23/01/2021
Klebeband ist nicht gleich Klebeband. Für jede Anwendung gibt es das passende Produkt, das optimale Ergebnisse liefert. Ob Sie wertvolle Bücher reparieren, Pakete sicher verschließen oder Oberflächen schützen möchten, die Wahl des richtigen Klebebands ist entscheidend. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Klebebänder ein und beleuchten speziell die Anforderungen an Bänder für die Buchreparatur sowie den Vergleich zwischen PP-Klebeband und PVC-Klebeband für Verpackungszwecke. Darüber hinaus erklären wir wichtige Begriffe, die Ihnen helfen, die Eigenschaften von Klebebändern besser zu verstehen und die beste Entscheidung für Ihre Bedürfnisse zu treffen.

Bücher retten: Das richtige Klebeband für die Buchreparatur
Bücher sind oft mehr als nur bedrucktes Papier; sie sind Begleiter, Wissensspeicher und manchmal sogar liebgewonnene Schätze. Wenn sie durch häufigen Gebrauch oder Alter beschädigt werden, ist eine Reparatur nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Nachhaltigkeit und des Erhalts. Spezielle Reparaturbänder wurden entwickelt, um Bücher schonend und effektiv zu restaurieren.
Wir stellen Ihnen hier drei bewährte Produkte vor: filmoplast® P, filmoplast® P 90 und filmoplast® P 90 Plus. Diese Bänder sind für unterschiedliche Aspekte der Buchreparatur konzipiert.
filmoplast® P: Dieses transparente, selbstklebende Papiertape ist ideal zum Reparieren von Rissen in einzelnen Buchseiten. Es eignet sich auch zum Schützen und Einbetten von Papieren. Dank seiner Transparenz bleibt die überklebte Schrift sehr gut lesbar – das Band ist nahezu unsichtbar im Buch. Der Kleber ist ein lösungsmittelfreier, alterungsbeständiger und dauerelastischer Acrylkleber auf Wasserbasis. Eine schwach alkalische Einstellung des Klebers verhindert Schäden am Papier und bietet gleichzeitig Pufferkapazität gegen Säurefraß. Es wurde speziell für den Einsatz in Bibliotheken und Archiven entwickelt, wo Langlebigkeit und Schonung des Materials oberste Priorität haben.
filmoplast® P 90: Dieses weiße, selbstklebende Papiertape ist vielseitiger einsetzbar. Es dient zum Einkleben ausgerissener Seiten, zur Reparatur alter Buchlagen und insbesondere zur Verstärkung des inneren Buchgelenkes, vor allem bei leichteren Taschenbüchern. Das weiße Spezialpapier kombiniert Stabilität mit Flexibilität, was es ideal für strukturelle Reparaturen macht. Wie filmoplast® P ist auch hier der Kleber schwach alkalisch eingestellt, um das Papier zu schützen und Säurefraß vorzubeugen.
filmoplast® P 90 Plus: Wenn es um größere, schwerere Bücher geht, ist filmoplast® P 90 Plus die richtige Wahl. Dieses weiße, selbstklebende Papier-Reparaturband verfügt über eine besonders starke Klebkraft, ideal zur Verstärkung der Verbindung zwischen Buchdecke und Buchblock. Es ist sehr schmiegsam und trägt kaum auf, was es perfekt für das Einkleben in das Buchgelenk macht, ohne das Buch unnötig zu verdicken. Der Klebstoff ist ein lösemittel-, säure- und phthalatfreier, alterungsbeständiger, nicht vergilbender, dauerelastischer Acrylkleber. Die erhöhte Klebkraft macht es zur robustesten Option der Serie.
Alle drei filmoplast® Produkte sind in praktischen Spendern erhältlich, die die Anwendung erleichtern. Sie haben den Photographic Activity Test (PAT) nach ISO 18916 bestanden, was ihre Eignung für empfindliche Materialien bestätigt.
