Welcher Magnet funktioniert durch Holz?

Magneten schweben lassen: So geht's!

27/10/2019

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Die Vorstellung, Objekte scheinbar schwerelos in der Luft schweben zu lassen, fasziniert die Menschheit seit jeher. Während Magie nur in Geschichten existiert, bietet die Physik mit Hilfe von Magneten reale Möglichkeiten, Levitation zu erzeugen. Insbesondere starke Magnete wie die sogenannten Neodym-Magnete eröffnen spannende Experimente und Anwendungen. Aber wie genau kann man einen Magneten oder ein anderes Objekt mit Magneten zum Schweben bringen? Es gibt nicht nur eine einzige Methode, sondern verschiedene Ansätze, die auf unterschiedlichen magnetischen Prinzipien basieren.

Übersicht

Grundlagen der magnetischen Levitation

Bevor wir uns den spezifischen Methoden zuwenden, ist es wichtig, die grundlegenden Kräfte zu verstehen, die bei der magnetischen Levitation eine Rolle spielen. Hauptsächlich nutzen wir die magnetische Abstoßung oder die Wechselwirkung von Magnetfeldern mit bestimmten Materialien. Jeder Magnet hat einen Nord- und einen Südpol. Gleiche Pole (Nord-Nord oder Süd-Süd) stoßen sich ab, während sich ungleiche Pole (Nord-Süd) anziehen. Um Levitation zu erreichen, müssen wir die abstoßende Kraft der Magneten nutzen, um die Schwerkraft des Objekts, das schweben soll, zu überwinden. Dies erfordert eine präzise Balance der Kräfte und oft auch eine gewisse Stabilität, damit das schwebende Objekt nicht einfach zur Seite wegkippt oder herunterfällt.

Wie kann man einen Magneten zum Schweben bringen?
Indem man einen starken Neodym-Magneten über einem diamagnetischen Material platziert und die gegenseitige Abstoßung ausnutzt, kann man das Material zum Schweben bringen.

Methoden zur magnetischen Levitation

Die Levitation mittels Magneten kann auf verschiedene Weisen realisiert werden. Die Wahl der Methode hängt von den gewünschten Eigenschaften, den verwendeten Materialien und der Komplexität des Aufbaus ab. Hier sind einige der gebräuchlichsten Ansätze:

1. Diamagnetische Levitation

Diese Methode nutzt eine besondere Eigenschaft bestimmter Materialien: den Diamagnetismus. Die meisten Materialien zeigen in einem Magnetfeld eine schwache Reaktion. Ferromagnetische Materialien (wie Eisen) werden stark angezogen, paramagnetische Materialien (wie Aluminium) schwach angezogen. Diamagnetische Materialien hingegen werden von einem Magnetfeld schwach abgestoßen. Beispiele für diamagnetische Materialien sind Bismut, Graphit (insbesondere pyrolytischer Graphit), Wasser und sogar Lebewesen wie Frösche (in sehr starken Feldern).
Um diamagnetische Levitation zu erreichen, platziert man ein stark diamagnetisches Material über oder zwischen sehr starken Magneten (oft Neodym-Magnete). Die schwache Abstoßungskraft des diamagnetischen Materials durch das Magnetfeld ist gerade stark genug, um dessen Gewicht zu überwinden und es schweben zu lassen. Pyrolytischer Graphit ist ein beliebtes Material für Demonstrationen, da es bei Raumtemperatur schweben kann, wenn es über einem geeigneten Muster starker Magnete positioniert wird. Diese Form der Levitation ist oft sehr stabil.

