23/07/2021
Es kann unglaublich frustrierend sein: Man hat die perfekte Idee für einen Brief, eine Notiz oder möchte einfach nur die Freude am Schreiben mit einem Füller genießen, und dann das – die Feder bleibt trocken, der Füller schreibt nicht. Besonders bei Füllern, die nicht täglich in Gebrauch sind, treten solche Probleme häufiger auf. Doch bevor Sie Ihr geliebtes Schreibgerät frustriert beiseitelegen, sollten Sie wissen, dass viele dieser Probleme einfach zu lösen sind. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die den Tintenfluss behindern. Dieser Artikel führt Sie durch die häufigsten Ursachen und zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Füller wieder zum Schreiben bringen und wie Sie ihn richtig lagern, um zukünftige Probleme zu vermeiden.

Warum Ihr Füller nicht schreibt: Häufige Ursachen und Lösungen
Wenn Ihr Füller den Dienst verweigert, kann das verschiedene Gründe haben. Es ist hilfreich, systematisch vorzugehen, um die Ursache zu finden und zu beheben.
1. Falsche oder inkompatible Tinte
Wie bereits angedeutet, reagieren manche Füller empfindlich auf bestimmte Tinten oder Tintenmarken. Nicht jede Tinte ist für jeden Füller oder jedes Schreibsystem (Patrone vs. Konverter) ideal geeignet. Einige Tinten sind dickflüssiger, andere trocknen schneller ein oder enthalten Pigmente, die sich leichter ablagern können. Wenn Sie eine Tinte verwenden, die nicht optimal mit Ihrem Füller harmoniert, kann dies den Tintenfluss stören oder die feinen Tintenkanäle verstopfen.
Lösung:
Die einfachste und oft effektivste Lösung ist eine gründliche Reinigung des Füllers und der Umstieg auf eine andere Tinte. Idealerweise verwenden Sie Tinte vom selben Hersteller wie Ihr Füller, da diese aufeinander abgestimmt sind. Wenn Sie eine neue Tinte ausprobieren möchten, wählen Sie eine, die für ihre gute Fließfähigkeit bekannt ist. Für die Reinigung gehen Sie wie folgt vor:
- Demontieren Sie den Füller so weit wie möglich (Feder, Tintenleiter, Griffstück, Konverter/Patrone entfernen).
- Spülen Sie die einzelnen Teile unter lauwarmem, klarem Wasser ab.
- Wenn Sie einen Konverter verwenden, füllen und entleeren Sie ihn mehrmals mit sauberem Wasser. Bei Patronen können Sie eine leere Patrone mit Wasser füllen oder das Griffstück direkt am Wasserhahn oder mit einer Spritze spülen.
- Besonders wichtig ist das Spülen des Tintenleiters und der Feder. Halten Sie diese Teile unter fließendes Wasser, bis das Wasser klar abläuft und keine Tintenreste mehr sichtbar sind.
- Bei hartnäckigen Verstopfungen können Sie den Tintenleiter und die Feder über Nacht in einem Glas mit sauberem Wasser einweichen.
- Lassen Sie alle Teile vollständig an der Luft trocknen, bevor Sie den Füller wieder zusammenbauen und mit neuer Tinte befüllen.
Eine regelmäßige Reinigung, besonders beim Wechsel der Tintenfarbe oder -marke, kann viele Probleme von vornherein verhindern.
2. Tinte im Tintenleiter oder an der Feder eingetrocknet
Dies ist wahrscheinlich der häufigste Grund, warum ein Füller nach längerer Nichtbenutzung nicht schreibt. Die Tinte, die sich im Tintenleiter und an der Spitze der Feder befindet, trocknet an der Luft ein und bildet einen Pfropfen, der den Tintenfluss blockiert.
Lösung:
Auch hier ist eine Reinigung die beste Methode. Beginnen Sie mit einem einfachen Einweichen der Feder und des Tintenleiters in warmem Wasser. Halten Sie das Griffstück mit der Feder nach unten in ein Glas mit Wasser, sodass nur die Feder und ein Teil des Griffstücks unter Wasser sind. Lassen Sie den Füller einige Stunden oder über Nacht stehen. Das Wasser weicht die eingetrocknete Tinte auf. Anschließend spülen Sie den Füller wie unter Punkt 1 beschrieben gründlich durch. Wenn die Tinte sehr stark eingetrocknet ist, kann es mehrere Durchgänge oder längeres Einweichen erfordern.
3. Tintenfluss blockiert durch Ablagerungen oder Fasern
Manchmal sind es keine eingetrockneten Tintenreste, sondern winzige Fasern von Papier oder Staubpartikel, die in den feinen Kanälen des Tintenleiters stecken bleiben und den Fluss unterbrechen. Dies kann passieren, wenn man auf minderwertigem Papier schreibt oder der Füller offen herumliegt.
