Büropapier: Richtig recyceln leicht gemacht

17/02/2021

Rating: 4.54 (5006 votes)

In der modernen Bürowelt wird eine immense Menge an Papier verbraucht. Vom Ausdrucken wichtiger Dokumente über Notizen bis hin zu Verpackungsmaterialien – Papier ist allgegenwärtig. Doch was passiert mit all diesem Papier, nachdem es seinen Zweck erfüllt hat? Die Antwort liegt im Recycling, einem entscheidenden Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks. Allerdings ist nicht jedes Papier gleich geschaffen, wenn es um die Wiederverwertung geht. Die korrekte Trennung ist entscheidend, um den Recyclingprozess effizient und erfolgreich zu gestalten. Dieser Artikel führt Sie durch die wichtigsten Aspekte des Büropapier-Recyclings und hilft Ihnen zu verstehen, was wirklich in die blaue Tonne gehört und was nicht.

Was gilt als Büropapier zum Recycling?
Viele verschiedene Papiersorten können recycelt werden, darunter weißes Büropapier , Zeitungen, farbiges Büropapier, Karton, weißes Computerpapier, Zeitschriften, Kataloge und Telefonbücher.

Das Recycling von Papier schont wertvolle Ressourcen wie Holz, Wasser und Energie. Es reduziert die Menge an Abfall, die auf Deponien landet, und verringert schädliche Emissionen. Für Unternehmen bedeutet effizientes Recycling oft auch eine Optimierung der Entsorgungskosten. Doch die Grundlage für all diese Vorteile ist das Wissen darüber, welche Materialien überhaupt recycelbar sind. Oft herrscht Unsicherheit darüber, ob farbiges Papier, Hochglanzmagazine oder Umschläge mit Sichtfenstern recycelt werden dürfen. Diese Unsicherheit führt zu Fehlern bei der Trennung, die den gesamten Recyclingprozess beeinträchtigen können.

Übersicht

Welches Papier ist recycelbar?

Die gute Nachricht ist: Ein Großteil des Papiers, das im Büro anfällt, ist tatsächlich recycelbar. Es handelt sich hauptsächlich um Papiersorten, die aus reinen Zellstofffasern bestehen und nicht durch Beschichtungen oder Verunreinigungen beeinträchtigt sind. Hier eine Übersicht über die gängigsten Arten von Büropapier, die problemlos recycelt werden können:

  • Weißes Büropapier: Standard-Drucker- und Kopierpapier ist der Klassiker im Altpapier. Es besteht aus hochwertigen Fasern, die sich hervorragend wiederverwerten lassen.
  • Farbiges Büropapier: Auch farbiges Papier kann recycelt werden, solange die Farbe nicht zu intensiv ist oder spezielle Beschichtungen vorhanden sind. Gängiges farbiges Kopierpapier gehört ins Altpapier.
  • Computerpapier: Endlospapier oder spezielle Druckerformulare aus Papier sind ebenfalls recycelbar.
  • Zeitungen: Zeitungen sind ein Hauptbestandteil des Altpapiers und lassen sich sehr gut wiederverwerten.
  • Magazine und Kataloge: Die meisten Magazine und Kataloge, auch mit glänzenden Seiten, können recycelt werden. Moderne Recyclinganlagen können die Druckfarben und leichten Beschichtungen gut verarbeiten. Bei sehr dicken, klebegebundenen Katalogen sollte man jedoch vorsichtig sein oder sich lokal erkundigen.
  • Telefonbücher: Obwohl ihre Nutzung zurückgeht, sind alte Telefonbücher aus Papier und recycelbar.
  • Kartonagen und Pappe: Wellpappe von Verpackungen oder dünnere Kartons von Bürobedarf sind wertvolles Altpapier. Wichtig ist hier, dass sie sauber und trocken sind und möglichst flach zusammengelegt werden, um Platz zu sparen.