Vergleich der filmoplast® Buchreparaturbänder
Eigenschaft | filmoplast® P | filmoplast® P 90 | filmoplast® P 90 Plus |
---|---|---|---|
Hauptanwendung | Risse in Seiten, Schutz/Einbettung von Papier | Ausgerissene Seiten, alte Buchlagen, inneres Buchgelenk (leichte Bücher) | Verstärkung Buchdecke/Buchblock (schwere Bücher) |
Farbe/Aussehen | Transparent | Weiß | Weiß |
Trägermaterial | Papier | Papier | Papier |
Klebstofftyp | Acryl (wasserbasiert) | Acryl (wasserbasiert) | Acryl (besonders stark, lösemittelfrei) |
Klebekraft | Standard | Standard | Besonders stark |
pH-Wert Kleber | Schwach alkalisch | Schwach alkalisch | Säurefrei |
Sichtbarkeit auf Text | Sehr gering (transparent) | Sichtbar (weiß) | Sichtbar (weiß) |
Nützliches Zubehör für die Buchreparatur
Für eine perfekte Buchreparatur sind neben dem richtigen Klebeband auch passende Werkzeuge hilfreich:
- Teflon-Falzbein: Gleitet extrem sanft über Oberflächen, hinterlässt keine Spuren und ist klebstoffabweisend. Ideal zum Glätten von Klebestellen.
- Falzbein: Ein klassisches Buchbindewerkzeug, oft aus poliertem Knochen, zum präzisen Falzen und Glätten.
- Filzrakel: Ein weiches Werkzeug, das zum blasenfreien Andrücken von Klebebändern oder Schutzfolien verwendet wird, ohne das Papier zu beschädigen.
Packbänder: PP vs. PVC – Welches Band für welches Paket?
Beim Versenden von Paketen ist ein zuverlässiges Packband unerlässlich. Doch es gibt deutliche Unterschiede, insbesondere zwischen PP- (Polypropylen) und PVC-Klebeband (Polyvinylchlorid). Der Hauptunterschied liegt im Trägermaterial.
Trägermaterial: Bei PP-Klebeband besteht die Trägerfolie aus Polypropylen, bei PVC-Klebeband aus Polyvinylchlorid.
Eigenschaften: PVC-Band ist generell härter, reißfester und strapazierfähiger als Standard-PP-Folie. Es lässt sich zudem immer leise abrollen, wohingegen Sie bei PP-Bändern auf den Zusatz „leise abrollbar“ achten müssen, wenn dies gewünscht ist. Allerdings gibt es hochwertige PP-Bänder, wie z.B. das ENVO TAPE 5800, die in puncto Strapazierfähigkeit, Reißfestigkeit und leisem Abrollen mit PVC-Bändern vergleichbar sind.

Entsorgung und Umwelt: Hier hat PP-Klebeband deutliche Vorteile. Es besteht aus neutralen Rohstoffen, die problemlos verbrannt oder recycelt werden können. Bei der Verbrennung von PVC können giftige Gase entstehen, weshalb es getrennt entsorgt werden sollte. Der größte Vorteil von PP-Band für den Endverbraucher ist, dass es beim Recycling am Karton verbleiben kann. PVC-Packband muss zwingend vom Karton entfernt werden.
Kosten: PP-Bänder sind in der Herstellung einfacher und daher in der Regel preisgünstiger als PVC-Bänder.
Klebstoff: PVC-Bänder sind oft mit hochwertigem Naturkautschuk-Kleber beschichtet. Auch viele PP-Bänder nutzen diesen Kleber. Es gibt aber auch sehr gute Acrylat-Kleber (wie beim ENVO TAPE 5800), die eine vergleichbare Klebekraft bieten und oft alterungsbeständiger sind als Naturkautschuk.
Anwendung: Für schwere Warensendungen oder unter extremen Temperaturbedingungen kann PVC-Band die bessere Wahl sein, *es sei denn*, Sie finden ein hochwertiges PP-Band, das diesen Anforderungen ebenfalls gerecht wird. Für leichte bis mittelschwere Pakete (bis ca. 30 kg) und unter normalen Bedingungen ist PP-Packband in der Regel völlig ausreichend und aufgrund des Preises und der Entsorgungsvorteile oft vorzuziehen.
Rückstandsfreie Entfernung: Wenn Sie das Band später rückstandslos entfernen möchten (z.B. von empfindlichen Oberflächen), sind PVC-Klebebänder oft die bessere Wahl, da viele PP-Kleber aggressiver sind und Rückstände hinterlassen können.
