Wer ist Alfred Dunhill?

Alfred Dunhill: Luxus für Herren & Schreibgeräte

25/07/2021

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Die Marke Alfred Dunhill steht heute weltweit für britischen Herren-Luxus der Spitzenklasse. Doch die Geschichte dieses renommierten Hauses begann weit entfernt von den luxuriösen Boutiquen, die wir heute kennen. Sie erzählt von einem visionären Gründer, der sich stets neu erfand und sein Geschäft von der Sattlerei über Automobilzubehör und Tabak bis hin zu feinsten Accessoires und Herrenmode führte. Es ist eine Reise durch mehr als ein Jahrhundert britischer Handwerkskunst und Innovation, die bis heute fortbesteht.

Wer ist Alfred Dunhill?
Alfred Dunhill, Ltd. ist ein nach seinem Gründer benanntes britisches Luxuswaren-Unternehmen, das heute zum schweizerischen Richemont-Konzern gehört. Dunhill begann 1907 mit einem exklusiven Tabakgeschäft in London und weitete das dunhill-Sortiment über die Jahre aus.
Übersicht

Die Wurzeln: Vom Sattler zum Automobil-Pionier

Die Anfänge der Marke Alfred Dunhill sind eng mit der Familie und dem Wandel der Zeit verbunden. Alfred Dunhill, geboren 1872, trat bereits im Alter von 15 Jahren, im Jahr 1887, als Lehrling in das väterliche Sattlerei-Geschäft in London ein. Sattler stellten zu jener Zeit vor allem Geschirre und Sättel für Pferde her – ein Handwerk, das im Zeitalter der aufkommenden Automobile an Bedeutung zu verlieren begann. Alfred Dunhill erkannte früh die Zeichen der Zeit und übernahm den Betrieb seines Vaters im Jahr 1893.

Mit Blick auf die Zukunft transformierte er das Geschäft ab 1904 radikal. Aus der traditionellen Sattlerei entwickelte er eine Firma für Automobilzubehör, die er treffend „Dunhill Motorities“ nannte. Sein Slogan brachte das Konzept auf den Punkt: „Everything for the car but the motor“ (etwa: „Alles fürs Auto außer dem Motor“). Dunhill Motorities bot eine breite Palette an Zubehör und Bekleidung für die frühen Autofahrer, von Schutzbrillen und Mänteln bis hin zu Gepäck und anderen praktischen Gegenständen, die das Fahren in der damaligen Zeit komfortabler und sicherer machten. Dieser frühe Unternehmergeist und die Fähigkeit zur Anpassung an neue Märkte prägten die Philosophie des Hauses Dunhill von Anfang an.

Der Wandel: Fokus auf Tabak und feine Accessoires

Obwohl Dunhill Motorities erfolgreich war, zeigte Alfred Dunhill erneut seinen scharfen Geschäftssinn und seine Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Im Jahr 1907 gab er den Handel mit Automobilzubehör auf und wagte einen radikalen Schritt: Er eröffnete ein exklusives Tabakgeschäft in der Londoner Duke Street, unweit der berühmten Oxford Street. Dieser Schritt mag überraschend erscheinen, doch er passte perfekt zum Lifestyle der wohlhabenden Kundschaft, die bereits seine Automobil-Accessoires geschätzt hatte.

Das neue Geschäft konzentrierte sich auf exklusive Tabakmischungen im gehobenen Preissegment. Dunhill etablierte sich schnell als Anbieter von feinstem Tabak. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1910, erweiterte das Unternehmen sein Portfolio und begann mit der Herstellung eigener Tabakpfeifen. Dunhill-Pfeifen wurden schnell für ihre Qualität und Handwerkskunst bekannt. Der Erfolg in London führte bald zur Expansion. Bereits 1924 wurde ein Dunhill-Geschäft in Paris eröffnet, was die internationale Ausrichtung der Marke unterstrich.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Hauses war die Einführung des ersten Feuerzeugs im Jahr 1927. Das „dunhill Unique“ war revolutionär, da es einhändig bedient werden konnte – eine Innovation, die es von anderen Feuerzeugen der Zeit abhob. Dieses Feuerzeug wurde zu einem ikonischen Produkt und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil des Dunhill-Sortiments, wenn auch in modernen Varianten. Im selben Jahr wie die Einführung des Feuerzeugs eröffnete Dunhill eine Dependance in New York und festigte damit seine Position auf dem Weltmarkt.

