31/07/2021
Als Experte für Bürobedarf und Geschäftsausstattung weiß ich, dass jedes Unternehmen, egal ob klein oder groß, ständig nach Wegen sucht, um wettbewerbsfähig zu bleiben, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu binden. Ein mächtiges Werkzeug, das dabei oft unterschätzt wird, ist der gezielte Einsatz von Preisnachlässen, besser bekannt als Rabatte. Rabatte sind weit mehr als nur eine Reduzierung des Preises. Richtig eingesetzt, können sie ein entscheidender Faktor für Ihren Geschäftserfolg sein.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Rabatte ein. Wir betrachten verschiedene Rabattformen, wie Sie die passende Höhe festlegen, wie Sie Rabatte berechnen, aber vor allem, wie Sie Preisnachlässe so formulieren, dass sie ihre volle psychologische Wirkung entfalten, ohne den Wert Ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu mindern. Und für alle, die auf der Käuferseite stehen, geben wir Tipps, wie man erfolgreich einen Rabatt aushandelt.
- Was genau ist ein Rabatt und welche Formen gibt es?
- Wie hoch sollte der Preisnachlass sein und wie berechnet man ihn?
- Die Macht der Sprache: Wie Sie Preisnachlässe unwiderstehlich formulieren
- Preisnachlass aushandeln: Tipps für Käufer
- Fazit: Rabatte als strategisches Werkzeug für Wachstum
- Häufig gestellte Fragen zu Preisnachlässen
- Was ist der Unterschied zwischen einem Rabatt und einem Preisnachlass?
- Welche Rabattarten gibt es typischerweise?
- Wie berechne ich einen Rabatt auf einen Preis?
- Wie formuliere ich einen Rabatt am wirkungsvollsten?
- Sind alle Rabatte gesetzlich erlaubt?
- Kann ich als Kunde im Geschäft nach einem Rabatt fragen?
- Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Rabatt zu kommunizieren?
Was genau ist ein Rabatt und welche Formen gibt es?
Im Kern ist ein Rabatt ein Preisnachlass, der auf den ursprünglich ausgezeichneten Listenverkaufspreis gewährt wird. Er dient als Anreiz für den Kunden, eine bestimmte Handlung auszuführen – sei es mehr zu kaufen, schneller zu kaufen oder überhaupt erst zu kaufen. Die Art und Weise, wie dieser Anreiz gestaltet ist, unterscheidet verschiedene Rabattformen:
- Mengenrabatt: Dieser Klassiker belohnt Kunden, die größere Mengen eines Produkts oder einer Produktgruppe abnehmen. Für ein Büro, das beispielsweise größere Mengen an Druckerpapier oder Kugelschreibern benötigt, ist dieser Rabatt besonders attraktiv. Er fördert höhere Abverkäufe pro Transaktion.
- Aktionsrabatt: Zeitlich begrenzte Angebote, oft saisonal oder anlassbezogen. Denken Sie an Black Friday, den Sommerschlussverkauf oder spezielle Einführungsangebote für neue Produkte. Die Begrenzung erzeugt Dringlichkeit und regt zum schnellen Handeln an.
- Treuerabatt: Eine Wertschätzung für wiederkehrende Kunden. Er kann in Form eines direkten Preisnachlasses, eines Bonusprogramms oder exklusiver Angebote gewährt werden. Die Pflege von Stammkunden ist oft kostengünstiger und profitabler als die Neukundengewinnung.
- Sonderrabatt: Richtet sich an spezifische Zielgruppen, wie Studenten, Senioren, Mitglieder bestimmter Organisationen oder Mitarbeiter von Partnerunternehmen. Dies kann eine effektive Strategie sein, um neue Marktsegmente zu erschließen oder Partnerschaften zu stärken.
Diese Formen können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, um maximale Wirkung zu erzielen. Es ist jedoch essenziell, sich der rechtlichen Rahmenbedingungen bewusst zu sein. Praktiken wie das künstliche Hochsetzen von Preisen, nur um sie dann als „Rabatt“ zu präsentieren (sogenannte Mondpreise), sind verboten und schädigen das Vertrauen Ihrer Kunden nachhaltig.
Wie hoch sollte der Preisnachlass sein und wie berechnet man ihn?
