Wer ist der CEO von Rieter?

Rieter: Weltweit führender Textilmaschinenbauer

03/12/2013

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Rieter ist ein international agierendes Unternehmen mit einer langen und reichen Geschichte, das sich als weltweit führender Anbieter von Systemen für die Herstellung von Garn aus Stapelfasern etabliert hat. Mit seinem Hauptsitz in Winterthur, Schweiz, konzentriert sich Rieter auf die Entwicklung und Fertigung von Maschinen, Systemen und Komponenten, die für die Verarbeitung von Naturfasern, synthetischen Fasern sowie deren Mischungen zu Garnen auf wirtschaftlich optimale Weise eingesetzt werden. Die technologisch fortschrittlichen Spinnereilösungen von Rieter tragen massgeblich zur Nachhaltigkeit in der textilen Wertschöpfungskette bei, indem sie den Ressourceneinsatz minimieren.

Wie viele Mitarbeiter hat Rieter Winterthur?
RieterRieter Holding AGSitzWinterthur, SchweizLeitungThomas Oetterli (Verwaltungsratspräsident und CEO) Oliver Streuli (CFO) Roger Albrecht Serge Entleitner Rico RandeggerMitarbeiterzahl5.100 (2023)Umsatz1.418,6 Mio. CHF (2023)

Die Geschichte von Rieter reicht beeindruckende 230 Jahre zurück. Das Unternehmen wurde 1795 von J. J. Rieter & Cie. in Winterthur gegründet. Ursprünglich als Handelsunternehmen für exotische Gewürze und Baumwolle gestartet, entwickelte sich Rieter schnell weiter. Begünstigt durch die napoleonische Kontinentalsperre stieg das Unternehmen mit eigenen Spinnereien in die Textilfertigung ein. Bereits 1833 erwarb Rieter die Gebäude des ehemaligen Klosters Töss in der Nähe von Winterthur, um dort seine Fabrikanlagen zu etablieren.

Übersicht

Firmengeschichte und Entwicklung

Ähnlich wie viele andere Textilhersteller des 19. Jahrhunderts begann Rieter, seine eigene Maschinenfabrik zu betreiben. Diese spezialisierte sich zunehmend auf die Herstellung von Textilmaschinen sowie die zugehörigen Antriebe und Kraftübertragungssysteme. Schon in den frühen 1830er-Jahren lieferte Rieter komplette Spinnereianlagen, einschliesslich Wasserrädern und Transmissionen, ins nahe Ausland. Neben Textilmaschinen stellte Rieter in dieser Zeit auch eine breite Palette anderer Produkte her, darunter elektrische Ausrüstungen für Lokomotiven und Strassenbahnen, Gewehre und Motoren.

Ein bemerkenswerter Aspekt der frühen Rieter-Geschichte ist das soziale Engagement des Unternehmens. Rieter erstellte 1852 die erste Arbeitersiedlung der Schweiz und war damit ein Pionier in der Arbeiterfürsorge. 1891 wurde die Firma von der Familie Rieter in die Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Rieter AG umgewandelt. Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1915, beschloss die Firmenleitung, sich auf die Herstellung von Spinnereimaschinen zu konzentrieren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Rieter, international zu expandieren. 1951 wurde die American Rieter Company in Arlington, USA, gegründet, gefolgt von einer Niederlassung in Coimbatore, Indien, im Jahr 1962. In den 1980er-Jahren expandierte und diversifizierte Rieter stark durch verschiedene Firmenzukäufe. Dazu gehörten 1982 die Übernahme der englischen Firma Ernest Scragg & Sons (Texturiermaschinen) und 1987 die Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG (Rotorspinnmaschinen).

Ein bedeutender Schritt war die Übernahme der schweizerischen Unikeller Holding AG im Jahr 1984, wodurch Rieter als Zulieferer in die Automobilindustrie einstieg. Dies führte 1985 zur Umwandlung der Maschinenfabrik Rieter AG in die Rieter Holding AG als neue Konzern-Dachgesellschaft, während der Textilmaschinenbereich in ein neu gegründetes Tochterunternehmen mit dem Namen Maschinenfabrik Rieter AG überging. Der Automobilgeschäftsbereich wurde 1995 in Rieter Automotive Systems umbenannt.

Im Laufe des Jahres 2010 wurde die Auslagerung der Automobilsparte in ein eigenständiges Unternehmen eingeleitet, das schliesslich 2011 unter dem Namen Autoneum als selbstständiges Unternehmen tätig wurde. Nach einer Krise Anfang der 1990er-Jahre folgten weitere Akquisitionen im Textilbereich.

