Junkers & Bosch: Eine Geschichte der Heiztechnik

25/02/2020

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Die Frage, ob Junkers zu Bosch gehört, beschäftigt viele, die sich mit der Geschichte oder modernen Lösungen im Bereich der Heiztechnik auseinandersetzen. Die kurze Antwort lautet: Ja, Junkers war ein Teil von Bosch, aber die Geschichte ist weitaus vielschichtiger und reicht über ein Jahrhundert zurück. Was einst als eigenständiges, innovatives Unternehmen begann, wurde schrittweise in den globalen Bosch-Konzern integriert, bis die bekannte Marke Junkers schließlich im Jahr 2019 vom Markt genommen wurde.

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Die Wurzeln des Unternehmens Junkers & Co. liegen in der Pionierarbeit von Hugo Junkers, einem brillanten Ingenieur und Unternehmer. Im Jahr 1892 meldete er das Kalorimeter zum Patent an, ein Messgerät, das den Heizwert von Gasen bestimmen konnte. Diese Erfindung war nicht nur wissenschaftlich bedeutend, sondern auch der Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von wärmetechnischen Geräten, die Junkers in den folgenden Jahren entwickeln und herstellen sollte. Dazu gehörten unter anderem Gaswarmwasserbereiter und Gasheizöfen, Produkte, die das alltägliche Leben vieler Menschen maßgeblich verbessern sollten.

Eine besonders bemerkenswerte frühe Entwicklung war der „Flüssigkeitserhitzer“, den Hugo Junkers 1894 konstruierte. Dieses Gerät basierte auf dem Prinzip des Kalorimeters und enthielt bereits in seinem Patentantrag eine Beschreibung des Betriebssystems der Brennwerttechnik – einer Technologie, die viele Jahrzehnte später zum Standard in der modernen Heizungstechnik werden sollte. Das Patent für diesen Flüssigkeitserhitzer wurde am 16. Januar 1896 erteilt, rückwirkend zum 20. Juni 1894 gültig.

Die Gründung des Unternehmens Junkers & Co. erfolgte am 2. Juli 1895 in Dessau. Hugo Junkers tat sich hierfür mit Robert Ludwig zusammen. Ludwig schied jedoch bereits nach zwei Jahren, im Jahr 1897, aus dem Unternehmen aus, und Hugo Junkers führte es fortan als Alleininhaber. Die treibende Kraft hinter der Entscheidung, die Gasbadeöfen nicht nur in Lizenz zu vergeben, sondern selbst zu produzieren, war der talentierte Klempner Otto Knick, den Junkers bereits 1892 eingestellt hatte.

Übersicht

Frühe Produkte und Innovationen

Der erste von Junkers selbst gebaute Gasbadeofen, ein Standgerät, kam 1895 auf den Markt. Seine Besonderheit war ein kräftiger Auftrieb in der Verbrennungskammer, der die notwendige Verbrennungsluft ansaugte und so den Betrieb unabhängig vom Schornsteinzug ermöglichte. Dies war ein wichtiger Schritt zur Flexibilität bei der Installation.

Bereits 1896 bezog das junge Unternehmen seine erste eigene Fabrik in der Albrechtstraße in Dessau. Im selben Jahr gelang Junkers eine weitere bahnbrechende Innovation: Er brachte den ersten wandhängenden Badeofen auf den Markt. Dieses Gerät war nicht nur platzsparender als die bodenstehenden Modelle, sondern konnte aufgrund effizienterer Fertigung auch zu einem niedrigeren Preis angeboten werden, was die Produkte für breitere Kundenschichten zugänglich machte.

Hugo Junkers, der 1897 auch Professor an der Technischen Hochschule Aachen wurde, nutzte seinen Professorentitel geschickt zur Vermarktung seiner Produkte. Im selben Jahr baute Junkers seine erste Gasheizung für das Mausoleum der herzoglichen Familie in Dessau und erweiterte in den folgenden Jahren kontinuierlich das Produktspektrum im Bereich der Gasheizungen. Vor dem Ersten Weltkrieg umfasste das Angebot bereits Niederdruck-Dampfheizungs-Anlagen, Warmluft-Öfen, Gas-Heizöfen sowie Gas-Heizeinsätze für Kamine und Radiatoren.