Die Frage nach der idealen Rabatthöhe lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Spielraum ist groß und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Ihre Branche: Schauen Sie sich bei Ihren Wettbewerbern um. Welche Rabattniveaus sind üblich und werden vom Markt erwartet? In manchen Branchen sind 5-10 % normal, in anderen, wie z. B. der Modebranche, können saisonale Rabatte von 50 % oder mehr vorkommen. Im Bereich Bürobedarf könnten Mengenrabatte oder Rabatte auf Starter-Sets für neue Unternehmen attraktiv sein.
- Ihre Marge: Der wichtigste Faktor. Der Verkauf muss sich für Sie trotz Rabatt immer noch lohnen. Sie müssen Ihre Kosten kennen und berechnen, welche Preissenkung Ihre Profitabilität nicht gefährdet. Langfristig denkende Unternehmen kalkulieren Rabatte sogar von vornherein in ihre Preisstrategie ein.
- Das Ziel des Rabatts: Möchten Sie Lagerbestände abbauen? Neukunden anlocken? Die Kundenbindung stärken? Das Ziel beeinflusst, wie aggressiv der Rabatt sein muss. Ein Einführungsrabatt für ein neues Produkt kann höher sein, um schnell Aufmerksamkeit zu erregen, während ein Treuerabatt subtiler ausfallen kann.
- Die Preissensibilität Ihrer Kunden: Wie stark reagiert Ihre Zielgruppe auf Preisänderungen? Testen Sie verschiedene Rabattniveaus, um herauszufinden, was am besten funktioniert.
Die Berechnung eines Rabatts ist hingegen unkompliziert. Er wird stets auf den ursprünglichen Listenverkaufspreis angewendet. Die Formel lautet:
Rabatthöhe = (Listenverkaufspreis / 100) * Rabatt in %
Wenn Sie beispielsweise Büromaterial im Wert von 5.200 € verkaufen und 10 % Mengenrabatt gewähren, beträgt die Rabatthöhe:
(5.200 € / 100) * 10 = 520 €
Der Endpreis für den Kunden wäre dann 5.200 € - 520 € = 4.680 €.
Die Macht der Sprache: Wie Sie Preisnachlässe unwiderstehlich formulieren
Hier liegt oft der entscheidende Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Rabattangebot. Es reicht nicht aus, einfach nur „20 % Rabatt“ zu kommunizieren. Die Formulierung entscheidet darüber, ob das Angebot als echtes Schnäppchen oder als Verzweiflungstat wahrgenommen wird.
Die ideale Formulierung erzeugt Wert, Dringlichkeit und ein positives Gefühl beim Kunden. Sie macht nicht den Preis kleiner, sondern das Angebot größer und begehrenswerter. Das ist angewandte Verkaufspsychologie durch Sprache.

Psychologische Trigger nutzen
Erfolgreiche Rabattformulierungen sprechen unser Unterbewusstsein an, indem sie psychologische Prinzipien aktivieren:
- Verlustaversion: Menschen reagieren stärker auf die Gefahr, etwas zu verpassen, als auf die Möglichkeit, etwas zu gewinnen. Formulierungen wie „Nur noch heute verfügbar“ oder „Letzte Chance“ spielen damit.
- Knappheit: Was selten ist, wirkt wertvoller. „Nur solange der Vorrat reicht“ oder „Limitierte Stückzahl“ erzeugen Begehrlichkeit.
- Exklusivität: Das Gefühl, zu einer besonderen Gruppe zu gehören oder ein besonderes Angebot zu erhalten, ist sehr wirksam. „Ihr persönlicher Vorteil“, „Exklusives Online-Angebot“ oder „Nur für Mitglieder“ funktionieren gut.
- Kontrolle: Kunden möchten das Gefühl haben, eine aktive Entscheidung zu treffen. Formulierungen, die den Fokus auf die Handlung des Kunden legen („Sichern Sie sich jetzt...“, „Wählen Sie Ihren Vorteil...“), sind oft effektiver.
Gute vs. schlechte Formulierungen
Vermeiden Sie Vokabular, das Ihre Marke „billig“ erscheinen lässt oder nach einem Notverkauf klingt:
- ❌ Vermeiden Sie: „Jetzt supergünstig“, „Krasser Rabatt“, „Billiger denn je“, „Räumungsverkauf“, „Restposten“.
