Wie viel kostet ein Space Pen?

Schreiben im All: Die Wahrheit über den Space Pen

03/06/2020

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Der Fisher Space Pen ist ein Objekt, das die Fantasie vieler Menschen beflügelt hat. Er tauchte wiederholt in der Popkultur auf, diente als Schlüsselelement in einer „Seinfeld“-Episode und wurde 2021 sogar in die Space Technology Hall of Fame aufgenommen. Doch um ihn rankt sich auch ein hartnäckiger Mythos: dass die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA Millionen ausgab, um einen Stift zu erfinden, der in der Schwerelosigkeit schreiben kann, während die sowjetischen (später russischen) Kosmonauten einfach einen Bleistift benutzten. Was ist dran an dieser Geschichte?

Lassen Sie uns die Fakten zum Space Pen, zur Verwendung von Bleistiften im Weltraum und dazu betrachten, wie Astronauten an Bord der Raumstation schreiben.

Wie lange hält eine Fisher Space Pen-Patrone?
Unsere PR-Patrone schreibt je nach Stil und Oberfläche normalerweise über mehr als 12.000 Fuß .
Übersicht

Der Mythos und die Realität: War der Space Pen eine teure NASA-Erfindung?

Die kurze Antwort lautet: Nein, der Space Pen wurde nicht von der NASA erfunden und kostete die Steuerzahler keine Millionen. Dies ist einer der am weitesten verbreiteten Mythen über Raumfahrttechnologie. Die Geschichte ist tatsächlich viel interessanter und zeugt von privater Innovation und der Rolle, die die NASA bei der Verfeinerung dieser Innovation spielte.

Der Mann hinter dem Space Pen war Paul Fisher von der Fisher Pen Company. Er arbeitete bereits an einem Kugelschreiber mit einer versiegelten Tintenpatrone, die unter Druck stand. Seine Motivation war nicht primär die Raumfahrt, sondern die Verbesserung der damals oft unzuverlässigen Kugelschreiber. Frühe Kugelschreiber neigten dazu, auszulaufen, zu schmieren oder auszutrocknen. Fisher, der bereits den ersten universellen Tintenpatronen-Nachfüller erfunden hatte, wollte diese Probleme lösen.

Seine Idee war eine Patrone, die mit komprimiertem Stickstoff gefüllt war. Dieser Druck sollte einen winzigen Kolben gegen die Tinte drücken und so einen konstanten Tintenfluss gewährleisten, unabhängig von der Position des Stiftes. Das Problem war jedoch, dass der Druck dazu führte, dass die Stifte ausliefen.

Als die NASA auf ihn zukam und nach einem Stift suchte, der keine Schwerkraft benötigte, erkannte Fisher das Potenzial seiner Druckpatrone – wenn er das Leckproblem lösen konnte. Das Interesse der NASA spornte ihn an, und schließlich fand er die Lösung: Er fügte der Tinte ein Harz hinzu, das sie „thixotrop“ machte. Das bedeutet, die Tinte ist im Ruhezustand fast fest, verflüssigt sich aber durch die Reibung mit der Kugel an der Spitze des Stiftes, wenn geschrieben wird. Diese thixotrope Tinte war der Durchbruch.

Er nannte das Ergebnis AG7, kurz für Anti-Gravity (Anti-Schwerkraft), und schickte mehrere Exemplare an die NASA.

Warum keine Bleistifte im Weltraum?

Der Grund, warum die NASA eine Alternative zu Bleistiften suchte, ist pragmatisch und sicherheitsrelevant. Bleistifte funktionieren in der Schwerelosigkeit, das stimmt. Allerdings kann die Mine leicht abbrechen. Diese kleinen Graphitpartikel würden dann in der Schwerelosigkeit herumschweben. Das birgt gleich mehrere Gefahren:

  • Sie könnten in die Augen oder Atemwege der Astronauten gelangen.
  • Sie stellen eine Gefahr für empfindliche elektronische Geräte dar, indem sie Kurzschlüsse verursachen könnten.
  • Das Holz des Bleistifts ist zudem entflammbar, was in der sauerstoffreichen Atmosphäre früherer Raumfahrzeuge ein Risiko darstellte.

