Was bestellt James Bond an der Bar?

Was trinkt James Bond? Das Vesper Geheimnis

19/02/2020

Rating: 3.93 (3973 votes)

James Bond ist nicht nur für seine gefährlichen Missionen, schnellen Autos und charmanten Auftritte bekannt, sondern auch für seine ganz spezielle Bestellung an der Bar. Wenn 007 einen Drink ordert, ist es oft ein Martini – aber nicht irgendeiner. Dieser berühmte Cocktail hat seine eigene Geschichte, eine präzise Zusammensetzung und eine Zubereitungsart, die der klassischen Barkeeper-Regel widerspricht. Was macht Bonds Martini so besonders, und warum besteht er darauf, dass er 'geschüttelt, nicht gerührt' serviert wird?

Übersicht

Der legendäre Vesper Martini: Mehr als nur ein Drink

Wenn James Bond einen Martini bestellt, meint er in der Regel nicht den klassischen Martini-Cocktail im herkömmlichen Sinne, und er verwechselt ihn schon gar nicht mit Wermut, dem italienischen Würzwein der Firma Martini & Rossi. Bonds bevorzugter Drink ist eine spezielle Variante, die eng mit seiner Geschichte verbunden ist: der Vesper Martini.

Dieser Cocktail zählt zu den Aperitifs und basiert auf einer Mischung aus verschiedenen Spirituosen. Die Standardbestandteile eines Martini sind üblicherweise Gin, Wodka und trockener französischer Wermut. Doch der Vesper hat eine ganz eigene, vom Autor Ian Fleming erfundene Rezeptur.

Warum spielte Timothy Dalton nur zweimal James Bond?
Weit mehr als nur James-Bond-Darsteller: Timothy Dalton wird 75. Timothy Dalton im James-Bond-Film "Lizenz zum Töten". Timothy Dalton sollte als James Bond eine neue Ära der berühmten Filmserie prägen. Wegen eines Rechtsstreits, mit dem er nichts zu tun hatte, kam er nur zu zwei Einsätzen.

Die Geburt des Vesper im 'Casino Royale'

Der ursprüngliche Bond-Martini, der später den Namen Vesper erhielt, wurde vom Autor Ian Fleming für das erste Bond-Buch 'Casino Royale' im Jahr 1953 kreiert. Fleming gab Bond dort eine ganz spezifische Anweisung für seinen Drink. Das Rezept, wie es von Bond selbst beschrieben wird, weicht von der klassischen Martini-Zubereitung ab und enthält eine zusätzliche Zutat.

Die genaue Zusammensetzung des ursprünglichen Bond-Martinis, des Vesper, lautet:

  • Drei Teile Gin
  • Ein Teil Wodka
  • Ein halber Teil Lillet

Diese Mischung wird dann auf Eis zubereitet. Bond benannte dieses spezielle Rezept später nach einer für ihn sehr wichtigen Person: seiner damaligen attraktiven Geliebten namens Vesper. Dies verleiht dem Cocktail eine tiefere, persönliche Bedeutung in der Bond-Saga.

Der Vesper Martini ist somit ein maßgeschneiderter Drink, der nicht nur durch seine Zutaten, sondern auch durch seine Entstehungsgeschichte und Namensgebung einzigartig ist. Es ist ein Symbol für Bonds Präzision und seinen individuellen Geschmack.

Geschüttelt, nicht gerührt: Eine Abweichung mit Grund

Die wohl bekannteste Eigenart von James Bonds Martini-Bestellung ist seine Zubereitungsart: 'Geschüttelt, nicht gerührt'. Dies steht im Widerspruch zur klassischen Barkeeper-Auffassung, insbesondere wenn es um klare Spirituosen wie Gin und Wodka geht.

Die klassische Barkeeper-Regel

Nach der traditionellen Barkeeper-Lehre sollten Cocktails, die hauptsächlich aus klaren Spirituosen bestehen, gerührt und nicht geschüttelt werden. Der Grund dafür ist, dass das Schütteln im Shaker Luftbläschen in den Drink einbringt und winzige Eissplitter abbrechen lässt. Dies kann dazu führen, dass der Cocktail trüb wird und seine klare, reine Optik verliert.

Geschüttelt werden in der Regel nur Cocktailzutaten, die entweder eine unterschiedliche Farbe oder eine andere Konsistenz besitzen, wie zum Beispiel Spirituosen gemischt mit Säften, Sahne oder Sirup. Durch das kräftige Schütteln im Shaker werden diese unterschiedlichen Komponenten effektiv und homogen miteinander vermischt.

Warum bricht Bond die Regel? Die wissenschaftliche Erklärung

James Bond ignoriert bewusst die klassische Regel und besteht darauf, dass sein Martini geschüttelt wird. Dies hat lange Zeit für Diskussionen gesorgt, aber es gibt Erklärungen dafür, die sogar wissenschaftliche Prinzipien einbeziehen.

Vince Ebert hat in der Sendung „Wissen vor acht“ eine interessante Erklärung für Bonds abweichende Vorliebe geliefert. Seine Argumentation basiert auf zwei Hauptpunkten:

1. Intensiverer Eiskontakt und Schnellere Kühlung

Durch das schnelle und kräftige Schütteln kommen die Spirituosen intensiver mit dem Eis in Kontakt als beim langsameren Rühren. Diese größere Oberfläche des Eises, die gleichzeitig mit der Flüssigkeit interagiert, führt dazu, dass sich das Eis schneller auflöst. Das Ergebnis ist ein Cocktail, der anschließend <eiskalt> ist – möglicherweise kälter, als er durch reines Rühren würde.

