20/10/2020
Linklaters ist ein Name, der untrennbar mit dem internationalen Wirtschaftsrecht verbunden ist. Als eine der weltweit führenden Sozietäten berät sie Mandanten bei komplexen Transaktionen und rechtlichen Herausforderungen. Doch was macht Linklaters aus, und wie hat sich die Kanzlei zu ihrer heutigen Form entwickelt? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte basierend auf den verfügbaren Informationen.

Die Frage, ob Linklaters eine Großkanzlei ist, lässt sich eindeutig mit Ja beantworten. Zahlreiche Indizien aus den bereitgestellten Informationen sprechen dafür: Die schiere Größe der Sozietät, insbesondere nach dem Zusammenschluss im Jahr 2001, als mehr als 1500 Rechtsanwälte Teil der Kanzlei wurden. Die internationale Ausrichtung mit Büros in wichtigen globalen Finanz- und Wirtschaftszentren, wie sie beispielsweise Oppenhoff & Rädler bereits vor der Fusion unterhielt. Die Art der Mandate, die Linklaters bearbeitet – darunter große nationale und internationale M&A-Transaktionen, öffentliche Übernahmen und komplexe Finanzierungen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die Kanzlei in Deutschland, Europa und weltweit viele M&A League Tables anführt, unterstreicht ihre herausragende Marktposition und ihr Volumen, welches typisch für eine Großkanzlei ist.
- Die Entstehungsgeschichte von Linklaters
- Die Kernkompetenzen: Was Linklaters leistet
- Corporate und M&A-Transaktionen
- Finanzrecht und Kapitalmärkte
- Private Equity
- Steuerrechtliche Beratung
- Wettbewerbs- und Kartellrecht
- Restrukturierung und Insolvenz
- Immobilienrecht
- Prozessführung und Schiedsverfahren
- Arbeitsrecht
- Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT)
- Öffentliches Wirtschaftsrecht und Regulierte Märkte
- Linklaters im Fokus der Medien
- Wichtige Ansprechpartner bei Linklaters in Deutschland
- Häufig gestellte Fragen zu Linklaters
- Zusammenfassung
Die Entstehungsgeschichte von Linklaters
Die Geschichte von Linklaters ist eine Geschichte von Wachstum, strategischen Zusammenschlüssen und internationaler Expansion. Der Ursprung des englischen Teils der Kanzlei liegt im Jahr 1838. Ein wichtiger Meilenstein in der frühen Entwicklung war die Fusion im Jahr 1920 mit der Kanzlei Paines, die zur Umfirmierung in Linklaters & Paines führte.
Die Verbindung zum deutschen Markt wurde im Jahr 1998 durch die Gründung von Linklaters & Alliance geknüpft. Dies war eine Partnerschaft mit anderen führenden europäischen Kanzleien, darunter die deutsche Sozietät Oppenhoff & Rädler. Diese Allianz war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer paneuropäischen Präsenz.
Der deutsche Partner Oppenhoff & Rädler blickte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1908 nach Köln. Ab den 1960er-Jahren firmierte die Kanzlei unter dem Namen Oppenhoff & Schneider und entwickelte sich unter der prägenden Figur Walter Oppenhoff zu einer angesehenen partnerschaftlich organisierten Sozietät. Durch mehrere Fusionen, insbesondere die Einbeziehung der steuerrechtlich und betriebswirtschaftlich starken Sozietät Rädler Raupach im Jahr 1995, entstand Oppenhoff & Rädler in jener Form, die vor dem Zusammenschluss mit Linklaters bestand. Oppenhoff & Rädler war bereits eine international ausgerichtete Kanzlei mit Büros in Berlin, Frankfurt, Köln, München, Brüssel, New York und London.
Ein entscheidender Moment war die Liberalisierung des deutschen anwaltlichen Berufsrechts, ein Prozess, den Oppenhoff & Rädler selbst juristisch begleitet und vor dem Bundesgerichtshof mit erstritten hatte. Im Zuge dieser Entwicklung schloss sich Oppenhoff & Rädler im Januar 2001 mit der englischen Sozietät Linklaters zusammen. Dieser Zusammenschluss schuf eine juristische Einheit von beträchtlicher Größe, die mehr als 1500 Rechtsanwälte sowie Steuerberater und Wirtschaftsprüfer umfasste. Bemerkenswert ist die Beteiligung von Michael Oppenhoff, dem Sohn von Walter Oppenhoff, an diesem Zusammenschluss.
