12/01/2014
Die Szene ist berühmt, fast schon ein Klischee aus Filmen wie „Wolf of Wall Street“: Im Vorstellungsgespräch, oft für eine Vertriebsposition, legt Ihnen der Interviewer einen Stift auf den Tisch und fordert Sie auf: „Verkaufen Sie mir diesen Stift.“ Viele Bewerber sind von dieser direkten und scheinbar simplen Frage überrascht oder überfordert. Sie fragen sich, was genau der Interviewer hören möchte und wie sie auf ein so alltägliches Objekt wie einen Stift eine überzeugende Verkaufspräsentation aufbauen sollen. Doch die Wahrheit ist: Bei dieser Frage geht es nur am Rande um den Stift selbst. Es geht primär darum, Ihre Verkaufsfähigkeiten, Ihr strategisches Denken und Ihre Fähigkeit zur Bedarfsanalyse zu demonstrieren. Es ist eine Gelegenheit, zu zeigen, dass Sie nicht nur ein Produkt anpreisen können, sondern verstehen, wie man Wert schafft und einen Abschluss erzielt.

In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe dieser klassischen Interviewfrage, decken typische Fehler auf und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Herausforderung „Verkaufen Sie mir diesen Stift“ meistern und das Gespräch zu Ihren Gunsten entscheiden können. Denn eine gut durchdachte Antwort kann mehr über Ihr Potenzial verraten als jede Beschreibung Ihrer bisherigen Erfolge.

- Warum stellen Personaler diese Frage?
- Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten
- Die goldene Regel: Fokus auf den Käufer, nicht auf das Produkt
- Beispiel-Dialog: Den Stift verkaufen
- Verschiedene Verkaufsansätze demonstrieren
- Vergleich der Verkaufsansätze
- Was Sie sonst noch im Vorstellungsgespräch im Vertrieb beachten sollten
- Fazit: Der Stift als Sprungbrett
- Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Warum stellen Personaler diese Frage?
Auf den ersten Blick mag die Frage willkürlich erscheinen, doch sie ist ein effektives Werkzeug für Interviewer, um verschiedene Schlüsselkompetenzen eines Vertriebstalents zu prüfen. Es geht darum, Sie in einer spontanen, hypothetischen Situation zu erleben. Der Stift dient lediglich als neutrales Objekt, das jeder kennt, aber das keine vorgegebene „Verkaufsgeschichte“ mit sich bringt. Die Interviewer möchten sehen:
- Ihre Fähigkeit zur Bedarfsanalyse: Können Sie herausfinden, was der potenzielle „Kunde“ (der Interviewer) wirklich braucht, anstatt einfach Produktmerkmale herunterzubeten?
- Ihr Zuhören: Achten Sie auf die Antworten des Interviewers auf Ihre Fragen? Passen Sie Ihre Argumentation an?
- Ihre Fähigkeit, Wert zu schaffen: Können Sie dem Stift einen Mehrwert geben, der über seine physischen Eigenschaften hinausgeht und sich an den Bedürfnissen des Interviewers orientiert?
- Ihre Kreativität und Spontaneität: Wie gehen Sie mit einer unerwarteten Situation um? Können Sie schnell eine Strategie entwickeln?
- Ihr Umgang mit Druck: Bleiben Sie ruhig und selbstbewusst, auch wenn die Situation künstlich oder herausfordernd ist?
- Ihre Abschlussstärke: Können Sie am Ende des „Gesprächs“ zu einem klaren Abschluss kommen?
- Ihre Persönlichkeit: Zeigen Sie Enthusiasmus, Empathie und Authentizität?
Im Grunde ist es ein Miniatur-Verkaufsgespräch unter Beobachtung. Der Interviewer möchte nicht nur wissen, *ob* Sie verkaufen können, sondern vor allem, *wie* Sie verkaufen.
Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten
Bevor wir uns den erfolgreichen Strategien zuwenden, ist es wichtig zu wissen, welche Fallen Sie umgehen müssen. Viele Bewerber machen aus Nervosität oder mangelnder Vorbereitung typische Fehler, die ihre Chancen schmälern:
- Fokus auf Merkmale statt Vorteile: Die häufigste Falle. Sie beginnen sofort, den Stift zu beschreiben: „Dieser Stift hat eine tolle Tinte, er liegt gut in der Hand, das Design ist ergonomisch…“. Das ist nett, aber es sagt dem Interviewer nichts darüber, warum *er* diesen Stift *brauchen* oder *wollen* sollte. Es ist wie ein generischer Lebenslauf, der nicht auf die spezifische Stelle zugeschnitten ist.
- Clevere, aber leere Sprüche: Zitate wie „Angebot und Nachfrage“ oder trickreiche Antworten mögen auf den ersten Blick intelligent wirken, aber ihnen fehlt die Substanz. Sie zeigen keine echten Verkaufsfähigkeiten oder das Verständnis für den Kunden.
- Keine Fragen stellen: Direkt mit dem Verkauf beginnen, ohne den Bedarf zu kennen. Das ist wie ein Arzt, der eine Diagnose stellt, ohne den Patienten zu untersuchen.
- Unsicherheit oder Zögern: Die Frage als unangenehm empfinden und dies durch Körpersprache oder zögerliche Antworten zeigen.
- Lügen oder Übertreiben: Dem Stift übermenschliche Fähigkeiten zuschreiben. Der Interviewer weiß, dass es nur ein Stift ist. Bleiben Sie glaubwürdig.
- Den Fokus verlieren: Sich vom Thema ablenken lassen oder in Details versinken, die für den Verkauf irrelevant sind.
Vermeiden Sie diese Fehler, indem Sie sich bewusst machen, dass es ein Test Ihrer Methodik ist, nicht Ihrer Fähigkeit, ein gewöhnliches Objekt als Wunder zu verkaufen.
Die goldene Regel: Fokus auf den Käufer, nicht auf das Produkt
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Fokus vom Stift auf den Interviewer als potenziellen Käufer zu verschieben. Ihr Ziel ist es, den Stift als Lösung für ein (vielleicht noch unentdecktes) Problem oder Bedürfnis des Interviewers zu positionieren. Hier ist ein bewährter Ansatz in Schritten:
1. Stellen Sie die richtigen Fragen (Bedarfsanalyse)
Beginnen Sie nicht mit dem Verkauf, sondern mit Fragen. Zeigen Sie echtes Interesse am Interviewer und seiner Nutzung von Stiften. Beispiele für Fragen:
- „Wann haben Sie das letzte Mal einen Stift benutzt?“ (Hilft zu verstehen, wie oft und in welchem Kontext Stifte benötigt werden.)
- „Wofür benutzen Sie Stifte typischerweise?“ (Für Unterschriften, Notizen, Zeichnungen, lange Schreibarbeiten?)
- „Welchen Stift benutzen Sie normalerweise und was gefällt Ihnen daran, was weniger?“ (Erkennt Präferenzen und potenzielle Schwachstellen der aktuellen Lösung.)
- „Gibt es bestimmte Anforderungen an einen Stift für Ihre Arbeit oder Ihre täglichen Aufgaben?“ (Findet spezifische Bedürfnisse heraus.)
Diese Fragen zeigen, dass Sie nicht nur ein Produkt verkaufen wollen, sondern eine Lösung anbieten möchten. Sie sammeln Informationen, um Ihren Pitch maßzuschneidern. Denken Sie daran: Stellen Sie nicht *alle* Fragen auf einmal, sondern wählen Sie ein oder zwei relevante aus, um das Gespräch zu beginnen.