Wo produziert Rieter?
Das Unternehmen mit Sitz in Winterthur (Schweiz) entwickelt und fertigt Maschinen, Systeme und Komponenten für die wirtschaftlich optimale Verarbeitung von Naturfasern und synthetischen Fasern sowie deren Mischungen.

Rieter heute: Struktur und Präsenz

Der Rieter-Konzern besteht heute aus drei Hauptdivisionen:

  • Machines & Systems
  • Components
  • After Sales

Rieter ist der führende Anbieter von Systemen für die Kurzstapelfaser-Spinnerei und nach eigenen Angaben der einzige Anbieter weltweit, der sowohl die Prozesse für die Spinnereivorbereitung als auch sämtliche vier etablierten Endspinnverfahren abdeckt. Diese umfassende Abdeckung ermöglicht es Rieter, massgeschneiderte Lösungen für seine Kunden anzubieten.

Das Unternehmen unterhält 18 Produktionsstandorte in zehn Ländern weltweit. Insgesamt beschäftigt Rieter global rund 5100 Mitarbeitende (Stand 2023), wovon etwa 16 % in der Schweiz arbeiten. Neben der Schweizer Muttergesellschaft, der Rieter Holding AG, besteht der Konzern aus 35 Tochtergesellschaften in 15 Ländern sowie einem assoziierten Unternehmen in Italien. Diese globale Präsenz, insbesondere in Kernmärkten wie China und Indien, positioniert Rieter als Marktführer im globalen Wettbewerbsumfeld.

Globale Produktions- und Vertriebsstandorte (Auswahl basierend auf Text)

Rieter ist global aufgestellt. Die Produktionsstandorte sind in zehn Ländern verteilt. Der Vertrieb und Service ist ebenfalls weltweit organisiert. Die genaue Verteilung der 18 Produktionsstandorte wird im Detail nicht für alle genannt, aber die Liste der Tochtergesellschaften gibt einen Hinweis auf die globale Präsenz in verschiedenen Ländern:

  • Schweiz: Hauptsitz in Winterthur, Bräcker AG, Graf + Cie AG, Rieter AG, SSM Schärer Schweiter Mettler AG
  • Deutschland: Rieter Components Germany GmbH, Spindelfabrik Suessen GmbH, Wilhelm Stahlecker GmbH, Rieter Automatic Winding GmbH (Hinweis: Rieter Ingolstadt GmbH wurde Ende 2023 geschlossen)
  • Tschechien: Novibra Boskovice s.r.o., Rieter CZ s.r.o. (Hierhin wurde 2017 Produktion aus Ingolstadt verlagert)
  • USA: Rieter America, LLC
  • Indien: Rieter India Pvt. Ltd.
  • China: Rieter China Textile Instruments Co. Ltd.
  • Brasilien: Rieter Brasil Comércio e Representação de Máquinas e Sistemas Têxtiles Ltda.
  • Taiwan: Rieter Asia (Taiwan) Ltd.
  • Türkei: Rieter Textile Machinery Trading & Services Ltd.
  • Usbekistan: Rieter Uzbekistan FE LCC
  • Italien: Assoziiertes Unternehmen
  • Frankreich: Petit Spare Parts SAS (übernommen 2024)

Diese Liste der Tochtergesellschaften verdeutlicht die breite internationale Aufstellung des Unternehmens, sowohl in etablierten Textilmärkten als auch in wachsenden Regionen.

Jüngere Entwicklungen und strategische Anpassungen

Die letzten Jahre waren für Rieter von bedeutenden strategischen Anpassungen geprägt. 2015 wurde am Firmensitz in Winterthur ein Stellenabbau bekannt gegeben. 2017 kündigte Rieter die Streichung von Stellen und die Verlagerung der Produktion von Ingolstadt nach Tschechien an. Im Jahr 2021 übernahm Rieter drei Geschäftsbereiche vom Wettbewerber Saurer, was zu Veränderungen im Verwaltungsrat führte.

Das Jahr 2023 brachte weitere strukturelle Veränderungen mit sich. Es wurde ein zusätzlicher Abbau von bis zu 900 Stellen angekündigt. Ende 2023 wurde der Standort Ingolstadt vollständig geschlossen; die dortige Forschung und Entwicklung sowie die Betreuung von Bestandsmaschinen wurden auf andere Standorte verlagert. Bereits 2019 hatte Rieter sein grosses Werksgelände in Ingolstadt verkauft und sich für verbleibende Tätigkeiten neu eingemietet. Auch am Hauptsitz in Winterthur gab es Veränderungen: 2023 wurde ein grosses Grundstück verkauft. Gleichzeitig wird in Winterthur bis 2024 ein neuer Gebäudekomplex für Verwaltung, Entwicklung und Vertrieb errichtet. Anfang 2024 stärkte Rieter seine Position durch die Übernahme des französischen Unternehmens Petit Spare Parts SAS, einem Zulieferer für Ersatzteile in der Textilbranche.

