01/10/2020
In der Welt der Möbel gibt es eine schier endlose Vielfalt an Bezeichnungen für Schränke und Kommoden. Oft ähneln sich die Begriffe oder beschreiben sogar dasselbe Möbelstück, was die Auswahl erschweren kann. Ob für das Büro, das Wohnzimmer oder den Flur – das richtige Möbelstück kann entscheidend für Ordnung und effizienten Stauraum sein. Dieser Artikel führt Sie durch die wichtigsten Arten von Schränken und Kommoden und erklärt ihre Besonderheiten, damit Sie genau das finden, was Sie brauchen.

- Verschiedene Schränke und Kommoden von A-Z
- Aktenschrank
- Almerei
- Anrichte
- Aufsatzschrank
- Aufsatzschreibschrank
- Bücherschrank
- Büfett (Buffet, Buffetschrank)
- Dielenschrank
- Eckschrank
- Geschirrschrank
- Hängeschrank
- Halbschrank
- Highboard
- Highboy
- Hochkommode
- Hochschrank
- Kabinett (Kabinettschrank)
- Kastentruhe
- Kleiderschrank
- Kombi-Kommode
- Kommode
- Kredenz
- Lowboard
- Mappenschrank
- Pultvitrine
- Raumteiler
- Regal
- Sekretär
- Sideboard
- Stollenschrank
- Truhe
- Vertiko
- Vitrine
- Wohnwand (Anbauwand, Schrankwand)
- Vergleich gängiger Aufbewahrungsmöbel
- Häufig gestellte Fragen
- Die Geschichte des Schranks
- Die Bedeutung der Rückwand: Hartfaserplatte
Verschiedene Schränke und Kommoden von A-Z
Um Ihnen einen klaren Überblick zu verschaffen, haben wir eine Liste verschiedener Schrank- und Kommodentypen zusammengestellt, basierend auf ihren Definitionen, ihrem Aufbau und ihrer typischen Verwendung:
Aktenschrank
Der Aktenschrank gehört traditionell zu den Archivmöbeln. Ursprünglich in Klosterbibliotheken des späten 17. und 18. Jahrhunderts zu finden, ist er heute vor allem ein zentrales Element der Büroeinrichtung. Seine Abmessungen und Ausstattung sind speziell darauf ausgelegt, Akten und Ordner systematisch aufzubewahren.
Almerei
Ein veralteter Begriff aus dem späten Mittelalter. Almerei wurde damals allgemein für einen Schrank verwendet, unabhängig von seiner spezifischen Form oder Funktion.
Anrichte
Eine klassische Anrichte ist ein halbhoher Schrank, oft mit zwei Türen, der zur Aufbewahrung von Tischzeug und Tafelgeschirr dient. Sie entwickelte sich aus der Truhe. Heute können auch Kommoden oder Sideboards im Esszimmer, die hoch genug sind, um Speisen in Buffetform anzurichten, als Anrichten bezeichnet werden.
Aufsatzschrank
Ein Aufsatzschrank ist ein zweiteiliges Möbelstück. Es besteht aus einem Unterteil (Untersatz), das wie eine Kommode (mit Schubladen oder Türen) geformt ist, und einem Oberteil (Aufsatz), das ein kleiner Schrank mit zwei Türen oder ein Kabinett ist. Dies beantwortet direkt die Frage: Wie nennt man einen Schrank mit Aufsatz? Eine mögliche Bezeichnung ist Aufsatzschrank, oder je nach spezifischer Form, auch Vertiko oder Aufsatzschreibschrank.
Aufsatzschreibschrank
Dieses Schreibmöbel kombiniert ein kommoden- oder schrankförmiges Unterteil mit einer aufklappbaren Schreibplatte und einem Aufsatz, der Fächer und/oder Türen enthält. Der Begriff Aufsatzsekretär wird synonym verwendet.
Bücherschrank
Während in der Antike Schränke für Pergamentrollen und im Mittelalter Truhen für Bücher genutzt wurden, sind Bücherschränke, wie wir sie heute kennen, erst seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts verbreitet. Moderne Bücherschränke dienen oft als Alternative zu klassischen Bücherregalen zur Aufbewahrung und Präsentation von Büchern.
Büfett (Buffet, Buffetschrank)
Ein Büfett ist eine Anrichte in Schrankform, die sowohl als Schau- als auch als Nutzschrank dient. Seit dem 16. Jahrhundert, besonders in Frankreich beliebt, findet man Büfetts heute häufig im Esszimmer oder in der Küche.