Eine neue Ära: Diversifizierung und globale Präsenz

Im Jahr 1929 zog sich Alfred Dunhill aus dem aktiven Geschäft zurück und übergab die Leitung an seinen Sohn, Alfred Henry Dunhill (1898–1971), der bereits seit 1912 im Unternehmen tätig war. Unter seiner Führung setzte das Unternehmen den Expansionskurs fort und diversifizierte weiter. Im Jahr 1934 brachte das Unternehmen eine Herrenpflege-Serie namens „Dunhill’s Fragrances for Men“ auf den Markt, die Rasier- und Duftwässer umfasste und das Angebot für den anspruchsvollen Herrn erweiterte.

In den folgenden Jahrzehnten blieb das Tabakgeschäft ein zentraler Pfeiler, auch wenn das Unternehmen sich zunehmend weiteren Luxusgütern zuwandte. Ab 1963 wurde das Tabaksortiment sogar um eine hauseigene Zigarettenmarke namens Dunhill ergänzt. Alfred Henry Dunhill selbst war ein Kenner des Tabaks und veröffentlichte 1954 das Buch „The Gentle Art of Smoking“ (deutsch: „Die edle Kunst des Rauchens“), das noch heute als Standardwerk gilt.

Die 1960er Jahre brachten eine weitere wichtige Expansion, diesmal auf den asiatischen Markt, mit der Eröffnung eigener Geschäfte in Hongkong und Tokio. Diese frühe Präsenz in Asien legte den Grundstein für die heutige starke Stellung der Marke in dieser Region.

Ein bedeutender strategischer Schritt erfolgte 1967: Das Tabakgeschäft des Unternehmens, das Zigaretten, Zigarren und Pfeifentabak umfasste, wurde verkauft. Käufer war British American Tobacco (BAT), ein global führendes Tabakunternehmen. Die Pfeifen-Herstellung verblieb jedoch im Konzern Dunhill. Dieser Verkauf markierte eine klare Verschiebung des Fokus weg vom Massengeschäft des Tabaks hin zum Luxussegment mit Accessoires und Mode.

Expansion durch Akquisitionen und die Richemont-Gruppe

Nach dem Verkauf des Tabakgeschäfts konzentrierte sich Dunhill verstärkt auf den Ausbau seines Luxusgüterportfolios. Diese Phase war geprägt von strategischen Akquisitionen, die das Unternehmen weiter diversifizierten und seine Position auf dem Luxusmarkt stärkten. 1977 wurde das renommierte Hamburger Schreibwaren-Unternehmen Montblanc aufgekauft – ein wichtiger Schritt in den Bereich der Schreibgeräte.

In den 1980er und 1990er Jahren setzte sich diese Strategie fort. 1985 übernahm Dunhill die französische Damenmode-Marke Chloé. Die Herrenmode-Marke Hackett London kam 1991 hinzu. 1992 kaufte Dunhill die Modemarke Karl Lagerfeld. Diese Akquisitionen zeigten den Anspruch, ein breites Portfolio an Luxusmarken unter einem Dach zu vereinen.

Ein weiterer entscheidender Schritt in der Unternehmensgeschichte war die Zusammenlegung der Dunhill-Holding mit Cartier im Jahr 1993. Diese fusionierte Einheit wurde in Groupe Vendôme umbenannt. Hauptaktionär der Groupe Vendôme war der Schweizer Richemont-Konzern, der 1988 gegründet worden war. Im Jahr 1998 übernahm Richemont die Groupe Vendôme zu 100 %. Seitdem gehört Alfred Dunhill, neben anderen bekannten Marken wie Cartier und Montblanc, zum global agierenden Richemont-Konzern, einem der weltweit führenden Luxusgüterkonzerne. Diese Zugehörigkeit positioniert Dunhill fest im obersten Segment des Luxusmarktes.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung innerhalb des Richemont-Konzerns wurden einige der zuvor erworbenen Marken wieder veräußert. Die Marke Karl Lagerfeld wurde 1997 verkauft, und Hackett London wurde 2005 an die spanische Torreal-Gruppe veräußert. Montblanc und Chloé hingegen sind bis heute Teil des Richemont-Konzerns geblieben.

Die Welt von dunhill London heute: Luxus für den modernen Herrn

Heute konzentriert sich die Marke dunhill London vollständig auf hochpreisige Luxusgüter für Herren. Unter diesem Markennamen wird eine breite Palette an Produkten über ein internationales Netzwerk von eigenen Boutiquen und den gehobenen Einzelhandel angeboten. Das Sortiment umfasst feinste Lederwaren, exklusive Bekleidung, stilvolle Schuhe, eine Vielzahl von Accessoires, elegante Brillen, anspruchsvolle Parfüms, hochwertige Schreibgeräte, ikonische Feuerzeuge und präzise Uhren.

