kollektionen.

Die Manufaktur IWC: Eine Geschichte der Ingenieurskunst

Die Geschichte von IWC begann 1868, als der amerikanische Uhrmacher Florentine Ariosto Jones in Schaffhausen eine Uhrenmanufaktur gründete. Seine Vision war es, moderne amerikanische Produktionsmethoden mit der traditionellen Schweizer Uhrmacherkunst zu verbinden. Dieser Fokus auf Technik und Effizienz legte den Grundstein für den Ruf von IWC als Ingenieurmarke.

Die geografische Lage Schaffhausens, etwas abseits des traditionellen Zentrums der Schweizer Uhrenindustrie in der Westschweiz, hat die Marke ebenfalls geprägt. Sie entwickelte eine eigenständige Identität, die stark auf technische Lösungen und Robustheit ausgerichtet war.

Im Laufe der Jahrzehnte hat IWC zahlreiche Meilensteine in der Uhrmacherei gesetzt, sowohl bei der Entwicklung von Werken als auch beim Einsatz neuer Materialien. Seit dem Jahr 2000 gehört IWC zur Richemont-Gruppe, was die Positionierung im Luxussegment weiter stärkte. Unter der Führung von Georges Kern (2002-2017) entwickelte IWC zudem ein stärkeres Lifestyle-Image, das zum heutigen Erfolg beiträgt.

Welche Werke verbaut IWC?
Im Jahr 2015 präsentierte IWC ihren ersten Ein-Drücker-Chronographen. Er erschien in der Portofino-Linie und arbeitet mit dem Handaufzugswerk 59360. Im Frühjahr 2016 folgte ein Ingenieur-Chronograph mit einem Automatikwerk aus der neuen Manufakturlinie 69000.

Ikonische Modellreihen: Fliegeruhren und Ingenieur

Zwei Modellreihen prägen das Bild von IWC Schaffhausen maßgeblich und haben Kultstatus erreicht:

Die IWC Fliegeruhren

IWC ist vor allem für ihre Fliegeruhren berühmt. Schon 1936 entwickelte die Manufaktur eine „Spezialuhr für Flieger“ mit wichtigen Merkmalen wie einem schwarzen Zifferblatt, Leuchtzeigern und -ziffern sowie einer bedienungsfreundlichen Drehlünette. Ab 1940 wurde für die deutsche Luftwaffe die beeindruckende, 55 Millimeter große „Große Fliegeruhr“ gefertigt.

Ein weiterer Meilenstein war die Mark 11, die ab 1948 für die britische Royal Air Force produziert wurde. Diese Uhr war die erste der berühmten Mark-Serie, die bis heute fortgeführt wird. Die Mark-Modelle zeichnen sich durch ein aufgeräumtes Zifferblatt, exzellente Ablesbarkeit und einen robusten Toolwatch-Charakter aus. Die äußerlichen Unterschiede zwischen den Generationen (Mark 11, Mark XII, Mark XV, Mark XVI, Mark XVII, Mark XVIII bis zur aktuellen Mark XX) sind oft subtil, aber die konsequente Weiterentwicklung und das ikonische Design haben sie zu Sammlerstücken gemacht.

Die Mark 11 war auch eine der ersten Uhren mit einem Weicheisenkäfig im Inneren, der das Uhrwerk vor Magnetfeldern schützte – ein wichtiges Feature für die Luftfahrt und ein Beispiel für die frühe Ingenieurskunst von IWC.

Die IWC Ingenieur

Neben den Fliegeruhren ist die Ingenieur eine weitere große Ikone von IWC. Die erste Ingenieur (Ref. 666) wurde 1955 vorgestellt und war speziell für Berufsgruppen konzipiert, die häufig Magnetfeldern ausgesetzt waren. Sie verfügte ebenfalls über einen Magnetfeldschutz durch ein Innengehäuse aus Weicheisen – ein Merkmal, das bis heute bei allen Ingenieur-Modellen beibehalten wird.

Die ikonischste Form der Ingenieur stammt jedoch von dem berühmten Uhrendesigner Gérald Genta, der 1976 die Ingenieur SL mit der Referenznummer 1832 schuf. Typische Merkmale dieses Designs, das über die Jahrzehnte zur Kultuhr wurde, sind:

  • Ein breites, integriertes Metallband.
  • Ein schachbrettartiges Muster auf dem Zifferblatt.
  • Die markanten fünf Lünettenschrauben, die bei der modernen Version der Ingenieur Automatic 40 (vorgestellt 2023) einen festen Platz haben.