Dielenschrank
Ein großer, meist zweitüriger Schranktyp, der primär in Norddeutschland zu finden ist. Seit dem späten 17. Jahrhundert genutzt, steht er typischerweise in den großzügigen Dielen oder Fluren bürgerlicher Häuser und dient zur Aufbewahrung von Wäsche oder Kleidung.
Eckschrank
Ein Eckschrank ist speziell dafür konstruiert, in eine Raumecke zu passen. Im 18. Jahrhundert und erneut im Jugendstil beliebt, sind moderne Eckschränke heute eine funktionelle Lösung zur optimalen Nutzung von Ecken.
Geschirrschrank
Eine spezielle Schrankform, die sich oft durch ein verglastes Oberteil auszeichnet, weshalb er auch Glasschrank genannt wird. Ursprünglich in den Niederlanden des frühen 18. Jahrhunderts zur Präsentation wertvollen Porzellans oder Glases entwickelt, wurde er im 19. Jahrhundert weitgehend durch Vitrinenschränke ersetzt.
Hängeschrank
Ein Schrank, der direkt an der Wand befestigt ist und keinen Bodenkontakt hat. Hängeschränke sind typisch für Bad und Küche (dort auch Oberschränke genannt), können aber auch als Vitrinen oder ergänzende Elemente zu anderen Möbeln Teil von Wohnwand-Programmen sein.
Halbschrank
Ein zweitüriges Beimöbel, oft mit einer zusätzlichen Schublade ausgestattet. Manchmal wird er auch als Kommodenschrank bezeichnet.
Highboard
Ein halbhoher Schrank oder eine Kommode mit einer Höhe zwischen ca. 110 cm und 130 cm (ungefähr Brust- bis Schulterhöhe). Highboards sind verhältnismäßig breit (oft schmaler als hoch) und bieten vielfältigen Stauraum hinter Türen (Vollmaterial oder Glas), in Klappfächern, offenen Bereichen oder Schubladen. Sie bieten eine gute Balance zwischen Höhe und Breite.
Highboy
Ein spezieller Kommodenschrank auf hohen Beinen, ein charakteristisches amerikanisches Möbelstück des 18. Jahrhunderts.
Hochkommode
Eine relativ schmale Kommode (meist bis 50-60 cm Breite) mit einer Höhe von bis zu 100 cm. Hochkommoden sind oft primär mit Schubladen ausgestattet und bieten aufgrund ihrer Höhe eine große Anzahl davon. Vereinzelt können sie auch Türen oder offene Fächer haben.
Hochschrank
Ein Schrank, der eine Höhe von ca. 175 cm oder mehr aufweist, bei einer meist schmalen Breite von nicht mehr als 60 cm. Der Stauraum ist hier deutlich in die Höhe verlagert. Hochschränke sind häufig in Badezimmern oder Küchen zu finden, zum Beispiel zur Unterbringung von Haushaltskühlschränken.

Kabinett (Kabinettschrank)
Ein Prunkmöbelstück, das sich ab dem späten 16. Jahrhundert verbreitete. Es diente zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten oder Schreibutensilien. Ursprünglich ein rechteckiger Kasten mit vielen kleinen Schubfächern, oft auf einem separaten Tisch platziert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde es zunehmend vom Schreibschrank abgelöst.
Kastentruhe
Entwickelte sich im 15. Jahrhundert aus der Stollentruhe. Ihre Bretter sind über Nut und Feder verbunden und an den Ecken genagelt.
Kleiderschrank
Wie der Name sagt, dient er zur Aufbewahrung von Kleidung. Die meisten Kleiderschränke verfügen über Kleiderstangen für hängende Kleidung und Einlegeböden für gefaltete Kleidung. Manche Modelle haben auch Schubladen für Wäsche. Kleiderschränke gehören zur Standardausstattung von Schlaf-, Baby-, Kinder- und Jugendzimmern. Die lichte Tiefe beträgt typischerweise mindestens 54 cm, es gibt aber auch flachere Varianten für beengte Räume, zum Beispiel im Flur- oder Garderobenbereich.
Man unterscheidet hauptsächlich drei Türsysteme:
- Drehtüren-Kleiderschränke: Türen sind einseitig an Scharnieren befestigt und öffnen in den Raum. Benötigen Platz vor dem Schrank.