Vergleich: PP-Packband vs. PVC-Packband
Eigenschaft | PP-Klebeband | PVC-Klebeband |
---|---|---|
Trägermaterial | Polypropylen | Polyvinylchlorid |
Reißfestigkeit/Strapazierfähigkeit | Variabel (Standard geringer als PVC, hochwertige vergleichbar) | Hoch (generell) |
Leises Abrollen | Oft nur bei speziellen Varianten | Ja (generell) |
Entsorgung/Recycling | Umweltfreundlicher, kann am Karton bleiben | Kann giftige Gase freisetzen, muss vom Karton entfernt werden |
Kosten | Günstiger (generell) | Teurer (generell) |
Klebstoff | Hotmelt, Acrylat, Naturkautschuk | Naturkautschuk, Acrylat |
Rückstandsfreie Entfernung | Oft schwierig (aggressive Kleber) | Oft besser |
Anwendung | Leichte bis mittelschwere Pakete, normale Bedingungen | Schwere Pakete, extreme Bedingungen (falls kein vergleichbares PP-Band verfügbar) |
PP- und PVC-Klebeband unterscheiden – Der Stifttest
Mit bloßem Auge sind PP- und PVC-Packband oft schwer zu unterscheiden. Ein einfacher Trick hilft: Der Stifttest. Kleben Sie ein Stück Band an eine Oberfläche und ziehen Sie es straff (180-Grad-Winkel). Stechen Sie dann mit einem Stift (z.B. Kugelschreiber) mittig in das gespannte Band. Wenn das Band einreißt, handelt es sich um PP-Klebeband. Entsteht nur ein Loch, ist es PVC-Klebeband.
Die Welt der Klebebänder: Wichtige Begriffe verstehen
Um das richtige Klebeband für eine Aufgabe auszuwählen, ist es hilfreich, einige grundlegende Begriffe zu kennen:
Träger: Dies ist das Grundmaterial des Klebebands, auf das der Klebstoff aufgetragen wird. Beispiele sind Folien (PP, PVC, PET), Papier oder Gewebe.
Klebstoff: Der Haftstoff, der das Klebeband auf einer Oberfläche haften lässt. Es gibt verschiedene Typen wie Acrylat-, Naturkautschuk-, Synthesekautschuk- (Hotmelt) oder Silikonkleber, jeder mit spezifischen Eigenschaften bezüglich Klebekraft, Temperaturbeständigkeit, Alterungsbeständigkeit etc.
Klebekraft (Adhäsion): Beschreibt die Haftung des Klebstoffs auf der Oberfläche des zu verklebenden Materials. Eine hohe Klebekraft bedeutet, dass das Band stark auf dem Untergrund haftet. Sie wird oft in N/25mm gemessen (Kraft pro 25mm Bandbreite).
Klebrigkeit (Tack): Bezeichnet die Fähigkeit eines Klebstoffs, bei leichtem Kontakt sofort eine Haftung aufzubauen. Ein sehr klebriges Band haftet sofort, auch auf rauen Oberflächen, sagt aber nichts über die endgültige Festigkeit aus. Gemessen oft per Kugeltest.

Kohäsion (Scherfestigkeit): Beschreibt den inneren Zusammenhalt der Klebstoffschicht. Eine hohe Kohäsion bedeutet, dass die Klebstoffschicht selbst sehr widerstandsfähig ist und sich nicht leicht spalten lässt. Klebebänder mit geringer Kohäsion können Klebstoffrückstände hinterlassen, wenn sie entfernt werden.
Klebstoffauftrag: Die Menge des auf den Träger aufgetragenen Klebstoffs, gemessen in g/m². Ein höherer Klebstoffauftrag kann die Haftung auf rauen oder unebenen Oberflächen verbessern, sagt aber nicht direkt etwas über die Klebekraft auf glatten Oberflächen aus.
Anfangsklebkraft: Die Haftung, die das Klebeband unmittelbar nach dem Aufbringen auf die Oberfläche aufweist. Manche Kleber (z.B. Hotmelt, Naturkautschuk) haben eine sehr hohe Anfangsklebkraft, während andere (z.B. Acrylate) ihre volle Klebekraft erst nach Stunden oder Tagen erreichen.
Alterungsbeständigkeit: Die Fähigkeit des Klebebands, seine Eigenschaften über einen längeren Zeitraum beizubehalten, ohne signifikant an Klebekraft, Kohäsion oder Trägerintegrität zu verlieren. Wichtig für langfristige Anwendungen wie Buchreparaturen oder luftdichte Verklebungen. Acrylat- und Butyl-Kleber sind oft sehr alterungsbeständig.