Die Ingenieur verkörpert perfekt den Geist der Ingenieursmarke IWC und kombiniert technische Raffinesse mit einem unverwechselbaren Design.

Technische Meisterleistungen: Werke und Innovationen

Die technologische Kompetenz ist ein Kernpfeiler von IWC. Die Manufaktur hat zahlreiche Innovationen hervorgebracht, die die Uhrmacherei beeinflusst haben.

Der Pellaton-Aufzug

Ein herausragendes Beispiel ist der Pellaton-Aufzug, entwickelt von Albert Pellaton, der 1944 technischer Direktor bei IWC wurde. Sein Klinkenaufzug, 1950 patentiert, nutzt die beidseitige Bewegung der Schwungmasse effizient zum Aufziehen der Zugfeder. Über eine exzentrisch gelagerte Kurvenscheibe und Rubinrollen wird die Rotationsenergie auf eine Wippe übertragen, die wiederum zwei Klinken bewegt. Diese Klinken greifen abwechselnd in ein Übertragungsrad und sorgen dafür, dass die Energie nur in eine Richtung zum Federhaus geleitet wird. Moderne Versionen des Pellaton-Aufzugs nutzen verschleißmindernde Teile aus schwarzer Keramik und arbeiten beispielsweise in der Kaliberserie 52000.

Ist IWC eine Luxusmarke?
IWC oder auch „International Watch Company“ ist eine Schweizer Luxus-Uhrenmanufaktur mit Sitz in Schaffhausen. Seit dem Jahr 2000 gehört IWC zum Richemont Konzern. Gegründet wurde IWC übrigens von einem Amerikaner mit italienisch klingendem Namen – dem Uhrmacher und Ingenieur Florentine Ariosto Jones.

Manufakturkaliber und Gangreserve

Seit dem Jahrtausendwechsel hat IWC stark in die Entwicklung eigener Manufakturkaliber investiert. Das Großkaliber 5000, später Teil der Familie 50000, war ein wichtiger Schritt und bot beeindruckende sieben Tage Gangreserve. Dieses Kaliber benötigte 1.960 Rotorumdrehungen des modernisierten Pellaton-Aufzuges für die volle Leistung.

Weitere wichtige Kaliberfamilien sind:

  • Kaliber 52000 Familie: Weiterentwicklung des 50000er Kalibers, ebenfalls mit sieben Tagen Gangreserve und Komponenten aus Keramik.
  • Kaliber 59000 Familie: Lanciert 2011, das erste Handaufzugswerk von IWC mit acht Tagen Gangautonomie.
  • Kaliber 89000 Familie: Ermöglicht es den Manufakturchronographen, gestoppte Stunden und Minuten auf einem gemeinsamen Hilfszifferblatt bei 12 Uhr anzuzeigen, was das Ablesen intuitiver macht.
  • Kaliber 69000 Familie: Vorgestellt 2016, eine neue Linie von Automatik-Chronographenwerken, die beispielsweise im Portugieser Chronograph eingesetzt werden.
  • Kaliber 82000 Familie: Eine moderne Version der Automatikkaliber mit Pellaton-Aufzug. Durch den Doppelklinkenaufzug zieht das Kaliber besonders schnell auf und bietet mindestens 60 Stunden Gangreserve. Stark beanspruchte Teile sind aus schwarzer Keramik gefertigt.

Diese Entwicklung eigener Uhrwerke unterstreicht die Position von IWC als vollwertige Manufaktur.

Materialinnovationen

IWC war auch ein Pionier bei der Verwendung neuer Materialien in der Uhrmacherei. Bereits 1980 produzierte die Manufaktur in Zusammenarbeit mit F. A. Porsche den weltweit ersten Titanchronographen, was ein starkes Zeichen in der Materialtechnik setzte. Auch heute setzt IWC auf innovative Materialien, beispielsweise Karbonfasern und Titan in Sondermodellen.