- Falttüren-Kleiderschränke: Türen sind über spezielle Beschläge verbunden und falten sich beim Öffnen zu einem Paket zusammen. Benötigen weniger Platz als Drehtüren.
- Schiebetüren- bzw. Schwebetüren-Kleiderschränke: Türen bewegen sich horizontal entlang des Korpus. Benötigen keinen zusätzlichen Platz vor dem Schrank, ideal für kleine Räume.
Kombi-Kommode
Eine Kommode, die sowohl über Türen als auch über Schubladen verfügt und somit verschiedene Aufbewahrungsmöglichkeiten kombiniert.
Kommode
Eingeführt im frühen 18. Jahrhundert. Definiert als halbhohes Behältnismöbel, das primär mit Schubladen ausgestattet ist. Funktional gilt sie als Nachfolgerin der Truhe.
Kredenz
Eine Anrichte in Tischform, ursprünglich aus der italienischen Renaissance. Sie kann als halbhoher Schrank mit zwei Türen oder mit Schubladen ausgestattet sein. War im 17. Jahrhundert auch in den Niederlanden und Frankreich verbreitet.
Lowboard
Ein Sideboard mit sehr niedriger Höhe (ca. 25 cm bis 50 cm). Lowboards werden häufig im Wohnzimmer verwendet, oft als TV-Board. Sie können wie Sideboards oder Highboards mit Türen, Schubladen, Klappen oder offenen Fächern ausgestattet sein und verfügen als TV-Möbel oft über spezielle Fächer und Kabelführungen.
Mappenschrank
Ein Möbelstück, das um 1800 aufkam und zu den Sammlungsmöbeln zählt. Ähnelt einer Kommode, ist aber mit flachen, tiefen Schubladen zur Aufbewahrung von Mappenwerken und grafischen Blättern ausgestattet. Heutzutage selten anzutreffen.
Pultvitrine
Gehört ebenfalls zu den Sammlungsmöbeln (19. Jahrhundert). Ein Behältnismöbel in Pultform mit verglaster Deckplatte und Schubladen, hauptsächlich zur Aufbewahrung und Ausstellung von Grafiken genutzt.
Raumteiler
Ein Regal oder Schrank, der von beiden Seiten nutzbar ist und zur optischen oder funktionellen Teilung eines Raumes dient. Bietet im Gegensatz zum Paravent (ein Stellrahmen ohne Stauraum) zusätzliche Aufbewahrung.
Regal
Ein Möbelstück mit offener Front, das durch waagerechte Böden (Einlegeböden) unterteilt ist. Kann auch senkrechte Unterteilungen haben, mit oder ohne Rückwand, freistehend (Standregal) oder wandmontiert (Hängeregal/Wandregal). Regale sind für nahezu jeden Raum und in vielen Größen verfügbar und bieten gut zugänglichen Stauraum.
Sekretär
Ein allgemeiner Begriff, der im Kunsthandel für Schreibmöbel in Schrankform verwendet wird. Genauere Bezeichnungen sind Aufsatzschreibschrank, Aufsatzschreibkommode oder Schreibschrank.
Sideboard
Oft synonym mit Anrichte oder Kredenz verwendet, beschreibt Sideboard heute meist eine Kommode ohne Aufsatz, die deutlich breiter als hoch ist. Man spricht typischerweise ab einer Breite von 120 cm von einem Sideboard, gängige Breiten sind um die 200 cm, sehr große Modelle können 300 cm oder mehr breit sein. Die Höhe liegt meist zwischen 70 cm und 100 cm. Sideboards bieten viel „unsichtbaren“ Stauraum hinter Türen oder in Schubladen, sind aber auch mit Glaseinsätzen oder offenen Fächern erhältlich. Ihre breite Form macht sie zu einem dominanten und funktionalen Möbelstück im Raum.
Stollenschrank
Ein Schranktyp aus der Spätgotik. Charakteristisch ist ein kastenartiger Aufsatz, der von vier hohen Eckstollen getragen wird. Wurde überwiegend als Anrichte oder zur Geschirraufbewahrung genutzt.
Truhe
Eines der ältesten Kastenmöbel, bekannt seit der Antike. Diente ursprünglich als Behältnismöbel für Habseligkeiten und zum Sitzen. Verlor ab dem 17. Jahrhundert an Bedeutung, hielt sich aber in verschiedenen Formen auf dem Land bis ins 19. Jahrhundert.
