Was kostet ein Klick bei Idealo?

Idealo: Sitz, Modell und mehr erklärt

29/08/2017

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Idealo ist eines der bekanntesten und meistgenutzten Preisvergleichsportale in Deutschland und Europa. Seine Geschichte begann in der deutschen Hauptstadt, wo das Unternehmen bis heute seinen Hauptsitz hat. Aber was steckt hinter idealo, wie arbeitet es und wie finanziert es sich eigentlich?

Übersicht

Der Sitz von idealo: Wo alles begann

Die Wiege von idealo steht in Berlin. Im Jahr 2000 wurde die Idealo Internet GmbH in Berlin gegründet. Verantwortlich für die Gründung waren Martin Sinner, Albrecht von Sonntag, Christian Habermehl und weitere Personen. Das Startkapital belief sich auf 150.000 Euro Eigenkapital, ergänzt durch ein KfW-Darlehen in Höhe von 350.000 Euro.

Wo ist der Sitz von Idealo?
Die betreibende Idealo Internet GmbH hat ihren Unternehmenssitz in Berlin-Mitte.

Seit seiner Gründung ist Berlin der zentrale Standort des Unternehmens geblieben. Im Jahr 2021 beschäftigte idealo nach eigenen Angaben 1100 festangestellte Mitarbeiter am Sitz in Berlin-Mitte. Die Struktur des Unternehmens hat sich über die Jahre entwickelt. Im Juli 2006 übernahm die Axel Springer AG eine Mehrheitsbeteiligung von 74,9 % an der Idealo Internet GmbH.

Auch die Geschäftsführung hat sich im Laufe der Zeit verändert. Im März 2025 wurde bekannt gegeben, dass Gründer Martin Sinner von der Geschäftsführung zurücktreten würde, was auf einen Bericht über ein „Klima der Angst“ im Unternehmen folgte. Mit ihm verließ auch der Co-CEO Maxim Nohroudi das Unternehmen, der erst seit Februar 2024 Teil der Geschäftsführung war. Seit April 2025 wird idealo von Jörn Rehse und Mark Dekan geführt.

Über Deutschland hinaus ist idealo auch international aktiv. Das Unternehmen ist mit eigenen Portalen in Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien vertreten. Neben dem klassischen Produkt-Preisvergleich bietet idealo auch Services für den Vergleich von Hotel-, Mietwagen- und Flugpreisen an. Die Flugsuchmaschine ist beispielsweise in 15 Ländern verfügbar (Stand Januar 2015). Seit 2011 ergänzen Apps für mobile Geräte (Apple iOS und Android) das Angebot.

Wie funktioniert idealo? Struktur und Prinzip

Die Kernfunktion von idealo ist der Preisvergleich. Nutzer können auf dem Portal gezielt nach einem bestimmten Produkt suchen oder eine Produktkategorie auswählen und diese dann nach spezifischen Eigenschaften filtern, um das passende Angebot zu finden. Für die auf der Plattform gelisteten Produkte stellt idealo umfassende Informationen zur Verfügung, darunter Testergebnisse, Nutzermeinungen, den Preisverlauf über einen bestimmten Zeitraum sowie detaillierte Datenblätter.

Die Datenbank von idealo wird kontinuierlich aktualisiert und erweitert. Während idealo anfangs seine Datenbank sowohl durch das automatische Durchsuchen von Händler-Webseiten als auch durch CSV-Dateien aufbaute, erfolgt die Datenübermittlung mittlerweile ausschließlich über CSV- oder XML-Dateien, die direkt von den teilnehmenden Händlern bereitgestellt werden. Diese Daten bilden die Grundlage für den umfangreichen Preisvergleich, der Angebote von Zehntausenden von Händlern umfasst. Zum Zeitpunkt der vorliegenden Informationen wurden 220 Millionen Angebote von 39.000 Händlern verglichen.

Die von den Shops gelieferten Rohdaten werden von der idealo Datenredaktion aufbereitet und angereichert. Das Team ergänzt technische Details, fügt Testurteile, Bilder und Videos hinzu, um dem Nutzer eine möglichst vollständige Produktübersicht zu bieten. Um die Kaufentscheidung weiter zu erleichtern, werden neben den reinen Produktpreisen auch wichtige Kriterien wie Versandkosten, verfügbare Zahlungsoptionen, Liefer- und Retourenbedingungen, Kundenrezensionen sowie Shop-Siegel und Zertifikate abgebildet.

