07/03/2020
Der Moment, in dem Kinder vom Bleistift zum Füller wechseln, ist oft ein kleiner Meilenstein in ihrer Schulzeit. Typischerweise findet dieser Übergang in der 2. Klasse der Grundschule statt. Für viele Eltern stellt sich dann die Frage: Welcher Füller ist der beste für diesen wichtigen Schritt? Die Auswahl ist riesig, und es gibt nicht DEN einen perfekten Füller für jedes Kind. Aber es gibt wichtige Kriterien und Tipps, die Ihnen helfen, das passende Schreibgerät zu finden, das das Schreibenlernen unterstützt und Freude bereitet.

In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Füller ist, warum das Schreiben mit Füller gerade für Kinder so vorteilhaft ist und worauf Sie bei der Auswahl unbedingt achten sollten. So sind Sie bestens vorbereitet, wenn es darum geht, den ersten Füller für Ihr Kind zu kaufen.
- Warum Füller in der Grundschule?
- Der Weg zum Füllerführerschein
- Worauf kommt es bei der Füllerwahl an?
- Häufige Fragen zur Füllerwahl in der Grundschule
- Wann genau beginnt mein Kind mit dem Füller schreiben?
- Warum ist ein Füller besser für Schreibanfänger als ein Kugelschreiber?
- Welche Federstärke soll ich für den ersten Füller wählen?
- Muss der Füller ein weiches, dickes Griffstück haben?
- Spielt das Gewicht des Füllers eine Rolle?
- Sollte ich einen Füller mit Patronen oder Konverter wählen?
- Fazit und Empfehlung
Warum Füller in der Grundschule?
Vielleicht fragen Sie sich, warum Kinder überhaupt in der Grundschule mit einem Füller schreiben sollten, wenn es doch so viele andere Schreibgeräte gibt. Die Antwort liegt in der Entwicklung der Feinmotorik. Beim handschriftlichen Schreiben werden kleine, präzise Bewegungen trainiert, die für viele alltägliche Aufgaben wichtig sind. Studien zeigen, dass die feinmotorischen Fähigkeiten bei Grundschulkindern in den letzten Jahren abgenommen haben. Eine Umfrage des Schreibmotorik-Instituts aus dem Jahr 2015 ergab, dass 83% der befragten Grundschullehrerinnen und -lehrer einen deutlichen Rückgang der für die Handschrift notwendigen Fähigkeiten beobachten. Diese negative Entwicklung wurde auch in den Folgejahren bestätigt.
Das hat Konsequenzen: Viele Kinder kämpfen bei längerem Schreiben von Hand mit Beschwerden, und die Handschrift wird unleserlich. Hier kommt der Füller ins Spiel. Im Gegensatz zu Kugelschreibern, die Druck erfordern, um Tinte abzugeben, gleiten Füller über das Papier. Der Tintenfluss wird durch den Tintenleiter geregelt, ganz ohne Druck. Das Schreiben mit einem Füller ist daher deutlich schonender für die Hand und die Muskulatur. Es ermüdet weniger und fördert eine lockerere Schreibhaltung, was wiederum die Entwicklung einer flüssigen und leserlichen Handschrift unterstützt.
Der Weg zum Füllerführerschein
Der Umstieg vom Bleistift auf den Füller erfolgt meist im Laufe des zweiten Schuljahres. Viele Schulen bieten in dieser Zeit einen sogenannten Füllerführerschein oder ein Füllerdiplom an. Dabei lernen die Kinder schrittweise, wie man mit einem Füller umgeht. Sie üben das Einsetzen von Patronen, das richtige Halten des Füllers und führen einfache Schreibübungen durch. Sobald diese Vorübungen erfolgreich abgeschlossen sind, dürfen die Kinder ihren Füller auch im regulären Unterricht und bei den Hausaufgaben verwenden.
Dies ist der typische Zeitpunkt, an dem der erste eigene Füller angeschafft wird. Wenn Sie dann mit Ihrem Kind vor dem Regal stehen, kann die schiere Auswahl überwältigend sein. Bunte Designs, lustige Formen – die Entscheidung scheint schwierig. Doch es gibt einige wichtige Kriterien, die Ihnen helfen, den passenden Füller für den Einstieg zu finden.