2. Magnetische Repulsion (Abstoßung)

Dies ist vielleicht die intuitivste Methode. Sie basiert direkt auf dem Prinzip, dass sich gleiche Magnetpole abstoßen. Man kann versuchen, einen Magneten über einem anderen Magneten schweben zu lassen, indem man ihre gleichen Pole zueinander richtet (z.B. Nordpol über Nordpol).
In der Theorie klingt das einfach, aber in der Praxis ist es schwierig, eine stabile Levitation nur mit permanenten Magneten im freien Raum zu erreichen. Ein physikalisches Prinzip (Earnshaw's Theorem) besagt, dass eine stabile, statische Levitation eines Objekts allein durch statische Magnetfelder unmöglich ist. Jede kleine Störung führt dazu, dass das Objekt aus seiner Schwebe-Position weggedrückt wird. Man kann dies umgehen, indem man das schwebende Objekt mechanisch führt (z.B. durch Schienen oder Wände) oder die Levitation auf andere Weise stabilisiert (z.B. durch Rotation oder zusätzliche Kräfte). Ein klassisches Beispiel, das Stabilitätsprobleme zeigt, ist der Versuch, einen Ringmagneten über einem Stabmagneten schweben zu lassen – er wird immer zur Seite kippen oder herunterfallen, es sei denn, er wird geführt.

3. Magnetische Aufhängung (Magnetic Suspension)

Diese Methode wird oft in kommerziellen Produkten wie schwebenden Globen oder Spielzeugen verwendet. Sie kombiniert oft permanente Magnete mit Elektromagneten und elektronischer Steuerung. Ein permanenter Magnet im schwebenden Objekt wird von einem festen Magneten oder Elektromagneten unter oder über einer Oberfläche abgestoßen oder angezogen. Um die Instabilität zu überwinden, misst ein Sensor kontinuierlich die Position des schwebenden Objekts. Eine elektronische Steuerung passt dann die Stärke des Elektromagneten an, um das Objekt stabil in seiner Schwebe-Position zu halten. Diese Methode ermöglicht eine kontrollierte und stabile Levitation, erfordert aber eine Stromquelle und eine Steuerelektronik.

4. Magnetische Schwebebahn (Maglev)

Obwohl dies eine sehr spezifische und großtechnische Anwendung ist, basiert sie ebenfalls auf magnetischer Levitation. Moderne Magnetschwebebahnen nutzen oft supraleitende Magnete. Supraleiter sind Materialien, die unterhalb einer kritischen Temperatur ihren elektrischen Widerstand verlieren und ein interessantes magnetisches Verhalten zeigen: den Meißner-Effekt. Ein Supraleiter stößt Magnetfelder vollständig aus seinem Inneren aus. Wenn ein Supraleiter über einem Magneten abgekühlt wird, stößt er dessen Magnetfeld ab und schwebt. Dieser Effekt ist sehr stark und inhärent stabil (Fluss-Pinning kann eine Rolle spielen). Der Nachteil ist, dass Supraleiter typischerweise sehr tiefe Temperaturen benötigen (oft Kühlung mit flüssigem Stickstoff oder Helium), was den Einsatz im Alltag begrenzt, aber für Anwendungen wie Hochgeschwindigkeitszüge ideal ist.

Die Rolle von Neodym-Magneten

Unabhängig von der gewählten Methode sind starke Magnete oft entscheidend. Hier kommen Neodym-Magnete ins Spiel. Diese gehören zu den sogenannten Seltenerdmagneten und sind die stärksten Permanentmagnete, die derzeit kommerziell erhältlich sind. Ihre hohe Remanenz (Stärke des Magnetfelds nach Entfernen der Magnetisierungsquelle) und Koerzitivfeldstärke (Widerstand gegen Entmagnetisierung) machen sie ideal für Anwendungen, bei denen eine starke magnetische Kraft auf kleinem Raum benötigt wird – genau das, was für die Überwindung der Schwerkraft bei der Levitation notwendig ist. Für viele Experimente zur magnetischen Abstoßung oder diamagnetischen Levitation sind Neodym-Magnete die erste Wahl.