2. Der Paranuss-Effekt

Der zweite und vielleicht faszinierendste Grund ist die Ausnutzung des sogenannten <Paranuss-Effekt>s. Dieser Effekt beschreibt das Phänomen, bei dem sich in einem gemischten Granulat (oder hier: einer Flüssigkeitsmischung mit unterschiedlich großen Molekülen), das geschüttelt wird, die größeren Partikel (oder Moleküle) an der Oberfläche sammeln, während die kleineren nach unten sinken.

Im Falle von Bonds Martini bedeutet dies, dass durch das Schütteln die größeren Moleküle – die <Geschmacksträger> – an die Oberfläche des Drinks gelangen. Gleichzeitig soll der Alkohol, dessen Moleküle kleiner sind, eher nach unten sinken.

Das Ergebnis: Der perfekte erste Schluck

Die Kombination aus intensiver Kühlung und dem Paranuss-Effekt führt laut dieser Erklärung dazu, dass der erste Schluck des geschüttelten Martinis der geschmackvollste ist. Die kühle Temperatur und die Konzentration der Aromen an der Oberfläche sorgen für ein maximales Geschmackserlebnis gleich zu Beginn.

Der Grund, warum dies für Bond wichtig ist, wird ebenfalls von Ebert erläutert: Da Bond immer sehr in Eile war und oft nur wenig Zeit für einen Drink hatte, konnte er auf diese Weise sicherstellen, dass er wenigstens den ersten Schluck seines Martinis in vollen Zügen genießen konnte, bevor er möglicherweise unterbrochen wurde oder weiterziehen musste.

Die Methode 'geschüttelt, nicht gerührt' ist also nicht nur eine Marotte, sondern hat (zumindest in der fiktiven Welt von James Bond und ihren wissenschaftlichen Erklärungsversuchen) einen praktischen Zweck, um das Geschmackserlebnis zu optimieren, insbesondere unter Zeitdruck.

Zutaten des Vesper Martini im Überblick

Um die Zusammensetzung des Vesper Martinis besser zu veranschaulichen, hier eine Übersicht der von James Bond in 'Casino Royale' angegebenen Bestandteile:

ZutatAnteilAnmerkungen
Gin3 TeileBasisspirituose
Wodka1 TeilErgänzende Spirituose
Lillet½ TeilFranzösischer Aperitif, verleiht eine besondere Note
Trockener Französischer WermutNicht explizit im Vesper-Rezept von Bond genannt, aber Teil des allgemeinen Martini-Konzepts, mit dem der Vesper verglichen wird. Der Vesper ersetzt den Wermut durch Lillet.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Vesper-Rezept von Bond bewusst vom Standard-Martini abweicht, der üblicherweise Gin und Wermut (oder Gin, Wodka und Wermut) enthält. Die Zugabe von <Lillet> ist das charakteristische Merkmal des Vesper.

Häufig gestellte Fragen zu James Bonds Drink

Hier sind einige Antworten auf gängige Fragen rund um den berühmten Martini von James Bond, basierend auf den vorliegenden Informationen:

Was ist ein Vesper Martini?

Ein Vesper Martini ist ein spezieller Cocktail, der von Ian Fleming für die James Bond-Romane erfunden wurde. Er besteht aus Gin, Wodka und Lillet und wurde von Bond nach seiner Geliebten Vesper benannt. Er unterscheidet sich vom klassischen Martini durch die Zugabe von Wodka und insbesondere Lillet anstelle des üblichen Wermuts.

Warum bestellt Bond seinen Martini 'geschüttelt, nicht gerührt'?

Laut einer Erklärung nutzt Bond das Schütteln, um den Drink schneller sehr kalt zu bekommen und den Paranuss-Effekt auszunutzen. Dieser Effekt soll bewirken, dass die Geschmacksträger an die Oberfläche gelangen, sodass der erste Schluck besonders intensiv schmeckt – praktisch für jemanden, der oft in Eile ist.

Was ist der Paranuss-Effekt im Zusammenhang mit Bonds Martini?

Der Paranuss-Effekt beschreibt hier die Idee, dass durch das Schütteln einer Flüssigkeitsmischung mit unterschiedlich großen Molekülen die größeren Moleküle (die Geschmacksträger) nach oben steigen, während die kleineren Moleküle (der Alkohol) eher absinken. Dies soll den Geschmack des ersten Schlucks optimieren.

Wer war Vesper?

Vesper war die attraktive Geliebte von James Bond in Ian Flemings erstem Roman 'Casino Royale'. Bond benannte den von ihm kreierten speziellen Martini-Cocktail nach ihr.

Woraus genau besteht der ursprüngliche Vesper Martini nach Bonds Rezept?

Der ursprüngliche Vesper Martini besteht aus drei Teilen Gin, einem Teil Wodka und einem halben Teil Lillet.

Zusammenfassung

James Bonds berühmter Martini ist weit mehr als nur ein Drink. Der <Vesper> Martini, eine Kreation von Ian Fleming, zeichnet sich durch seine spezifische Mischung aus Gin, Wodka und Lillet aus und wurde nach einer wichtigen Figur in Bonds Leben benannt. Die oft diskutierte Zubereitungsart 'geschüttelt, nicht gerührt' ist entgegen der klassischen Barkeeper-Regel, hat aber laut Erklärungsversuchen den Zweck, den Drink extrem schnell zu kühlen und durch den Paranuss-Effekt das Geschmackserlebnis des ersten Schlucks zu maximieren – ideal für einen vielbeschäftigten Geheimagenten. Dieser ikonische Cocktail ist untrennbar mit der Legende von James Bond verbunden und symbolisiert seine Präzision und seinen einzigartigen Stil.

Wenn du mehr spannende Artikel wie „Was trinkt James Bond? Das Vesper Geheimnis“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!

Go up