2. Hören Sie genau zu und qualifizieren Sie den Käufer
Basierend auf den Antworten des Interviewers passen Sie Ihre Argumentation an. Wenn er sagt, er unterschreibt viele wichtige Dokumente, wissen Sie, dass Zuverlässigkeit, ein sauberes Schriftbild und vielleicht ein professionelles Aussehen wichtig sind. Wenn er Notizen in Besprechungen macht, sind vielleicht Komfort und Tintenfluss entscheidend. Durch das Zuhören qualifizieren Sie den Käufer – Sie verstehen seine Bedürfnisse und können abschätzen, ob der Stift (oder genauer gesagt, die Lösung, die der Stift bietet) für ihn relevant ist. Qualifizierende Fragen helfen auch zu verstehen, ob der Bedarf akut ist oder eher langfristig.
3. Schaffen Sie Wert, bevor Sie über den Preis sprechen
Springen Sie niemals sofort zum Preis. Bauen Sie stattdessen den Wert des Stiftes auf, indem Sie ihn direkt mit den zuvor identifizierten Bedürfnissen des Interviewers verknüpfen. Übersetzen Sie Merkmale in Vorteile. Anstatt zu sagen „Der Stift hat eine flüssige Tinte“, sagen Sie (basierend auf der Bedarfsanalyse): „Da Sie viele wichtige Dokumente unterschreiben, ist ein sauberes und professionelles Schriftbild unerlässlich. Die spezielle Tinte dieses Stiftes sorgt für einen besonders gleichmäßigen Fluss, der Ihre Unterschrift immer makellos aussehen lässt.“ Oder: „Sie erwähnten, dass Sie lange Notizen machen; die ergonomische Form dieses Stiftes sorgt dafür, dass Ihre Hand auch nach Stunden nicht ermüdet.“
4. Schaffen Sie Dringlichkeit (optional, aber effektiv)
Sobald Sie den Wert etabliert haben, können Sie, falls passend, eine leichte Dringlichkeit erzeugen. Das muss nicht aggressiv sein. Es kann so einfach sein wie: „Gerade von diesem Modell haben wir nur noch wenige Exemplare auf Lager.“ Oder: „Viele unserer Kunden, die ebenfalls regelmäßig Verträge unterzeichnen, greifen zu diesem Modell.“ Dies kann den Entscheidungsprozess positiv beeinflussen.
5. Gehen Sie zum Abschluss über
Nachdem Sie die Bedürfnisse des Interviewers angesprochen, Wert geschaffen und eventuell Dringlichkeit aufgebaut haben, ist es Zeit für den Abschluss. Seien Sie direkt und selbstbewusst, aber nicht aufdringlich. Eine einfache Frage wie: „Basierend auf dem, was Sie mir erzählt haben, scheint dieser Stift ideal für Ihre Bedürfnisse zu sein. Möchten Sie ihn heute mitnehmen?“ oder „Soll ich Ihnen einen dieser Stifte reservieren?“ ist oft ausreichend. Manchmal müssen Sie vielleicht auf einen Einwand reagieren (z. B. „Ich habe schon viele Stifte“), was eine weitere Gelegenheit bietet, Ihre Fähigkeiten zu zeigen (Einwandbehandlung).

Beispiel-Dialog: Den Stift verkaufen
Hier ist ein kurzer Dialog, der die Schritte illustriert:
Interviewer: „Verkaufen Sie mir diesen Stift.“
Bewerber: „Gerne. Bevor ich Ihnen diesen speziellen Stift vorstelle, darf ich Sie kurz fragen: Wofür benutzen Sie üblicherweise Stifte in Ihrem Arbeitsalltag?“
Interviewer: „Hauptsächlich für Unterschriften und schnelle Notizen in Besprechungen.“
Bewerber: „Verstehe. Und legen Sie dabei Wert auf ein besonders sauberes Schriftbild, gerade bei Unterschriften, oder darauf, dass der Stift auch bei längeren Notizen gut und ermüdungsfrei in der Hand liegt?“
Interviewer: „Ja, beides eigentlich. Nichts ist ärgerlicher als eine verschmierte Unterschrift, und lange Besprechungen gibt es oft.“
Bewerber: „Perfekt. Genau dafür ist dieser Stift konzipiert. Seine spezielle Tinte trocknet extrem schnell und verhindert so unschöne Verschmierungen – Ihre Unterschrift sieht immer professionell aus. Gleichzeitig sorgt die ausbalancierte Gewichtsverteilung und das angenehme Material dafür, dass er auch bei langen Schreibphasen komfortabel in der Hand liegt. Das macht ihn zum idealen Begleiter für Ihre Unterschriften und Besprechungen. Angesichts Ihrer Anforderungen bin ich überzeugt, dass Sie mit diesem Stift sehr zufrieden sein werden. Soll ich Ihnen diesen Stift für Ihre nächste Besprechung mitgeben?“
Interviewer: „Das klingt gut. Ja, nehme ich.“
Beachten Sie, wie der Bewerber nicht über die Farbe oder das Design spricht (Merkmale), sondern die Antworten des Interviewers nutzt, um den Stift als direkte Lösung für dessen Bedürfnisse (saubere Unterschrift, Komfort bei Notizen) zu positionieren (Vorteile).