Standardmäßig sortiert idealo die Produkte nach deren Popularität, was Nutzern hilft, schnell beliebte Artikel zu finden. Es gibt jedoch auch flexible Filteroptionen, die es ermöglichen, die Ergebnisse nach Preis, Lieferzeiten oder Rücksendekosten zu sortieren und einzugrenzen. Dabei hebt idealo stets den günstigsten Gesamtpreis hervor, der sich aus Produktpreis plus Versandkosten ergibt. Auch gebrauchte Waren können über die Plattform gefunden werden; diese werden jedoch gesondert gekennzeichnet, um eine klare Unterscheidung zu den Neuwaren zu gewährleisten und Preisverzerrungen zu vermeiden.

Eine Funktion, die bis Ende 2022 verfügbar war, war die Checkout-Funktion. Diese ermöglichte es Nutzern, Produkte direkt über idealo zu bestellen. Obwohl der eigentliche Verkauf weiterhin über den Onlineshop des Händlers stattfand, übernahm idealo in diesem Fall die Kommunikation und die Datenübermittlung zwischen Nutzer und Händler. Dieser Service wurde jedoch zum 31. Dezember 2022 eingestellt.

Das Geschäftsmodell: Wie idealo Geld verdient (und was ein Klick kostet)

Für Nutzer ist der Dienst von idealo kostenlos. Das Geschäftsmodell basiert stattdessen auf der Zusammenarbeit mit den Online-Händlern, deren Angebote auf dem Portal gelistet werden. Voraussetzung für eine Listung bei idealo ist der Abschluss eines Vertrags zwischen der Idealo Internet GmbH und dem jeweiligen Händler. Die Angebote der Shops werden, wie bereits erwähnt, über CSV- und XML-Dateien an idealo übermittelt und durch regelmäßige Aktualisierungszyklen auf dem neuesten Stand gehalten.

Die Einnahmen generiert idealo durch Gebühren, die die Händler für die Listung ihrer Angebote zahlen. Es gibt im Wesentlichen zwei vertragliche Modelle, nach denen Händler idealo für seine Dienstleistungen bezahlen können:

  1. Ein fester Preis pro vermitteltem Besuch eines potenziellen Kunden: In diesem Modell zahlt der Händler eine Gebühr jedes Mal, wenn ein Nutzer von idealo aus auf das Angebot des Händlers klickt und in dessen Onlineshop weitergeleitet wird. Dies ist das sogenannte Kosten-pro-Klick-Modell.
  2. Ein prozentualer Preis zum realisierten Kundenumsatz: Bei diesem Modell partizipiert idealo prozentual am Umsatz, der tatsächlich durch über idealo vermittelte Kunden im Shop des Händlers erzielt wird.

Nach eigenen Angaben ist der durchschnittliche Preis, den Händler für die Listung und Vermittlung zahlen, zuletzt gestiegen. Im Jahr 2018 erzielte idealo.de, unter anderem mit seinem Preisvergleichsdienst, einen Umsatz von 113,3 Millionen Euro.

Die Frage „Was kostet ein Klick bei idealo?“ lässt sich also nicht pauschal beantworten, da die Kosten je nach Vertragsmodell (fester Klickpreis oder Umsatzbeteiligung) und möglicherweise auch je nach Produktkategorie oder anderen Faktoren variieren können. Für den Händler entstehen Kosten, wenn idealo einen interessierten Nutzer auf seinen Shop weiterleitet, entweder als direkte Gebühr pro Klick oder als prozentuale Beteiligung am resultierenden Umsatz.

Rezeption und Bedeutung am Markt

Idealo hat sich über die Jahre eine bedeutende Position auf dem deutschen und europäischen Markt für Preisvergleiche erarbeitet. Seine Reichweite und Akzeptanz bei den Verbrauchern spiegeln sich in verschiedenen Bewertungen und Rankings wider.

Laut der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) erreichte idealo.de im November 2014 eine monatliche Reichweite von 4,5 Millionen Usern und war damit zu diesem Zeitpunkt der meistgeklickte Preisvergleich in Deutschland. Im globalen Ranking von Alexa Internet wurde idealo.de im Januar 2019 auf Rang 39 gelistet, was seine hohe Frequenz und Popularität unterstreicht.

Verschiedene Verbrauchermagazine und Testinstitute haben idealo positiv bewertet. Das Verbrauchermagazin Guter Rat verlieh idealo.de im Jahr 2011 gemeinsam mit geizhals.de das Urteil „sehr gut“ in einem Test von zehn Preissuchmaschinen. Im Jahr 2012 erreichte idealo laut Computer – Das Magazin für die Praxis den ersten Platz mit der Note „sehr gut“ in einem Test von Preisvergleichsportalen.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bezeichnete idealo im Jahr 2014 als die „zuverlässigste“ von neun getesteten Preissuchmaschinen im Netz. Auch das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) kürte idealo.de in einem Test von zehn Preissuchmaschinen im Jahr 2014 zum Testsieger.