Qualitätssicherung: Die Extremtests

Bevor eine IWC-Uhr in Serie geht, durchläuft sie einen extrem rigorosen Testprozess. Etwa 30 verschiedene Tests werden über mehrere Monate hinweg durchgeführt, um die Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Schlagtests: Beim sogenannten „chapuis extrême“ wird die Uhr stundenlang geschüttelt und Stößen ausgesetzt. Dies simuliert extreme Belastungen, weit über das hinaus, was eine Uhr im Alltag erfahren würde.
  • Verschleißtests: Komponenten wie Drehlünetten (z.B. bei der Aquatimer-Kollektion) werden Dauertests unterzogen, die eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren unter simulierten Bedingungen garantieren sollen. Chronographendrücker werden Zehntausende Male betätigt, um ihre Haltbarkeit zu prüfen.
  • Klimatests: Die Uhren müssen extreme thermische Schwankungen von minus 20 bis plus 70 Grad Celsius sowie hohe Luftfeuchtigkeit unbeschadet überstehen.

Diese Extremtests stellen sicher, dass jede IWC-Uhr den hohen Qualitätsansprüchen der Manufaktur genügt.

Partnerschaften und die moderne IWC

IWC pflegt wichtige Partnerschaften, die das moderne Image der Marke prägen. Dazu gehören Kooperationen mit dem Automobilhersteller Mercedes-AMG oder der Stiftung „Laureus Sport for Good“. Diesen Partnerschaften sind immer wieder spezielle Sondermodelle gewidmet, wie beispielsweise die Pilot’s Watch Automatic Edition „Laureus Sport for Good“ von 2021.

Die Kombination aus tief verwurzelter Ingenieurstradition, ikonischen Designs, ständiger Innovation bei den Werken und Materialien sowie einer modernen Markenstrategie macht IWC Schaffhausen zu einer faszinierenden und begehrten Uhrenmarke, die Technik und Stil auf einzigartige Weise vereint.

Wie viel kostet eine IWC?
Der Großteil der IWC Uhren bewegt sich in einem Preisbereich zwischen 4.000 und 10.000 Euro.

Häufig gestellte Fragen zu IWC Schaffhausen

Frage: Gilt IWC Schaffhausen als Luxusmarke?
Antwort: Ja, IWC Schaffhausen ist eine etablierte Luxusuhrenmarke und gehört zur Richemont-Gruppe, einem der weltweit führenden Konzerne für Luxusgüter.

Frage: Warum sind IWC Fliegeruhren so bekannt?
Antwort: Die Fliegeruhren von IWC haben eine lange und authentische Geschichte, beginnend mit der Spezialuhr für Flieger von 1936 und der berühmten Mark 11 für die Royal Air Force ab 1948. Ihr funktionales Design, die hohe Ablesbarkeit und die Robustheit haben sie zu Ikonen gemacht.

Frage: Was ist das Besondere am Pellaton-Aufzug?
Antwort: Der Pellaton-Aufzug ist ein von IWC entwickelter Klinkenaufzug für Automatikwerke, der die beidseitige Bewegung der Schwungmasse besonders effizient nutzt, um die Zugfeder aufzuziehen. Er gilt als sehr robust und zuverlässig.

Frage: Baut IWC eigene Uhrwerke?
Antwort: Ja, IWC ist eine Manufaktur und entwickelt sowie fertigt einen Großteil ihrer Uhrwerke, die sogenannten Manufakturkaliber, selbst. Dies gilt insbesondere für die neueren Kaliberfamilien wie 52000, 69000 und 82000.

Frage: Sind IWC Uhren eine gute Investition?
Antwort: Während keine Uhr eine garantierte Investition ist, behalten viele IWC Modelle, insbesondere ikonische Referenzen und limitierte Editionen, ihren Wert gut oder können im Wert steigen, da die Marke hoch angesehen ist und eine starke Sammlerbasis hat. Vintage-Modelle können ebenfalls sehr begehrt sein.

Frage: Was bedeutet das „A/m“ bei der Ingenieur mit Magnetfeldschutz?
Antwort: A/m steht für Ampere pro Meter und ist die Einheit für die magnetische Feldstärke. Eine höhere Zahl bedeutet einen besseren Schutz gegen Magnetismus, der Uhrwerke beeinträchtigen kann. Die Ingenieur 3508 von 1989 erreichte einen beeindruckenden Wert von 500.000 A/m.

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