Diese Papiersorten bilden die Basis für neues Recyclingpapier. Je reiner die Sammlung ist, desto höher ist die Qualität des recycelten Materials und desto weniger Aufwand ist im Recyclingwerk nötig.

Welches Papier gehört *nicht* ins Altpapier?

Leider gibt es auch Papiersorten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit, Verunreinigungen oder Verbundmaterialien nicht im normalen Altpapier entsorgt werden dürfen. Sie können den Recyclingprozess stören oder die Qualität des Endprodukts mindern. Die wichtigsten Ausnahmen sind:

  • Beschichtetes und behandeltes Papier: Thermopapier (Kassenbons, Faxe), Wachspapier oder stark beschichtetes Glanzpapier können Probleme bereiten. Thermopapier enthält Chemikalien, die nicht in den Recyclingkreislauf gelangen sollten.
  • Papier mit Lebensmittelresten: Pizzakartons mit Fettflecken, benutzte Papierservietten oder Küchenrollen sind stark verschmutzt und gehören in den Restmüll oder Biomüll (falls erlaubt).
  • Saft- und Müslikartons (Getränkekartons): Diese bestehen oft aus einem Verbundmaterial aus Karton, Kunststofffolie und manchmal Aluminium. Sie gehören in die Wertstofftonne oder den Gelben Sack/die Gelbe Tonne, nicht ins Altpapier.
  • Benutzte Pappbecher: Coffee-to-go-Becher sehen zwar nach Pappe aus, sind aber innen mit einer dünnen Kunststoffschicht beschichtet, um sie wasserdicht zu machen. Sie sind Verbundverpackungen und gehören in die Wertstofftonne.
  • Papiertücher und -servietten: Diese bestehen aus sehr kurzen Fasern und sind oft verschmutzt. Ihre Fasern sind für die Papierproduktion zu kurz und die Hygiene ist ein Problem. Sie gehören in den Restmüll.
  • Mit Kunststoff laminierte Papiere oder Magazine: Dokumente oder Magazinseiten, die fest mit einer Kunststofffolie verbunden sind (laminiert), können nicht recycelt werden, da sich die Materialien nicht trennen lassen.
  • Aufkleber und Sticker: Das Trägermaterial mag Papier sein, aber der Klebstoff und oft auch die Oberfläche des Aufklebers selbst stören den Recyclingprozess. Kleine Mengen sind meist unproblematisch, größere Mengen gehören in den Restmüll.
  • Fotos: Fotopapier hat eine spezielle Beschichtung und gehört nicht ins Altpapier.

Die korrekte Entsorgung dieser Materialien ist entscheidend, um die Qualität des gesammelten Altpapiers hoch zu halten und den Recyclinganlagen die Arbeit zu erleichtern.

Warum bestimmte Papiersorten Probleme bereiten

Das Recycling von Papier basiert darauf, die Zellstofffasern wieder voneinander zu lösen und zu einem neuen Brei zu verarbeiten. Materialien, die diesen Prozess stören, sind problematisch. Dazu gehören:

  • Verunreinigungen: Essensreste, Fett, Farbe, oder andere Anhaftungen können den Faserbrei verschmutzen und die Qualität des Endprodukts mindern. Sie müssen aufwendig entfernt werden oder führen dazu, dass ganze Chargen unbrauchbar werden.
  • Fremdmaterialien: Kunststoffbeschichtungen, Aluminiumfolien (wie in Getränkekartons), Metallklammern (oft akzeptiert, da sie entfernt werden), oder Klebstoffe (von Aufklebern oder Klebebändern) lassen sich im Prozess nicht oder nur schwer von den Papierfasern trennen.
  • Kurze Fasern: Papiertücher oder Toilettenpapier bestehen aus Fasern, die bereits mehrfach recycelt wurden oder von Natur aus kurz sind. Sie haben nicht mehr die notwendige Stabilität, um zu neuem hochwertigem Papier verarbeitet zu werden.
  • Spezielle Behandlungen: Thermopapier reagiert auf Wärme und enthält Farbstoffe, die im Recyclingprozess unerwünscht sind. Nassfestes Papier, wie es z.B. für Blumenverpackungen verwendet wird, ist chemisch so behandelt, dass es sich im Wasser nicht auflöst, was für den Auflösungsprozess im Recyclingwerk ein Problem darstellt.