Im Jahr 2007 erfolgte eine strukturelle Anpassung: Die Sozietät wurde in eine Limited Liability Partnership (LLP) nach englischem Recht überführt. Diese Rechtsform ist in internationalen Kanzleien weit verbreitet.
Ebenfalls im Jahr 2007 gab Linklaters eine strategische Entscheidung für den deutschen Markt bekannt, die zu einer Veränderung der Präsenz führte. Der Standort in Köln wurde geschlossen und stattdessen ein neues Büro in Düsseldorf eröffnet. Diese Neuausrichtung wurde auch durch Zugänge von Wettbewerbern wie Freshfields gestärkt. In der Folge entschieden sich einige ehemalige Oppenhoff-&-Rädler-Partner, darunter Michael Oppenhoff, Linklaters zu verlassen und in Köln eine neue Kanzlei unter dem Namen Oppenhoff & Partner zu gründen. Dies illustriert die Dynamik im Markt der Großkanzleien und die Bedeutung der historischen Wurzeln.
Die Kernkompetenzen: Was Linklaters leistet
Linklaters ist für ihre umfassende und hochspezialisierte Rechtsberatung in den zentralen Bereichen des Wirtschaftsrechts bekannt. Die Kanzlei ist darauf ausgerichtet, Mandanten bei komplexen und oft grenzüberschreitenden Sachverhalten zu begleiten.
Corporate und M&A-Transaktionen
Ein Aushängeschild der Kanzlei ist zweifellos die Corporate/M&A-Praxis. Das Team berät bei einigen der größten und komplexesten nationalen und internationalen Unternehmenstransaktionen. Dazu gehören öffentliche Übernahmen, umfangreiche Restrukturierungen und komplizierte Fragen des Aktienrechts. Die führende Position in den M&A League Tables weltweit belegt die Expertise und das hohe Volumen an Transaktionen, die von Linklaters begleitet werden.
Finanzrecht und Kapitalmärkte
Das Finanzrecht ist ein weiterer Eckpfeiler der Beratung. Die Finanzrechtsteams sind an Transaktionen, Investments und Corporate Finance Aktivitäten beteiligt und verfügen über Expertise in deutschem, englischem und US-Recht. Linklaters nimmt eine führende Rolle ein bei Banking-Themen, Akquisitions- und Projektfinanzierungen, Transaktionen an den Equity und Debt Capital Markets, Fragen des Aufsichtsrechts, True Sale und synthetischen Verbriefungen, Derivaten sowie anderen strukturierten Finanzierungen und Investment Funds.

Private Equity
Ein dediziertes Team widmet sich dem Private Equity-Sektor. Es berät Investoren, Banken und PE-finanzierte Unternehmen durch alle Phasen eines Investments, von der Strukturierung bis zum Exit.
Steuerrechtliche Beratung
Die Steuergruppe arbeitet eng mit den anderen Praxisgruppen zusammen, um innovative steuerliche Lösungen anzubieten. Die Beratung umfasst die steuerliche Strukturierung von Finanzierungen und M&A-Transaktionen, Transferpreise und die Vertretung von Mandanten vor Finanzgerichten. Steuerliche und betriebswirtschaftliche Aspekte werden bei der Mandatsarbeit stets integriert.
Wettbewerbs- und Kartellrecht
Die Wettbewerbs- und Kartellrechtler von Linklaters vertreten deutsche und internationale Unternehmen vor wichtigen Behörden wie der Europäischen Kommission und dem Bundeskartellamt sowie vor deutschen und europäischen Gerichten. Ihre Beratung umfasst Fusionskontrollverfahren, Fragen des Marktmissbrauchs und staatliche Beihilfen.