Vertiko
Eine Abkürzung für Vertikal-Kommode, beschreibt eine Kommode, die höher als breit ist. Das klassische Vertiko hat eine definierte Ausstattung: zwei Türen, eine darüberliegende Schublade und zusätzlich einen Aufsatz. Dies ist eine weitere Antwort auf die Frage nach einem Schrank mit Aufsatz.

Vitrine
Ein Schrank, der zur Präsentation von Gegenständen gedacht ist. Zu diesem Zweck ist er mindestens an einer Seite (meist der Front) mit Glas oder Glastüren ausgestattet. Für eine optimale Präsentation können Vitrinen auch an allen vier Seiten und oben Glas haben, oft ergänzt durch Innenbeleuchtung oder verspiegelte Rückwände.
Wohnwand (Anbauwand, Schrankwand)
Ein großes Möbelarrangement, das aus mehreren Teilen (Einzelschränken, Regalen) im gleichen Design besteht. Kann auch in Endlosbauweise realisiert werden. Wird meist im Wohnzimmer eingesetzt und dient oft als TV-Möbel (TV Wand). Ist nicht identisch mit einem Wandschrank, der fest in das Gebäude integriert ist.
Vergleich gängiger Aufbewahrungsmöbel
Um die Unterschiede bei den Abmessungen und der Funktion besser zu verdeutlichen, hier ein kleiner Vergleich einiger häufiger Möbeltypen:
Möbeltyp | Typische Höhe | Typische Breite | Schlüsselmerkmale / Verwendung |
---|---|---|---|
Kommode | Halbhoch (ca. 70-100 cm) | Meist schmaler als hoch oder ähnlich | Primär Schubladen, halbhoher Stauraum |
Hochkommode | Bis 100 cm | Relativ schmal (bis ca. 60 cm) | Schmal und hoch, viele Schubladen |
Sideboard | 70 - 100 cm | Deutlich breiter als hoch (ab 120 cm) | Breiter Stauraum, oft Türen & Schubladen, Ablagefläche oben |
Highboard | 110 - 130 cm | Breiter als hoch | Mittelhöhe, Kombination aus geschloss. & off. Stauraum möglich |
Lowboard | 25 - 50 cm | Sehr breit | Sehr niedrig, oft als TV-Möbel, Medien-Stauraum |
Hochschrank | Ab 175 cm | Meist schmal (max. 60 cm) | Hoher Stauraum, oft Bad/Küche, schmale Grundfläche |
Aktenschrank | Variabel (oft hoch) | Variabel | Spezifisch für Akten & Ordner, Büro |
Häufig gestellte Fragen
Wie nennt man einen Schrank mit Aufsatz?
Es gibt mehrere Bezeichnungen für Schränke, die aus einem Unter- und einem Oberteil bestehen oder einen deutlichen Aufsatz haben. Die gebräuchlichsten Begriffe sind Aufsatzschrank, der generell diese Bauweise beschreibt, und Vertiko, das eine spezifische Form einer hohen Kommode mit Aufsatz bezeichnet. Auch ein Aufsatzschreibschrank gehört in diese Kategorie der Möbel mit Aufsatz.
Wie nennt man die Rückwand eines Schranks?
Das hintere Paneel eines Schranks wird einfach als Rückwand bezeichnet. Ein sehr häufig verwendetes Material für Schrankrückwände, insbesondere bei modernen Möbeln aus Holzwerkstoffen, ist die Hartfaserplatte.
Was ist eine Hartfaserplatte?
Eine Hartfaserplatte ist ein dünnes Plattenmaterial, das unter hohem Druck und hoher Temperatur aus benetzten Holzfasern gepresst wird. Bei diesem Prozess ist kein zusätzlicher Klebstoff nötig. Hartfaserplatten haben eine glatte und eine raue Seite (mit Kupfergitterstruktur) und sind nur für den Innenbereich geeignet, da sie nicht feuchtigkeitsbeständig sind und sich sonst wellen können. Sie sind leicht zu bearbeiten (schneiden, nageln, schrauben) und werden neben Schrankrückwänden auch für Verpackungen oder zur Bodenausgleichung verwendet. Sie müssen immer befestigt werden, um Wellenbildung zu vermeiden.
Was ist der Unterschied zwischen einer Kommode und einem Sideboard?
