04/05/2021
Die Verbandklammer ist ein kleines, aber entscheidendes Hilfsmittel in der Ersten Hilfe und im medizinischen Bereich. Ihre Hauptaufgabe ist es, elastische Verbände sicher und zuverlässig zu fixieren. Doch obwohl ihre Funktion klar ist, gibt es einen Aspekt, der oft für neugierige Fragen sorgt: Ihr umgangssprachlicher Name, insbesondere die Bezeichnung 'Schwiegermutter'. Warum heißt dieses praktische Accessoire, das Verbände zusammenhält, ausgerechnet so? Die Antwort darauf ist nicht so einfach, wie man vielleicht erwarten würde, und die Herkunft dieses Spitznamens gibt bis heute Rätsel auf.

Bei einer Verbandklammer, die man auch als Verbandsklammer bezeichnet, handelt es sich typischerweise um eine kleine, meist metallische oder kunststoffbeschichtete Klammer. Sie zeichnet sich durch ihre vier Zinken und einen kurzen, integrierten Gummizug aus. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Enden eines Verbands zu greifen und fest miteinander zu verbinden. Die Zinken, oft leicht nach innen gebogen oder mit kleinen Widerhaken versehen, sorgen für einen sicheren Halt im Gewebe des Verbandsmaterials, während der Gummizug eine gewisse Elastizität bietet, die eine Anpassung an die Dicke des Verbands erlaubt und gleichzeitig Druck auf die Enden ausübt, um ein Verrutschen zu verhindern.
Die Anwendung einer Verbandklammer ist denkbar einfach, erfordert aber etwas Geschick, um den Verband nicht zu beschädigen. Nachdem der elastische Verband um die zu versorgende Körperstelle gewickelt wurde, werden die beiden Enden oder das Ende und eine bereits gewickelte Schicht übereinandergelegt. Die Verbandklammer wird dann so positioniert, dass ihre vier Zinken die beiden Verbandsschichten durchdringen. Der Gummizug sollte dabei leicht gespannt sein, um den nötigen Halt zu gewährleisten. Die Zinken der Klammer haken sich im Gewebe des Verbands fest und halten ihn sicher an Ort und Stelle. Dies ist besonders nützlich bei elastischen Binden, die sonst leicht aufgehen könnten.
Vorteile gegenüber anderen Fixierungsmethoden
Traditionell wurden Verbände oft mit Klebeband oder Pflasterstreifen fixiert. Diese Methode ist zwar weit verbreitet, hat aber einige Nachteile, die die Verbandklammer ausgleicht. Einer der offensichtlichsten Vorteile der Verbandklammer ist ihre Wiederverwendbarkeit. Während Pflaster nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden müssen, kann eine Verbandklammer mehrfach verwendet werden, was sie auf lange Sicht kostengünstiger macht, insbesondere in Umgebungen, in denen häufig Verbände gewechselt werden müssen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern oder Pflegeheimen.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die leichtere und schmerzfreiere Ablösbarkeit. Das Entfernen von Pflaster kann unangenehm sein, insbesondere wenn es auf Haut oder Haaren klebt. Verbandklammern hingegen lassen sich schnell und einfach lösen, ohne an Haut oder Haaren zu ziehen. Dies ist besonders relevant, wenn Verbände häufig gewechselt werden müssen oder bei Patienten mit empfindlicher Haut. Zudem bieten Verbandklammern eine sehr sichere Fixierung, insbesondere bei elastischen Verbänden, die sich unter Bewegung leicht dehnen und zusammenziehen. Die Klammer passt sich dieser Bewegung an und hält den Verband dennoch fest. Pflaster kann sich unter Spannung leichter lösen oder verrutschen.
Ein Blick in die Geschichte
Die Verwendung von Verbandklammern ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden ähnliche Vorrichtungen zur Fixierung von Verbänden eingesetzt. Der deutsche Chirurg Victor von Bruns beschrieb in seinem 1853 erschienenen „Handbuch der praktischen Chirurgie“ den Einsatz solcher Klammern. Dies belegt, dass das Prinzip der mechanischen Fixierung von Verbänden mit einer Klammer schon sehr lange bekannt ist und sich über die Zeit bewährt hat. Die grundlegende Idee – das Zusammenhalten von Verbandsmaterial durch ein mechanisches Element – hat sich seither kaum verändert, auch wenn Design und Material der Klammern weiterentwickelt wurden.
Das Rätsel des Namens: Warum 'Schwiegermutter'?
Nun kommen wir zum interessantesten und wohl am wenigsten geklärten Aspekt: dem Spitznamen 'Schwiegermutter'. Es ist historisch belegt, dass Verbandklammern sowohl in medizinischen Einrichtungen als auch im allgemeinen Sprachgebrauch oft so genannt werden. Doch die Herkunft dieser Bezeichnung ist unklar. Es gibt keine definitive historische Aufzeichnung oder Erklärung, warum ausgerechnet eine Verbandklammer diesen spezifischen Namen erhalten hat.
Wie bei vielen umgangssprachlichen Bezeichnungen, insbesondere im medizinischen oder handwerklichen Bereich, entstehen solche Spitznamen oft aus Beobachtungen, Assoziationen oder schlichtweg aus dem Wunsch, einem Gegenstand einen einprägsamen Namen zu geben, der sich leicht merken lässt. Da die genaue Herkunft unbekannt ist, können wir nur spekulieren, welche Eigenschaften der Verbandklammer zu diesem Namen geführt haben könnten. Hier sind einige mögliche, rein spekulative Theorien:
- Fester Halt: Eine Schwiegermutter wird manchmal klischeehaft als Person wahrgenommen, die Dinge fest im Griff hat oder gerne das Sagen hat. Die Verbandklammer hält den Verband sehr fest zusammen – vielleicht eine Assoziation mit einem „festen Griff“.
