Wie kann man die Batterie wechseln?

Autobatterie wechseln: Sicher & Einfach

12/03/2024

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Eine funktionierende Autobatterie ist das Herzstück Ihres Fahrzeugs. Sie sorgt nicht nur dafür, dass Ihr Motor startet, sondern versorgt auch zahlreiche elektrische Verbraucher mit Strom. Doch wie jedes Bauteil hat auch die Autobatterie eine begrenzte Lebensdauer. Irgendwann steht der Wechsel an. Aber wann ist der beste Zeitpunkt, und können Sie den Austausch selbst vornehmen oder sollten Sie lieber einen Fachmann beauftragen? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um das Thema Autobatterie wechseln.

Übersicht

Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Autobatterie zu wechseln?

Die Lebensdauer einer Autobatterie ist begrenzt, auch wenn sorgfältige Pflege sie verlängern kann. In der Regel sollten Sie sich etwa alle 5 Jahre auf einen Austausch Ihrer Starterbatterie einstellen. Die meisten Akkumulatoren halten zwischen 5 und 7 Jahren, bevor ihre Leistung spürbar nachlässt.

Wie kann man die Batterie wechseln?
DAS IST ZU TUN:1Autoschlüssel aus dem Zündschloss ziehen und Motorhaube öffnen.2Batterieabdeckung entfernen.3Minuspol (schwarzes Kabel) abklemmen.4Pluspol (rotes Kabel) abklemmen.5Die rote Pluspolklemme isolieren, z. ...6Alte Batterie aus ihrer Halterung entfernen.

Nicht jeder Startversuch, der misslingt, bedeutet gleich, dass die Batterie defekt ist. Manchmal ist sie einfach nur entladen. Das kann passieren, wenn Sie Verbraucher wie Licht oder Heckscheibenheizung über einen längeren Zeitraum bei ausgeschaltetem Motor betrieben haben. Mit Starthilfe lässt sich prüfen, ob die Batterie nur entladen ist. Lädt sie sich während der Fahrt wieder auf und startet das Auto danach problemlos, ist sie wahrscheinlich noch funktionstüchtig.

Spätestens aber gibt Ihnen Ihr Fahrzeug selbst deutliche Hinweise, wenn die Zeit für einen Wechsel gekommen ist. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Die Kontrollleuchten im Armaturenbrett leuchten auffällig dunkel.
  • Der Motor startet nur stotternd oder gar nicht, obwohl Sie die Batterie kürzlich erst geladen haben.
  • Die Batterie ist äußerlich beschädigt oder durch einen Kurzschluss defekt.
  • Die Batteriewarnleuchte im Cockpit leuchtet auf.

Wenn Sie solche Symptome bemerken, ist es höchste Zeit, über den Austausch nachzudenken.

Autobatterie in der Werkstatt wechseln lassen: Eine bequeme Option

Während der Batterietausch bei älteren Fahrzeugen oft noch recht unkompliziert war, ist die Technik bei modernen Autos deutlich komplexer geworden. Viele Fahrzeuge, insbesondere solche mit Start-Stopp-System, verfügen über empfindliche Elektronik und ein Batteriemanagement-System (BMS), das nach dem Austausch ein Anlernen der neuen Batterie erfordert.

Für Laien kann das Abklemmen der Batterie bei modernen Fahrzeugen dazu führen, dass wichtige Einstellungen (z.B. Uhrzeit, Radiosender, Fensterheber-Programmierung) verloren gehen oder das BMS die neue Batterie nicht korrekt erkennt. Dies kann zu Fehlfunktionen führen und erfordert eine erneute Initialisierung, die spezielles Wissen oder Werkzeug erfordert.

Daher ist es bei modernen Fahrzeugen mit komplexer Elektronik dringend zu empfehlen, den Batteriewechsel in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen. Die Profis verfügen über das nötige Wissen, die richtige Ausrüstung und können den Austausch schnell und sicher vornehmen. Sie stellen sicher, dass die neue Batterie korrekt ins System integriert und gegebenenfalls angelernt wird.

Die Kosten für den Batteriewechsel in einer Werkstatt setzen sich in der Regel aus dem Preis für die neue Batterie und der Arbeitszeit für den Austausch zusammen. Planen Sie für die Arbeitszeit etwa 30 bis 50 Euro ein. Oft ist der Wechsel innerhalb einer Stunde erledigt. Die Werkstatt kann auch die alte Batterie fachgerecht entsorgen.