Obwohl ausgewählte Bekleidungsstücke wie Lederjacken oder Westen schon früh zum Portfolio gehörten, wurde eine komplette Herrenkollektion erst zur Herbst/Winter-Saison 1977/78 lanciert. Die Herrenmode hat sich seither weiterentwickelt und wurde von bekannten Designern wie Kim Jones (2008-2010) und John Ray (ab 2013) geprägt. Zeitweise präsentierte sich dunhill London auch bei der London Fashion Week. Die Marke stellt explizit keine Bekleidung für Damen her und bleibt damit ihrem Fokus auf den Herrn treu.

Schreibgeräte als Ausdruck von Eleganz

Im Kontext des breiten Angebots an Herren-Accessoires nehmen Schreibgeräte bei dunhill London einen besonderen Platz ein. Als Teil des Luxussortiments ergänzen sie das Angebot für den anspruchsvollen Herrn, der Wert auf Stil und Qualität bis ins Detail legt. Obwohl die bereitgestellte Information keine spezifischen Details zu den einzelnen Modellen oder der Herstellung der Schreibgeräte von Dunhill enthält, wissen wir, dass sie Teil des heutigen Portfolios sind. Sie stehen in einer Reihe mit anderen feinen Accessoires und spiegeln den Anspruch der Marke an Handwerkskunst und Design wider. Für Sammler und Liebhaber feiner Schreibgeräte sind die Modelle von Dunhill eine interessante Ergänzung zu den traditionelleren Marken in diesem Segment.

Das globale Netzwerk: Boutiquen und die einzigartigen "Homes"

Die globale Präsenz von Alfred Dunhill ist beeindruckend und spiegelt die internationale Klientel wider, die die Marke anspricht. Zum Stand 2017 existierten weltweit etwa 70 eigene Ladengeschäfte. Diese Boutiquen finden sich in Metropolen rund um den Globus, darunter London, Paris, Mailand, New York, Tokio, Hongkong und viele weitere Städte in Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika und Ozeanien. Darüber hinaus ist die Marke durch Shops-in-Shop in renommierten Kaufhäusern wie Harrods, Selfridges und den Galeries Lafayette sowie in Outlets vertreten.

Ein besonderes Konzept sind die großflächigen Flagshipstores, die dunhill als „Homes“ bezeichnet. Diese befinden sich an erstklassigen Adressen wie in Mayfair (London), Central (Hongkong), Huangpu (Shanghai) und Ginza (Tokio). Die „Homes“ sind nicht einfach nur Geschäfte, sondern Erlebniswelten, die im Stil eines exklusiven Gentlemen’s Clubs gestaltet sind. Sie bieten oft zusätzliche Annehmlichkeiten wie Spas, Restaurants oder Bars und verkörpern das ultimative Luxus-Erlebnis, das die Marke ihren Kunden bieten möchte.

Häufig gestellte Fragen zu Alfred Dunhill

Gehört Dunhill noch zum Tabakgeschäft?
Nein, das Haupt-Tabakgeschäft (Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak) wurde 1967 an British American Tobacco verkauft. Die Pfeifen-Herstellung verblieb im Konzern.

Wem gehört die Marke Alfred Dunhill heute?
Die Marke Alfred Dunhill gehört seit 1998 vollständig zum Schweizer Richemont-Konzern, einem der weltweit führenden Anbieter von Luxusgütern.

Stellt Alfred Dunhill Schreibgeräte her?
Ja, Schreibgeräte sind Teil des heutigen Luxusgüter-Sortiments für Herren, das neben Lederwaren, Mode und Accessoires angeboten wird.

Stellt Dunhill Bekleidung für Damen her?
Nein, das Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf Herrenbekleidung und -accessoires.

Was sind die Dunhill „Homes“?
Die „Homes“ sind große Flagshipstores von Dunhill, die als luxuriöse Gentlemen’s Clubs konzipiert sind und oft zusätzliche Dienstleistungen wie Restaurants oder Bars anbieten, um ein umfassendes Luxus-Erlebnis zu schaffen.

Seit wann gibt es Dunhill Feuerzeuge?
Das erste Dunhill Feuerzeug, das Modell „Unique“, wurde bereits 1927 eingeführt.

Alfred Dunhill hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen – von den Anfängen in der Sattlerei über die Pioniere des Automobilzubehörs und des Tabakhandels bis hin zu einem globalen Synonym für britischen Herren-Luxus. Die Marke bleibt ihrem Erbe treu, während sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und Produkte anbietet, die höchste Ansprüche an Qualität, Handwerkskunst und Stil erfüllen. Ob Lederwaren, Bekleidung, Accessoires oder feine Schreibgeräte – Dunhill London verkörpert zeitlose Eleganz für den modernen Gentleman.

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