Temperaturbereich: Der Bereich, in dem das Klebeband ordnungsgemäß funktioniert. Manche Kleber sind empfindlich gegenüber Kälte oder Hitze, was die Klebekraft beeinträchtigen kann. Der Einsatzbereich bezieht sich auf die Temperatur, bei der die *ausgehärtete* Klebschicht Dauerbelastungen standhält.
Reißfestigkeit: Die Kraft, die benötigt wird, um das Trägermaterial des Klebebands in Längsrichtung zu zerreißen. Wichtig für Packbänder oder Bündelungsbänder.
Reißdehnung: Gibt an, um wie viel Prozent sich das Band dehnen kann, bevor es reißt. Ein dehnbares Band kann Stöße absorbieren.
Luftdichtheit: Die Fähigkeit eines Klebebands oder einer Verklebung, ungewollten Luftaustausch zu verhindern. Besonders wichtig im Bauwesen zur Abdichtung von Gebäudehüllen.
Weichmacherwanderung: Das unerwünschte Wandern von Weichmachern aus einem Material (z.B. PVC-Bodenbelag) in die Klebstoffschicht, was den Kleber schädigen kann. Kleber mit guter Weichmacherbeständigkeit sind hier erforderlich.

Wiederaufnahme: Die Möglichkeit, ein Klebeband nach der Anwendung wieder zu entfernen, ohne Rückstände auf dem Untergrund zu hinterlassen oder diesen zu beschädigen. Wichtig z.B. bei Malerabdeckbändern oder temporären Verklebungen.
Lagerung: Klebebänder sollten idealerweise dunkel, trocken und bei moderater Temperatur (ca. 18°C) gelagert werden, um die Alterungsbeständigkeit zu gewährleisten und die Eigenschaften zu erhalten. Vor der Verarbeitung sollte das Band Raumtemperatur haben.
Häufig gestellte Fragen zu Klebebändern
Hier finden Sie Antworten auf einige gängige Fragen:
Welches Klebeband eignet sich am besten für die Reparatur von Buchseiten?
Für das Reparieren von Rissen in einzelnen Seiten ist filmoplast® P ideal, da es transparent ist und die Schrift lesbar bleibt. Für das Verstärken von Seiten oder Gelenken eignen sich filmoplast® P 90 (leichte Bücher) oder filmoplast® P 90 Plus (schwere Bücher).
Was ist der Hauptunterschied zwischen PP- und PVC-Packband?
Der Hauptunterschied liegt im Trägermaterial (Polypropylen vs. Polyvinylchlorid). PVC ist oft reißfester und lässt sich leiser abrollen, während PP umweltfreundlicher ist, am Karton recycelt werden kann und in der Regel günstiger ist.
Welches Packband ist umweltfreundlicher?
PP-Klebeband gilt als umweltfreundlicher, da es aus neutraleren Rohstoffen besteht und leichter recycelt werden kann, oft sogar am Karton verbleiben darf.
Welches Klebeband klebt am stärksten?
Das hängt von der Anwendung und der Oberfläche ab. Für schwere Pakete bietet PVC oft hohe Klebekraft und Reißfestigkeit. Bei Buchreparaturbändern hat filmoplast® P 90 Plus die stärkste Haftung für strukturelle Verstärkungen. Generell ist die "beste" Klebekraft die, die für die spezifische Aufgabe benötigt wird.
Hinterlassen Klebebänder immer Rückstände?
Nein, das hängt vom Klebstofftyp, dem Trägermaterial, der Oberfläche und der Anwendungsdauer ab. Klebebänder mit guter Kohäsion und spezielle, wiederaufnehmbare Bänder (wie viele Malerabdeckbänder oder Messebänder) sind so konzipiert, dass sie rückstandsfrei entfernt werden können. PVC-Bänder hinterlassen oft weniger Rückstände als aggressive PP-Kleber.
Kann ich PP- und PVC-Packband optisch unterscheiden?
Das ist schwierig. Der einfachste Weg ist der Stifttest: Ein Loch bei PVC, ein Riss bei PP.
Die Auswahl des richtigen Klebebands mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, doch mit dem Wissen über die verschiedenen Typen, Eigenschaften und Anwendungsbereiche finden Sie für jede Herausforderung die passende Klebelösung. Ob Sie alte Bücher restaurieren oder alltägliche Verpackungsaufgaben bewältigen, das richtige Klebeband macht den Unterschied.
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