Führung und Verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat der Rieter Holding AG ist ein zentrales Organ der Unternehmensführung. Gemäss Statuten besteht er aus mindestens fünf und höchstens neun Mitgliedern. Seit dem 12. März 2023 ist Thomas Oetterli als CEO tätig. Zusätzlich wurde er an der Generalversammlung 2023 in den Verwaltungsrat gewählt. Er ist das einzige exekutiv tätige Mitglied des Verwaltungsrats. Alle anderen Mitglieder des Verwaltungsrats gelten gemäss dem Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance als unabhängig. Bei der Besetzung des Verwaltungsrats wird auf eine ausgewogene Zusammensetzung geachtet, die Industrieerfahrung sowie internationale Führungs- und Facherfahrung berücksichtigt.

Was ist das Firmenprofil von Rieter?
Modernste Spinntechnologie von Rieter trägt durch die Minimierung des Ressourceneinsatzes zur Nachhaltigkeit in der textilen Wertschöpfungskette bei. Rieter ist seit 230 Jahren im Geschäft, verfügt über 18 Produktionsstandorte in zehn Ländern und beschäftigt weltweit rund 4 790 Mitarbeitende, davon etwa 16 % in der Schweiz .

Wirtschaftliche Ausrichtung und Ziele

Rieter ist an der SIX Swiss Exchange unter dem Tickersymbol RIEN kotiert. Das Unternehmen strebt im Interesse seiner Aktionäre, Kunden und Mitarbeitenden ein nachhaltiges Wachstum des Unternehmenswerts an. Dieses Ziel soll primär durch organisches Wachstum erreicht werden, aber auch strategische Allianzen und Akquisitionen spielen eine Rolle. Rieter verfolgt kontinuierliches Wachstum bei Umsatz und Profitabilität.

Zusammenfassung wichtiger Fakten zu Rieter

FaktDetails
HauptsitzWinterthur, Schweiz
Gründung1795
TätigkeitsbereichSysteme für die Herstellung von Garn aus Stapelfasern
Produktionsstandorte18 in 10 Ländern
Mitarbeitende (ca. 2023)5100 weltweit (~16% in der Schweiz)
CEO (seit 12.03.2023)Thomas Oetterli
BörsennotierungSIX Swiss Exchange (RIEN)
DivisionenMachines & Systems, Components, After Sales

Häufig gestellte Fragen zu Rieter

Wo hat Rieter seinen Hauptsitz?

Der Hauptsitz von Rieter ist in Winterthur, Schweiz.

Was stellt Rieter her?

Rieter entwickelt und fertigt Maschinen, Systeme und Komponenten zur Herstellung von Garn aus Stapelfasern für Spinnereien. Sie verarbeiten Naturfasern, synthetische Fasern und deren Mischungen.

Wie viele Produktionsstandorte hat Rieter?

Rieter verfügt über 18 Produktionsstandorte weltweit.

In wie vielen Ländern ist Rieter mit Produktionsstandorten vertreten?

Rieter hat Produktionsstandorte in zehn Ländern.

Wie viele Tochtergesellschaften hat Rieter?

Der Konzern umfasst 35 Tochtergesellschaften in 15 Ländern sowie ein assoziiertes Unternehmen in Italien.

Wo produziert Rieter?
Das Unternehmen mit Sitz in Winterthur (Schweiz) entwickelt und fertigt Maschinen, Systeme und Komponenten für die wirtschaftlich optimale Verarbeitung von Naturfasern und synthetischen Fasern sowie deren Mischungen.

Wer ist der aktuelle CEO von Rieter?

Der aktuelle CEO von Rieter ist Thomas Oetterli, ernannt am 12. März 2023.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Rieter weltweit?

Rieter beschäftigt weltweit rund 5100 Mitarbeitende (Stand 2023).

Wie viele Mitarbeiter von Rieter arbeiten in der Schweiz?

Etwa 16 % der weltweiten Belegschaft, also rund 816 Mitarbeitende (basierend auf 5100 gesamt), arbeiten in der Schweiz.

Was sind die Geschäftsbereiche (Divisionen) von Rieter?

Die drei Divisionen von Rieter sind Machines & Systems, Components und After Sales.

Ist Rieter an der Börse kotiert?

Ja, die Aktien der Rieter Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange unter dem Tickersymbol RIEN kotiert.

Rieter bleibt somit ein bedeutender Akteur in der globalen Textilindustrie, der auf eine lange Tradition zurückblickt und sich durch Innovation, globale Präsenz und strategische Anpassungen kontinuierlich weiterentwickelt.

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