Das Verständnis dieser Gründe hilft, die Notwendigkeit der sorgfältigen Trennung zu erkennen.

Der Weg des Altpapiers: Wie Recycling funktioniert

Wenn Sie Ihr Papier korrekt entsorgen, nimmt es einen spannenden Weg, bevor es zu neuem Papier wird:

  1. Sammlung: Das Altpapier wird in blauen Tonnen oder Containern gesammelt.
  2. Sortierung: In Sortieranlagen wird das Papier nach Qualität und Art getrennt. Fremdstoffe wie Kunststoffe, Metalle oder andere Abfälle werden aussortiert. Moderne Anlagen nutzen optische Scanner und Windsichter für eine effiziente Trennung.
  3. Auflösung (Pulpen): Das sortierte Papier wird in Wasser gegeben und mechanisch zerkleinert und gerührt, bis sich die Fasern voneinander lösen und ein faseriger Brei, der sogenannte „Stoff“, entsteht.
  4. Reinigung: Der Faserbrei wird von restlichen Verunreinigungen wie kleinen Plastikteilchen, Büroklammern oder Klebstoffresten gereinigt.
  5. De-Inking (Entfärbung): Druckfarben werden vom Faserbrei gelöst. Dies geschieht oft durch Zugabe von Chemikalien und Einblasen von Luft, wodurch die Farbpartikel an die Oberfläche steigen und abgeschöpft werden können.
  6. Bleichen (optional): Je nach gewünschter Helligkeit des Endprodukts kann der Faserbrei gebleicht werden.
  7. Papierherstellung: Der gereinigte Faserbrei wird auf einer Siebmaschine entwässert, gepresst und getrocknet, wodurch eine neue Papierbahn entsteht.
  8. Weiterverarbeitung: Die Papierbahn wird aufgerollt, geschnitten und zu neuen Papierprodukten verarbeitet, z.B. zu Zeitungspapier, Karton oder neuem Büropapier.

Dieser Prozess zeigt, wie wichtig es ist, dass das gesammelte Material möglichst rein ist, um die einzelnen Schritte effizient und ohne große Verluste durchführen zu können.

Die Vorteile des Papierrecyclings

Die Bemühungen um korrektes Papierrecycling zahlen sich in vielerlei Hinsicht aus:

  • Schutz der Wälder: Recycling reduziert den Bedarf an Frischfasern aus Holz, was zur Schonung der Wälder beiträgt. Jeder Baum, der nicht gefällt werden muss, ist ein Gewinn für das Klima und die Artenvielfalt.
  • Energieeinsparung: Die Herstellung von Papier aus Recyclingfasern benötigt deutlich weniger Energie (bis zu 60%) als die Produktion aus Holz.
  • Wassereinsparung: Auch der Wasserverbrauch ist beim Recyclingprozess erheblich geringer als bei der Primärproduktion.
  • Reduzierung von Emissionen: Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO2-Emissionen. Zudem fallen bei der Zellstoffproduktion aus Holz umweltbelastende Chemikalien an, die beim Recyclingprozess weitgehend vermieden werden.
  • Weniger Abfall: Durch Recycling wird die Menge an Müll, der auf Deponien verbracht oder verbrannt werden muss, reduziert.
  • Wirtschaftliche Vorteile: Die Recyclingindustrie schafft Arbeitsplätze und spart Rohstoffkosten.

Papierrecycling ist somit ein einfacher, aber äußerst wirksamer Beitrag zum Umweltschutz und zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft.