Autobatterie selbst wechseln: Geht das?

Wenn Sie handwerklich begabt sind, Erfahrung mit Autoreparaturen haben und Ihr Fahrzeug nicht über eine allzu komplexe Elektronik oder ein Start-Stopp-System verfügt, können Sie die Autobatterie unter Umständen selbst wechseln. Die potenzielle Kostenersparnis ist jedoch oft gering im Vergleich zum Risiko.

Der Umgang mit Autobatterien birgt reale Gefahren. Unsachgemäßes Hantieren kann zu Kurzschlüssen, Funkenflug, Knallgasbildung (explosive Wasserstoff-Sauerstoff-Mischung), Stromschlägen oder Verätzungen durch Batteriesäure führen. Zudem besteht die Gefahr, die empfindliche Fahrzeugelektronik zu beschädigen, wenn die Batterie falsch abgeklemmt oder angeschlossen wird, insbesondere bei Fahrzeugen mit BMS.

Wenn Sie sich dennoch für den Selbstwechsel entscheiden, ist äußerste Sicherheit und sorgfältige Vorbereitung unerlässlich.

Vorbereitung für den Batteriewechsel in Eigenregie

Bevor Sie mit dem Wechsel beginnen, treffen Sie folgende Vorkehrungen:

  • Stellen Sie sicher, dass der Motor ausgeschaltet ist und ziehen Sie den Zündschlüssel ab.
  • Schalten Sie alle elektrischen Verbraucher im Fahrzeug aus (Radio, Licht, Heizung, etc.).
  • Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille und Arbeitshandschuhe, um sich vor Batteriesäure und Funken zu schützen.
  • Kontrollieren Sie die alte Batterie visuell auf Beschädigungen oder austretende Säure. Ist dies der Fall, lassen Sie den Wechsel besser von einem Profi durchführen.
  • Überprüfen Sie den Säurestand (falls möglich und nötig) und vermeiden Sie Hautkontakt.
  • Um ein Zurücksetzen der Fahrzeugeinstellungen zu verhindern, können Sie während des Wechsels ein Ladegerät mit Supply-Funktion (Versorgungsfunktion) anschließen, das die Stromversorgung aufrechterhält.
  • Halten Sie das benötigte Werkzeug bereit: Meist reichen ein passender Schraubenschlüssel und ein Schraubendreher aus. Eine Zange kann hilfreich sein, um festsitzende Polklemmen zu lösen.
  • Besorgen Sie sich die passende neue Batterie für Ihr Fahrzeug. Bei Start-Stopp-Fahrzeugen benötigen Sie eine EFB- oder besser eine AGM-Batterie. Bei anderen Fahrzeugen reicht oft eine klassische Starterbatterie, wenn keine oder nur wenige elektrische Extras vorhanden sind. Informieren Sie sich im Handbuch Ihres Fahrzeugs oder lassen Sie sich beraten.
  • Besorgen Sie Polfett oder Polspray, um die Anschlüsse der neuen Batterie vor Korrosion zu schützen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Autobatterie selbst wechseln

Halten Sie sich beim Wechsel der Batterie unbedingt an die korrekte Reihenfolge, um Kurzschlüsse und Schäden zu vermeiden. Die folgende Anleitung beschreibt die gängigen Schritte:

1. Ausbau der alten Autobatterie

Gehen Sie beim Ausbau wie folgt vor:

  1. Ziehen Sie den Autoschlüssel aus dem Zündschloss und öffnen Sie die Motorhaube.
  2. Lokalisieren Sie die Batterie und entfernen Sie gegebenenfalls eine Batterieabdeckung.
  3. Trennen Sie zuerst immer den Minuspol (schwarzes Kabel) ab. Lösen Sie die Mutter mit dem Schraubenschlüssel und ziehen Sie die Polklemme vorsichtig ab. Dies ist ein entscheidender Schritt, um Kurzschlüsse zu verhindern, falls Sie versehentlich mit dem Werkzeug Masse berühren, während Sie am Pluspol arbeiten. Eine hilfreiche Eselsbrücke lautet: „Man kann ein Plus nicht ohne Minus schreiben“ – also immer zuerst den Minuspol abklemmen.
  4. Klemmen Sie nun den Pluspol (rotes Kabel) ab. Lösen Sie auch hier die Mutter und ziehen Sie die Polklemme ab.
  5. Isolieren Sie die rote Pluspolklemme sofort, z. B. mit Isolierband oder der Polkappenschutzhülle der neuen Batterie, um eine versehentliche Berührung mit Metallteilen des Fahrzeugs zu vermeiden.
  6. Lösen Sie die Halterung oder Befestigung, die die Batterie fixiert.
  7. Wenn vorhanden, lösen Sie den Entlüftungsschlauch und nehmen Sie das Winkelstück ab.
  8. Nehmen Sie die alte Batterie vorsichtig heraus. Beachten Sie, dass Batterien schwer sein können.

