27/11/2023
Das Abitur markiert für viele Schülerinnen und Schüler den Höhepunkt ihrer schulischen Laufbahn und öffnet die Türen für Studium oder Berufsausbildung. Insbesondere das Abitur in Bayern wird bundesweit oft als eines der anspruchsvollsten angesehen. Doch wie steht es tatsächlich um den Schwierigkeitsgrad und die Leistungen der bayerischen Abiturienten in diesem Jahr? Ein Blick auf aktuelle Zahlen und Regelungen gibt Aufschluss.
Die Entwicklung des Notendurchschnitts im bayerischen Abitur
Im Jahr 2024 haben die Abiturienten in Bayern einen landesweiten Notendurchschnitt von 2,25 erreicht. Dieser Wert liegt marginal unter dem Durchschnitt des Vorjahres (2,24). Interessanterweise war der Durchschnitt in den Jahren 2021 und 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt waren, mit 2,14 und 2,15 sogar besser. Der aktuelle Schnitt von 2,25 entspricht wieder dem Niveau von 2020.
Im bundesweiten Vergleich erzielte Thüringen im vergangenen Jahr den Spitzenplatz mit einem Durchschnitt von 2,09. Auch dort verschlechterte sich der Durchschnitt in diesem Jahr leicht auf 2,14. Trotz des leichten Rückgangs des Durchschnitts in Bayern zeigte sich Kultusministerin Anna Stolz beeindruckt von den Leistungen und gratulierte allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg.
Wie schwer ist das bayerische Abitur wirklich im Vergleich?
Auch wenn das bayerische Abitur im allgemeinen Sprachgebrauch oft als besonders schwer gilt, zeigen statistische Vergleiche ein differenziertes Bild. Laut Statistik liegt Bayern im Härtegrad des Schulabschlusses hinter Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Dennoch ist das Abitur für die wenigsten Schülerinnen und Schüler ein leichter Weg, unabhängig vom Bundesland.
Die bundesweite Durchfallquote beim Abitur liegt laut Statista bei 4,6 Prozent. Diese Quote ist in den letzten Jahren tendenziell angestiegen, mit Ausnahme der Jahre 2020 und 2021, als es aufgrund der Corona-Pandemie Erleichterungen gab. Insgesamt erreichen knapp 40 Prozent aller Schulabgänger in Deutschland die allgemeine Hochschulreife.
Die Einbringung von Leistungen: Was zählt für die Abiturnote in Bayern?
Ein zentraler Aspekt, der die Abiturnote in Bayern beeinflusst, sind die Halbjahresergebnisse aus der Qualifikationsphase (typischerweise die 12. und 13. Klasse im G9-System). Um die Abiturnote zu berechnen, müssen insgesamt 40 Halbjahresergebnisse eingebracht werden. Dabei gibt es klare Regeln, welche Ergebnisse berücksichtigt werden müssen und welche nicht.
In bestimmten Fächern ist die vollständige Einbringung aller vier Halbjahresergebnisse der Qualifikationsphase verpflichtend. Hierzu zählen:
- Deutsch
- Mathematik
- Das Leistungsfach
- Die Prüfungsfächer
- Die einzige fortgeführte Fremdsprache
- Die einzige fortgeführte Naturwissenschaft
Zusätzlich müssen die Ergebnisse des W-Seminars und der Seminararbeit mit jeweils zwei Halbjahresergebnissen in die Berechnung einfließen.
Im Wahlpflichtbereich und bei freiwillig belegten Fächern sind die Regeln flexibler. Bei verpflichtend belegten Fächern mit vier Halbjahresergebnissen müssen drei eingebracht werden, bei Fächern mit zwei Halbjahresergebnissen eines. Für freiwillig belegte Fächer und Sport besteht keine verpflichtende Einbringung, es können jedoch bis zu drei Halbjahresergebnisse aus Sport eingebracht werden.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Einbringungsverpflichtungen:
| Fach | einzubringende Halbjahresergebnisse |
|---|---|
| Mathematik | 4 |
| Deutsch | 4 |
| Leistungsfach | 4 |
| Prüfungsfächer | 4 |
| Fremdsprache(n) | 4 oder mehr (bei einziger FS) |
| Naturwissenschaft(en) | 4 oder mehr (bei einziger NW) |
| weitere Pflichtfächer mit vier Pflichthalbjahren | 3 |
| weitere Pflichtfächer mit zwei Pflichthalbjahren | 1 |
| Wahlfächer | 0 bis 3 |
| Sport | 0 bis 3 |
| W-Seminar | 2 |
| Seminararbeit | 2 |
Beachten Sie, dass die genaue Anzahl der einzubringenden Halbjahresergebnisse in Fremdsprachen und Naturwissenschaften davon abhängt, ob es sich um die einzige fortgeführte Sprache oder Naturwissenschaft handelt oder um weitere Fächer in diesen Bereichen.