Der Hauptunterschied liegt in den Proportionen und der Breite. Eine Kommode ist typischerweise halbhoch und ihre Breite ist oft gleich oder geringer als ihre Höhe. Sie ist primär mit Schubladen ausgestattet. Ein Sideboard ist hingegen deutlich breiter als hoch (ab ca. 120 cm Breite) und hat eine Höhe zwischen 70 und 100 cm. Sideboards bieten oft eine Kombination aus Türen und Schubladen und eine großzügige Ablagefläche oben.
Wofür wird ein Highboard verwendet?
Ein Highboard (110-130 cm hoch) bietet eine Mischung aus den Funktionen einer Kommode und eines Hochschranks. Es ist hoch genug, um Gegenstände außer Reichweite von kleinen Kindern aufzubewahren oder als Präsentationsfläche zu dienen, bietet aber gleichzeitig mehr Breite und oft eine vielfältigere Aufteilung (Türen, Schubladen, offene Fächer) als ein schmaler Hochschrank. Es eignet sich gut als Solitärmöbel im Wohn- oder Esszimmer.
Die Geschichte des Schranks
Der Schrank, wie wir ihn heute kennen, hat eine lange Entwicklung hinter sich. Er entwickelte sich aus der aufrecht gestellten Kastentruhe oder aus übereinander gestapelten Truhen. Etymologisch bedeutet das Wort „Schrank“ ursprünglich „vergittertes Gestell“ oder „abgeschlossener Raum“. Diese Bedeutung wurde um das 15. Jahrhundert auf die aufgestellte Truhe übertragen.
Ursprünglich war der Schrank ein Behälter in Kirchen zur Aufbewahrung heiliger Geräte und Gewänder, oft mit einer vergitterten Vorderseite. Später erhielt er Türen, die bemalt oder verziert waren, und wurde auf niedrige Pfosten gestellt, die sich in der Renaissance zu gedrehten Füßen entwickelten. Der Stollenschrank war eine Variante auf hohen Pfosten.
Als der Schrank auch im weltlichen Gebrauch Verbreitung fand, blieb von der Vergitterung manchmal eine kleine Öffnung in der Tür, um Kostbarkeiten zur Schau zu stellen. Unter gotischem Einfluss wurde der Schrank architektonisch gegliedert (Fassadenschrank), und die Türfüllungen wurden mit Schnitzereien, Intarsien oder Gemälden verziert. Die Gestaltung des Schranks in der Renaissance blieb maßgebend für spätere Epochen.
Heute wird der Name „Schrank“ sehr allgemein für jedes Aufbewahrungsmöbelstück verwendet, dessen Vorderseite mit Türen geschlossen werden kann, unabhängig von seiner Funktion (Kleiderschrank, Geld-, Küchen-, Bücher-, Kühlschrank etc.). Moderne Schränke bestehen oft aus Spanplatten mit Furnier oder Kunststoffbeschichtung, deren Komponenten mit Beschlägen zusammengefügt werden.
Die Bedeutung der Rückwand: Hartfaserplatte
Wie bereits erwähnt, ist die Rückwand ein wesentlicher Bestandteil vieler Schränke. Oft besteht sie aus Hartfaserplatten. Dieses Material ist eine Bauplatte, die erst nach Bearbeitung für sichtbare Zwecke verwendet wird. Hartfaserplatten sind dünn (oft nur 3 mm dick) und müssen stets befestigt werden, da sie zum Wellen neigen.
Sie bestehen aus Holzfasern, die unter hohem Druck gepresst werden, was sie leicht verarbeitbar macht – sie splittern beim Sägen oder Fräsen nicht. Zur Befestigung können sie genagelt oder geschraubt werden. Beim Streichen muss nur die glatte Seite behandelt werden, die Kanten sollten versiegelt und die Oberfläche entfettet werden.
Hartfaserplatten sind aufgrund ihrer homogenen Struktur relativ unempfindlich gegenüber Temperaturänderungen, was Schrumpfung und Ausdehnung betrifft. Ihre Hauptanwendung als Rückwand von Möbeln, für Verpackungen oder zur Bodenausgleichung unterstreicht ihre Funktionalität als stabiler, aber kostengünstiger Bestandteil im Innenbereich.
Die Wahl des richtigen Schranks oder der richtigen Kommode hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen, dem verfügbaren Platz und dem gewünschten Stil ab. Von spezialisierten Möbeln wie dem Aktenschrank bis hin zu vielseitigen Lösungen wie Sideboards und Highboards – das Verständnis der Unterschiede hilft Ihnen, Ihren Raum optimal zu nutzen und für perfekte Organisation zu sorgen.
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