Neben den Badeöfen und Schnell-Wasser-Erhitzern, die bereits in den 1890er-Jahren produziert wurden, führte Junkers & Co. im Jahr 1900 auch einen „Spezial-Vorrats-Automaten“ für Friseursalons ein. Diese Geräte, die Warmwasser in einem Behälter konstant auf Temperatur hielten, wurden ab 1903 stark ausgebaut.

Die wachsende Nachfrage erforderte eine Ausweitung der Produktionskapazitäten. Zehn Jahre nach dem Bezug der ersten Fabrik, im Jahr 1906, zog Junkers & Co. in eine neu errichtete, wesentlich größere Fabrik um. Dieser Umzug markierte einen Wendepunkt, da er die Abkehr von der bisherigen handwerklichen Produktionsweise bedeutete und die Grundlage für eine deutliche Steigerung der Produktion legte.

Seit 1908 stellte Junkers den „Strom-Automaten“ her. Während „Heißwasser-Vorrats-Zentralen“ für Großverbraucher wie Hotels konzipiert waren, bedienten die neuen Strom-Automaten, die Warmwasser ohne Vorrat aufheizten, hauptsächlich den Bedarf in Einfamilienhäusern und Etagenwohnungen. Das innovative Betriebssystem sorgte dafür, dass das Gasventil automatisch durch den Wasserdruck geöffnet wurde, sobald ein Zapfhahn geöffnet wurde, und sich selbsttätig schloss, wenn das Wasser abgestellt wurde – eine frühe Form der bedarfsgerechten Warmwasserbereitung.

Der Erfolg von Junkers spiegelte sich in den Produktionszahlen wider. Am 16. Dezember 1911 wurde das 100.000ste Gasgerät hergestellt. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen bereits 220 Mitarbeiter und arbeitete eng mit zahlreichen Zulieferbetrieben, vor allem in der Region Dessau, zusammen. Vor dem Ersten Weltkrieg begann Junkers auch mit der Herstellung von Gas-Warmwasser-Heizkesseln als Alternative zu Kokskesseln für zentrale Warmwasser- und Heizungsanlagen.

Die anfänglich recht hohen Preise für die Badeöfen (75 Mark) konnten durch die Massenfertigung bis 1914 auf 37 Mark gesenkt werden, wodurch sie für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich wurden. Junkersthermen galten bald als Inbegriff für Komfort und wurden in vielen bestehenden Haushalten nachgerüstet oder bei Neubauten standardmäßig eingeplant.

Kriegszeiten und die Weimarer Republik

Der Erste Weltkrieg hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die zivile Produktion von Junkers & Co., die weitgehend zum Erliegen kam. Stattdessen wurde die Fabrik für die Kriegswirtschaft genutzt. Ende 1915 entstand in der Dessauer Badeofenfabrik, die zuvor keine Berührungspunkte mit der Luftfahrt hatte, mit der Junkers J 1 das erste Ganzmetallflugzeug der Welt. Neben Militärflugzeugen wurden während des Krieges insbesondere Feldküchen für das Heer produziert.

Mitte 1918, nach Kriegsende, bezog Junkers & Co. ein neues Gasgerätewerk in der heutigen Junkersstraße in Dessau, da das alte Werk zum Flugzeugwerk umgewandelt worden war. Dieses neue Werk wurde bis Ende der 1920er-Jahre erheblich vergrößert und erhielt 1928 ein modernes Verwaltungsgebäude, in dem auch die „Forschungsanstalt Prof. Junkers“ untergebracht war. Die Produktpalette wurde in den 1920er-Jahren stark erweitert, unter anderem um die ersten elektrisch beheizten Warmwasserapparate, die 1924 auf den Markt kamen.

Die Unternehmensstrategie, preisgünstige, energieeffiziente und qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, zahlte sich auch in den wirtschaftlich turbulenten 1920er-Jahren aus. Der jährliche Absatz von Gasgeräten stieg zwischen 1920 und 1929 von 14.000 auf beeindruckende 99.000 Stück. Am 12. Oktober 1927 wurde das 500.000. Gasgerät von Junkers & Co. gefertigt.

Eine national und international bedeutende Neuentwicklung war der Heißwasser-Stromautomat NEA 38, den Junkers 1928 vorstellte. Dieses Gerät zeichnete sich durch seine Wartungsfreundlichkeit aus. Zum ersten Mal war der Innenkörper zugänglich, ohne die Abgasleitung entfernen zu müssen. Durch eine Schrägtrennung des Gehäuses und eine abnehmbare Vorderwand waren alle Teile während des Betriebs zugänglich, was Reinigung, Funktionskontrolle sowie den Ein- und Ausbau von Armaturen, Brenner und Innenkörper erheblich erleichterte. Das emaillierte Gehäuse war zudem leicht zu reinigen.