Restrukturierung und Insolvenz
Im Bereich Restrukturierung und Insolvenz berät Linklaters Unternehmen in der Krise, Gläubiger, Anteilsinhaber und Investoren. Das internationale Team begleitet bei Reorganisationsmaßnahmen, der Durchsetzung von Sicherungsinteressen, Finanzierungsrestrukturierungen und Distressed M&A, was auch Transaktionen mit notleidenden Krediten (Non Performing Loans) einschließt.
Immobilienrecht
Die Immobilienrechtspraxis berät Investoren, Entwickler und Finanzierer. Das Spektrum reicht von großen nationalen und internationalen Immobilientransaktionen über komplexe, steueroptimierte Finanzierungen bis hin zu Projektentwicklungen. Ein erfahrenes Notariat ergänzt das Beratungsangebot.
Prozessführung und Schiedsverfahren
Die Experten für Litigation und Arbitration genießen eine hohe Reputation, insbesondere bei komplexen gesellschafts- und kapitalmarktrechtlichen Streitigkeiten. Sie sind erfahren in der Anwendung verschiedener Streitbeilegungsmechanismen, einschließlich Mediation.
Arbeitsrecht
Die Arbeitsrechtler beraten Unternehmen im individuellen und kollektiven Arbeitsrecht. Sie sind spezialisiert auf arbeitsrechtliche Fragen im Rahmen von M&A-Transaktionen und Restrukturierungen sowie auf Themen wie Betriebsrenten und Anreizsysteme.
Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT)
Die TMT-Gruppe berät bei komplexen Outsourcing-Projekten in verschiedenen Sektoren wie IT, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Logistik oder Personalverwaltung. Ebenso sind sie Ansprechpartner für Fragen des Daten- und Geheimnisschutzes.
Öffentliches Wirtschaftsrecht und Regulierte Märkte
Im Öffentlichen Wirtschaftsrecht ist Linklaters führend bei Public Private Partnerships (PPPs) und im Vergaberecht tätig. Das Team ist Teil der Gruppe Regulierte Märkte, die Unternehmen und die öffentliche Hand bei Transaktionen, Privatisierungen und komplexen Projekten berät. Schwerpunkte liegen in Sektoren wie Banken mit öffentlicher Beteiligung, Healthcare sowie insbesondere Energie und Infrastruktur.
Linklaters im Fokus der Medien
Die Aktivitäten einer führenden Großkanzlei finden naturgemäß Beachtung in der Öffentlichkeit und den Medien. Zwei spezifische Ereignisse, bei denen Linklaters in den Medien erwähnt wurde, sind bekannt geworden:
Der Vorfall auf einer Oktoberfestfeier im Jahr 2014
Im Anschluss an eine Oktoberfestfeier der Kanzlei kam es auf einer After-Wiesn-Party zu einem tragischen Vorfall. Eine studentische Mitarbeiterin wurde von einem Partner der Kanzlei, der auch für Personal zuständig war, vergewaltigt. Nach diesem Ereignis schlug ein anderer Partner dem beschuldigten Personal-Partner ins Gesicht. Beide Partner verließen daraufhin die Kanzlei. Der beschuldigte Partner wurde später zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt, der schlagende Partner erhielt eine Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die anfängliche Aufarbeitung des Vorfalls durch Linklaters stieß auf Kritik, die unter anderem von den Anwälten des Beschuldigten und der Nebenklägerin geäußert wurde. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs beschäftigte sich später mit der Verdachtsberichterstattung im Zusammenhang mit dem Verfahren und stellte fest, dass Artikel der Bild-Zeitung rechtswidrig waren. Als Konsequenz aus diesem Vorfall beauftragte die Kanzlei einen externen Anbieter, der als Beratungs- und Betreuungsstelle für Mitarbeiter dienen soll. Zudem wurden die Kanzleifeiern im Umfeld des Oktoberfests eingeschränkt.

Die Beteiligung an einer Gesetzesinitiative 2009
Anfang August 2009 stellte der damalige Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Kabinett eine Gesetzesinitiative vor. Ziel war es, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei Banken, die maßgeblich durch Staatsmittel subventioniert wurden, ein Durchgriffsrecht zu ermöglichen. Es wurde bekannt, dass der Entwurf zu diesem Gesetz zur Ergänzung des Kreditwesengesetzes von Linklaters erstellt worden war. Dies führte zu teils harscher Kritik an Minister zu Guttenberg. In einer Sitzung des Haushaltsausschusses am 26. August 2009 erklärte zu Guttenberg, er habe sich beraten lassen, aber keinen Gesetzentwurf erstellen lassen. Der Vorfall warf Fragen bezüglich der Einflussnahme und Rolle externer Berater bei der Gesetzgebung auf.