Nutzen Sie stattdessen Sprache, die den Wert hervorhebt und positiv konnotiert ist:
- ✅ Nutzen Sie: „Jetzt Vorteil sichern“, „Einmalige Gelegenheit“, „Preisvorteil für Schnellentschlossene“, „Letzte Chance auf unsere beliebtesten Produkte“, „Exklusives Angebot für clevere Entscheider“, „Ihr Geschenk“, „Extra-Bonus“.
Der Unterschied liegt im Gefühl, das beim Lesen entsteht. Verpacken Sie den Rabatt als Belohnung, Vorteil oder Gelegenheit, nicht nur als Preissenkung.
Beispiele für wirksame Formulierungen (mit Wirkung)
Formulierung | Warum sie funktioniert |
---|---|
Nur heute: Ihr persönlicher Vorteil von 15 % | Aktiviert Exklusivität + Zeitdruck |
Sichern Sie sich jetzt 20 % auf unsere Bestseller | Verknüpft Vertrauen (Bestseller) mit Aktion |
Exklusives Online-Angebot: Jetzt 10 % günstiger einkaufen | Kombiniert Digitalität mit Status |
Nur für kurze Zeit: 2 Produkte kaufen – 1 gratis | Starker Mehrwert & Handlungsimpuls |
Nur solange der Vorrat reicht: Sparen Sie 25 % | Knappheit + Sparfokus |
Passen Sie diese Beispiele an Ihr spezifisches Angebot und Ihre Zielgruppe an. Wichtig ist, dass es sich nicht wie ein Massenrabatt anfühlt, sondern wie ein besonderes Angebot.
Rabatt und Vertrauen: Die Bedeutung von Transparenz
Heutige Kunden sind gut informiert und skeptisch. Sie erkennen schnell, ob ein Angebot echt ist. Um Vertrauen aufzubauen und langfristige Kundenbeziehungen zu sichern, ist Transparenz unerlässlich:
- Zeigen Sie Vergleichspreise ehrlich: „Statt 199 € – jetzt 159 €“.
- Erklären Sie den Anlass des Rabatts: „Anlässlich unseres Jubiläums – 10 % auf alle Leistungen“.
- Verbinden Sie den Rabatt mit einer Story: Warum gibt es dieses Angebot jetzt? Was macht es besonders?
Ehrlichkeit zahlt sich aus. Sie gewinnen nicht nur den Verkauf, sondern auch die Loyalität des Kunden.
Preisnachlass aushandeln: Tipps für Käufer
Nicht nur als Anbieter, sondern auch als Käufer können Sie von Preisnachlässen profitieren. Besonders bei größeren Anschaffungen, sei es ein neues Büromöbel oder eine größere Menge an technischem Zubehör, gibt es oft Verhandlungsspielraum. Viele Deutsche zögern, im Laden nach einem Rabatt zu fragen – anders als im Urlaub. Dabei ist seit dem Wegfall des Rabattgesetzes 2001 das Handeln meist erlaubt und möglich.
Hier sind einige Tipps, wie Sie erfolgreich einen Preisnachlass aushandeln:
- Vorbereitung ist alles: Informieren Sie sich vorab gründlich über den Preis des Produkts – online und bei verschiedenen Anbietern vor Ort. So kennen Sie den Marktwert und haben Argumente.
- Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: Treten Sie selbstbewusst auf. Eine aufrechte Haltung, fester Stand und gerade gehaltener Kopf signalisieren Souveränität. Vermeiden Sie Unterwerfungsgesten.
- Nutzen Sie Ihre Stimme richtig: Wenn Sie nach einem Rabatt fragen, lassen Sie die Satzmelodie am Ende nach unten gehen. Das klingt entschlossen und souverän, im Gegensatz zu einer nach oben gehenden Stimme, die Unsicherheit signalisiert.
- Stellen Sie offene Fragen: Vermeiden Sie Ja/Nein-Fragen wie „Gibt es Rabatt?“. Nutzen Sie stattdessen W-Fragen wie „Was können Sie am Preis noch machen?“ oder „Wie viel können Sie uns beim Preis noch entgegenkommen?“. Das zwingt den Verkäufer, über Möglichkeiten nachzudenken.
- Vermeiden Sie „Müllwörter“: Streichen Sie Wörter wie „vielleicht“, „ein bisschen“, „eventuell“, „etwas“ oder Konjunktive („könnte“, „würde“, „hätte“) aus Ihren Fragen. Sie schwächen Ihre Verhandlungsposition.