Hugo Junkers war nicht nur ein technischer Innovator, sondern auch ein Verfechter der Hygiene. Mit dem Werbeslogan „Heisses Wasser überall“ trug er maßgeblich zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse bei. Gemeinsam mit der UFA ließ er 1928 einen Film über die Kulturgeschichte des Badens drehen, betitelt „Jungborn der Menschheit“.

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Die Zusammenarbeit mit dem Bauhaus, das 1925 ebenfalls nach Dessau gezogen war und dessen Gebäude sowie die Meisterhäuser mit Wärmetechnik von Junkers ausgestattet waren, erreichte 1929 einen Höhepunkt. Auf der großen Ausstellung „Gas und Wasser“ unter dem Berliner Funkturm gestalteten die Werkstätten des Bauhauses den 50 Meter langen Junkers & Co.-Ausstellungsstand.

Obwohl sich die Weltwirtschaftskrise bereits abzeichnete, war das Jahr 1929 für die Junkers-Gruppe noch erfolgreich. Die Unternehmen erzielten einen Gesamtumsatz von rund 35 Millionen Reichsmark und beschäftigten etwa 5.000 Mitarbeiter. Junkers & Co. trug etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz bei und war der ertragsstärkste Zweig der Gruppe. Hugo Junkers war nicht nur der bedeutendste Arbeitgeber in Dessau, sondern auch der größte deutsche Flugzeugbauer.

Die Übernahme durch Bosch

Anfang März 1930 geriet die Junkers Motorenbau GmbH in finanzielle Schwierigkeiten. Zwei Jahre später, am 22. März 1932, musste Hugo Junkers für seine gesamte Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden. Um einer drohenden Entmachtung durch einflussreiche Kreise aus Finanzwelt und Politik im Rahmen des Insolvenzverfahrens entgegenzuwirken, traf Hugo Junkers eine strategische Entscheidung: Er verkaufte seine Junkers & Co. GmbH (die 1932 in eine GmbH umgewandelt worden war) an die damalige Robert Bosch AG. Der Kaufvertrag wurde am 4. November 1932 unterzeichnet.

Bosch war zu dieser Zeit bereits auf dem Gasgerätemarkt aktiv, insbesondere mit zündsicheren Gasschaltern. Der Verkauf der Junkers & Co. GmbH brachte Hugo Junkers einen Erlös von 2,6 Millionen Reichsmark. Dieser Betrag war deutlich höher als der zuvor geschätzte Veräußerungswert von lediglich 500.000 Reichsmark. Der Verkaufserlös stärkte Hugo Junkers' Verhandlungsposition bei der entscheidenden Gläubigerversammlung am 8. November 1932 erheblich und ermöglichte es ihm, die unumschränkte unternehmerische Kontrolle über seine übrigen Unternehmensteile vorerst zu behalten.

Junkers unter dem Dach von Bosch: NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste Hugo Junkers unter massivem Druck der neuen Machthaber die Mehrheit an seinen Flugzeug- und Motorenwerken abgeben. Er erhielt zudem ein Betretungsverbot für Dessau. Hugo Junkers, der sich zuvor geweigert hatte, den ehemaligen Fliegeroffizier Hermann Göring einzustellen, starb am 3. Februar 1935, seinem 76. Geburtstag, in Gauting bei München.

In der Zeit des Nationalsozialismus führte Bosch die Junkers & Co. GmbH weiter. Nach der Übernahme wurde die Produktion nach den Standards von Bosch rationalisiert und effizienter gestaltet. Dies trug zusammen mit staatlichen Förderprogrammen für den Wohnungsbau und den weitreichenden Auslandsbeziehungen von Bosch zu einer erheblichen Absatzsteigerung bei. Der Verkauf von Gasgeräten stieg von 63.000 im Jahr 1933 auf 136.000 im Jahr 1938. Im Jahr 1937 wurde mit 168.000 Geräten sogar der Rekordabsatz aus der Vorkriegszeit übertroffen. Der Exportanteil stieg in dieser Zeit deutlich an. Junkers-Gasgeräte wurden vor dem Zweiten Weltkrieg in fast alle europäischen Länder sowie in die USA, nach Südafrika und Australien exportiert.