2. Einbau der neuen Autobatterie

Beim Einbau gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge vor, insbesondere bei den Polen:

  1. Platzieren Sie die neue Batterie an der vorgesehenen Stelle.
  2. Installieren Sie den Entlüftungsschlauch (falls vorhanden) auf dem eingesetzten Winkelstück und verschließen Sie gegebenenfalls die zweite Öffnung mit dem Verschlussstopfen, sofern die Batterie dafür vorbereitet ist.
  3. Befestigen Sie die Halterung der Batterie sicher, damit sie fest sitzt.
  4. Reinigen Sie die Polklemmen der Fahrzeugkabel und rauen Sie die Pole der neuen Batterie gegebenenfalls leicht an, um einen guten Kontakt zu gewährleisten.
  5. Schließen Sie nun zuerst den Pluspol (rotes Kabel) an. Stecken Sie die Polklemme auf den Pluspol und ziehen Sie die Mutter fest. Achten Sie darauf, dass die Polklemme richtig sitzt und das Kabel nicht unter Spannung steht.
  6. Schließen Sie als Nächstes den Minuspol (schwarzes Kabel) an. Stecken Sie die Polklemme auf den Minuspol und ziehen Sie die Mutter fest.
  7. Versiegeln Sie die Polanschlüsse mit Polfett oder Polspray, um Korrosion zu verhindern und die Lebensdauer der Kontakte zu erhöhen.
  8. Bauen Sie die Batterieabdeckung wieder ein, falls vorhanden.
  9. Vergessen Sie nicht den Polkappenschutz für den Pluspol. Er verhindert einen Kurzschluss und ist relevant für die Hauptuntersuchung Ihres Fahrzeugs.

Nachdem Sie die Motorhaube geschlossen haben, können Sie einen ersten Test machen. Starten Sie den Motor bei ausgeschalteter Bordelektronik. Wenn der Motor problemlos anspringt, war der Wechsel erfolgreich.

Was tun mit der alten Batterie?

Autobatterien enthalten Schadstoffe und dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Sie unterliegen der Rücknahmepflicht. Sie können Ihre alte Batterie dort zurückgeben, wo Sie die neue gekauft haben (z.B. im Handel oder in der Werkstatt). Oft wird beim Kauf einer neuen Batterie ein Pfand erhoben, das bei Rückgabe der alten Batterie erstattet wird. Fachwerkstätten übernehmen die fachgerechte Entsorgung in der Regel automatisch im Rahmen des Wechselservices.

Fazit: Selbst wechseln oder Werkstatt beauftragen?

Die Entscheidung, ob Sie Ihre Autobatterie selbst wechseln oder eine Werkstatt beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Bei älteren Fahrzeugen ohne komplexe Elektronik und wenn Sie über das nötige Wissen und Werkzeug verfügen sowie die Sicherheitsregeln genau beachten, ist ein Selbstwechsel möglich. Die Kostenersparnis ist jedoch oft überschaubar, und das Risiko eines Kurzschlusses oder einer Beschädigung der Elektronik bleibt bestehen.

Bei modernen Fahrzeugen mit Start-Stopp-System, empfindlicher Elektronik und Batteriemanagement-Systemen ist der Wechsel in einer Fachwerkstatt die sicherere und oft stressfreiere Option. Die Profis kennen die spezifischen Anforderungen des Fahrzeugs, verfügen über die notwendige Ausrüstung zum Anlernen der Batterie und minimieren das Risiko von Schäden und Gefahren für Ihre Gesundheit.

Während ein erfahrener Mechaniker den Wechsel oft in weniger als einer Stunde durchführen kann, können Sie sich in dieser Zeit anderen Dingen widmen. Letztendlich ist die Beauftragung einer Werkstatt gerade bei neueren Fahrzeugen eine Investition in die Funktionsfähigkeit und Langlebigkeit der Fahrzeugelektronik.

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