- Verhandeln Sie mit der richtigen Person: Oft haben Verkäufer im Laden keine Entscheidungsbefugnis für größere Rabatte. Fragen Sie gezielt nach dem Chef, der Chefin oder dem Verantwortlichen.
- Werfen Sie einen „Anker“: Erwähnen Sie, dass auch andere Personen (Kollegen, Familienmitglieder) am Produkt interessiert sein könnten oder dass Sie potenziell auch Zubehör benötigen. Das signalisiert dem Verkäufer die Möglichkeit für weiteres Geschäft.
- Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Verhandeln Sie nicht während der Stoßzeiten, wenn der Laden voll ist und die Mitarbeiter unter Stress stehen. Ruhigere Zeiten wie der Morgen oder der frühe Nachmittag unter der Woche sind besser geeignet.
Mit diesen Tipps erhöhen Sie Ihre Chancen, erfolgreich einen Preisnachlass zu erzielen.
Fazit: Rabatte als strategisches Werkzeug für Wachstum
Preisnachlässe sind, wenn sie intelligent und strategisch eingesetzt werden, ein wirkungsvolles Instrument im Marketing und Vertrieb. Sie können Neukunden anziehen, den Umsatz steigern, die Kundenbindung stärken und sogar helfen, Lagerbestände effizient zu verwalten.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht nur in der Höhe des Rabatts, sondern maßgeblich in seiner Kommunikation. Durch den gezielten Einsatz von Verkaufspsychologie und Sprache können Sie aus einem einfachen Preisnachlass ein unwiderstehliches Angebot machen, das den Wert Ihrer Produkte hervorhebt und den Kunden emotional anspricht. Achten Sie dabei stets auf Transparenz und Ehrlichkeit, um das Vertrauen Ihrer Kunden nicht zu gefährden.
Auch auf Käuferseite gibt es Möglichkeiten, durch geschicktes Verhandeln und die richtige Herangehensweise von Preisvorteilen zu profitieren. Vorbereitung, selbstbewusstes Auftreten und das Stellen der richtigen W-Fragen sind hier entscheidend.
Nutzen Sie Rabatte als Teil Ihrer Gesamtstrategie, dosiert und zielgerichtet, um langfristigen Erfolg zu sichern und Ihre Marke zu stärken.
Häufig gestellte Fragen zu Preisnachlässen
Was ist der Unterschied zwischen einem Rabatt und einem Preisnachlass?
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Rabatt und Preisnachlass oft synonym verwendet. Beide bezeichnen eine Reduzierung des ursprünglichen Verkaufspreises.
Welche Rabattarten gibt es typischerweise?
Zu den gängigsten Rabattarten gehören Mengenrabatt, Aktionsrabatt, Treuerabatt und Sonderrabatt für bestimmte Kundengruppen.

Wie berechne ich einen Rabatt auf einen Preis?
Sie berechnen den Rabatt, indem Sie den Listenverkaufspreis durch 100 teilen und das Ergebnis mit dem Rabattprozentsatz multiplizieren. Die Formel lautet: (Listenpreis / 100) * Rabatt in %.
Wie formuliere ich einen Rabatt am wirkungsvollsten?
Fokussieren Sie sich in der Formulierung auf den Nutzen für den Kunden, erzeugen Sie Dringlichkeit und betonen Sie Exklusivität oder Knappheit. Vermeiden Sie Sprache, die billig wirkt, und verpacken Sie den Rabatt als Vorteil oder Geschenk.
Sind alle Rabatte gesetzlich erlaubt?
Nein. Praktiken wie das Anheben des Preises kurz vor einem Rabatt, um einen größeren Nachlass vorzutäuschen (Mondpreise), sind illegal.
Kann ich als Kunde im Geschäft nach einem Rabatt fragen?
Ja, das ist in Deutschland seit 2001 generell möglich. Mit guter Vorbereitung, selbstbewusstem Auftreten und der richtigen Fragetechnik können Sie erfolgreich einen Preisnachlass aushandeln.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Rabatt zu kommunizieren?
Gute Zeitpunkte sind oft nach Kundenkontakten (Newsletter-Anmeldung), zu saisonalen Anlässen, vor der Einführung neuer Produkte oder zu persönlichen Anlässen des Kunden. Wichtig ist, den Rabatt sinnvoll in den Kontext einzubetten.
Wenn du mehr spannende Artikel wie „Rabatte: Strategisch einsetzen & richtig formulieren“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!