Daher wurde eine sicherere Schreiblösung gesucht.

Die Rolle der NASA: Testen und Verifizieren

Obwohl Paul Fisher den Space Pen erfand und nicht die NASA, spielte die Raumfahrtbehörde eine entscheidende Rolle bei seiner Entwicklung zum zuverlässigen Werkzeug. Das Manned Spacecraft Center der NASA (heute Johnson Space Center in Houston) testete die von Fisher eingereichten Stifte ausgiebig.

Diese NASA-Tests waren rigoros. Sie überprüften, ob die Stifte:

  • In allen Positionen schreiben konnten (auch kopfüber).
  • Bei extremen Temperaturen funktionierten (sowohl Hitze als auch Kälte).
  • In verschiedenen Atmosphären schrieben, von reiner Sauerstoffumgebung bis zum Vakuum.
  • Genug Tinte enthielten. Die NASA forderte eine Tintenlinie von mindestens einem halben Kilometer Länge. Fishers Stifte übertrafen dies bei weitem und schrieben eine Linie von über drei Meilen (fast 5 Kilometer).

Diese Tests bestätigten nicht nur die Funktionsfähigkeit des Prototyps unter Weltraumbedingungen, sondern beschleunigten auch seine Entwicklung zu einem sicheren und zuverlässigen Produkt. Ohne die strengen Tests und die anschließende Abnahme durch die NASA hätte der Stift wahrscheinlich nie die Bekanntheit und das Vertrauen erlangt, das er heute genießt.

Der Space Pen im All und auf der Erde

Der Fisher Space Pen gab sein Fernsehdebüt im Oktober 1968 während der Apollo 7 Mission. Kommandant Walter Schirra demonstrierte die Schwerelosigkeit, indem er auf einen Space Pen blies und dessen Bewegung beobachtete, während er in der Kapsel schwebte. Dies war eine der ersten Live-Videoübertragungen aus einem amerikanischen Raumschiff.

Seit dieser ersten Reise ins All wurde der Space Pen auf jeder bemannten NASA-Mission eingesetzt. Dutzende dieser Stifte befinden sich ständig an Bord der Internationalen Raumstation (ISS). Und ja, entgegen dem Mythos verwenden auch russische Kosmonauten den Fisher Space Pen – sie tun dies seit 1969.

Der Space Pen ist jedoch nicht nur für den Weltraum gedacht. Paul Fisher entschied sich für den Namen „Space Pen“, nachdem er im All geflogen war, obwohl sein Sohn Cary zunächst befürchtete, es würde wie ein Spielzeug klingen. Paul behielt recht, der Name wurde ikonisch.

Die Zuverlässigkeit des Space Pen machte ihn auch auf der Erde beliebt. Die Fisher Pen Company bietet heute etwa 80 verschiedene Modelle an. Sie sind beliebte Geschenkartikel, aber besonders gefragt sind sie bei Berufsgruppen, die unter extremen Bedingungen arbeiten:

  • Militärangehörige
  • Polizisten
  • Outdoor-Enthusiasten
  • Flugzeughersteller
  • Arbeiter auf Ölplattformen

All diese Menschen schätzen die Fähigkeit des Stiftes, zuverlässig in jeder Position, bei extremen Temperaturen oder auf feuchten Oberflächen zu schreiben. Das AG7-Modell war der allererste Fisher Space Pen, der ins All flog.

Mit welchem ​​Stift kann man im Weltraum schreiben?
Fisher Space . Die unter Druck stehende Tintenpatrone des Fisher Space-Stifts ermöglicht das Schreiben in jedem Winkel, bei extremen Temperaturen und in der Schwerelosigkeit (der Astronaut-Stift wurde bei vielen Weltraummissionen verwendet).

Die Fisher Pen Company hat Distributoren in 52 Ländern, produziert aber immer noch alle ihre Stifte in Boulder City, Nevada, USA. Dort stellen über 60 Mitarbeiter jährlich mehr als eine Million Stifte her.