Wichtige Ansprechpartner bei Linklaters in Deutschland
Die Organisation einer Großkanzlei erfordert klare Führungsstrukturen. Die vorliegenden Informationen nennen einige wichtige Ansprechpartner und deren Funktionen in Deutschland und Osteuropa:
- Astrid Altmann Forbes - COO Germany & Eastern Europe
- Dr. Marco Carbonare - Head of Corporate/M&A Germany
- Dr. Kurt Dittrich - Senior Partner Germany
- Dr. Julia Grothaus - Head of Litigation, Arbitration & Investigations Germany
- Dr. Christian Storck - Head of Finance Germany
- Oliver Rosenberg - Head of Tax Germany
Diese Personen repräsentieren Schlüsselpositionen in der Verwaltung und in wichtigen Praxisbereichen der Kanzlei in der Region.
Häufig gestellte Fragen zu Linklaters
Ist Linklaters eine Großkanzlei?
Ja. Die vorliegenden Informationen, die auf die Größe der Sozietät (über 1500 Juristen im Jahr 2001), die internationale Ausrichtung, die Bearbeitung komplexer Großmandate und die führende Position in Rankings verweisen, bestätigen, dass Linklaters alle Kriterien einer Großkanzlei erfüllt.
Wie viele Mitarbeiter hat Linklaters?
Nach dem Zusammenschluss im Januar 2001 umfasste die Sozietät mehr als 1500 Rechtsanwälte zuzüglich einiger Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Aktuellere Zahlen zur Gesamtzahl der Mitarbeiter sind aus den bereitgestellten Informationen nicht ersichtlich.
Was macht Linklaters genau?
Linklaters bietet umfassende Rechtsberatung im Wirtschaftsrecht an. Dies beinhaltet die Begleitung von M&A-Transaktionen, Finanzierungen, Kapitalmarktgeschäften, steuerliche Beratung, kartellrechtliche Fragen, Restrukturierungen, Immobilienprojekte, Prozessführung, Arbeitsrecht, TMT-Themen sowie öffentliches Wirtschaftsrecht und Beratung in regulierten Märkten. Sie berät führende Unternehmen und Finanzinstitute.
Wann wurde Linklaters gegründet?
Der englische Teil der heutigen Kanzlei wurde ursprünglich im Jahr 1838 gegründet.
Wann fand der Zusammenschluss mit Oppenhoff & Rädler statt?
Der Zusammenschluss der englischen Sozietät Linklaters mit der deutschen Kanzlei Oppenhoff & Rädler erfolgte im Januar 2001.
Warum zog Linklaters von Köln nach Düsseldorf?
Im November 2007 traf Linklaters die strategische Entscheidung, den Standort Köln zu schließen und stattdessen ein neues Büro in Düsseldorf zu eröffnen. Dieser Schritt diente der Bündelung von Kräften und der Stärkung der Präsenz in einer wichtigen Wirtschaftsregion, auch durch die Aufnahme von Anwälten anderer Kanzleien.
Zusammenfassung
Linklaters ist eine der weltweit führenden internationalen Kanzleien mit einer tiefen historischen Verankerung sowohl in England als auch in Deutschland. Die Kanzlei zeichnet sich durch ihre Größe, ihre globale Präsenz und eine breite Palette an hochspezialisierten Rechtsdienstleistungen aus, die auf die Bedürfnisse großer Unternehmen und Finanzinstitute zugeschnitten sind. Von wegweisenden M&A-Transaktionen bis hin zu komplexen Finanzierungs- und Restrukturierungsfällen steht Linklaters für anwaltliche Beratung auf höchstem Niveau. Die Kanzlei hat sich über Jahrzehnte entwickelt und passt sich fortlaufend an die Anforderungen des globalen Marktes an, was sie zu einem wichtigen Akteur im internationalen Rechtswesen macht.
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