Eine besondere Regelung ist die sogenannte Optionsregel. Diese kann in Fächern genutzt werden, in denen nicht verpflichtend alle Halbjahresergebnisse eingebracht werden müssen. Die Optionsregel erlaubt es, ein Halbjahresergebnis entweder durch das Ergebnis eines anderen Fachs zu ersetzen oder ein Halbjahresergebnis komplett zu streichen. Letzteres ist allerdings nur möglich, wenn dadurch eine Kombination von Abiturfächern ermöglicht wird, die ansonsten zu 41 oder mehr einbringungspflichtigen Halbjahresergebnissen führen würde. Die Optionsregel darf nur einmal angewendet werden und nur in einem Fach, das über vier Halbjahre verpflichtend belegt wurde.
Der passende Taschenrechner für das Abitur in Bayern
Für die Abiturprüfungen in Bayern sind nur bestimmte Taschenrechner zugelassen. Ein häufig empfohlenes Modell, das die Anforderungen erfüllt, ist der CASIO Schulrechner FX-87DE Plus. Dieser technisch-wissenschaftliche Rechner ist in Bayern und Baden-Württemberg zugelassen und entspricht den dortigen Lehrplänen.
Zu den allgemeinen Merkmalen des CASIO FX-87DE Plus gehören ein natürliches Display (Natural V.P.A.M.), eine Dot-Matrix-LCD-Anzeige mit 10 + 2 Stellen und 510 Funktionen. Der Rechner wird über Solarzellen mit Stützbatterie (LR44) betrieben und verfügt über ein Hardcase zum Schutz.
Wichtige Funktionen für das Abitur umfassen Verteilungsfunktionen (Normalverteilung, inverse Normalverteilung, Binomialverteilung, Poissonverteilung), eine Wertetabelle, 164 Einheitenumrechnungen und 40 physikalische Konstanten. Weitere nützliche Features sind ganzzahlige Zufallszahlen, die Darstellung periodischer Dezimalbrüche, deutsche Menüführung, ggT- und kgV-Funktionen, eine Verify-Funktion zur Überprüfung von Gleichungen sowie vielfältige wissenschaftliche Funktionen wie Trigonometrie, Exponential- und Logarithmusfunktionen, Kombinatorik und Permutation.
Auch für die Statistik ist der Rechner gut ausgestattet mit listenbasierter Statistik, Statistik mit einer oder zwei Variablen (inklusive verschiedener Regressionsfunktionen). Die natürliche Eingabe erleichtert die Darstellung von Brüchen, Wurzeln, Potenzen etc.
Häufig gestellte Fragen zum Abitur in Bayern
Ist das bayerische Abitur wirklich das schwerste?
Es wird oft als sehr anspruchsvoll wahrgenommen. Laut Statistik liegt es im Härtegrad jedoch hinter Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Es gehört aber zweifellos zu den anspruchsvolleren Abituren in Deutschland.
Wie hat sich der Notendurchschnitt in Bayern entwickelt?
Der Durchschnitt lag 2024 bei 2,25, eine leichte Verschlechterung gegenüber 2,24 im Jahr 2023. In den Corona-Jahren 2021 und 2022 waren die Durchschnitte mit 2,14 und 2,15 besser. Der Wert von 2,25 entspricht dem von 2020.
Wie viele Halbjahresergebnisse muss ich für die Abiturnote einbringen?
Insgesamt müssen 40 Halbjahresergebnisse aus der Qualifikationsphase in die Abiturnote eingebracht werden.
Welche Fächer muss ich immer vollständig einbringen?
Deutsch, Mathematik, das Leistungsfach, die Prüfungsfächer, die einzige fortgeführte Fremdsprache und die einzige fortgeführte Naturwissenschaft müssen immer mit allen vier Halbjahresergebnissen eingebracht werden. Auch das W-Seminar und die Seminararbeit müssen mit jeweils zwei Ergebnissen eingebracht werden.
Kann ich Ergebnisse streichen oder ersetzen?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen kann die Optionsregel genutzt werden. Sie erlaubt es, ein Halbjahresergebnis in einem Fach, in dem nicht alle Ergebnisse verpflichtend eingebracht werden müssen, durch ein anderes zu ersetzen oder es zu streichen, falls dies notwendig ist, um die Einbringung auf 40 Ergebnisse zu beschränken. Diese Regel darf nur einmal angewendet werden.
Welchen Taschenrechner darf ich im Abitur in Bayern benutzen?
Es sind nur zugelassene Modelle erlaubt. Der CASIO Schulrechner FX-87DE Plus ist in Bayern zugelassen und erfüllt die Anforderungen.
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