Unter der Ägide von Bosch wurden weiterhin Produktinnovationen vorangetrieben. Dazu gehörten verbesserte zündsichere Gasschalter (deren Fertigung Bosch 1934 in Dessau zusammenfasste), ein Kohlebadeofen mit Stahlmantel, ein neuer Gas-Zentralheizungskessel sowie ein Wärmewähler für Warmwasserbereiter, der eine nahezu konstante Auslauftemperatur unabhängig von Gas- und Wasserdruck gewährleistete.

Auch international expandierte das Geschäft. Ausländische Geschäftspartner von Bosch gewährten 1933 einen Kredit, der den Bau einer Gasgerätefabrik in Neasden bei London ermöglichte. Diese Fabrik, die auf einem Gelände errichtet wurde, das Bosch zuvor für ein britisches Werk erworben hatte, stand unter der Leitung von Führungskräften von Bosch und Junkers. Obwohl Bosch 1936 seine Anteile an der Ascot Gas Water Heaters Ltd. verkaufte, blieben die engen Geschäftsbeziehungen zwischen Junkers und Ascot zunächst bestehen.

Durch den Kauf des Dessauer Betriebes der Berliner Askania-Werke AG im Jahr 1937 erweiterte die Junkers & Co. GmbH ihr Gasgeräteprogramm um Kocher, Herde, Backöfen, Bügeleisen und Dampfkessel. Die Herstellung der Askania-Erzeugnisse wurde ein Jahr später eingestellt und durch gemeinsame Produktlinien ersetzt. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die MarkeJunkers eine führende Marktstellung in Deutschland bei Gas-Heiz- und Gas-Kochgeräten inne.

Während des Zweiten Weltkriegs musste die Junkers & Co. GmbH im Rahmen der deutschen Kriegswirtschaft hauptsächlich Rüstungsmaterial herstellen. Die Produktion von Gasgeräten sank drastisch und erreichte 1943 nur noch 18.500 Stück. Die Zahl der Belegschaftsangehörigen stieg zwischen 1932 und 1942 von 500 auf 3.200 Personen. Im Laufe des Krieges wurden zunehmend ausländische Zivilarbeiter und Zwangsarbeiter eingesetzt. Laut einer Personaliste, die nach dem Krieg erstellt wurde, waren bis 1945 insgesamt 909 „ausländische Arbeiter“ beschäftigt.

Auf Anordnung des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion wurden 1944 große Teile der Fertigung der Junkers & Co. GmbH in den Raum Asch-Roßbach im Sudetenland verlegt. Dort waren etwa 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Am 7. März 1945 wurde das seit 1918 bestehende Gasgerätewerk in der Junkersstraße in Dessau bei einem britischen Luftangriff zu 90 Prozent zerstört.

Nachkriegszeit und Integration in BoschThermotechnik

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich das Unternehmen wieder auf die Produktion von Heiztechnik. Seit den 1950er-Jahren wurden Gas-Zentralheizungsgeräte sowie Regel- und Sicherheitseinrichtungen für Gasgeräte gefertigt. Junkers, nun fest unter dem Dach von Bosch, führte weitere Innovationen ein, wie die piezo-elektrische Zündung für Gasgeräte. Bosch war auch das erste Unternehmen, das Kesselthermen mit Stetigregelung und automatischer Zündung herstellte.

In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Heiztechnik-Sparte von Bosch, auch durch strategische Akquisitionen. 1992 erwarb Bosch/Junkers die Mehrheit an der Worcester Group plc, einem führenden Unternehmen für Heizthermen in England, sowie an Radson in Belgien und den Niederlanden. Seit 1993 gab es Kooperationen mit De Dietrich in Frankreich. Später wurden Mehrheiten an e.l.m. leblanc, dem französischen Marktführer für Heizthermen, sowie an Geminox, einem Pionier der Brennwerttechnik, erworben.

Ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Marktposition war die Übernahme des Buderus-Konzerns durch Bosch im Jahr 2003. Die Heiztechnikaktivitäten von Buderus wurden mit den eigenen, kleineren Aktivitäten unter dem Namen Bosch-Buderus Thermotechnik (BBT) zusammengeführt. Dies machte Bosch zum Marktführer in Europa im Bereich Thermotechnik. Seit 2008 firmiert dieser Geschäftsbereich unter dem Namen Bosch Thermotechnik GmbH.