Praktische Tipps für das Büro

Wie können Sie sicherstellen, dass das Papierrecycling in Ihrem Büro optimal funktioniert?

  • Klare Beschilderung: Stellen Sie gut sichtbare Behälter für Altpapier auf und beschriften Sie diese eindeutig, was hineingehört (und was nicht).
  • Leichte Zugänglichkeit: Platzieren Sie die Papierkörbe strategisch dort, wo Papierabfall anfällt, z.B. neben Druckern, Kopierern und in Teeküchen.
  • Mitarbeiterschulung: Informieren Sie Ihre Kollegen regelmäßig über die richtige Mülltrennung und die Bedeutung des Recyclings.
  • Abfall auditieren: Führen Sie gelegentlich Stichproben durch, um zu sehen, ob die Trennung funktioniert und wo es eventuell noch Aufklärungsbedarf gibt.
  • Vertrauliche Dokumente schreddern: Vertrauliches Papier sollte geschreddert werden. Geschreddertes Papier kann ebenfalls recycelt werden, sollte aber idealerweise in einem separaten Behälter oder einem Papiersack gesammelt werden, damit es nicht als Kleinpartikel verloren geht.

Eine konsequente Umsetzung dieser Tipps verbessert die Recyclingquote und die Qualität des gesammelten Altpapiers erheblich.

Was gilt als Büropapier zum Recycling?
Viele verschiedene Papiersorten können recycelt werden, darunter weißes Büropapier , Zeitungen, farbiges Büropapier, Karton, weißes Computerpapier, Zeitschriften, Kataloge und Telefonbücher.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Hier beantworten wir einige oft gestellte Fragen zum Papierrecycling:

Kann Papier mit Büroklammern oder Heftklammern recycelt werden?

Ja, in der Regel können Papier mit kleinen Metallklammern oder Heftklammern ins Altpapier gegeben werden. Moderne Recyclinganlagen verfügen über Magnetabscheider, die diese Metalle entfernen können. Bei großen Mengen oder Spiralbindungen aus Metall sollten diese jedoch besser separat entsorgt werden.

Was ist mit Briefumschlägen mit Sichtfenstern?

Briefumschläge mit kleinen Kunststoff-Sichtfenstern können meist ebenfalls ins Altpapier gegeben werden. Die dünne Folie wird im Auflösungsprozess vom Papier getrennt und als Fremdstoff aussortiert. Große Fenster oder Umschläge mit Luftpolsterfolie gehören jedoch nicht ins Altpapier.

Gehört Thermopapier (Kassenbons) ins Altpapier?

Nein, Kassenbons oder Faxpapier aus Thermopapier gehören wegen ihrer chemischen Beschichtung nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll.

Können Fotos recycelt werden?

Nein, Fotopapier hat eine spezielle Beschichtung, die es für das normale Papierrecycling ungeeignet macht. Fotos gehören in den Restmüll.

Was mache ich mit benutzten Papiertaschentüchern oder Küchenrollen?

Benutzte Papiertaschentücher, Servietten oder Küchenrollen sind hygienisch bedenklich und ihre Fasern sind zu kurz für das Recycling. Sie gehören in den Restmüll.

Müssen Kartons und Pappe gefaltet werden?

Ja, Kartons sollten flach zusammengelegt werden. Das spart Platz in der Sammeltonne und erleichtert den Transport und die Sortierung.

Durch die Beachtung dieser einfachen Regeln kann jeder einen wichtigen Beitrag zu einem funktionierenden und umweltfreundlichen Papierrecycling leisten. Die richtige Trennung ist der erste und wichtigste Schritt in einem langen Prozess, der Ressourcen schont und unsere Umwelt schützt. Machen Sie mit und gestalten Sie Ihr Büro nachhaltiger!

Wenn du mehr spannende Artikel wie „Büropapier: Richtig recyceln leicht gemacht“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!

Go up