Lösung:
Eine gründliche Reinigung ist auch hier der Schlüssel. Spülen Sie den Füller mehrmals kräftig mit Wasser durch, um die Blockade herauszuspülen. Bei Bedarf kann ein sanfter Reinigungszusatz für Füller (spezielle Füller-Reiniger, kein Spülmittel!) verwendet werden, der hilft, Ablagerungen zu lösen. Verwenden Sie niemals spitze Gegenstände, um in den Tintenleiter zu stochern, da Sie die feinen Kanäle beschädigen könnten.
4. Patrone oder Konverter ist leer oder sitzt nicht richtig
Es mag banal klingen, aber manchmal ist der einfachste Grund der richtige: Die Tintenquelle ist erschöpft oder nicht korrekt mit dem Tintenleiter verbunden, sodass keine Tinte zur Feder gelangen kann.
Lösung:
Überprüfen Sie den Füllstand der Patrone oder des Konverters. Ist sie leer, ersetzen Sie die Patrone oder füllen Sie den Konverter neu auf. Stellen Sie sicher, dass die Patrone oder der Konverter fest und gerade auf dem Stift des Tintenleiters sitzt, sodass die Verbindung luftdicht ist. Manchmal hilft es, die Patrone leicht anzudrücken, bis ein kleiner Klick zu hören oder zu spüren ist, der die Perforation bestätigt.
5. Die Feder ist beschädigt oder verbogen
Wenn die Spitze der Feder (die Iridiumkugel) verbogen ist oder die beiden Federhälften zu weit auseinanderstehen oder zu dicht beieinanderliegen, kann der Tintenfluss gestört sein oder die Feder kratzt und schreibt ungleichmäßig oder gar nicht. Dies kann durch Herunterfallen des Füllers oder unsachgemäßen Gebrauch passieren.
Lösung:
Leichte Verbiegungen der Federhälften lassen sich manchmal vorsichtig mit den Fingern oder einer geeigneten Zange korrigieren. Dies erfordert jedoch Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Bei stärkeren Beschädigungen ist es oft besser, einen Fachmann (z.B. einen Schreibgerätehändler oder einen spezialisierten Reparateur) aufzusuchen. Versuchen Sie nicht, eine stark verbogene Feder selbst zu reparieren, wenn Sie unsicher sind, da Sie den Schaden verschlimmern könnten. In manchen Fällen muss die Feder ausgetauscht werden.
Eine richtige Pflege ist der beste Schutz vor Schreibproblemen.

Die richtige Lagerung Ihres Füllers
Neben der regelmäßigen Reinigung spielt die Art und Weise, wie Sie Ihren Füller lagern, eine entscheidende Rolle für seine Funktionsfähigkeit und Langlebigkeit. Eine gute Lagerung verhindert das Austrocknen der Tinte und schützt das Schreibgerät vor Beschädigung.
Kurzfristige Lagerung (z.B. über Nacht oder ein paar Tage)
Wenn Sie Ihren Füller nur für kurze Zeit nicht benutzen, reicht es in der Regel aus, die Kappe fest aufzusetzen. Die Kappe schützt die Feder vor dem Austrocknen und vor physischen Schäden.
- Mit Kappe: Stellen Sie sicher, dass die Kappe richtig verschlossen ist, um die Feder luftdicht abzuschließen.
- Position: Die meisten Experten empfehlen, den Füller bei kurzfristiger Lagerung horizontal oder mit der Feder nach oben zu lagern. Die Lagerung mit der Feder nach oben verhindert, dass sich Tinte in der Kappe sammelt und ausläuft, falls die Kappe nicht perfekt schließt. Bei sehr gut abdichtenden Kappen ist die horizontale Lagerung ebenfalls unproblematisch.
Langfristige Lagerung (mehrere Wochen oder Monate)
Wenn Sie wissen, dass Sie einen Füller für längere Zeit nicht verwenden werden, sollten Sie ihn vorbereiten, um Probleme beim nächsten Gebrauch zu vermeiden.
- Reinigung: Reinigen Sie den Füller gründlich wie oben beschrieben, um alle Tintenreste zu entfernen. Eingetrocknete Tinte ist der Hauptfeind bei langer Lagerung.
- Leeren: Entfernen Sie die Tintenpatrone oder leeren und reinigen Sie den Konverter. Lagern Sie den Füller ohne Tinte im Inneren.
- Trocknen: Lassen Sie den Füller nach der Reinigung vollständig trocknen.
- Position: Lagern Sie den gereinigten und trockenen Füller horizontal oder mit der Feder nach oben in einer geeigneten Stiftbox oder einem Etui.