Verschiedene Verkaufsansätze demonstrieren
Die Frage „Verkaufen Sie mir diesen Stift“ ermöglicht es Ihnen auch, verschiedene Verkaufsansätze zu demonstrieren, je nachdem, welche Art von Vertriebsposition Sie anstreben oder welche Facette Ihrer Fähigkeiten Sie hervorheben möchten.
1. Der lösungsbasierte Ansatz (Solution Selling)
Dies ist der am häufigsten empfohlene Ansatz und der, den wir im Beispiel-Dialog gesehen haben. Er ist kundenorientiert. Sie identifizieren ein Problem oder Bedürfnis des Kunden und präsentieren das Produkt als die passende Lösung. Dies zeigt, dass Sie den Kunden in den Mittelpunkt stellen und nicht nur ein Produkt „drücken“ wollen.
2. Der wertorientierte Ansatz (Value-Added Selling)
Hier konzentrieren Sie sich darauf, den einzigartigen Wert oder die Vorteile des Produkts hervorzuheben, die es von Alternativen abheben. Sie betonen, wie das Produkt dem Kunden einen spürbaren Mehrwert liefert, der den Preis rechtfertigt. Dies kann auch auf Merkmale basieren, solange diese klar mit Kundenvorteilen verknüpft werden (z.B. „Die langlebige Mine spart Ihnen im Jahr X Euro an Ersatzkosten“).
3. Der Problem-Schaffungs-Ansatz (Problem Creation/Challenger Sale)
Dieser Ansatz ist etwas anspruchsvoller und aggressiver, kann aber beeindruckend sein, wenn er richtig eingesetzt wird. Sie decken ein Problem auf, das dem Kunden vielleicht noch nicht bewusst war, und positionieren Ihr Produkt als die Lösung. Beispiel: „Benutzen Sie oft Stifte, deren Tinte auf der Rückseite des Papiers durchdrückt? Das kann wichtige Notizen unleserlich machen. Dieser Stift hier hat eine spezielle Tinte, die das verhindert.“ Dies zeigt, dass Sie den Markt und potenzielle Schwachstellen verstehen und proaktiv Lösungen anbieten können.
4. Der Beziehungsansatz (Relationship Selling)
Während Sie den Stift verkaufen, können Sie auch betonen, dass es Ihnen um eine langfristige Beziehung geht. Dies ist schwieriger mit einem einzelnen Stift zu demonstrieren, aber Sie können es durch Ihre Art des Gesprächs und eine abschließende Bemerkung einfließen lassen, z.B. „Es war mir wichtig, den perfekten Stift für Sie zu finden. Auch nach dem Kauf bin ich natürlich für weitere Fragen da.“ Dies zeigt, dass Sie an Kundentreue und langfristigem Erfolg interessiert sind.

Es ist hilfreich, sich vorab zu überlegen, welchen Ansatz Sie verfolgen möchten, oder flexibel zu sein, je nachdem, wie der Interviewer auf Ihre Fragen reagiert.