Herausforderungen: Rechtsstreitigkeiten und Datenleck

Wie viele große Internetunternehmen war und ist auch idealo mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. Eine bedeutende Auseinandersetzung ist die Klage gegen Google.

Im April 2019 reichte die Idealo Internet GmbH vor dem Landgericht Berlin eine Schadensersatzklage gegen Google LLC ein. Die geforderte Summe beträgt zunächst 500 Millionen Euro, kann sich im Laufe des Verfahrens jedoch noch erheblich erhöhen. Idealo wirft Google vor, seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber massiv missbraucht zu haben. Die Klage stützt sich auf ein bereits 2007 abgeschlossenes Kartellverfahren der Europäischen Union bezüglich des Dienstes Google Shopping. Dieses Verfahren endete mit einem Rekord-Bußgeld von 2,4 Milliarden Euro gegen Google, das allerdings (Stand Februar 2024) noch nicht rechtskräftig ist. Die Richter hatten in diesem Fall den Vorwurf bestätigt, dass Google seinen eigenen Preisvergleichsdienst zum Nachteil von Wettbewerbern regelwidrig im Markt durchgesetzt hat. Der ehemalige idealo-Geschäftsführer Philipp Peitsch zeigte sich im August 2021 im Rahmen einer Konferenz zuversichtlich, dass das zu erwartende Urteil zugunsten von idealo ausfallen werde.

Neben rechtlichen Auseinandersetzungen war idealo auch von einem Datenleck betroffen. Recherchen des Südwestrundfunk (SWR) für die Sendung Plusminus deckten auf, dass Daten von idealo-Kunden sowie Kunden anderer Online-Dienstleister aufgrund einer Sicherheitslücke bei einem sogenannten Schnittstellen-Dienstleister über einen Zeitraum von drei Jahren öffentlich einsehbar waren. Das Datenleck, das mehr als eine Million Datensätze von über 700.000 Kunden umfasste, wurde laut SWR-Recherchen im Sommer 2021 entdeckt und geschlossen. Kunden von idealo, Tyre24, Kaufland, Crowdfox und weiteren betroffenen Unternehmen wurden über diese Vorfälle nach den SWR-Recherchen nicht informiert.

Häufig gestellte Fragen zu idealo

Wo hat idealo seinen Hauptsitz?
Idealo hat seinen Hauptsitz in Berlin-Mitte, Deutschland.

Ist idealo für Nutzer kostenlos?
Ja, die Nutzung des Preisvergleichsdienstes von idealo ist für Verbraucher kostenlos.

Wie verdient idealo Geld?
Idealo verdient Geld durch Verträge mit Online-Händlern. Diese zahlen entweder einen festen Preis pro vermitteltem Klick auf ihr Angebot oder eine prozentuale Beteiligung am Umsatz, der durch idealo generiert wird.

Was kostet ein Klick bei idealo für Händler?
Die Kosten pro Klick variieren je nach Vertrag und können ein fester Preis pro Weiterleitung zum Händler-Shop sein oder Teil eines umsatzabhängigen Modells. Nach idealo-Angaben ist der Durchschnittspreis zuletzt gestiegen.

Kann ich Produkte direkt bei idealo kaufen?
Nein, die Möglichkeit, Produkte über eine Checkout-Funktion direkt bei idealo zu bestellen, wurde zum 31. Dezember 2022 eingestellt. Die Weiterleitung erfolgt direkt zum Shop des Händlers.

War idealo von einem Datenleck betroffen?
Ja, laut SWR-Recherchen gab es ein Datenleck über einen Drittanbieter, das Kundendaten betraf und im Sommer 2021 geschlossen wurde.

Idealo hat sich seit seiner Gründung in Berlin zu einem zentralen Akteur im Bereich des Online-Preisvergleichs entwickelt. Mit seinem umfassenden Angebot, der transparenten Darstellung von Preisen und Konditionen sowie der Einbeziehung von Testberichten und Nutzerbewertungen bietet idealo Verbrauchern eine wichtige Orientierungshilfe bei Online-Einkäufen. Trotz Herausforderungen wie Rechtsstreitigkeiten und Sicherheitsvorfällen behauptet idealo seine Position als eines der führenden Portale seiner Art.

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