Eine Geschichte der Innovation

Die Geschichte des Fisher Space Pen ist ein hervorragendes Beispiel für die Übertragung von Technologie aus dem Weltraum in den privaten Sektor. Die NASA dokumentiert solche Fälle in ihrer Publikation „Spinoff“, die zeigt, wie für die Raumfahrt entwickelte Technologien das Leben auf der Erde verbessern. Der Space Pen ist eine solche Innovation, die aus der Notwendigkeit einer sicheren Schreiblösung im All entstand und sich zu einem weltweit erfolgreichen Produkt entwickelte.

Der Stift symbolisiert auch amerikanischen Erfindungsgeist: Ein Erfinder und Kleinunternehmer erkannte ein Problem (unzuverlässige Kugelschreiber und die Notwendigkeit einer Weltraum-Schreiblösung) und löste es, während die NASA sich auf ihr Hauptziel konzentrierte: die sichere Landung von Astronauten auf dem Mond.

Häufig gestellte Fragen zum Space Pen

Wurde der Fisher Space Pen von der NASA erfunden?
Nein, der Space Pen wurde von Paul Fisher von der Fisher Pen Company erfunden. Die NASA war jedoch ein wichtiger Kunde und testete den Stift rigoros, was zu seiner Verfeinerung und Zuverlässigkeit beitrug.

Hat die NASA Millionen für die Entwicklung bezahlt?
Nein, dieser Mythos ist falsch. Paul Fisher entwickelte den Stift aus eigener Initiative und finanzierte die Forschung selbst. Die NASA kaufte die Stifte später zu einem normalen Preis pro Stück, wie jedes andere Bürobedarfsprodukt auch.

Warum konnten Astronauten keine normalen Kugelschreiber verwenden?
Normale Kugelschreiber sind auf die Schwerkraft angewiesen, um die Tinte zur Spitze fließen zu lassen. In der Schwerelosigkeit funktioniert dieser Mechanismus nicht zuverlässig oder gar nicht.

Warum wurden keine Bleistifte verwendet?
Bleistifte funktionieren zwar in der Schwerelosigkeit, aber abgebrochene Minen (Graphitpartikel) schweben herum und stellen eine Gefahr für die Gesundheit der Astronauten und die empfindliche Elektronik an Bord dar. Außerdem ist das Holz potenziell entflammbar.

Verwenden Astronauten und Kosmonauten den Space Pen heute noch?
Ja, der Fisher Space Pen wird seit seiner Einführung auf jeder bemannten NASA-Mission verwendet und befindet sich auch an Bord der Internationalen Raumstation. Russische Kosmonauten nutzen ihn ebenfalls seit 1969.

Kann man einen Fisher Space Pen kaufen?
Ja, der Fisher Space Pen ist für die breite Öffentlichkeit erhältlich. Es gibt viele verschiedene Modelle, die für ihre Zuverlässigkeit unter extremen Bedingungen bekannt sind.

Was macht die Tinte des Space Pen so besonders?
Die Tinte ist thixotrop, was bedeutet, dass sie im Ruhezustand fest ist, aber durch die Scherkräfte beim Schreiben flüssig wird. Zusammen mit der unter Druck stehenden Patrone ermöglicht dies das Schreiben in jeder Position, unter Wasser, auf fettigen Oberflächen und bei extremen Temperaturen.

Fazit

Die Geschichte des Fisher Space Pen ist mehr als nur ein Büroartikel für Astronauten. Sie ist eine Erzählung über Erfindungsgeist, das Überwinden technischer Herausforderungen und die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen privater Innovation und den anspruchsvollen Anforderungen der Raumfahrt. Der Mythos der teuren NASA-Erfindung mag populär sein, aber die Wahrheit über den Space Pen ist faszinierender: Ein Mann mit einer Vision schuf einen Stift, der buchstäblich die Grenzen der Schwerkraft überwindet und zu einem unverzichtbaren Werkzeug sowohl im Weltraum als auch in vielen anspruchsvollen Umgebungen auf der Erde wurde.

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