Vergleich der Verkaufsansätze
Um die Unterschiede zu verdeutlichen, hier eine kleine Vergleichstabelle:
| Ansatz | Fokus liegt auf... | Kernfrage/Strategie | Zeigt Kompetenz in... |
|---|---|---|---|
| Lösungsbasiert | Kundenbedürfnis/-problem | „Welches Problem kann ich für Sie lösen?“ | Bedarfsanalyse, Zuhören, Kundenzentrierung |
| Wertorientiert | Einzigartigem Wert des Produkts | „Welchen Mehrwert bietet mein Produkt, der andere nicht haben?“ | Produktkenntnis, Vorteilsargumentation |
| Problem-Schaffung | Unbekanntem Problem des Kunden | „Welches Problem haben Sie (noch) nicht erkannt, das ich lösen kann?“ | Marktkenntnis, proaktive Lösungsfindung |
| Beziehungsbasiert | Langfristiger Kundenbindung | „Wie baue ich Vertrauen und eine langfristige Beziehung auf?“ | Kommunikation, Empathie, Kundenorientierung |
Was Sie sonst noch im Vorstellungsgespräch im Vertrieb beachten sollten
Die „Verkaufen Sie mir diesen Stift“-Frage ist nur ein Teil des Gesprächs. Um im Vertriebsinterview zu glänzen, denken Sie auch an folgende Punkte:
1. Recherchieren Sie das Unternehmen und seine Produkte
Zeigen Sie, dass Sie sich mit den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens, seiner Zielgruppe und seinen Herausforderungen auseinandergesetzt haben. Können Sie die Frage „Warum interessieren Sie sich gerade für unser Unternehmen?“ überzeugend beantworten? Verstehen Sie, was in der Branche vor sich geht? Dieses Wissen hilft Ihnen, relevantere Fragen zu stellen und Ihre eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten besser auf die Bedürfnisse des Unternehmens zu beziehen.
2. Seien Sie auf Einwände vorbereitet
Im Verkauf gehören Einwände dazu. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Bedenken ein Kunde (oder Interviewer) haben könnte und wie Sie darauf reagieren würden. Das zeigt Ihre Fähigkeit zur Einwandbehandlung.
3. Heben Sie vergangene Erfolge hervor
Seien Sie bereit, konkrete Beispiele für Ihre Vertriebserfolge zu nennen. Wie haben Sie Abschlüsse erzielt? Wie haben Sie schwierige Kunden gewonnen oder gehalten? Nutzen Sie die STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result), um Ihre Geschichten strukturiert und überzeugend zu erzählen.
4. Zeigen Sie Ihre Persönlichkeit
Vertrieb lebt von Persönlichkeit. Seien Sie authentisch, zeigen Sie Enthusiasmus und Selbstbewusstsein. Wie auch im ersten Tipp aus den bereitgestellten Informationen erwähnt: Zeigen Sie sich als komplette Persönlichkeit. Bringen Sie Ihren Humor und Ihre Ernsthaftigkeit, Ihre Stärken und ja, wohl dosiert, auch Ihre Schwächen mit ein. Seien Sie mutig und zeigen Sie Emotionen, wo es passt. Ein Vorstellungsgespräch, gerade im Vertrieb, ist eine Gelegenheit, eine Verbindung aufzubauen – nutzen Sie sie.
5. Stellen Sie eigene Fragen
Am Ende des Gesprächs haben Sie fast immer die Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen. Nutzen Sie diese! Fragen Sie zum Beispiel nach den Erwartungen an die Position in den ersten Monaten, nach der Unternehmenskultur oder nach Weiterbildungsmöglichkeiten. Das zeigt Ihr Interesse und Ihre Voraussicht.