Worauf kommt es bei der Füllerwahl an?
Um den optimalen Füller für den Schulstart zu finden, sollten Sie sich auf die wesentlichen Merkmale konzentrieren, die das Schreibenlernen erleichtern und unterstützen.
Ergonomisches Griffstück
Ein ergonomisch geformtes Griffstück ist entscheidend, damit Ihr Kind den Füller entspannt und unverkrampft halten kann. Gute Anfängerfüller verfügen über spezielle Griffmulden, in die die Finger ganz natürlich hineinpassen. Dies hilft dem Kind, den Füller automatisch richtig zu positionieren und eine gute Schreibhaltung einzunehmen.
Entgegen der Annahme, dass weiche Polsterungen oder besonders „knubbelige“ Griffe bequemer sind, ist dies oft nicht der Fall. Solche Griffe können für kleine Kinderhände zu groß und unhandlich sein. Ein zu großes Griffstück kann dazu führen, dass die Hand verkrampft, was das Schreiben erschwert und ermüdend macht. Achten Sie darauf, dass das Griffstück gut in die Hand Ihres Kindes passt. Der Füller sollte insgesamt eher schlank und leicht sein. Ein paar Gramm Unterschied mögen unwichtig erscheinen, machen sich aber bei längeren Texten im Unterricht oder bei den Hausaufgaben deutlich bemerkbar. Eine „Anprobe“ im Geschäft, bei der das Kind den Füller in die Hand nimmt und testet, wie er sich anfühlt, ist daher sehr empfehlenswert.
Die richtige Federstärke
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Federstärke. In der Grundschule wird oft die Federstärke A (für „Anfänger“) empfohlen. Diese Feder ist in der Breite vergleichbar mit einer M-Feder (mittel), aber das Material ist etwas weicher. Man sagt, dass die A-Feder mehr Druck verträgt und sich daher gut für Kinder eignet, die noch dazu neigen, beim Schreiben stark aufzudrücken.
Allerdings gibt es auch eine andere Sichtweise, die von vielen Experten geteilt wird und auch meiner persönlichen Überzeugung entspricht: Eine weichere Feder verleitet das Kind möglicherweise dazu, *noch mehr* Druck auszuüben, weil der Widerstand fehlt. Das Ziel beim Schreiben mit Füller sollte aber gerade das druckloses Schreiben sein. Deshalb empfehle ich für Einsteiger, unabhängig vom Alter, die „normale“ Federstärke M (mittel). Mit einer M-Feder lernt das Kind von Anfang an, locker und ohne starken Druck zu schreiben. Das schont nicht nur den Füller, sondern vor allem die Handmuskulatur und beugt Ermüdung vor. Unsere eigenen Kinder haben wir ebenfalls direkt mit Füllern der Federstärke M ausgestattet und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Es ist wichtig zu wissen, dass Federstärken bei Füllern nicht genormt sind. Eine M-Feder kann also von Hersteller zu Hersteller leicht variieren. Dennoch ist die M-Feder ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Anfänger. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass die Handschrift Ihres Kindes sehr klein und schmal ist, kann immer noch auf eine schmalere Federstärke (z.B. F für Fein) gewechselt werden. In der Grundschule ist dies jedoch meist nicht notwendig.
Hier ein Vergleich der Federstärken A und M basierend auf den gängigen Empfehlungen und der hier vertretenen Ansicht:
Kriterium | Federstärke A (Anfänger) | Federstärke M (Mittel) |
---|---|---|
Typisch für | Wird oft für Schreibanfänger empfohlen | Standard-Feder, gut für alle Anfänger |
Material | Etwas weicher | Standard |
Drucktoleranz | Soll mehr Druck vertragen | Standard |
Empfehlung des Autors | Nicht überzeugt | Empfohlen |
Ziel beim Schreiben lernen | Toleriert anfänglichen Druck | Fördert sofort druckloses Schreiben |
Die Optik des Schulfüllers
Natürlich spielt auch die Optik eine Rolle. Der Füller sollte Ihrem Kind gefallen, denn ein schönes Schreibgerät kann die Lust am Schreiben steigern. Bunte Farben und ansprechende Designs sind wichtig für die Motivation. Aber auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr. Ein Füller, der zu stark mit kindlichen Motiven oder sehr ausgefallenen Formen versehen ist, kann in höheren Klassen als „uncool“ empfunden werden.
Wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit legen und möchten, dass der Füller möglichst lange genutzt wird, ist ein schlichtes Design in der Lieblingsfarbe des Kindes oft die beste Wahl. Ein zeitloses Aussehen verhindert, dass der Füller schon in der 3. oder 4. Klasse gegen ein „erwachseneres“ Modell ausgetauscht werden muss.
Häufige Fragen zur Füllerwahl in der Grundschule
Bei der Wahl des ersten Füllers tauchen oft ähnliche Fragen auf. Hier beantworten wir die wichtigsten:
Wann genau beginnt mein Kind mit dem Füller schreiben?
In den meisten Grundschulen beginnt der Übergang vom Bleistift zum Füller im Laufe der 2. Klasse. Dies ist oft gekoppelt an den erfolgreichen Abschluss eines Füllerführerscheins oder Füllerdiploms.
Warum ist ein Füller besser für Schreibanfänger als ein Kugelschreiber?
Füller gleiten ohne Druck über das Papier, was die Hand schont und eine entspannte Schreibhaltung fördert. Kugelschreiber erfordern mehr Druck, was schnell zur Ermüdung führen kann und die Entwicklung einer guten Handschrift behindert. Füller unterstützen zudem die Entwicklung der Feinmotorik.
Welche Federstärke soll ich für den ersten Füller wählen?
Während oft die Federstärke A (Anfänger) empfohlen wird, raten viele Experten und auch die hier vertretene Ansicht zur Federstärke M (mittel). Die M-Feder fördert von Anfang an das wichtige drucklose Schreiben, was langfristig besser für die Hand und die Handschrift ist. Federstärken sind nicht genormt, aber M ist ein guter Standard für den Anfang.
Muss der Füller ein weiches, dickes Griffstück haben?
Nicht unbedingt. Ein ergonomisches Griffstück mit Mulden ist wichtig, aber zu dicke oder weiche Griffe können für kleine Hände unhandlich und zu schwer sein. Ein schlanker, leichter Füller, der gut in die Hand passt (am besten ausprobieren!), ist oft besser.
Spielt das Gewicht des Füllers eine Rolle?
Ja, definitiv. Auch wenn es nur wenige Gramm sind, macht ein leichterer Füller bei längerem Schreiben einen Unterschied und beugt Ermüdung vor.
Sollte ich einen Füller mit Patronen oder Konverter wählen?
Für den Anfang sind Füller mit Standard-Tintenpatronen am praktischsten. Sie sind einfach zu wechseln und in vielen Farben erhältlich. Konverter sind eher für fortgeschrittene Nutzer, die Tinte aus dem Glas verwenden möchten.
Fazit und Empfehlung
Die Wahl des ersten Füllers ist ein wichtiger Schritt für Ihr Kind. Konzentrieren Sie sich auf die Funktionalität: ein ergonomisches, nicht zu großes oder schweres Griffstück und eine passende Federstärke, idealerweise M, um das druckloses Schreiben von Anfang an zu lernen. Die Optik ist wichtig für die Motivation, aber ein schlichtes, zeitloses Design unterstützt die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit des Schreibgeräts.
Es gibt viele gute Modelle auf dem Markt, die diese Kriterien erfüllen. Achten Sie darauf, dass der Füller gut in der Hand Ihres Kindes liegt – eine Anprobe ist hier Gold wert. Mit dem richtigen Füller wird das Schreibenlernen zu einem positiven Erlebnis, das die Entwicklung der Handschrift und der Feinmotorik optimal unterstützt.
Wenn du mehr spannende Artikel wie „Der richtige Füller für den Schulstart“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Schreibwaren vorbei!