- Potenziell unangenehm: Wenn die Zinken der Klammer nicht richtig platziert sind oder der Verband verrutscht, können sie pieksen oder kratzen. Dies könnte, in einem humorvollen oder auch leicht genervten Ton, mit der potenziellen „Pike“ oder dem „Nerven“ verglichen werden, den eine Schwiegermutter – wiederum stereotypisch – manchmal verursachen kann.
- Immer präsent/notwendig: Nach der Hochzeit ist die Schwiegermutter oft ein fester Bestandteil des Familienlebens. Ähnlich ist die Verbandklammer ein notwendiger Bestandteil, wenn man elastische Verbände nutzt – sie ist quasi „immer dabei“, wenn man sie braucht.
- Kompliziertheit: Auch wenn die Anwendung im Grunde einfach ist, kann das korrekte Anbringen der Klammer, besonders bei sich windenden Verbänden oder an schwer zugänglichen Stellen, manchmal etwas fummelig sein. Dies könnte zu einer Assoziation mit etwas führen, das „kompliziert“ oder „schwierig“ ist – Eigenschaften, die manchmal klischeehaft einer Schwiegermutter zugeschrieben werden.
- Einprägsamkeit: Manchmal setzen sich Namen einfach durch, weil sie ungewöhnlich und leicht zu merken sind. „Schwiegermutter“ ist sicherlich ein einprägsamerer Name als „elastische Verbandfixierungsklammer“.
Es ist wichtig zu betonen, dass dies alles reine Spekulationen sind und keine bestätigten Gründe für die Namensgebung existieren. Der Spitzname ist wahrscheinlich in einem bestimmten regionalen oder beruflichen Kontext entstanden und hat sich dann verbreitet. Ähnliche Phänomene der Namensgebung gibt es in vielen Fachbereichen, wo Werkzeuge oder Objekte aufgrund ihrer Form, Funktion oder anderer Eigenschaften humorvolle oder bildliche Namen erhalten.
Ein weiterer Spitzname: Die 'Wanze'
Neben dem weit verbreiteten Namen 'Schwiegermutter' gibt es in der Chirurgie noch eine weitere umgangssprachliche Bezeichnung für die Verbandklammer: die 'Wanze'. Dieser Name ist wahrscheinlich auf die Form der Klammer zurückzuführen, die mit ihren vier Zinken und dem flachen Körper aus einer bestimmten Perspektive entfernt an ein Insekt erinnern kann. Auch dieser Name ist ein Beispiel für die bildhafte Sprache, die sich in Fachkreisen entwickeln kann, um Gegenstände schnell und unkompliziert zu benennen.
Wo werden Verbandklammern heute verwendet?
Verbandklammern sind nach wie vor ein Standardhilfsmittel. Sie finden sich in Erste-Hilfe-Kästen, in Arztpraxen, Krankenhäusern und bei Rettungsdiensten. Überall dort, wo elastische Binden zum Einsatz kommen – sei es zur Stabilisierung von Gelenken, zur Kompression oder zur Fixierung von Wundauflagen –, ist die Verbandklammer ein nützliches Accessoire. Ihre einfache Handhabung und die Zuverlässigkeit bei der Fixierung machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Wundversorgung.
Fazit
Die Verbandklammer ist ein kleines, aber hochfunktionelles medizinisches Hilfsmittel mit einer interessanten Geschichte und einem noch interessanteren Spitznamen. Während ihre Funktion zur sicheren Fixierung elastischer Verbände unbestritten ist und ihre Vorteile gegenüber Klebeband evident sind (wiederverwendbar, leicht ablösbar), bleibt die Herkunft des Namens 'Schwiegermutter' ein ungelöstes Rätsel. Ob die Namensgebung auf dem festen Griff, der potenziellen Piekserfahrung oder anderen Assoziationen basiert, lässt sich heute nicht mehr eindeutig klären. Eines ist jedoch sicher: Der Name hat sich etabliert und sorgt auch heute noch für ein Schmunzeln, wenn man über die unscheinbare Verbandklammer spricht, die im Volksmund liebevoll oder vielleicht auch mit einem Augenzwinkern 'Schwiegermutter' genannt wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was genau ist eine Verbandklammer?
Eine Verbandklammer ist eine kleine Klammer mit vier Zinken und einem Gummizug, die zum sicheren Verschließen und Fixieren von elastischen Verbänden verwendet wird.
Warum wird sie manchmal 'Schwiegermutter' genannt?
Die genaue Herkunft dieses umgangssprachlichen Spitznamens ist unbekannt. Es wird vermutet, dass er auf Eigenschaften der Klammer wie ihren festen Halt oder die potenziell pieksenden Zinken zurückzuführen ist, aber dies sind nur Spekulationen.
Welche Vorteile hat eine Verbandklammer gegenüber Pflaster?
Verbandklammern sind wiederverwendbar, leichter und schmerzfreier zu entfernen und bieten oft einen sichereren Halt auf elastischen Verbänden als Pflaster.
Gibt es noch andere Namen für die Verbandklammer?
Ja, in der Chirurgie wird sie manchmal auch 'Wanze' genannt, wahrscheinlich wegen ihrer Form.
Wird die Verbandklammer heute noch verwendet?
Ja, Verbandklammern sind nach wie vor ein Standardhilfsmittel in der Ersten Hilfe, in Arztpraxen und Krankenhäusern zur Fixierung elastischer Verbände.
Wenn du mehr spannende Artikel wie „Die Verbandklammer: Warum 'Schwiegermutter'?“ entdecken möchtest, schau doch mal in der Kategorie Bürobedarf vorbei!