Herausforderungen bei der Levitation

Auch mit starken Magneten ist das Erreichen einer stabilen Levitation oft eine Herausforderung. Wie bereits erwähnt, ist die Stabilität ein Kernproblem, insbesondere bei Methoden, die ausschließlich auf Abstoßung basieren. Das schwebende Objekt muss präzise positioniert werden, und selbst kleinste Luftströmungen oder Vibrationen können es aus dem Gleichgewicht bringen. Die Balance zwischen der magnetischen Kraft und dem Gewicht des Objekts muss genau stimmen. Dies erfordert oft viel Feinabstimmung und Experimentieren mit der Anordnung und dem Abstand der Magnete sowie dem Gewicht und den Eigenschaften des schwebenden Objekts.

Was macht ein schwebender Stift?
Bei Kontakt mit Wasser schwimmt das gezeichnete Muster wie von selbst, als ob es Leben gäbe – sehr interessant! Kinder erleben die Freude am Basteln! Es fördert die sensorische Entwicklung der Kinder. Es ist auch ein lustiges Spiel für Familien- und Freundestreffen.

Zusammenfassung und Ausblick

Das Schwebenlassen von Objekten mit Magneten ist ein faszinierendes Feld der Physik, das verschiedene Prinzipien nutzt. Ob durch die schwache Abstoßung diamagnetischer Materialien, die direkte Repulsion gleicher Pole, die gesteuerte Kraft von Elektromagneten oder die besonderen Eigenschaften von Supraleitern – magnetische Levitation ist möglich. Starke Neodym-Magnete spielen dabei oft eine zentrale Rolle, um die notwendigen Kräfte zu erzeugen. Während einfache Abstoßungsversuche die Instabilität von statischer Levitation im freien Raum zeigen, ermöglichen fortschrittlichere Techniken stabile schwebende Objekte, von kleinen Spielzeugen bis hin zu riesigen Zügen. Die Magie des Schwebens wird durch die Kraft der Magnete zur Realität.

Häufig gestellte Fragen zur magnetischen Levitation

F: Kann ich jeden beliebigen Gegenstand mit Magneten schweben lassen?
A: Nein. Der Gegenstand muss entweder selbst magnetisch sein (und richtig ausgerichtet werden können), aus einem diamagnetischen Material bestehen oder einen Magneten enthalten, der mit den äußeren Magneten interagiert. Sein Gewicht muss zudem von der magnetischen Kraft überwunden werden können.

F: Warum fällt ein Magnet, den ich über einen anderen halte, oft zur Seite weg statt zu schweben?
A: Dies liegt am Earnshaw's Theorem. Mit statischen Magnetfeldern allein ist keine stabile Gleichgewichtsposition im freien Raum möglich. Jede kleine seitliche Auslenkung führt zu einer Kraft, die das Objekt weiter wegdrückt.

F: Sind Neodym-Magnete gefährlich?
A: Starke Neodym-Magnete können gefährlich sein. Sie können sich mit großer Kraft anziehen und dabei Finger einklemmen oder brechen. Sie können auch elektronische Geräte, Kreditkarten und medizinische Implantate (wie Herzschrittmacher) beschädigen. Sie sollten immer mit Vorsicht behandelt werden, insbesondere größere Exemplare.

F: Was ist der Unterschied zwischen diamagnetischer und supraleitender Levitation?
A: Diamagnetische Levitation basiert auf der schwachen Abstoßung eines Materials durch ein äußeres Magnetfeld. Supraleitende Levitation basiert auf dem Meißner-Effekt, bei dem ein Supraleiter Magnetfelder vollständig ausstößt, was eine sehr starke und oft stabilere Abstoßung bewirkt. Supraleiter benötigen jedoch sehr tiefe Temperaturen.

F: Kann Wasser schweben?
A: Ja, Wasser ist diamagnetisch. Es kann in extrem starken Magnetfeldern (wie in manchen Forschungslaboren vorhanden) zum Schweben gebracht werden. Ein berühmtes Beispiel ist das Schweben eines Frosches in einem solchen Feld, da Frösche hauptsächlich aus Wasser bestehen.

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