Unter dem Namen Bosch Thermotechnik GmbH wurden die Produkte der ehemaligen Junkers & Co. GmbH sowie die neu entwickelten Geräte bis ins Jahr 2019 unter der MarkeJunkers vertrieben. Die Marke Junkers stand weiterhin für Qualität und Innovation im Bereich der Heiztechnik. Im Jahr 2019 traf Bosch jedoch die Entscheidung, die Marke Junkers einzustellen. Seitdem werden alle Produkte im Bereich Thermotechnik, sowohl neu auf den Markt gebrachte als auch die bisher unter Junkers vertriebenen Modelle, ausschließlich unter der globalen Marke Bosch geführt.

Die Geschichte von Junkers ist somit ein Beispiel für die Entwicklung eines spezialisierten Pionierunternehmens, das durch wirtschaftliche und politische Umwälzungen gezwungen war, sich zu verändern und schließlich Teil eines großen internationalen Konzerns wurde. Obwohl der Name Junkers nicht mehr auf Heizgeräten zu finden ist, lebt das Erbe der Innovation und Qualität in den Produkten von BoschThermotechnik weiter.

Wichtige Meilensteine in der Geschichte von Junkers und Bosch Thermotechnik

JahrEreignis
1892Hugo Junkers meldet das Kalorimeter zum Patent an.
1895Gründung der Firma Junkers & Co. in Dessau. Erster Stand-Gasbadeofen.
1896Erster wandhängender Badeofen. Erste eigene Fabrik in Dessau.
1906Bezug einer neuen, größeren Fabrik und Umstellung auf rationellere Produktion.
1908Einführung des "Strom-Automaten" für bedarfsgerechte Warmwasserbereitung.
1911Herstellung des 100.000sten Gasgeräts.
1928Einführung des Heißwasser-Stromautomaten NEA 38 mit innovativer Wartungsfreundlichkeit.
1932Übernahme der Junkers & Co. GmbH durch die Robert Bosch AG (4. November).
1937Erweiterung des Produktprogramms durch Übernahme von Teilen der Askania-Werke AG.
1945Zerstörung des Hauptwerks in Dessau im Zweiten Weltkrieg.
Seit 1950erWiederaufbau und Fertigung von Gas-Zentralheizungsgeräten. Einführung von Innovationen wie der piezo-elektrischen Zündung.
1992/1993 ff.Strategische Akquisitionen und Kooperationen im europäischen Heiztechnikmarkt (Worcester, Radson, De Dietrich, e.l.m. leblanc, Geminox).
2003Bosch übernimmt den Buderus-Konzern. Gründung von Bosch-Buderus Thermotechnik (BBT).
2008Umbenennung des Geschäftsbereichs in BoschThermotechnik GmbH.
2019Einstellung der MarkeJunkers. Produkte werden fortan unter der MarkeBosch vertrieben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zur Beziehung zwischen Junkers und Bosch:

  • Wann hat Bosch Junkers übernommen?
    Die Robert Bosch AG übernahm die Junkers & Co. GmbH im Jahr 1932, nachdem die Junkers-Gruppe Insolvenz anmelden musste.
  • Warum wurde die Marke Junkers eingestellt?
    Bosch hat die MarkeJunkers im Jahr 2019 eingestellt, um eine einheitliche Markenstrategie im Bereich Thermotechnik zu verfolgen und zukünftige sowie bestehende Produkte unter der globalen MarkeBosch zu bündeln.
  • Stellt Bosch heute noch die gleichen Produkte her wie Junkers?
    BoschThermotechnik führt das Erbe und die technologische Entwicklung fort. Viele der Produktkategorien, die einst von Junkers begründet wurden (z.B. Gas-Warmwasserbereiter, Heizkessel), werden heute unter der MarkeBosch angeboten und weiterentwickelt.
  • War Junkers ein reines Heiztechnikunternehmen?
    Ursprünglich ja, mit Fokus auf Gasgeräte. Während der beiden Weltkriege war die Junkers-Gruppe jedoch auch stark in der Flugzeug- und Motorenproduktion sowie in der Rüstungsgüterherstellung tätig. Die Junkers & Co. GmbH konzentrierte sich jedoch stets auf Gasgeräte.
  • Wo befand sich der historische Sitz von Junkers?
    Das Unternehmen wurde in Dessau gegründet und hatte dort über lange Zeit seine Hauptwerke und die Forschungsanstalt.

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