Fazit: Der Stift als Sprungbrett
Die Frage „Verkaufen Sie mir diesen Stift“ ist kein Trick, sondern eine durchdachte Methode, um Ihr Vertriebstalent zu erkennen. Es geht nicht darum, den Stift selbst zu verkaufen, sondern den Prozess zu demonstrieren: Zuhören, Bedarf erkennen, Wert schaffen, überzeugen und zum Abschluss kommen. Indem Sie sich auf den potenziellen Käufer konzentrieren, gezielte Fragen stellen und den Stift als Lösung für dessen spezifische Bedürfnisse positionieren, zeigen Sie, dass Sie die grundlegenden Prinzipien des erfolgreichen Verkaufs verstehen. Bereiten Sie sich auf diese Frage vor, üben Sie verschiedene Ansätze und sehen Sie sie als Chance, Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Mit der richtigen Strategie und einer authentischen Persönlichkeit können Sie diese Herausforderung meistern und den Grundstein für Ihren Erfolg im Vertrieb legen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hier beantworten wir einige weitere Fragen, die im Zusammenhang mit Vertriebsinterviews oder der „Stift“-Frage oft auftauchen:
Was ist die Idee hinter „Verkauf mir diesen Stift“?
Die Idee ist, Ihre grundlegenden Verkaufsfähigkeiten in einer spontanen Situation zu testen. Es geht darum, wie Sie auf einen Bedarf eingehen (oder einen schaffen), Wert kommunizieren und einen Abschluss versuchen, nicht um das Produkt selbst.
Welche Fragen im Vorstellungsgespräch Vertriebs werden häufig gestellt?
Neben der Stift-Frage oft: Warum interessieren Sie sich für unser Unternehmen/unsere Branche? Was reizt Sie am Vertrieb? Wie gehen Sie mit Ablehnung/schwierigen Kunden um? Erzählen Sie von einem Verkaufsabschluss, auf den Sie stolz sind. Wie erreichen Sie Ihre Ziele? Wie gut kennen Sie unsere Produkte/Dienstleistungen? Wie würden Sie Neukunden gewinnen?
Wie verkauft man sich gut im Vorstellungsgespräch allgemein?
Seien Sie authentisch und zeigen Sie Ihre Persönlichkeit (Stärken, Interessen). Zeigen Sie Selbstbewusstsein und Enthusiasmus für die Stelle und das Unternehmen. Kommunizieren Sie klar Ihre Motivation und Eignung, indem Sie Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten mit den Anforderungen der Stelle verknüpfen. Stellen Sie intelligente Fragen und zeigen Sie echtes Interesse. Bereiten Sie sich gut vor, sowohl inhaltlich als auch mental, um ruhig und souverän aufzutreten.
Soll ich im Stift-Verkaufsgespräch nach dem Preis fragen oder ihn nennen?
Idealerweise nicht sofort. Versuchen Sie zuerst, den Wert des Stiftes für den Interviewer zu etablieren. Wenn der Interviewer nach dem Preis fragt, können Sie darauf eingehen. Sie können auch selbst den Preis nennen, aber erst nachdem Sie ausreichend Wert aufgebaut haben, damit der Preis gerechtfertigt erscheint. Manchmal ist es auch geschickt, den Preis offenzulassen, da es ja nur eine Übung ist.
Wie reagiere ich, wenn der Interviewer sagt: „Ich brauche keinen Stift“?
Das ist ein klassischer Einwand. Nehmen Sie ihn auf. Antworten Sie zum Beispiel: „Das verstehe ich. Die meisten Menschen haben bereits Stifte. Darf ich dennoch kurz zeigen, welchen einzigartigen Vorteil dieser Stift hat, der ihn von denen unterscheidet, die Sie bereits besitzen?“ oder „Das ist in Ordnung. Aber vielleicht kennen Sie jemanden, für den ein Stift mit diesen Eigenschaften – [Nennen Sie einen Hauptvorteil, z.B. der nicht schmiert] – nützlich wäre?“ Dies zeigt, dass Sie mit Einwänden umgehen und kreativ nach Lösungen oder anderen potenziellen Anwendungsfällen suchen können.
Wenn du mehr spannende Artikel wie „Meistern Sie die Frage: Verkaufen Sie mir diesen Stift!“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!