- Ort: Wählen Sie einen kühlen, trockenen Ort, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung und extremen Temperaturschwankungen. Hohe Temperaturen können Resttinte zum Verdunsten bringen und Ablagerungen fördern, während extreme Kälte Materialien schädigen kann.
Die richtige Lagerung ist genauso wichtig wie die regelmäßige Reinigung, um die Lebensdauer und Zuverlässigkeit Ihres Füllers zu gewährleisten.
Vergleich: Tintenarten und ihre Lagerung
Die Art der Tinte kann beeinflussen, wie schnell ein Füller austrocknet und wie kritisch die Lagerung ist.
Tintenart | Eigenschaften | Anfälligkeit für Austrocknen/Verstopfen | Empfehlung zur Lagerung |
---|---|---|---|
Standard-Dokumententinte (Dye-based) | Basieren auf Farbstoffen, gute Fließfähigkeit, breite Farbpalette. | Mäßig. Kann bei längerem Nichtgebrauch eintrocknen. | Regelmäßige Nutzung oder Reinigung bei längerer Lagerung. Kappe gut verschließen. |
Pigmenttinte | Enthält feine Pigmente, oft wasserfest und lichtbeständig. | Höher. Pigmente können sich absetzen und feine Tintenleiter verstopfen. | Regelmäßige Nutzung (idealerweise täglich). Gründliche Reinigung vor längerer Lagerung unerlässlich. |
Eisentintengallustinte (historisch, heute seltener) | Reagiert mit Sauerstoff, wird dokumentenecht, kann korrosiv sein. | Kann Ablagerungen bilden und Tintenleiter verstopfen. | Nur für dafür geeignete Füller verwenden. Sehr gründliche und häufige Reinigung notwendig. Nicht für lange Lagerung im Füller geeignet. |
Für die meisten modernen Füller sind Standard-Dokumententinten auf Farbstoffbasis die unkomplizierteste Wahl. Wenn Sie Pigmenttinte verwenden möchten, sollten Sie bereit sein, Ihren Füller häufiger zu benutzen und gründlicher zu reinigen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie oft sollte ich meinen Füller reinigen?
Das hängt davon ab, wie oft Sie ihn benutzen und welche Tinte Sie verwenden. Bei täglicher Nutzung und Standardtinte reicht eine Reinigung alle paar Wochen oder Monate aus. Beim Wechsel der Tintenfarbe oder -marke ist eine Reinigung immer ratsam. Bei Verwendung von Pigmenttinte oder seltener Nutzung (z.B. nur einmal pro Woche) sollten Sie Ihren Füller häufiger, vielleicht alle 2-4 Wochen, reinigen.
Kann ich jede Tinte in jedem Füller verwenden?
Nein, das ist nicht empfehlenswert. Verwenden Sie nur Füllertinte (Fountain Pen Ink). Andere Tinten wie Tusche, Zeichentinte oder Tinte für Kalligraphiefedern können Harze, Pigmente oder andere Zusätze enthalten, die Ihren Füller irreparabel verstopfen können. Achten Sie auch auf die Verträglichkeit von Tinte und Füller, idealerweise durch die Verwendung von Tinte des Füllerherstellers.
Sollte ich meinen Füller mit der Feder nach oben oder unten lagern?
Bei kurzfristiger Lagerung mit Kappe ist die horizontale Lagerung oder Feder nach oben in der Regel am besten. Bei sehr langer Lagerung (gereinigt und trocken) spielt die Position weniger eine Rolle, aber horizontal oder Feder nach oben ist immer noch eine sichere Wahl.
Was soll ich tun, wenn mein Füller nach der Reinigung immer noch nicht schreibt?
Überprüfen Sie, ob die Patrone oder der Konverter richtig sitzt und Tinte enthält. Stellen Sie sicher, dass keine Luftblase den Tintenfluss blockiert (schütteln Sie den Füller vorsichtig). Untersuchen Sie die Feder auf sichtbare Schäden. Wenn alles andere fehlschlägt, könnte ein tiefer sitzendes Problem vorliegen, das eventuell die Hilfe eines Fachmanns erfordert.
Fazit
Ein nicht schreibender Füller ist ärgerlich, aber selten ein Grund zur Panik. In den meisten Fällen lässt sich das Problem durch eine gründliche Reinigung und die Beachtung der richtigen Lagerung beheben. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Füller richtig zu pflegen, und er wird Ihnen lange Freude bereiten. Die Investition in eine gute Tinte und die konsequente Einhaltung einfacher Reinigungs- und Lagerungsregeln sind der Schlüssel zu einem stets einsatzbereiten Schreibgerät.
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